Welches Kind wünscht sich nicht einen dieser knuffigen Flauschbälle mit den großen Knopfaugen? Ein Hamster wird oftmals als erstes Haustier gewählt. Doch bevor ein Hamster bei euch einziehen kann, solltest Du Dich ausführlich über die artgerechte Haltung von Hamstern und auch über das typische Hamster-Verhalten informieren. Denn nur so kannst Du Deinem Hamster bei Dir zu Hause ein gutes Leben bieten. Welche Verhaltensweisen typisch für Hamster sind und wie Du Deinen Hamster an Dich gewöhnen kannst, erfährst Du in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
- Hamster-Verhalten: Nachtaktiv und Spaß dabei
- Bewegungsdrang des Hamsters als typisches Hamster-Verhalten
- Sauber macht glücklich: Hamster sind reinliche Tiere
- Höhenflug: Hamster lieben es zu Klettern
- Futtern geht immer: Hamster hamstern ihr Futter
- Es muss gebuddelt werden: Hamster graben gerne
- Hamster sind Einzelgänger
- Eingewöhnung und Zähmung des Hamsters
- Fazit zum typischen Hamster-Verhalten
Hamster-Verhalten: Nachtaktiv und Spaß dabei
Wichtig zu wissen ist, dass ein Hamster zu den nachtaktiven Tieren gehört. Wenn wir so langsam müde werden, beginnt seine Zeit. Er reckt sich, gähnt und schlüpft aus seinem Häuschen. Er erkundet den Käfig. Dann beginnt seine Futtersuche, das Baden im Sandbad, das Graben von unterirdischen Gängen und das Ausleben seines Bewegungsdrangs im Laufrad. All das ist mehr oder weniger mit Geräuschen verbunden. Daher ist es wichtig den richtigen Standort für den Hamsterkäfig zu wählen. Auf keinen Fall sollte dieser im Schlaf- oder Kinderzimmer stehen.
Achtung: Ein Hamster kann nicht von nachtaktiv auf tagaktiv „umerzogen“ werden. Außerdem darf er tagsüber auch nicht beim Schlafen gestört werden!
Bewegungsdrang des Hamsters als typisches Hamster-Verhalten
Gerade der Bewegungsdrang ist bei Hamstern sehr groß. In freier Wildbahn legen die Nager auf der Suche nach Futter große Strecken zurück. Um diesem Verhalten im Käfig gerecht zu werden, ist ein artgerechtes Hamsterrad von großer Bedeutung. In diesem kann der Nager rennen und sich austoben. Das Laufrad muss leichtgängig sein, je nach Hamsterart einen bestimmten Mindestdurchmesser haben und eine große, geschlossene Lauffläche besitzen. Zudem ist es wichtig, dass es sicher im Käfig verankert ist, damit es zu keinen Verletzungen kommen kann. Ein weiterer wichtiger Punkt sind geschlossene Seiten des Hamsterrads. Auf keinen Fall darf das Hamsterrad aus offenen Stäben bestehen, da diese durch den sogenannten Schereneffekt zu bösen Verletzungen führen können. Hamsterräder gibt es aus Holz oder Plastik. Hierbei sollte die Holzvariante bevorzugt werden sollte, da manche Hamster an ihrem Hamsterrad nagen.
Sauber macht glücklich: Hamster sind reinliche Tiere
Hamster sind sehr reinliche Tiere und „waschen“ sich regelmäßig. Hierfür nutzen sie Sand, in dem sie sich wälzen und so ihr Fell kämmen und reinigen. Hierfür solltest Du im Hamsterkäfig unbedingt ein Sandbad aufstellen.
Auch ihre Geschäfte erledigen sie im Normalfall immer an derselben Stelle, was bei der Hamsterhaltung und vor allem bei der Käfigreinigung Vorteile mit sich bringt. Viele Hamster lassen sich auch an sogenannte Nagertoiletten gewöhnen. Das sind kleine Schalen, die in den Ecken des Käfigs aufgestellt werden können. Diese werden mit saugfähigem Einstreu gefüllt und können leicht entnommen und gereinigt werden.
Höhenflug: Hamster lieben es zu Klettern
Hamster sind wahre Kletterkünstler und zudem immer auf der Suche nach einem Weg in die Freiheit. Dabei ist zu beachten, dass die Nager keine Höhe einschätzen können. Es ist also wichtig, diese Charaktereigenschaft im Blick zu behalten und den Hamsterkäfig ausbruchsicher zu gestalten. Außerdem muss der Hamsterkäfig so gestaltet werden, dass der Hamster nicht aus großen Höhen abstürzen kann. Hierbei könnte er sich ernsthaft verletzen! Gerade bei Hamsterkäfigen mit mehreren Etagen oder Gitterkäfigen ist das sehr wichtig.
Futtern geht immer: Hamster hamstern ihr Futter
Es ist wichtig zu wissen, dass Hamster sich einen Futtervorrat ansammeln - sie „hamstern“. In natürlicher Umgebung bleiben ihnen nur knapp zwei Monate, um sich für das ganze Jahr mit ausreichend Futter zu versorgen. Somit stopft der Hamster in freier Wildbahn immer wieder so viel Futter wie er finden kann in seine Backentaschen und bringt es an einen sicheren Ort. Diesem natürlichen Verhalten geht er auch im Käfig nach.
Beim Füttern muss daher nicht nur darauf geachtet werden, dem Tier einen ausgewogenen Speiseplan anzubieten. Es ist auch wichtig den Hamster nicht zu überfüttern. Nur weil das angebotene Futter im Käfig „unsichtbar“ ist, heißt das noch lange nicht, dass es alles gefressen wurde. Somit ist es wichtig, den Hamsterkäfig regelmäßig auf Futterreste zu untersuchen und diese gegebenenfalls zu entfernen. Vor allem bei frischem Futter, wie Salat oder Löwenzahn, müssen Reste schnell entfernt werden, damit das Futter nicht im Hamsterkäfig vergammelt.
Es muss gebuddelt werden: Hamster graben gerne
In der Wildnis legen Hamster unterirdische Bauten an, in denen sie leben. Diese Hamsterbauten haben mehrere Kammern und sind über verschiedene Gänge miteinander verbunden. Auch als Haustier legt der Hamster diese Verhaltensweise an den Tag: Er buddelt in der Einstreu und legt Gänge und Höhlen an. Daher ist es wichtig, ausreichend viel grabfähige Einstreu in den Hamsterkäfig einzubringen. Außerdem ist ein Mehrkammernhaus als Käfigeinrichtung sinnvoll.
Hamster sind Einzelgänger
Kaum zu glauben aber wahr. Hamster sind Einzelgänger. Sie verbringen den Großteil ihres Lebens alleine und akzeptieren die Gesellschaft eines anderen Hamsters nur während der Paarungszeit. Das heißt, wer sich für die Haltung eines Hamsters entscheidet muss wissen, dass nur ein Tier pro Käfig gehalten wird. Fällt die Entscheidung auf die Zucht der Tiere müssen Regeln zur Paarung der Tiere beachtet werden, da es sonst zu blutigen Kämpfen kommen kann.
Achtung: Auch wenn es bei manchen Zwerghamsterarten in Ausnahmefällen möglich ist, mehrere Tiere in einem Käfig zu halten, sollte dies unbedingt erfahrenen Hamsterhaltern vorbehalten bleiben!
Eingewöhnung und Zähmung des Hamsters
Auch ein Hamster braucht Zeit, um sich an sein neues Zuhause zu gewöhnen. Wer sich also für die Anschaffung eines Hamsters entscheidet sollte ihm auch genug Zeit geben, sich an seine neue Umgebung zu gewöhnen. Die ersten Tage nähert man sich dem Hamsterkäfig nur sporadisch, versorgt den Nager ganz behutsam mit Hamsterfutter und Wasser und spricht nur leise mit ihm. Wenn der Hamster anfängt sich im Käfig zu putzen, sich zu strecken und alles zu erkunden, fühlt er sich sicher. Dann kann langsam mit dem „Zähmen“ begonnen werden.
Um zutraulich zu werden braucht es anschließend noch einmal einiges an Zeit. Mit Futter, das man dem Hamster auf der Hand anbietet nimmt man diesem die Angst. Nach und nach gewöhnt er sich hierdurch an die Hand und den Menschen selbst. Jeder Hamster braucht dabei seine Zeit, um zutraulich zu werden.
Achtung: Hamster sind keine Kuscheltiere. Dennoch ist es sinnvoll den Hamster an Dich zu gewöhnen. So hat er weniger Stress, wenn Du zum Beispiel seinen Käfig reinigst, ihn fütterst oder auch mal mit ihm zum Tierarzt gehen musst. Durch eine gute Eingewöhnung kann zudem vermieden werden, dass der Hamster aus Angst beißt.
Fazit zum typischen Hamster-Verhalten
Ein Hamster verbringt den Großteil seines Lebens - gerade tagsüber - mit Schlafen. Hierbei möchte er nicht gestört werden. Ansonsten zentriert sich sein natürliches Verhalten auf die Futtersuche, die mit viel Bewegung verbunden ist, sowie auf das Graben von Gängen. Um all dies gut ausleben zu können, muss auch der Käfig dementsprechend eingerichtet werden. Zudem muss der Hamster als nachtaktives Nagetier akzeptiert werden. Auch wenn eine Gewöhnung an die Hand des Hamsterhalters bzw. der Hamsterhalterin möglich und sinnvoll ist, wird der Hamster nie ein Kuscheltier werden. Daher sollte schon vor der Anschaffung klar sein, dass Hamster „Beobachtungstiere“ und keine Spielkameraden für Kinder sind. Wer sich auf diese Verhaltensweisen des Hamsters einlassen kann, hat ein relativ pflegeleichtes Haustier, das etwa 2 bis 3 Jahre alt wird. Der Hamster ist gerade als Anfängertier gut geeignet und bereitet der ganzen Familie große Freude. Und wer liebt es nicht, wenn er mit großen Knopfaugen verträumt angeschaut und beschnüffelt wird?