Du bist Neuling in der Terraristik und interessierst Dich für die Königspython und ihre Haltung im Terrarium? Ob Du Deinen Traum verwirklichen solltest oder Dich doch besser für ein anderes Terrarientier entscheidest, kannst Du nach dem Lesen dieses Artikels besser einschätzen. Bei der Königspython (auch Kugelpython oder wissenschaftlich Python regius genannt) handelt es sich um eine relativ kleine und ungiftige Würgeschlange, ihre Haltung im Terrarium erfordert also weniger Mut, dafür aber umso mehr Wissen! Wir verraten Dir, worauf es bei der artgerechten Haltung von Königspythons im Terrarium ankommt, was sie mögen und was für Deine Python regius gar nicht geht! Schön, dass Du da bist und viel Spaß beim Eintauchen in die Terraristik!
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief einer Königspython
Wir starten mit einem Kurzüberblick über die Königspython in Form eines Steckbriefes:
Herkunft | West- und Zentralafrika |
Lebensraum | Trockensavanne und tropischer Regenwald |
Gewicht | 1,2 - 8 Kg |
Lebenserwartung | 30 Jahre |
Terrarien-Typ | Halbfeucht-/ Waldterrarium aus Kunststoff und Glas |
Terrariengröße | Mindestens 100 x 50 x 75 cm (Länge x Breite x Höhe) |
Temperatur im Terrarium | 28 - 35 Grad Celsius |
Luftfeuchtigkeit | Tagsüber 60 - 80 %, nachts bis zu 90 % |
Einrichtung | Höhlen und Verstecke mit feuchtem Moos, Wurzeln, Äste, Kork, Wasserschale |
Bodengrund | Humus, Terrarienerde, Espen-, Borken-, oder Weichholzeinstreu |
Futter | Kleine Säugetiere wie Mäuse, Ratten oder Vögel |
Besonderheiten | Sehr anpassungsfähig, was ihren Lebensraum betrifft, leben auch in landwirtschaftlich genutzten Gebieten |
Sozialverhalten | Einzelgänger |
Haltung | Einzeln und in Gruppen möglich |
Wie sehen Königspythons aus?
Königspythons sind kräftig und gedrungen. Sie haben einen breiten, runden Kopf, der durch einen schmalen Hals deutlich vom Körper abgesetzt ist. Mit einer durchschnittlichen Kopf-Rumpf-Länge von 1,30 Metern zählt die Python regius zu den eher kleineren Vertretern ihrer Gattung. Einzelne Tiere können aber durchaus auch größer werden. Dabei sind die Männchen immer kleiner und schmaler als die Weibchen.
Einen besonderen Hype macht auch die Farbvielfalt der Königspython aus.
Welche Farbformen haben Königspythons?
Es gibt kein anderes Terrarientier mit so vielen Farbvarianten wie die Königspython. Ihre Farbvielfalt zu studieren, kann durchaus etwas Zeit in Anspruch nehmen. Nicht zuletzt, weil die Bezeichnungen der verschiedenen Farbschläge eine Wissenschaft für sich sind.
In freier Natur ist die Farbe der Python regius hell- bis dunkelbraun mit braunen, gelben oder beigen Flecken.
Diese Farbformen können gezüchtete Königspythons unter anderem aufweisen:
- Albino (High Contrast, Pastel Jungle, Caramel, Lavender)
- Axanthic
- Banana Butter Pastel Ghost
- Banana Pinstripe
- Banded
- Black Pastell & Black Pastel Ghost
- Blue Eyed Lucy
- Bumble Bee
- Butter & Butter Ghost
- Calico & Calico Dream
- Caramell Pastell
- Cinnamon Enchi & Cinnamon Pastel
- Clown (Bumble Bee, Killer Bee & Pinstripe)
- Desert Ghost
- Emperor
- Enchi Ghost
- Enchi Het Ghost
- Enchi Pastel
- Fire
- Fire Fly
- Genetic Stripe
- Ghost Hypo
- Honey Bee
- Lemon Pastel
- Hypo Mojave & Killer Bee Mojave
- Lesser Bee
- Leopard Citrus Pastel Whiteout
- Orange Head Classic
- Pewter
- Phantom
- Spider
- Piebald
- Vanilla (Cream, Scream & Ghost)
- Woma
- Yellow Belly Het Ivory
Es gibt noch viele weitere Farbformen und teilweise unterschiedliche Bezeichnungen für eine Farbe. So gesellen sich zum Beispiel auch noch Königspythons in den Farben Champagne, Spider, Specter oder Spotnose dazu.
Nach der Häutung sind die Farben Deiner Königspython noch schillernder!
Verhalten von Königspythons
Welches Tier passt zu mir? Diese Frage solltest Du Dir immer vor der Anschaffung eines Haustieres stellen. Passt eine Königspython zu Dir? Was sind Deine Beweggründe? Warum möchtest Du eine Königspython halten?
Mache Dir bewusst, dass es sich um ein exotisches Tier aus West- und Zentralafrika handelt. Mit der Haltung im Terrarium schränken wir den Lebensraum dieser Tiere massiv ein. Das Verhalten von Königspythons in freier Natur lässt sich aber auch bei der Haltung im Terrarium gut nachahmen, weshalb sie durchaus geeignet für Dein Wohnzimmer sind. In freier Natur lebt die Königspython als Einzelgänger in Bauten oder Termitenhöhlen. Dort halten sie sich tagsüber auf, bis die Dämmerung einbricht.
Königspythons sind dämmerungs- und nachtaktive Lauerjäger. Sobald die Nacht einbricht, warten sie in unmittelbarer Nähe zu ihrem Versteck auf potentielle Beute. Sie bewegen sich nur relativ nah in ihrem Umfeld, meistens in einem Umkreis von maximal einem Meter. Da dieses Verhalten ihrem natürlichen Bedürfnis entspricht, benötigt die Königspython verhältnismäßig wenig Platz im Terrarium, aber darauf kommen wir später noch einmal zurück.
Die Königspython gilt als entspannt und gechillt. Sie beißt in der Regel nicht, sondern ist sehr friedlich. Bei Gefahr rollt die Königspython sich einfach zu einem Ball zusammen, um ihren Kopf zu schützen. Angriffslustig ist sie eigentlich nicht.
Halten Königspythons eine Winterruhe?
Ja, Königspythons halten eine etwa 2-monatige Winterruhe. Diese Auszeit kannst Du auch im Terrarium simulieren, indem Du die Temperatur tagsüber auf maximal 28 - 30 Grad hältst und in der Nacht auf etwa 20 Grad Celsius absenkst. Auch die Beleuchtungsdauer, Luftfeuchtigkeit und Fütterung kannst Du in dieser Zeit reduzieren.
Geschlechtsunterschiede und Nachzucht der Königsphython
Ein deutlicher Geschlechtsunterschied bei Königspythons liegt in ihrer Körpergröße.
Während die Männchen dieser Schöpfung maximal 120 - 130 Zentimeter groß werden, schafft ein Weibchen es gut und gerne auf eine stattliche Königspython Größe von 140 Zentimetern und ist generell massiger. Da die Haltung von Weibchen für die Zucht interessanter ist, werden sie auch teurer verkauft als die Männchen. Im Verhalten und Aktivitätslevel unterscheiden die Geschlechter sich nicht von einander.
Generell lassen sich Königspythons in Gefangenschaft gut züchten. Wichtig dafür sind optimale Klimavoraussetzungen und eine ausgewogene und artgerechte Ernährung Deiner Schlange!
Wann ist eine Königspython ausgewachsen?
Mit etwa 2 Jahren ist Deine Königspython ausgewachsen.
Wie alt werden Königspythons?
Auch in Gefangenschaft können Königspythons zwischen 20 und 30 Jahren alt werden! Es sind sogar Tiere bekannt, die 45 Jahre und älter geworden sind. Die Lebenserwartung eines Haustieres solltest Du immer in die Entscheidung für oder gegen ein Lebewesen einbeziehen.
Je nachdem, wie fortgeschritten Deine Lebenszeit schon ist, muss sichergestellt werden, dass sich auch nach Deinem Ableben jemand um das Tier kümmert! Diesen Punkt vergessen leider viele Tierbesitzer. Wenn Dir die Verpflichtung, Dich für 20, 30 oder auch 40 Jahre, um ein Tier zu kümmern, zu groß ist, solltest Du Dich lieber gegen eine Königspython entscheiden.
Wie wäre es sonst mit einem Hamster, dessen Lebenserwartung bei etwa 2 bis 3 Jahren liegt?
Königspython: Die Haltung im Terrarium
Häufig sind die angegebenen Mindestmaße für Terrarien und Käfige viel zu klein. Viele Tiere, die hinter Gittern oder Glaswänden gehalten werden, würden sich über mehr Platz definitiv freuen!
Bei einigen Terrarientieren, wie der Königspython oder der Vogelspinne, ist der Platz jedoch gar nicht so ausschlaggebend. Wie bereits erwähnt, ist die Königspython ein ziemlich fauler Lauerjäger. Sie bewegen sich in freier Wildbahn kaum von ihrem auserwählten Versteck weg, sondern warten, bis ihre Mahlzeit nah genug vorbei spaziert.
Für Deine standorttreuen Lauerjäger ist es wichtiger, dass die Temperatur in ihrem Zuhause optimal eingestellt ist, als 10 oder 20 Zentimeter mehr Platz zu haben. Bei der Züchtung von Königspythons hat man feststellen können, dass die Tiere sich in kleineren Terrarien sogar eher fortpflanzen, als wenn sie zu viel Platz zur Verfügung haben.
Auch eine Gruppenhaltung ist bei Königspythons möglich! Du solltest allerdings nie zwei Männchen miteinander vergesellschaften. Ein Männchen und ein bis zwei Weibchen in einem Terrarium sind durchaus denkbar. Natürlich muss das Terrarium dann dementsprechend größer ausfallen!
Die optimale Größe des Königspython-Terrariums
Folgende Terrariengrößen empfehlen wir für die Haltung von Konigsphytons:
100 x 50 x 75 cm (Länge x Breite x Höhe) - für ein Männchen
150 x 70 x 100 cm (Länge x Breite x Höhe) - für ein Männchen oder Weibchen
200 x 100 x 150 cm (Länge x Breite x Höhe) - für bis zu drei Königspythons
Wir haben es bereits angesprochen: Überlebenswichtig ist für Deine Königspython eine optimale und dauerhafte Temperatur von 28 - 35 Grad Celsius - Je nachdem, wo Du im Terrarium misst. Am Boden und an den Seiten kann die Temperatur um die 28 - 29 Grad Celsius betragen, weiter oben darf es für Deinen King auch bis zu 35 Grad Celsius warm sein. Hier ist allerdings Vorsicht geboten, damit für Deine Würgeschlange keine Verbrennungsgefahr besteht, sollten Wärmelampen oberhalb des Terrariums oder mit einem speziellen Schutz angebracht werden!
Zubehör und Einrichtung des Königspython-Terrariums
Das Zubehör und die Einrichtung spielen eine wichtige Rolle für Deine Königspython. Neben Versteck- und Klettermöglichkeiten in Form von Ästen, Wurzeln, Steinen, Höhlen und Pflanzen, benötigst Du ein großzügiges Wasserbecken zum Trinken und Baden sowie einen passenden Bodengrund. Dieser sollte aus einem saugfähigen Substrat wie Terrarienerde, Humus, Mulch, Espen-, Borken-, oder Weichholzeinstreu bestehen. In diesem Punkt nimmt es Deine Würgeschlange nicht so genau. Womit sie es hingegen sehr genau nimmt, ist ihre Wetbox. Deine Python regius braucht eine Wetbox, in die sie sich zurückziehen kann. Dieses Versteck kleidest Du mit feuchtem Moos aus. Ansonsten sorgst Du durch regelmäßiges Sprühen mit lauwarmen Wasser für die benötigte Luftfeuchtigkeit.
Die Rücken- und eine Seitenwand des Terrariums kannst Du mit Kork verkleiden. Das dient als Sichtschutz und speichert die Wärme. Ein Heat Panel (oder als Alternative eine Heizmatte oder ein Heizkabel), welches rund um die Uhr eingeschaltet ist, und zusätzliche Wärmelampen, sorgen für die nötige Temperatur. Mit Hilfe von Thermo- und Hygrometer überwachst Du Luftfeuchtigkeit und Temperatur und LED-Strahler oder T5-Röhren dienen als Lichtquelle. In der Nacht solltest Du die Beleuchtung im Terrarium ausschalten. Deine Python braucht das Licht nicht durchgehend rund 12 bis 14 Stunden am Tag sind ausreichend. Das Licht dient vor allem dazu, den Tag-Nacht-Rhythmus zu simulieren.
Pflanzen für das Königspython-Terrarium
Nicht alle Pflanzen kommen für die Einrichtung Deines Python-Terrariums in Frage. Hier solltest Du Dich immer ganz besonders gut informieren, denn viele Pflanzen sind für Königspythons giftig!
Leider ist auch wahr, dass die meisten Pflanzen in einem Königspython-Terrarium ohnehin nicht lange überleben. Wenn die Schlangen ausgewachsen sind, plätten sie so gut wie alles an echtem Grün, egal ob empfindlich oder robust. Viele Königspython-Halter raten deshalb von echten Pflanzen ab, da Du sie andauernd erneuern müsstest.
Dieses echte Grün darf im Python-Terrarium Platz finden:
- Kleinwüchsiger Bogenhanf (Sansevieria)
- Ficus benjamina, FIcus elastica und Ficus pumila
- Efeututen
Eine grüne Alternative findest Du auch in Plastikpflanzen.
Königspython Futter: Was frisst die Würgeschlange?
Königspythons sind Beutegreifer und ernähren sich hauptsächlich von kleinen Beutetieren wie Mäusen, Ratten oder Vögeln.
Einem Jungtier bis ca. 2 Jahre solltest Du alle 5 - 7 Tage eine mittelgroße Maus füttern. Adulte Männchen kommen mit zwei Mäusen oder einer Ratte alle zwei Wochen klar. Ein einzelnes Weibchen kannst Du alle 7 - 14 Tage füttern. Deine Königspython kannst Du im Gegensatz zu anderen Terrarientieren fast nicht überfüttern. Sie halten selbstständig Diät, wenn das Futterangebot zu groß ist. Es ist also nicht ungewöhnlich, wenn Deine Königspython eine Fresspause für 6 - 8 Wochen einlegt.
Königspython: Umgang und Pflege
Generell sind Königspythons anständige und umgängliche Terrarientiere. Sie gelten als friedlich und entspannt im Umgang. Heutzutage wissen wir so viel über die artgerechte Haltung von Königspythons, dass sie durchaus auch für Anfänger in Frage kommen. Wie auch bei der Entscheidung für ein anderes Haustier, solltest Du Dich im Vorfeld aber sehr genau über die Lebensbedingungen des Tieres informieren und herausfinden, ob eine Königspython zu Dir und Deinem Leben passt.
Kuscheltiere sind Königspythons nicht. Auch wenn die meisten Schlangen sich unproblematisch auf den Arm nehmen lassen, sollten sie nicht zu häufig aus ihrem Terrarium geholt werden. Die Temperaturunterschiede gefallen Deiner Python nämlich gar nicht!
Die Pflege Deiner Königspython besteht hauptsächlich in einer artgerechten Ernährung und der Reinigung des Terrariums. An der Schlange selbst musst Du nicht Hand anlegen.
Das Terrarium solltest Du täglich auf Hinterlassenschaften und sonstige Verschmutzungen kontrollieren und diese beseitigen. Du kannst entweder täglich 5 - 10 Minuten für die Reinigung aufwenden oder 1x wöchentlich ca. 30 - 45 Minuten einplanen. Achte darauf, dass der Bodengrund immer frisch ist und nicht schimmelt. Auch das Moos in der Wetbox oder in anderen Verstecken solltest Du regelmäßig kontrollieren, befeuchten und ggf. austauschen. Mindestens alle 6 - 8 Wochen musst Du das Terrarium vollständig und gründlich reinigen. Dazu holst Du alle beweglichen Gegenstände aus dem Terrarium heraus und legst sie in heißem Wasser ein. Reinige auch die Scheiben und entferne alle sonstigen Verschmutzungen. Verwende dazu immer nur klares Wasser und natürliche Reinigungsmittel! Die Hygiene im Terrarium ist sehr wichtig für die Gesundheit Deiner Königspython!