Typi­sches Hams­ter-Ver­hal­ten

Wel­ches Kind wünscht sich nicht einen die­ser knuf­fi­gen Flausch­bäl­le mit den gro­ßen Knopf­au­gen? Ein Hams­ter wird oft­mals als ers­tes Haus­tier gewählt. Doch bevor ein Hams­ter bei euch ein­zie­hen kann, soll­test Du Dich aus­führ­lich über die art­ge­rech­te Hal­tung von Hams­tern und auch über das typi­sche Hams­ter-Ver­hal­ten infor­mie­ren. Denn nur so kannst Du Dei­nem Hams­ter bei Dir zu Hau­se ein gutes Leben bie­ten. Wel­che Ver­hal­tens­wei­sen typisch für Hams­ter sind und wie Du Dei­nen Hams­ter an Dich gewöh­nen kannst, erfährst Du in die­sem Bei­trag.

Typisches Hamster-Verhalten
Typi­sches Hams­ter-Ver­hal­ten

Hams­ter-Ver­hal­ten: Nacht­ak­tiv und Spaß dabei

Wich­tig zu wis­sen ist, dass ein Hams­ter zu den nacht­ak­ti­ven Tie­ren gehört. Wenn wir so lang­sam müde wer­den, beginnt sei­ne Zeit. Er reckt sich, gähnt und schlüpft aus sei­nem Häus­chen. Er erkun­det den Käfig. Dann beginnt sei­ne Fut­ter­su­che, das Baden im Sand­bad, das Gra­ben von unter­ir­di­schen Gän­gen und das Aus­le­ben sei­nes Bewe­gungs­drangs im Lauf­rad. All das ist mehr oder weni­ger mit Geräu­schen ver­bun­den. Daher ist es wich­tig den rich­ti­gen Stand­ort für den Hams­ter­kä­fig zu wäh­len. Auf kei­nen Fall soll­te die­ser im Schlaf- oder Kin­der­zim­mer ste­hen.

Ach­tung: Ein Hams­ter kann nicht von nacht­ak­tiv auf tag­ak­tiv „umer­zo­gen“ wer­den. Außer­dem darf er tags­über auch nicht beim Schla­fen gestört wer­den!

Bewe­gungs­drang des Hams­ters als typi­sches Hams­ter-Ver­hal­ten

Gera­de der Bewe­gungs­drang ist bei Hams­tern sehr groß. In frei­er Wild­bahn legen die Nager auf der Suche nach Fut­ter gro­ße Stre­cken zurück. Um die­sem Ver­hal­ten im Käfig gerecht zu wer­den, ist ein art­ge­rech­tes Hams­ter­rad von gro­ßer Bedeu­tung. In die­sem kann der Nager ren­nen und sich aus­to­ben. Das Lauf­rad muss leicht­gän­gig sein, je nach Hams­ter­art einen bestimm­ten Min­dest­durch­mes­ser haben und eine gro­ße, geschlos­se­ne Lauf­flä­che besit­zen. Zudem ist es wich­tig, dass es sicher im Käfig ver­an­kert ist, damit es zu kei­nen Ver­let­zun­gen kom­men kann. Ein wei­te­rer wich­ti­ger Punkt sind geschlos­se­ne Sei­ten des Hams­ter­rads. Auf kei­nen Fall darf das Hams­ter­rad aus offe­nen Stä­ben bestehen, da die­se durch den soge­nann­ten Scher­en­ef­fekt zu bösen Ver­let­zun­gen füh­ren kön­nen. Hams­ter­rä­der gibt es aus Holz oder Plas­tik. Hier­bei soll­te die Holz­va­ri­an­te bevor­zugt wer­den soll­te, da man­che Hams­ter an ihrem Hams­ter­rad nagen.

Typisches Verhalten von Hamstern - Laufen im Laufrad
Typi­sches Ver­hal­ten von Hams­tern: Lau­fen im Lauf­rad

Sau­ber macht glück­lich: Hams­ter sind rein­li­che Tie­re

Hams­ter sind sehr rein­li­che Tie­re und „waschen“ sich regel­mä­ßig. Hier­für nut­zen sie Sand, in dem sie sich wäl­zen und so ihr Fell käm­men und rei­ni­gen. Hier­für soll­test Du im Hams­ter­kä­fig unbe­dingt ein Sand­bad auf­stel­len.

Auch ihre Geschäf­te erle­di­gen sie im Nor­mal­fall immer an der­sel­ben Stel­le, was bei der Hams­ter­hal­tung und vor allem bei der Käfig­rei­ni­gung Vor­tei­le mit sich bringt. Vie­le Hams­ter las­sen sich auch an soge­nann­te Nager­toi­let­ten gewöh­nen. Das sind klei­ne Scha­len, die in den Ecken des Käfigs auf­ge­stellt wer­den kön­nen. Die­se wer­den mit saug­fä­hi­gem Ein­streu gefüllt und kön­nen leicht ent­nom­men und gerei­nigt wer­den.

Höhen­flug: Hams­ter lie­ben es zu Klet­tern

Hams­ter sind wah­re Klet­ter­künst­ler und zudem immer auf der Suche nach einem Weg in die Frei­heit. Dabei ist zu beach­ten, dass die Nager kei­ne Höhe ein­schät­zen kön­nen. Es ist also wich­tig, die­se Cha­rak­ter­ei­gen­schaft im Blick zu behal­ten und den Hams­ter­kä­fig aus­bruch­si­cher zu gestal­ten. Außer­dem muss der Hams­ter­kä­fig so gestal­tet wer­den, dass der Hams­ter nicht aus gro­ßen Höhen abstür­zen kann. Hier­bei könn­te er sich ernst­haft ver­let­zen! Gera­de bei Hams­ter­kä­fi­gen mit meh­re­ren Eta­gen oder Git­ter­kä­fi­gen ist das sehr wich­tig.

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Fut­tern geht immer: Hams­ter hams­tern ihr Fut­ter

Es ist wich­tig zu wis­sen, dass Hams­ter sich einen Fut­ter­vor­rat ansam­meln - sie „hams­tern“. In natür­li­cher Umge­bung blei­ben ihnen nur knapp zwei Mona­te, um sich für das gan­ze Jahr mit aus­rei­chend Fut­ter zu ver­sor­gen. Somit stopft der Hams­ter in frei­er Wild­bahn immer wie­der so viel Fut­ter wie er fin­den kann in sei­ne Backen­ta­schen und bringt es an einen siche­ren Ort. Die­sem natür­li­chen Ver­hal­ten geht er auch im Käfig nach.

Beim Füt­tern muss daher nicht nur dar­auf geach­tet wer­den, dem Tier einen aus­ge­wo­ge­nen Spei­se­plan anzu­bie­ten. Es ist auch wich­tig den Hams­ter nicht zu über­füt­tern. Nur weil das ange­bo­te­ne Fut­ter im Käfig „unsicht­bar“ ist, heißt das noch lan­ge nicht, dass es alles gefres­sen wur­de. Somit ist es wich­tig, den Hams­ter­kä­fig regel­mä­ßig auf Fut­ter­res­te zu unter­su­chen und die­se gege­be­nen­falls zu ent­fer­nen. Vor allem bei fri­schem Fut­ter, wie Salat oder Löwen­zahn, müs­sen Res­te schnell ent­fernt wer­den, damit das Fut­ter nicht im Hams­ter­kä­fig ver­gam­melt.

Zum typischen Verhalten von Hamstern gehört das Hamstern von Futter
Zum typi­schen Ver­hal­ten von Hams­tern gehört das Hams­tern von Fut­ter

Es muss gebud­delt wer­den: Hams­ter gra­ben ger­ne

In der Wild­nis legen Hams­ter unter­ir­di­sche Bau­ten an, in denen sie leben. Die­se Hams­ter­bau­ten haben meh­re­re Kam­mern und sind über ver­schie­de­ne Gän­ge mit­ein­an­der ver­bun­den. Auch als Haus­tier legt der Hams­ter die­se Ver­hal­tens­wei­se an den Tag: Er bud­delt in der Ein­streu und legt Gän­ge und Höh­len an. Daher ist es wich­tig, aus­rei­chend viel grab­fä­hi­ge Ein­streu in den Hams­ter­kä­fig ein­zu­brin­gen. Außer­dem ist ein Mehr­kam­mern­haus als Käfig­ein­rich­tung sinn­voll.

Hams­ter sind Ein­zel­gän­ger

Kaum zu glau­ben aber wahr. Hams­ter sind Ein­zel­gän­ger. Sie ver­brin­gen den Groß­teil ihres Lebens allei­ne und akzep­tie­ren die Gesell­schaft eines ande­ren Hams­ters nur wäh­rend der Paa­rungs­zeit. Das heißt, wer sich für die Hal­tung eines Hams­ters ent­schei­det muss wis­sen, dass nur ein Tier pro Käfig gehal­ten wird. Fällt die Ent­schei­dung auf die Zucht der Tie­re müs­sen Regeln zur Paa­rung der Tie­re beach­tet wer­den, da es sonst zu blu­ti­gen Kämp­fen kom­men kann.

Ach­tung: Auch wenn es bei man­chen Zwerg­hams­ter­ar­ten in Aus­nah­me­fäl­len mög­lich ist, meh­re­re Tie­re in einem Käfig zu hal­ten, soll­te dies unbe­dingt erfah­re­nen Hams­ter­hal­tern vor­be­hal­ten blei­ben!

Ein­ge­wöh­nung und Zäh­mung des Hams­ters

Auch ein Hams­ter braucht Zeit, um sich an sein neu­es Zuhau­se zu gewöh­nen. Wer sich also für die Anschaf­fung eines Hams­ters ent­schei­det soll­te ihm auch genug Zeit geben, sich an sei­ne neue Umge­bung zu gewöh­nen. Die ers­ten Tage nähert man sich dem Hams­ter­kä­fig nur spo­ra­disch, ver­sorgt den Nager ganz behut­sam mit Hams­ter­fut­ter und Was­ser und spricht nur lei­se mit ihm. Wenn der Hams­ter anfängt sich im Käfig zu put­zen, sich zu stre­cken und alles zu erkun­den, fühlt er sich sicher. Dann kann lang­sam mit dem „Zäh­men“ begon­nen wer­den.

Um zutrau­lich zu wer­den braucht es anschlie­ßend noch ein­mal eini­ges an Zeit. Mit Fut­ter, das man dem Hams­ter auf der Hand anbie­tet nimmt man die­sem die Angst. Nach und nach gewöhnt er sich hier­durch an die Hand und den Men­schen selbst. Jeder Hams­ter braucht dabei sei­ne Zeit, um zutrau­lich zu wer­den.

Ach­tung: Hams­ter sind kei­ne Kuschel­tie­re. Den­noch ist es sinn­voll den Hams­ter an Dich zu gewöh­nen. So hat er weni­ger Stress, wenn Du zum Bei­spiel sei­nen Käfig rei­nigst, ihn füt­terst oder auch mal mit ihm zum Tier­arzt gehen musst. Durch eine gute Ein­ge­wöh­nung kann zudem ver­mie­den wer­den, dass der Hams­ter aus Angst beißt.

Mit Futter gewöhnst Du den Hamster an Deine Hand
Mit Fut­ter gewöhnst Du den Hams­ter an Dei­ne Hand

Fazit zum typi­schen Hams­ter-Ver­hal­ten

Ein Hams­ter ver­bringt den Groß­teil sei­nes Lebens - gera­de tags­über - mit Schla­fen. Hier­bei möch­te er nicht gestört wer­den. Ansons­ten zen­triert sich sein natür­li­ches Ver­hal­ten auf die Fut­ter­su­che, die mit viel Bewe­gung ver­bun­den ist, sowie auf das Gra­ben von Gän­gen. Um all dies gut aus­le­ben zu kön­nen, muss auch der Käfig dem­entspre­chend ein­ge­rich­tet wer­den. Zudem muss der Hams­ter als nacht­ak­ti­ves Nage­tier akzep­tiert wer­den. Auch wenn eine Gewöh­nung an die Hand des Hams­ter­hal­ters bzw. der Hams­ter­hal­te­rin mög­lich und sinn­voll ist, wird der Hams­ter nie ein Kuschel­tier wer­den. Daher soll­te schon vor der Anschaf­fung klar sein, dass Hams­ter „Beob­ach­tungs­tie­re“ und kei­ne Spiel­ka­me­ra­den für Kin­der sind. Wer sich auf die­se Ver­hal­tens­wei­sen des Hams­ters ein­las­sen kann, hat ein rela­tiv pfle­ge­leich­tes Haus­tier, das etwa 2 bis 3 Jah­re alt wird. Der Hams­ter ist gera­de als Anfän­ger­tier gut geeig­net und berei­tet der gan­zen Fami­lie gro­ße Freu­de. Und wer liebt es nicht, wenn er mit gro­ßen Knopf­au­gen ver­träumt ange­schaut und beschnüf­felt wird?

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Christina Williger

Christina Williger
Ernährungsberaterin für Hunde & Katzen, Gründerin

Im Laufe meines Lebens hatte (und habe) ich schon unzählige Haustiere. Zudem war ich fast 20 Jahre lang im Pferdesport sowie im Hundesport aktiv. Meine Tierliebe veranlasste mich dazu, als Bloggerin & Autorin im Heimtierbereich tätig zu werden und meine langjährigen Erfahrungen und mein umfangreiches Wissen über Tiere mit anderen zu teilen. Inspiriert durch die gesundheitlichen Herausforderungen meines Hundes Aragon habe ich mich außerdem zur zertifizierten Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen weitergebildet. Mit meinen Büchern und Blogs möchte ich das Bewusstsein für die Bedürfnisse unserer Haustiere schärfen, deren Lebensqualität nachhaltig verbessern und so zu einem harmonischeren Zusammenleben von Mensch und Tier beitragen.