Das Wüs­ten­ter­ra­ri­um

Die Wüs­te ist der natür­li­che Lebens­raum zahl­rei­cher Tie­re, der nicht nur von einer ein­zig­ar­ti­gen Vege­ta­ti­on, son­dern auch von extre­men Tem­pe­ra­tur­un­ter­schie­den zwi­schen Tag und Nacht geprägt ist. Dem­entspre­chend muss auch ein Wüs­ten­ter­ra­ri­um rich­tig ein­ge­rich­tet und mit der pas­sen­den Tech­nik ver­se­hen wer­den, damit sich die Ter­ra­ri­en­tie­re dar­in eben­so wohl­füh­len kön­nen wie in der frei­en Wild­bahn. In die­sem Bei­trag erfährst Du alles Wich­ti­ge über das Wüs­ten­ter­ra­ri­um, wel­ches Kli­ma im Wüs­ten­ter­ra­ri­um herr­schen soll­te, wel­ches Zube­hör benö­tigt wird und wel­che Tier­ar­ten in sich in einem Wüs­ten­ter­ra­ri­um wohl­füh­len. Außer­dem erklä­ren wir Dir wel­che Vor­tei­le und Nach­tei­le die Ver­wen­dung von Holz-, Glas- und Kunst­stoff­ter­ra­ri­en als Wüs­ten­ter­ra­ri­en haben.

Inhalts­ver­zeich­nis

Die ver­schie­de­nen Ter­ra­ri­en­ar­ten in der Ter­raris­tik

Jedes Ter­ra­ri­en­tier hat sei­ne ganz spe­zi­el­len Bedürf­nis­se, wenn es um das Ter­ra­ri­um geht, in dem es leben soll. Eine Tier­art braucht eine hohe Luft­feuch­tig­keit und einen rich­tig schö­nen grü­nen Pflan­zen-Dschun­gel, ande­re Tier­ar­ten mögen es tro­cken, heiß und benö­ti­gen eine eher spär­li­che Ein­rich­tung. Wie­der ande­re Ter­ra­ri­en­be­woh­ner sind auf einen gro­ßen Was­ser­an­teil in ihrem Ter­ra­ri­um ange­wie­sen, weil sie sowohl an Land als auch im Was­ser leben.

In der Ter­raris­tik wer­den daher drei ver­schie­de­ne Ter­ra­ri­en­ty­pen unter­schie­den: Das Regen­wald­ter­ra­ri­um (auch Tro­pen­ter­ra­ri­um oder Feucht­ter­ra­ri­um), Das Wüs­ten­ter­ra­ri­um (auch Tro­cken­ter­ra­ri­um genannt) und das Aqua-Ter­ra­ri­um (Eine Mischung aus Aqua­ri­um und Regen­wald­ter­ra­ri­um, mit sei­nen Unter­for­men Palu­da­ri­um, Riva­ri­um und Ripa­ri­um)

    Ach­tung: Der Ter­ra­ri­en­typ muss immer ent­spre­chend der Bedürf­nis­se des Tie­res gewählt wer­den und auf gar kei­nen Fall umge­kehrt. Ein Tro­pen­be­woh­ner kann sich bei­spiels­wei­se nicht an ein Wüs­ten­kli­ma anpas­sen. Wenn Du Dir mit einem Wüs­ten­ter­ra­ri­um als unbe­dingt ein Stück Wüs­te in Dein Zuhau­se holen möch­test, musst Du unbe­dingt dar­auf ach­ten, dass die­ser Ter­ra­ri­en­typ auch für Dei­nen gewähl­ten Ter­ra­ri­en­be­woh­ner pas­send ist.

    Was ist eigent­lich ein Wüs­ten­ter­ra­ri­um?

    Die Wüs­te ist uns Men­schen als ein eher lebens­feind­li­cher, sehr hei­ßer, tro­cke­ner und kar­ger Ort bekannt. Den­noch ist die­ser Ort ist auch der Lebens­raum zahl­rei­cher Tie­re. Zu den Wüs­ten­be­woh­ner gehö­ren unter ande­rem Ech­sen, Spin­nen­tie­re, Schlan­gen, Renn- und Spring­mäu­se, Insek­ten und sogar Wüs­ten­füch­se. Sie alle haben sich per­fekt an die dort vor­herr­schen­den kli­ma­ti­schen Ver­hält­nis­se ange­passt, die bei­spiels­wei­se von Was­ser­knapp­heit oder extre­men Tem­pe­ra­tur­un­ter­schie­den geprägt sind.

    Wer sich in den eige­nen vier Wän­den ein Ter­ra­ri­um für sol­che Wüs­ten­be­woh­ner ein­rich­ten möch­te, soll­te unbe­dingt eini­ge Din­ge beach­ten, damit die tie­ri­schen Bewoh­ner des Wüs­ten­ter­ra­ri­ums art­ge­recht leben und sich rund­um wohl­füh­len kön­nen.

    Das Wüs­ten­ter­ra­ri­um ist eine abso­lu­te Grund­vor­aus­set­zung für die Hal­tung von Ech­sen, Gecko, Schlan­gen & Co. Lei­der machen sich Anfän­ger oft viel zu wenig Gedan­ken dar­über, wel­che Dimen­sio­nie­rung ein sol­ches Ter­ra­ri­um haben soll­te und was man alles beach­ten muss, wenn mein ein sol­ches Wüs­ten­ter­ra­ri­um ein­rich­ten möch­te. Dabei muss von Anfang an klar sein, dass jedes Ter­ra­ri­um als Lebens­raum der dar­in gehal­te­nen Wüs­ten­tie­re essen­ti­ell ist. Neben kli­ma­ti­schen Aspek­ten spie­len bei der Ter­ra­ri­en­wahl auch kon­kre­te Abmes­sun­gen sowie die Aus­stat­tung und das Mate­ri­al aus dem das Ter­ra­ri­um her­ge­stellt ist eine wich­ti­ge Rol­le.

    Wüstenterrarium
    Wüs­ten­ter­ra­ri­um

    Wel­che Arten von Wüs­ten­ter­ra­ri­en gibt es?

    Bevor Du Dich für einen tie­ri­schen Mit­be­woh­ner ent­schei­dest, der in Dein Wüs­ten­ter­ra­ri­um ein­zie­hen soll, ist es wich­tig, Dich mit den ver­schie­de­nen Ter­ra­ri­en-Arten, bzw. den ver­schie­de­nen Mate­ria­len, aus denen Ter­ra­ri­en her­ge­stellt wer­den kön­nen, aus­ein­an­der­zu­set­zen. Für den Ter­ra­ri­en­bau kom­men ver­schie­de­ne Mate­ria­li­en zum Ein­satz, wie zum Bei­spiel Holz, Glas oder Kunst­stoff. Jedes Mate­ri­al bringt sei­ne eige­nen Vor­tei­le und Nach­tei­le mit sich und eig­net sich daher für unter­schied­li­che Ver­wen­dungs­mög­lich­kei­ten.

    Wüs­ten­ter­ra­ri­um aus Holz

    Holz­ter­ra­ri­en wer­den nor­ma­ler­wei­se aus Grob­span­plat­ten (auch als OSB-Plat­ten bekannt) her­ge­stellt. Sol­che Plat­ten bestehen aus getrock­ne­ten Holz­spä­nen, die mit Hil­fe von Leim zu Plat­ten geformt und gepresst wer­den. Sol­che Holz­plat­ten sind form­sta­bil, robust und viel güns­ti­ger als Mas­siv­holz­plat­ten. Als Alter­na­ti­ve zu Grob­span­plat­ten wer­den manch­mal auch Sieb­druck­plat­ten zum Ter­ra­ri­en­bau ver­wen­det. Sieb­druck­plat­ten bestehen aus Sperr­holz­plat­ten, die auf bei­den Sei­ten mit Kunst­harz beschich­tet wer­den. Durch die­se Beschich­tung sind die­se Plat­ten resis­ten­ter gegen Feuch­tig­keit und kön­nen leich­ter abge­wischt wer­den, aller­dings sind sie auch etwas teu­rer als OSB-Plat­ten.

    Vor­tei­le eines Holz­ter­ra­ri­ums als Wüs­ten­ter­ra­ri­um

    Ein Ter­ra­ri­um aus Holz ist dank der aus­ge­zeich­ne­ten Wär­me­hal­tung opti­mal als Wüs­ten­ter­ra­ri­um geeig­net.

    Wüs­ten­be­woh­ner lie­ben war­me Tem­pe­ra­tu­ren und da Holz ein sehr gut iso­lie­ren­des Mate­ri­al ist, kann der Strom­ver­brauch der Heiz­strah­ler auch nied­rig gehal­ten wer­den.

    Holz­ter­ra­ri­en kön­nen rela­tiv leicht auch in sehr gro­ßer Grö­ße gebaut wer­den. Es ist daher die bes­te Wahl für Schlan­gen und Ech­sen, die viel Raum und Bewe­gungs­frei­heit benö­ti­gen.

    Ein Wüs­ten­ter­ra­ri­um aus Holz lässt es sich leicht trans­por­tie­ren, da es aus­ein­an­der gebaut wer­den kann.

    Ein Wüs­ten­ter­ra­ri­um aus Holz in der Regel deut­lich güns­ti­ger als eines aus Glas oder Kunst­stoff.

    Bei einem Wüs­ten­ter­ra­ri­um aus Holz kannst Du sehr ein­fach bau­li­che Ver­än­de­run­gen vor­neh­men (wie zum Bei­spiel zusätz­li­che Eta­gen ein­zie­hen) und das Ter­ra­ri­um dadurch ganz indi­vi­du­ell gestal­ten.

    Nach­tei­le eines Holz­ter­ra­ri­ums als Wüs­ten­ter­ra­ri­um

    Feuch­tig­keit ist für Holz alles ande­re als ide­al: Hier kann es leicht zur Schim­mel­bil­dung kom­men. Daher soll­te ein Holz­ter­ra­ri­um, auch wenn es als Wüs­ten­ter­ra­ri­um benutzt wird mit Hil­fe eines ungif­ti­gen Lackes* gegen das Ein­drin­gen von Feuch­tig­keit geschützt wer­den.

    Ein Wüs­ten­ter­ra­ri­um aus Holz ist in der Regel schwe­rer zu Rei­ni­gen als ein Ter­ra­ri­um aus Glas oder Kunst­stoff.

    Außer­dem lässt sich ein Wüs­ten­ter­ra­ri­um aus Holz schlecht des­in­fi­zie­ren - was zum Bei­spiel bei Bak­te­ri­en­be­fall, Para­si­ten­be­fall etc. not­wen­dig sein kann.

    Wüs­ten­ter­ra­ri­um aus Glas

    Ter­ra­ri­en aus Glas sind in der Ter­raris­tik sehr weit ver­brei­tet. Sie kom­men - dank ihrer Resis­tenz gegen­über Feuch­tig­keit - aller­dings eher als Tro­pen- oder Aqua­ter­ra­ri­en zu Ein­satz.

    Vor­tei­le eines Glas­ter­ra­ri­ums als Wüs­ten­ter­ra­ri­um

    Da Glas kei­ne Feuch­tig­keit auf­neh­men kann, ist ein Glas­ter­ra­ri­um unemp­find­lich gegen Feuch­tig­keit, kann leicht gerei­nigt und auch des­in­fi­ziert wer­den.

    Ein Wüs­ten­ter­ra­ri­um aus Glas kann nicht bren­nen - das kann bei der Ver­wen­dung von spe­zi­el­ler Beleuch­tung von Vor­teil sein.

    Nach­tei­le eines Glas­ter­ra­ri­ums als Wüs­ten­ter­ra­ri­um

    Die Wär­me­iso­lie­rung ist im All­ge­mei­nen bei Glas­ter­ra­ri­en nicht so gut wie etwa bei Holz­ter­ra­ri­en.

    Auf­grund der schlech­te­ren Wär­me­iso­lie­rung ist auch der Strom­ver­brauch bei einem Glas­ter­ra­ri­um etwas höher.

    Exper­ten sagen, dass ein Wüs­ten­ter­ra­ri­um aus Glas kei­ne opti­ma­le Wahl für eine art­ge­rech­te Hal­tung ist, denn vie­le Wüs­ten­be­woh­ner füh­len sich bedroht und gestresst, wenn von ver­schie­de­nen Sei­ten ins Ter­ra­ri­um geblickt wer­den kann. Bei der Ver­wen­dung eines Glas­ter­ra­ri­ums soll­te daher immer eine Blick­dick­te Rück­wand ein­ge­baut wer­den.

    Glas­ter­ra­ri­en sind in der Regel deut­lich teu­rer als Holz­ter­ra­ri­en, schwe­rer und auch in der maxi­ma­len Grö­ße beschränkt, da sie sich zum Trans­port nicht aus­ein­an­der­neh­men las­sen.

    Wüs­ten­ter­ra­ri­um aus Kunst­stoff

    Mitt­ler­wei­le wer­den auch immer mehr Ter­ra­ri­en aus Kunst­stof­fen her­ge­stellt.

    Vor­tei­le eines Kunst­stoff­ter­ra­ri­ums als Wüs­ten­ter­ra­ri­um

    Ein Wüs­ten­ter­ra­ri­um aus Kunst­stoff bie­tet den erfor­der­li­chen Sicht­schutz für die dar­in leben­den Tie­re.

    Auch die Wär­me­däm­mung ist äußerst gut: Die­ser Aspekt ist ein ent­schei­den­der Plus­punkt für Wüs­ten­ter­ra­ri­en aus Kunst­stoff, denn dadurch las­sen sich die Wär­me- und Heiz­kos­ten lang­fris­tig nied­rig hal­ten.

    Im Gegen­satz zu Glas­ter­ra­ri­en las­sen sich sol­che aus Kunst­stoff leich­ter rei­ni­gen.

    Kunst­stoff­ter­ra­ri­en gibt es in allen mög­li­chen Aus­füh­run­gen unter ande­rem auch in „Möbel­op­tik“.

    Im Ver­gleich zu ande­ren Mate­ria­li­en ist Kunst­stoff ein ech­tes Leicht­ge­wicht. Auch eine ein­zel­ne Per­son kann leicht selbst gro­ße Becken tra­gen, was bei­spiels­wei­se bei einem Umzug ein bedeu­ten­der Vor­teil ist.

    Nach­tei­le eines Kunst­stoff­ter­ra­ri­ums als Wüs­ten­ter­ra­ri­um

    Die Anschaf­fungs­kos­ten für ein Kunst­stoff­ter­ra­ri­um sind höher als für Glas- oder Holz­ter­ra­ri­en.

    Wel­che Wüs­ten­be­woh­ner kann man im Ter­ra­ri­um hal­ten?

    In einem Wüs­ten­ter­ra­ri­um wer­den exo­ti­sche Tie­re gehal­ten - also Tie­re, die aus einem frem­den Land stam­men und nicht an das Leben in Häu­sern und mit Men­schen gewöhnt sind. Die Hal­tung sol­cher Tie­re ist immer mit einer beson­ders gro­ßen Ver­ant­wor­tung ver­bun­den.

    Bevor Du Dir also ein Wüs­ten­ter­ra­ri­um samt exo­ti­schem Bewoh­ner anschaffst, ist es wich­tig, Dich umfas­send zu infor­mie­ren, wel­che Tie­re über­haupt dafür geeig­net sind und wel­che kon­kre­ten Lebens­be­din­gun­gen sie brau­chen. Die Arten­schutz­be­stim­mun­gen spie­len eben­falls eine zen­tra­le Rol­le! Je nach­dem für wel­che Tier­ar­ten Du Dich ent­schei­dest, muss auch die Ein­rich­tung und Tech­nik im Ter­ra­ri­um ange­passt wer­den.

    Dar­über hin­aus muss auch die Grö­ße des Tie­ren und des­sen Bewe­gungs­drang bei der Wahl der Ter­ra­ri­en­grö­ße berück­sich­tigt wer­den.

    Tiere fürs Wüstenterrarium - Bartagame
    Tie­re fürs Wüs­ten­ter­ra­ri­um: Die Bar­tagame

    Wüs­ten­ter­ra­ri­um-Tie­re für Anfän­ger

    Fol­gen­de Tie­re sind auch für Anfän­ger geeig­net:

    • Wüs­ten­hals­band­le­gu­an
    • Mas­ken­le­gu­an
    • Wüs­ten­sta­chel­le­gu­an
    • Brau­ne Haus­schlan­ge
    • Bar­tagame
    • Dorn­schwanz­aga­me
    • Zwerg­wüs­ten­ge­cko
    • Leo­pard­ge­cko
    • Wüs­ten­krö­ten­ech­se
    • Sta­chel­le­gu­an
    • Afri­ka­ni­sche Skin­ke
    • Nicht gif­ti­ge Skor­pio­ne wie zum Bei­spiel der Kai­ser­skor­pi­on
    • Eini­ge Vogel­spin­nen­ar­ten

    Bar­tag­amen und Leo­pard­ge­ckos gel­ten als klas­si­sche Ein­stei­ger­tie­re in der Ter­rar­ris­tik. Vor allem die aus Aus­tra­li­en stam­men­den Bar­tag­amen sind sehr beliebt! Mit einer Län­ge von mehr als 50 cm, von denen ein Groß­teil der Tier­schwanz ist, begeis­tern die Tie­re mit einem tag­ak­ti­ven sowie ruhi­gen und gelas­se­nen Wesen.

    Auch Leo­pard­ge­ckos sind von der Hal­tung unkom­pli­ziert, haben ein ruhi­ges Wesen und eige­nen sich daher sehr gut für Dein ers­tes Wüs­ten­ter­ra­ri­um.

    Wüsternterrarium Tier - Leopardgecko
    Leo­pard­ge­ckos sind belieb­te Bewoh­ner von Wüs­ten­ter­ra­ri­en

    Wüs­ten­ter­ra­ri­um-Tie­re für erfah­re­ne Tier­hal­ter

    Fol­gen­de Wüs­ten­be­woh­ner sind eher für fort­ge­schrit­te­ne Hal­ter zu emp­feh­len:

    • Wüs­ten­cha­mä­le­on
    • Anspruchs­vol­le Vogel­spin­nen-Arten
    • Gif­ti­ge Skor­pio­ne
    Das Wüstenchamäleon ein Terrarientier für Fortgeschrittene
    Das Wüs­ten­cha­mä­le­on ein Ter­ra­ri­en­tier für Fort­ge­schrit­te­ne

    War­um ist das rich­ti­ge Kli­ma im Wüs­ten­ter­ra­ri­um für die Tie­re so wich­tig?

    Im Ver­gleich zu Säu­ge­tie­ren, die selbst ihre Kör­per­wär­me regu­lie­ren kön­nen, sind Rep­ti­li­en soge­nann­te wech­sel­war­me Tie­re, die genau dazu nicht in der Lage sind. Für die Regu­la­ti­on der Kör­per­tem­pe­ra­tur sind die Wüs­ten­be­woh­ner daher auf exter­ne Wär­me­quel­len ange­wie­sen, zum Bei­spiel auf direk­te Son­nen­ein­strah­lung.

    Erst wenn die­se exo­ti­schen Tie­re eine bestimm­te Kör­per­tem­pe­ra­tur erreicht haben - sozu­sa­gen auf „Betriebs­tem­pe­ra­tur“ sind - arbei­tet ihr Stoff­wech­sel auf einem Ide­al­ni­veau. Kön­nen die Wüs­ten­tie­re die­se Betriebs­tem­pe­ra­tur nicht errei­chen, schal­tet der Stoff­wech­sel sozu­sa­gen auf „Spar­flam­me“. Zahl­rei­che Kör­per­funk­tio­nen ver­lie­ren teil­wei­se ihre Leis­tungs­fä­hig­keit, so etwa die Immun­ab­wehr. Hält ein sol­cher Zustand län­ger­fris­tig an, steigt die Krank­heits­ge­fahr.

    Wel­che kli­ma­ti­schen Bedin­gun­gen sind ide­al für das Ter­ra­ri­um?

    In sub­tro­pi­schen Zonen mit Wüs­ten­kli­ma sin­ken die nächt­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren stark ab und somit auch die Akti­vi­tät der Tie­re und deren Stoff­wech­sel. Tags­über herr­schen hei­ße Tem­pe­ra­tu­ren zwi­schen 30 und 45 Grad. Je nach Ort kann es tags­über sogar bis zu 60 Grad Cel­si­us heiß wer­den! Nachts kommt es auch hier zu einem „Tem­pe­ra­tur­sturz“ auf ca. 15-20 Grad!

    Die­se Tem­pe­ra­tur­schwan­kun­gen müs­sen durch die rich­ti­ge Tech­nik auch im Wüs­ten­ter­ra­ri­um nach­emp­fun­den wer­den: So müs­sen bei­spiels­wei­se Heiz­quel­len nachts per Zeit­schalt­uhr aus­ge­stellt wer­den kön­nen.

    Auch zu tro­cken soll­te es im Wüs­ten­ter­ra­ri­um nicht sein, denn vie­le Tie­re lie­ben den Mor­gen­tau, den sie bei­spiels­wei­se von den Pflan­zen­blät­tern lecken kön­nen. Aus die­sem Grund soll­ten der Ter­ra­ri­um-Boden und die Pflan­zen mor­gens kurz mit besprüht oder mit einer Bewäs­se­rungs­an­la­ge leicht befeuch­tet wer­den. Tags­über soll­te sich die Luft­feuch­tig­keit für die meis­ten Bewoh­ner zwi­schen 30 bis 40 % bewe­gen, nachts ist ein Anstieg von bis zu 60 % emp­feh­lens­wert.

    Die genaue Tem­pe­ra­tur und Luft­feuch­tig­keit die im Wüs­ten­ter­ra­ri­um benö­tigt wird, hängt natür­lich immer von der bewoh­nen­den Tier­art ab. Tem­pe­ra­tur und Luft­feuch­tig­keit soll­ten außer­dem stän­dig mit Hil­fe von Ther­mo- und Hygro­me­tern über­wacht wer­den.

    Je nach Tier­art, die im Wüs­ten­ter­ra­ri­um leben soll, müs­sen auch die Jah­res­zy­klen beob­ach­tet wer­den: Eini­ge Wüs­ten­be­woh­ner hal­ten eine mehr­wö­chi­ge Ruhe­zeit ein: Wäh­rend­des­sen brau­chen sie weni­ger Nah­rung und auch weni­ger Wär­me. So kann es für eini­ge Rep­ti­li­en­ar­ten erfor­der­lich sein, Tro­cken- und Regen­zei­ten zu simu­lie­ren.

    Temperatur und Luftfeuchtigkeit müssen im Wüstenterrarium ständig kontrolliert werden
    Tem­pe­ra­tur und Luft­feuch­tig­keit müs­sen im Wüs­ten­ter­ra­ri­um stän­dig kon­trol­liert wer­den

    Boden­grund, Deko & Bewäs­se­rung – wel­ches Zube­hör ist wich­tig?

    Wenn Du ein Wüs­ten­ter­ra­ri­um art­ge­recht ein­rich­ten möch­test, musst Du eini­ge wich­ti­ge Aspek­te wie zum Bei­spiel den Boden­grund, die Rück­wand, die Pflan­zen­ve­ge­ta­ti­on, die Ter­ra­ri­um-Deko, die Beleuch­tung und auch die Bewäs­se­rung aus­rei­chend berück­sich­ti­gen. Wie auch bei der Tem­pe­ra­tur und der Luft­feuch­tig­keit, kommt es bei der Ein­rich­tung des Ter­ra­ri­ums immer auf die Bedürf­nis­se es jewei­li­gen Bewoh­ners an.

    Wüs­ten­ter­ra­ri­um: Die pas­sen­de Beleuch­tung und ande­re Wär­me­quel­len

    Für tag­ak­ti­ve Tie­re emp­feh­len sich als Hei­zung spe­zi­el­le Wär­me­strah­ler. Nacht­ak­ti­ve Rep­ti­li­en pro­fi­tie­ren von Infra­rot- oder Kera­mik­heiz­strah­lern. Auch Heiz­mat­ten und Heiz­ka­bel kön­nen für die nacht­ak­ti­ven Ter­ra­ri­um-Bewoh­ner oder auch als zusätz­li­che Wär­me­quel­le für tag­ak­ti­ve Arten ver­wen­det wer­den.

    Die Wär­me­quel­len soll­ten aus­rei­chend lang betrie­ben wer­den, damit die Tie­re genü­gend Zeit haben, sich mehr­mals pro Tag auf­zu­wär­men.

    Wenn im Wüs­ten­ter­ra­ri­um meh­re­re Tie­re gehal­ten wer­den, müs­sen mög­li­cher­wei­se meh­re­re Heiz­quel­len instal­liert wer­den.

    Für beson­ders wär­me­be­dürf­ti­ge Tie­re sind Halo­gen­strah­ler ide­al: Sie pro­du­zie­ren einen hohen Wär­me­an­teil und soll­ten am bes­ten mit einer star­ken Licht­quel­le kom­bi­niert wer­den.

    Für die meis­ten Wüs­ten­be­woh­ner ist eine gute UV-Ver­sor­gung durch eine hoch­wer­ti­ge UV-Lam­pe lebens­not­wen­dig. Hier soll­test Du unbe­dingt auf hoch­wer­ti­ge UV-Leuch­ten (zum Bei­spiel Metall­dampf­lam­pen) zurück­grei­fen (Ach­tung, für mache UV-Lam­pen wer­den ein Vor­schalt­ge­rät und eine Kera­mik­fas­sung gebraucht). Vie­le güns­tig im Han­del ange­bo­te­ne UV-Röh­ren oder Ener­gie­spar­lam­pen geben nicht genug UV-Strah­lung ab, um den Bedarf der Tie­re zu decken. UV-Lam­pen müs­sen alle 6 Mona­te aus­ge­tauscht wer­den, da sie dann nicht mehr genug UV-Strah­lung abge­ben.

    Mit künst­li­chen Heiz­quel­len ohne Licht (also Heiz­mat­ten, Infra­rot­stahler etc.) soll­te man sehr vor­sich­tig umge­hen: In der Natur kommt sol­che Wär­me eher als Rest­wär­me vor, zum Bei­spiel in Form eines erwärm­ten Gesteins. Unter natür­li­chen Bedin­gun­gen sinkt in der Nacht die­se Rest­wär­me ab, wenn die Son­nen­ein­strah­lung fehlt. Künst­li­che Heiz­quel­len behal­ten die Tem­pe­ra­tu­ren aber bei, daher müs­sen sie mit gro­ßer Vor­sicht ein­ge­setzt wer­den bzw. mit einer Zeit­schalt­uhr gekop­pelt und über Nacht aus­ge­schal­tet wer­den.

    Wenn Du im Wüs­ten­ter­ra­ri­um klet­tern­de Bewoh­ner hal­ten möch­test, soll­ten die Wär­me­lam­pen mit Draht­git­ter gesi­chert oder außer­halb ange­bracht wer­den, um die Tie­re vor Ver­bren­nun­gen zu schüt­zen.

    Bei der Ver­wen­dung von Boden­be­hei­zung muss dar­auf geach­tet wer­den, dass eine bestimm­te Maxi­mal­tem­pe­ra­tur nicht über­schrit­ten wird. Auch hier­für gibt es digi­ta­le Zeit­schalt­uh­ren, die sich im regel­mä­ßi­gen Rhyth­mus ein- und wie­der aus­schal­ten. So wird die Wär­me­an­la­ge dann bei­spiels­wei­se 10 Minu­ten ein­ge­schal­tet und anschlie­ßend für eine hal­be Stun­de aus­ge­schal­tet.

    Im Ter­ra­ri­um brauchst Du gute Beleuch­tung und auch aus­rei­chend Heiz­quel­len, damit Dei­ne Tie­re sich auf „Betriebs­tem­pe­ra­tur“ erwär­men kön­nen. In der Regel brauchst Du im Wüs­ten­ter­ra­ri­um für tag­ak­ti­ve Rep­ti­len eine Grund­be­leuch­tung (Tages­licht­leuch­te, T5-Röh­ren, T8-Röh­ren oder LED-Lam­pen) eine UV-Lam­pe und einen oder meh­re­re Wär­me­spots.

    Pflan­zen im Wüs­ten­ter­ra­ri­um

    Auch in einem Wüs­ten­ter­ra­ri­um kön­nen Pflan­zen ver­wen­det wer­den, wenn­gleich auch eher nicht so schö­ne Pflan­zen wie in einem Tro­pen­ter­ra­ri­um.

    Zu den belieb­tes­ten Pflan­zen für Wüs­ten­ter­ra­ri­en zäh­len Til­land­si­en, Suk­ku­len­ten sowie ver­schie­de­ne Kak­teen. Wenn Du Kak­teen ver­wen­den möch­test, soll­test Du dar­auf ach­ten, dass die Pflan­zen kei­ne spit­zen Sta­cheln haben. Das könn­te für Dei­ne Tie­re näm­lich zu einer Ver­let­zungs­ge­fahr wer­den.

    Man­che Rep­ti­li­en nei­gen auch dazu, alle Pflan­zen im Ter­ra­ri­um nie­der­zu­tram­peln. In einem sol­chen Fall kannst Du Kunst­pflan­zen ver­wen­den, denn die­se über­le­ben die Akti­vi­tä­ten Dei­ner Wüs­ten­be­woh­ner viel leich­ter.

    Der Boden­grund im Wüs­ten­ter­ra­ri­um

    Wenn man an den Boden­grund in der Wüs­te denkt, fällt einem ver­mut­lich nur Sand ein und das ist gar nicht so falsch.

    Aller­dings soll­te nicht ein­fach Sand aus dem Bau­markt oder vom Spiel­platz in das Ter­ra­ri­um gege­ben wer­den. Statt­des­sen soll­test Du spe­zi­el­len Sand für Wüs­ten­ter­ra­ri­en aus dem Fach­han­del wäh­len. Ter­ra­ri­en-Sand ist in unter­schied­li­chen Struk­tu­ren und auch in ver­schie­de­nen Far­ben erhält­lich. Eini­ge Wüs­ten­be­woh­ner lie­ben es bei­spiels­wei­se, Höhen zu bud­deln und im Sand zu gra­ben. Wenn Du sol­che Tie­re hast, soll­test Du eher grob­kör­ni­gen Sand ver­wen­den, der in den meis­ten Fäl­len auch kein rei­ner Sand ist, son­dern viel­mehr ein Lehm-Sand-Gemisch.

    Ansons­ten gibt es in punc­to Boden­grund lei­der nicht so viel Spiel­raum wie beim Tro­pen­ter­ra­ri­um. Durch ver­schie­de­ne Sand-Far­ben las­sen sich aber auch in einem Wüs­ten­ter­ra­ri­um ganz tol­le opti­sche Effek­te erzie­len und Dei­ne Tie­re füh­len sich rund­um wohl.

    Deko­ra­ti­on für das Wüs­ten­ter­ra­ri­um

    Du kannst Dei­nen Ter­ra­ri­um-Bewoh­nern bei­spiels­wei­se einen Stein­hau­fen bau­en, auf dem sie sich son­nen und wär­men kön­nen. In Höh­len kön­nen sich die Tie­re zurück­zie­hen, ver­ste­cken und ein wenig erho­len, daher sind Höh­len ein tol­ler Deko-Tipp für Wüs­ten­ter­ra­ri­en. Wenn Du kei­ne fer­ti­ge Höhe kau­fen möch­test, kannst Du auch eine für Dei­ne Ter­ra­ri­um-Tie­re bau­en. Ach­te dabei aber bit­te dar­auf, dass die Höh­le nicht ein­stür­zen kann! Aus die­sem Grund raten wir dazu, die Stei­ne mit­ein­an­der zu ver­kle­ben.

    Alter­na­tiv kannst Du auch Kunst­stei­ne ver­wen­den, denn die­se sind nicht so schwer wie ech­te Stei­ne. Auch Wur­zeln sind im Übri­gen eine tol­le Deko-Idee für das Wüs­ten­ter­ra­ri­um.

    Ganz wich­tig ist in jedem Fall ein Trink­ge­fäß mit fri­schem Was­ser für Dei­ne Tie­re! Stel­le am bes­ten ein fla­ches schwe­res Gefäß auf, das nicht umfal­len kann und befül­le es regel­mä­ßig mit fri­schem Was­ser. Die­ses Trink­ge­fäß soll­te aus hygie­ni­schen Grün­den täg­lich gerei­nigt wer­den.

    Außer­dem kannst Du eine Rück­wand aus Kork oder Kunst­stoff ins Wüs­ten­ter­ra­ri­um ein­brin­gen. Je nach Tier­art, kann die­se aus­schließ­lich der Optik die­nen, oder aktiv zum Klet­tern benutz wer­den.

    Kann man ein Wüs­ten­ter­ra­ri­um auch selbst bau­en?

    Es gibt im Han­del ver­schie­de­ne Ter­ra­ri­en in unter­schied­li­chen For­men und Grö­ßen zu kau­fen, aller­dings kön­nen die­se zum Teil sehr teu­er sein. Wenn Du hand­werk­lich jedoch geschickt bist und auch eine Por­ti­on Geduld mit­bringst, kannst Du natür­lich ger­ne ver­su­chen, ein sol­ches Wüs­ten­ter­ra­ri­um selbst zu bau­en.

    Soll­test Du Dich dazu ent­schei­den, selbst Hand anzu­le­gen, stellt sich zunächst die Fra­ge, aus wel­chem Mate­ri­al das Wüs­ten­ter­ra­ri­um sein soll­te. Natür­lich muss auch berück­sich­tigt wer­den, wel­che Tie­re spä­ter dort leben sol­len.

    Wer ein Ter­ra­ri­um für exo­ti­sche Wüs­ten­be­woh­ner selbst kon­stru­ie­ren möch­te, soll­te in jedem Fall auch ein gewis­ses hand­werk­li­ches Geschick mit­brin­gen und ent­spre­chen­des Hand­werks­zeug parat haben.

    Dar­über hin­aus ist der Auf­wand für einen sol­chen Ter­ra­ri­en-Bau kei­nes­falls zu unter­schät­zen! Selbst­ver­ständ­lich soll­te man auch genau wis­sen, wor­auf es beim Bau ankommt und wel­che Feh­ler unbe­dingt ver­mie­den wer­den soll­ten.

    Ach­te beson­ders dar­auf, dass Dein Wüs­ten­ter­ra­ri­um so sicher gebaut ist, dass kein Tier von dort aus­bre­chen kann. Außer­dem ist eine gute Belüf­tung wich­tig. Pla­ne daher min­des­tens oben und unten aus­rei­chend gro­ße Lüf­tungs­flä­chen ein, die unbe­dingt mit sta­bi­ler Gaze (oder Loch­blech) sicher ver­schlos­sen wer­den müs­sen.

    Wie viel kos­tet ein Wüs­ten­ter­ra­ri­um?

    Wie hoch die Anschaf­fungs­kos­ten für ein Wüs­ten­ter­ra­ri­um sind, hängt zum einen von der Grö­ße des Ter­ra­ri­ums ab, aber eben­so vom Mate­ri­al. Ein­fa­che und klei­ne­re Ter­ra­ri­en sind bereits für weni­ger als 100 Euro zu kau­fen. Gro­ße Wüs­ten­ter­ra­ri­en kön­nen schnell einen drei- oder gar vier­stel­li­gen Preis haben – und das nur für den Kor­pus. Hin­zu kom­men noch wei­te­re Kos­ten, bei­spiels­wei­se für Licht- und Wär­me­quel­len, für Deko und Bewäs­se­rungs­an­la­gen. Gera­de an hoch­wer­ti­ger Beleuch­tung soll­test Du nicht spa­ren!

    Auch die lau­fen­den Kos­ten für Strom, Was­ser und Fut­ter soll­ten vor der Anschaf­fung berück­sich­tigt wer­den.

    Ein Wüs­ten­ter­ra­ri­um kannst Du zum Bei­spiel in Zoo­hand­lun­gen, Bau­märk­ten, auf Rep­ti­li­en­bör­sen oder auch online kau­fen. Auch man­che Schrei­ner oder Gla­ser vor Ort bie­ten die Fer­ti­gung von indi­vi­du­el­len Ter­ra­ri­en an.

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    Christina Williger

    Christina Williger
    Ernährungsberaterin für Hunde & Katzen, Gründerin

    Im Laufe meines Lebens hatte (und habe) ich schon unzählige Haustiere. Zudem war ich fast 20 Jahre lang im Pferdesport sowie im Hundesport aktiv. Meine Tierliebe veranlasste mich dazu, als Bloggerin & Autorin im Heimtierbereich tätig zu werden und meine langjährigen Erfahrungen und mein umfangreiches Wissen über Tiere mit anderen zu teilen. Inspiriert durch die gesundheitlichen Herausforderungen meines Hundes Aragon habe ich mich außerdem zur zertifizierten Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen weitergebildet. Mit meinen Büchern und Blogs möchte ich das Bewusstsein für die Bedürfnisse unserer Haustiere schärfen, deren Lebensqualität nachhaltig verbessern und so zu einem harmonischeren Zusammenleben von Mensch und Tier beitragen.