Stab­schre­cken und ihre Hal­tung im Ter­ra­ri­um

Stab­schre­cken wer­den zur Gat­tung der soge­nann­ten Gespenst­schre­cken gezählt und sehen äußer­lich wie klei­ne Baum-Äste aus. Die­se unge­wöhn­li­che, jedoch ein­zig­ar­ti­ge Kör­per­form dient den Tie­ren in der frei­en Natur als per­fek­te Tar­nung, denn Stab­schre­cken sind nicht die flinks­ten oder aktivs­ten Insek­ten. Die Hal­tung von Stab­schre­cken in einem Ter­ra­ri­um ist für vie­le ein sehr span­nen­des und fas­zi­nie­ren­des Hob­by. Doch wel­che Stab­schre­cken-Arten gibt es eigent­lich? Was muss bei einer Tier­hal­tung im Ter­ra­ri­um berück­sich­tigt wer­den und kön­nen Stab­schre­cken eigent­lich bei­ßen? Alles Wich­ti­ge zu die­sem The­ma erfährst Du hier in die­sem Arti­kel.

Stabschrecke als Haustier
Stab­schre­cke als Haus­tier

Steck­brief der Stab­schre­cke

Als ers­tes möch­ten wir Dir einen kur­zen Über­blick über Stab­schre­cken geben:

Familie/​GattungFami­lie Pha­s­ma­to­dea (Gespenst­schre­cken), Gat­tung Medau­ro­idea. Stab­schre­cken gehö­ren zu den Insek­ten.
Grö­ße8-11 Zen­ti­me­ter Abhän­gig von der Art, kön­nen Stab­schre­cken aber auch eine Grö­ße von bis zu 30 cm erlan­gen.
Lebens­dau­erCa. 6 Mona­te bis 1,5 Jah­re.  
Lebens­raumDer natür­li­che Lebens­raum von Stab­schre­cken sind Sträu­cher, Grä­ser oder auch Bäu­me.  
Lebens­wei­seStab­schre­cken sind nacht­ak­tiv und mei­den Bewe­gun­gen wäh­rend des Tages.
Ver­brei­tung  Stab­schre­cken sind welt­weit ver­brei­tet, vor­wie­gend aber in tro­pi­schen Wäl­dern.
Fut­terPflan­zen­fres­sen­de Insek­ten: Stab­schre­cken ernäh­ren sich von Blät­tern ver­schie­de­ner Bäu­me und Sträu­cher. In der Ter­ra­ri­en­hal­tung essen sie am liebs­ten vom immer­grü­nen Efeu sowie von Him­beer- oder Brom­beer­blät­tern.
Hal­tung  Für eine art­ge­rech­te Hal­tung soll­ten min­des­tens zwei Tie­re zusam­men in einem Ter­ra­ri­um gehal­ten wer­den. Stab­schre­cken füh­len sich rund­um wohl in einem gro­ßen Ter­ra­ri­um mit vie­len Klet­ter­mög­lich­kei­ten und Grün­pflan­zen. Wich­tig ist auch eine Ter­ra­ri­um-Abde­ckung: Die wen­di­gen, schlan­ken Insek­ten sprin­gen nicht, sind jedoch lei­den­schaft­li­che Klet­te­rer und Aus­bruchs­künst­ler.

Die Stab­schre­cke im Por­trät

Stab­schre­cken gehö­ren zur Gat­tung der Gespenst­schre­cken, wis­sen­schaft­lich Pha­s­ma­to­dea genannt. Die wis­sen­schaft­li­che Namens­be­zeich­nung kommt aus dem Grie­chi­schen: „Pha­s­ma“ bedeu­tet über­setzt Gespenst.

Oft­mals wer­den Gespenst- und Stab­schre­cken auch als Stab­heu­schre­cken bezeich­net, doch die­ser Name ist falsch. Unter die Gat­tung „Heu­schre­cken“ wer­den in der Bio­lo­gie im Grun­de nur Lang­füh­ler­schre­cken (wis­sen­schaft­li­che Namens­be­zeich­nung „Ensi­fera“) und Kurz­füh­ler­schre­cken (wis­sen­schaft­lich: „Cae­li­f­era“) zusam­men­ge­fasst. Wäh­rend Heu­schre­cken eher Hüp­fer (Sprin­ger) sind, bewe­gen sich Gespenst- und Stab­schre­cken lau­fend und klet­ternd fort.

Stabschrecken werden fälschlicherweise auch Stabheuschrecken genannt
Stab­schre­cken wer­den fälsch­li­cher­wei­se auch Stab­heu­schre­cken genannt

Aus­se­hen und cha­rak­te­ris­ti­sche Merk­ma­le

Ihre Namens­be­zeich­nung haben die pflan­zen­fres­sen­den Insek­ten auf­grund ihres äuße­ren Erschei­nungs­bil­des bekom­men: Ihr lan­ger, schlan­ker Insek­ten­kör­per sorgt dafür, dass die Tie­re auf den ers­ten Blick von einem Baum­zweig nicht zu unter­schei­den sind. Mit leicht wip­pen­den Bewe­gun­gen kön­nen die­se Insek­ten täu­schend echt die Bewe­gung einer Pflan­ze, eines Zweigs oder eines Blat­tes im Wind nach­ah­men. Droht Gefahr, so stel­len sich die Tie­re ein­fach tot. Sie erstar­ren auf Blät­tern oder im Geäst ihrer Lebens­um­ge­bung und sind somit für ihre Fress­fein­de prak­tisch unsicht­bar. Die­se gute Tar­nung brau­chen die Insek­ten, um sich vor Vögeln, Eidech­sen und ande­ren Fein­den zu schüt­zen. In der Ruhe­stel­lung legen Stab­schre­cken die Bei­ne dicht an ihren Kör­per, wäh­rend das vor­de­re Bein weit nach vor­ne aus­ge­streckt wird: Das ver­stärkt den Ein­druck, einen Zweig vor sich zu haben. Wer­den Stab­schre­cken von ihrem Ast oder ihrem Blatt geschüt­telt, fal­len sie einen Star­re-Zustand, eine soge­nann­te Kata­lep­sie.

Annam-Stabschrecke (Medauroidea extradentata)
Annam-Stab­schre­cke (Medau­ro­idea extra­den­ta­ta)

Ver­hal­ten und Lebens­wei­se der Stab­schre­cke

Eine Stab­schre­cke ist ein nacht­ak­ti­ves Tier, das sich tags­über kaum bewegt. Erst nach Anbruch der Dun­kel­heit begin­nen sich die Insek­ten zu regen und star­ten mit ihrer Fut­ter­su­che. Dabei bewe­gen sie sich lang­sam und leicht schau­kelnd fort: Auf die­se Wei­se imi­tie­ren die Stab­schre­cken die Bewe­gun­gen eines Astes im Wind. Stab­schre­cken kön­nen jedoch nicht schnell lau­fen, sprin­gen oder flie­gen.

Stab­schre­cken sind harm­lo­se, fried­li­che Insek­ten, die mit ihren dün­nen Bein­chen lang­sam umher­krab­beln und am liebs­ten auf Ästen sit­zen und Blät­ter fres­sen. Sie bei­ßen nicht und haben auch kein Gift. Die Tie­re häu­ten sich in ihrem Leben mehr­mals und brau­chen für die­sen Pro­zess aus­rei­chend Luft­feuch­tig­keit.

Wird eine Stab­schre­cke von einem Fress­feind ergrif­fen, so kann sie an einer dafür vor­ge­se­he­nen Bruch­stel­le ein Bein­chen abwer­fen. Kommt es noch im ers­ten Ent­wick­lungs­sta­di­um zu die­sem Bein­ab­wurf, so kann sich die Glied­ma­ße wäh­rend der ers­ten bei­den Häu­tun­gen wie­der rege­ne­rie­ren.

Her­kunft der Stab­schre­cke

Der natür­li­che Lebens­raum der pflan­zen­fres­sen­den Stab­schre­cken sind vor allem die Tro­pen­wäl­der in Süd- sowie in Vor­der­in­di­en, in Japan, Chi­na und auf den Sun­da­in­seln. Sie bevor­zu­gen grü­ne Land­schaf­ten und üppi­ge Strauch­ve­ge­ta­tio­nen.

Geschlechts­un­ter­schie­de

Bei­de Geschlech­ter haben einen stab­för­mi­gen, schlan­ken Kör­per. Die Weib­chen sind im All­ge­mei­nen far­bi­ger und auch wesent­lich grö­ßer als die Männ­chen. Zudem haben sie kür­ze­re Anten­nen. Der Kör­per der Stab­schre­cken ist je nach Art bräun­lich, grün­lich, schwarz, röt­lich bis hin zu bläu­lich gefärbt. Männ­chen sind dabei dunk­ler als die Weib­chen, haben aber typi­scher­wei­se weiß­lich gefärb­te Bein­ge­len­ke. Stab­schre­cken-Weib­chen brau­chen etwas län­ger bis zur Geschlechts­rei­fe und leben zum Teil wesent­lich län­ger als die Männ­chen.

Indische Stabschrecke (Carausisu morosus)
Indi­sche Stab­schre­cke (Car­ausisu morosus)

Wel­che Stab­schre­cken-Arten gibt es?

Es gibt mehr als 2500 Arten von Gespenst­schre­cken, Stab­schre­cken sowie Wan­deln­den Blät­tern, die alle samt zur Ord­nung der Gespenst­schre­cken (Pha­s­ma­to­dea) gehö­ren. Eini­ge davon kön­nen als Haus­tier im eige­nen Ter­ra­ri­um gehal­ten wer­den. Die belieb­tes­te Art ist dabei die Annam-Stab­schre­cke, aber auch die Indi­sche Stab­schre­cke und die Grü­ne Stab­schre­cke wer­den oft als Haus­tier gehal­ten.

  • Die wis­sen­schaft­li­che Namens­be­zeich­nung für die Annam-Stab­schre­cke lau­tet Medau­ro­idea extra­den­ta­ta. Die­ses Stab­schre­cken-Art zählt zu den am häu­figs­ten gehal­te­nen Haus­tie­ren. Ursprüng­lich stammt sie aus der Regi­on Annam in Viet­nam, wes­halb sie auch unter der Namens­be­zeich­nung „Viet­na­me­si­sche Stab­schre­cke“ bekannt ist. Annam-Stab­schre­cken-Weib­chen errei­chen eine durch­schnitt­li­che Grö­ße von ca. 11 Zen­ti­me­tern und wer­den unge­fähr ein Jahr alt. Männ­chen wer­den nur unge­fähr 7 bis 8 cm groß.
  • Die Indi­sche Stab­schre­cke - Car­ausisu morosus – ist als Heim­tier eben­falls sehr beliebt und weit ver­brei­tet. Die Weib­chen die­ser Stab­schre­cken-Art sind bräun­lich oder grün – abhän­gig vom Fut­ter, den Licht­ver­hält­nis­sen sowie der Tem­pe­ra­tur. Die Innen­sei­te der Vor­der­bein­chen sind bei aus­ge­wach­se­nen Indi­schen Stab­schre­cken röt­lich gefärbt. Männ­chen sind etwas dun­kel­brau­ner und zier­li­cher als die Weib­chen. Wie die Namens­be­zeich­nung bereits zum Aus­druck bringt, sind die­se Tie­re vor allem in Indi­en behei­ma­tet, doch sie sind auch in Japan, Chi­na oder den Sun­da­in­seln zu fin­den. Indi­sche Stab­schre­cken wer­den unge­fähr 6 Mona­te alt und rund 9 cm groß.
  • Die Grü­ne Stab­schre­cke, auch Grü­ne Viet­nam-Stab­schre­cke (Ramu­lus arte­mis) genannt, kommt nicht nur in Viet­nam, son­dern auch in Indi­en sowie in Chi­na vor. Ihre Namens­be­zeich­nung ver­dankt die­se Stab­schre­cken-Art ihrer cha­rak­te­ris­ti­schen Grün­fär­bung. Das letz­te Kör­per­seg­ment ist aber im All­ge­mei­nen braun gefärbt. Die Insek­ten kön­nen eine Län­ge von ca. 13 cm errei­chen, leben aller­dings nur knapp 9 Mona­te.
  • Eine beson­ders auf­fäl­lig gefärb­te Stab­schre­cke ist die Blaue Thai-Stab­schre­cke. Männ­chen die­ser Art wer­den bis zu 14 cm und Weib­chen bis zu 17cm groß. Ihre blaue Fär­bung macht sie zu einem beson­de­ren Hin­gu­cker. Sie sind in der Ter­ra­ri­en­hal­tung aller­dings nicht so sehr ver­brei­tet. Sie ernäh­ren sich im Ter­rai­um von Brom­beer- und Buchen­blät­tern.
Stabschrecken-Haltung im Terrarium
Stab­schre­cken-Hal­tung im Ter­ra­ri­um

Hal­tung der Stab­schre­cke: Was gibt es zu beach­ten?

Für eine art­ge­rech­te Tier­hal­tung braucht die Stab­schre­cke ein pas­sen­des Ter­ra­ri­um.

Das rich­ti­ge Ter­ra­ri­um für Stab­schre­cken

Stab­schre­cken sind geschick­te und lei­den­schaft­li­che Klet­te­rer. Aus die­sem Grund soll­te das Ter­ra­ri­um immer über eine Abde­ckung ver­fü­gen, damit sich die Insek­ten nicht uner­wünscht auf Wan­der­schaft in Dei­ner Woh­nung bege­ben.

Ein Stab­schre­cken-Ter­ra­ri­um soll­te eher höher als brei­ter sein. Als Faust­re­gel gilt hier­bei: Min­des­tens drei Mal so hoch und zwei Mal so breit wie das größ­te Tier, das in die­sem Ter­ra­ri­um gehal­ten wird. Je mehr Tie­re Du dar­in hal­ten möch­test, des­to grö­ßer muss selbst­ver­ständ­lich auch das Ter­ra­ri­um sein. Für zwei Stab­schre­cken braucht es ein Ter­ra­ri­um, das min­des­tens fol­gen­de Min­dest­ma­ße auf­weist: 30 x 40 x 30 cm (Brei­te x Höhe x Tie­fe).

Posi­tio­nie­re das Ter­ra­ri­um an einem hel­len Ort, aber set­ze es nicht direk­ter Son­nen­ein­strah­lung aus. Das Stab­schre­cken-Heim soll­te auch nicht nah an einer Hei­zung ste­hen. Künst­li­che Licht­quel­len kön­nen den natür­li­chen Tag-Nacht-Rhyth­mus für die Insek­ten imi­tie­ren.

Stab­schre­cken bevor­zu­gen war­me Tem­pe­ra­tu­ren, kön­nen sich aber auch bei nor­ma­ler Zim­mer­tem­pe­ra­tur sehr wohl­füh­len. Wer­te von 20 bis 24 Grad gel­ten als opti­mal für die Insek­ten. Um das zu errei­chen, kön­nen Wär­me­quel­len – wie etwa eine Ter­ra­ri­um-Wär­me­mat­te – ver­wen­det wer­den: An die­sen kön­nen sich die Insek­ten auch nicht ver­bren­nen.

Die­se Insek­ten brau­chen aus­rei­chend Feuch­tig­keit, um sich häu­ten und um wach­sen zu kön­nen. Idea­ler­wei­se soll­te die Luft­feuch­tig­keit bei 60-70 % lie­gen. Besprü­he daher die Pflan­zen sowie die Tie­re, die im Ter­ra­ri­um leben, täg­lich mit einer Was­ser­sprüh­fla­sche. Ein Hygro­me­ter sowie ein Ther­mo­me­ter hel­fen dabei, die Tem­pe­ra­tur sowie die Luft­feuch­tig­keit im Ter­ra­ri­um zu kon­trol­lie­ren.

Wich­tig: Das Ter­ra­ri­um soll­te auch über eine adäqua­te Belüf­tung ver­fü­gen, damit es nicht zur Schim­mel­bil­dung kommt.

Ter­ra­ri­um-Ein­rich­tung

Das Ter­ra­ri­um soll­te mit einer Schicht Boden­sub­strat ein­ge­rich­tet wer­den. Hier­für bie­tet sich spe­zi­el­le Regen­wald­ter­ra­ri­en-Erde oder Koko­shu­mus an. Die Boden­sub­strat-Schicht soll­te zudem immer leicht feucht gehal­ten wer­den. Hier kön­nen die Insek­ten auch ihre Eier able­gen und sich damit fort­pflan­zen.

Blu­men­er­de ist für das Stab­schre­cken-Ter­ra­ri­um nicht geeig­net, denn die ent­hal­te­nen Sal­ze könn­ten den Insek­ten­ei­ern scha­den.

In einem Ter­ra­ri­um mit zahl­rei­chen Grün­pflan­zen oder Klet­ter­mög­lich­kei­ten füh­len sich Stab­schre­cken am wohls­ten. Auch Wur­zeln und Höl­zer hel­fen dabei, den natür­li­chen Lebens­raum der Insek­ten nach­zu­ah­men. Eine schö­ne Ter­ra­ri­en-Ein­rich­tung sorgt aber nicht nur für eine art­ge­rech­te Tier­hal­tung, son­dern macht das Stab­schre­cken-Heim auch zu einem opti­schen High­light: So gestal­tet sich die Suche nach den per­fekt getarn­ten Ter­ra­ri­en-Bewoh­nern noch span­nen­der!

Was fres­sen Stab­schre­cken? Das rich­ti­ge Fut­ter für eine art­ge­rech­te Tier­hal­tung

Stab­schre­cken sind sozu­sa­gen vegan: Sie ernäh­ren sich also auch in der frei­en Natur aus­schließ­lich von Pflan­zen­blät­tern. Im Ter­ra­ri­um gehö­ren immer­grü­ne Pflan­zen wie Efeu bezie­hungs­wei­se Brom­beer- oder Him­beer­blät­ter zum Lieb­lings­fut­ter. Auch Blät­ter von Laub­bäu­men wie Ahorn, Buche oder Eiche sind sehr beliebt. Wenn die Fut­ter­pflan­zen für die Insek­ten selbst geern­tet wer­den, soll­ten die­se nicht aus der Nähe stark befah­re­ner Stra­ßen gepflückt wer­den. Sie soll­ten auch nicht mit Pes­ti­zi­den oder Dün­ge­mit­teln ver­un­rei­nigt sein.

Indi­sche Stab­schre­cken haben ein etwas ande­res Ernäh­rungs­ver­hal­ten. Sie ver­tra­gen in man­chen Fäl­len Brom­beer­blät­ter nicht ganz so gut. Hin­ge­gen fres­sen sie ger­ne Weiß­dorn, Eiche oder Rosen­blät­ter. Wenn Du die Blät­ter selbst sam­meln möch­test, soll­ten Sie immer frei von Pes­ti­zi­den sein.

Der rich­ti­ge Umgang und die Pfle­ge von Stab­schre­cken

Bei einer rich­ti­gen Pfle­ge blei­ben Stab­schre­cken gesund und kön­nen sich in ihrem Ter­ra­ri­um rund­um wohl­füh­len. Die Insek­ten sind auch sehr pfle­ge­leicht und brau­chen im All­tag nicht viel.

Hier fin­dest Du eini­ge Tipps, wie Du ein gesun­des und lan­ges Leben für Dei­ne Insek­ten för­dern kannst:

  • Sor­ge für eine regel­mä­ßi­ge Füt­te­rung der Tie­re. In den Win­ter­mo­na­ten ist es oft nicht so ein­fach, fri­sche Blät­ter zu fin­den, doch in der Tier­hand­lung bezie­hungs­wei­se im Inter­net ist hoch­wer­ti­ges Fut­ter erhält­lich. In jedem Fall ist es wich­tig, che­mi­ka­li­en- und pes­ti­zid­freie Blatt­kost an die Tie­re zu ver­füt­tern.
  • Manch­mal kön­nen Stab­schre­cken Pil­ze auf ihrer Haut bekom­men. In einem sol­chen Fall soll­te der Kör­per der Tie­re vor­sich­tig mit einem leicht feuch­ten Lap­pen abge­tupft wer­den. Andern­falls kön­nen sich die Pil­ze auf die inne­ren Kör­per­or­ga­ne des Insekts aus­brei­ten und im schlimms­ten Fall sogar zum Tod füh­ren.
  • Das Ter­ra­ri­um soll­te regel­mä­ßig mit Was­ser besprüht wer­den, damit die Luft­feuch­tig­keit aus­rei­chend hoch bleibt.

Wäh­rend der Häu­tung der Insek­ten kann es ver­ein­zelt zu Miss­bil­dun­gen kom­men, so etwa zu Ver­for­mun­gen, doch die­se sind kein Grund zur Sor­ge. Gele­gent­lich kann es sein, dass ein Bein der Stab­schre­cke in einem selt­sa­men Win­kel gebo­gen ist. Das mag äußer­lich etwas befremd­lich wir­ken, hat aber in der Regel kei­nen nega­ti­ven Ein­fluss auf die Gesund­heit der Stab­schre­cke. Um sol­che Fehl- bzw. Miss­bil­dun­gen zu ver­mei­den, soll­te dar­auf geach­tet wer­den, dass das Ter­ra­ri­um aus­rei­chend hoch ist. Stab­schre­cken hän­gen bei der Häu­tung näm­lich kopf­über. Ist das Ter­ra­ri­um nun zu klein, hat das Insekt unter Umstän­den nicht aus­rei­chend Platz für die Häu­tung, was oben genann­te Anoma­lien nach sich zie­hen kann.

Im Schnitt häu­ten sich Stab­schre­cken bis zu fünf Mal im Leben, denn auf die­se Wei­se kön­nen die Insek­ten immer grö­ßer wer­den, ähn­lich wie eine Schlan­ge. Wenn sich die Stab­schre­cke häu­tet, soll­te sie kei­nes­falls gestört bezie­hungs­wei­se berührt wer­den. In die­ser Zeit sind die Insek­ten beson­ders emp­find­lich und brau­chen viel Ruhe.

Es macht viel Freu­de, sich mit der Stab­schre­cke zu beschäf­ti­gen, ihr im Ter­ra­ri­um zuzu­se­hen und somit eine Bin­dung zum Haus­tier auf­zu­bau­en. Den­noch soll­ten die Insek­ten immer mit gro­ßer Vor­sicht behan­delt wer­den, um die Tie­re nicht unnö­tig zu stres­sen.

Stab­schre­cken sind sehr zar­te und emp­find­li­che Tie­re! Sie soll­ten immer sehr behut­sam auf die Hän­de genom­men wer­den. Hebe die Insek­ten immer an ihrem Kör­per an und zie­he sie nie­mals an den Bei­nen hoch, da die­se sonst abrei­ßen könn­ten.

Lass die Stab­schre­cke auf Dei­ner Hand­flä­che oder auf den Fin­gern lau­fen. Wenn Du sie ins Ter­ra­ri­um zurück­set­zen möch­test, soll­test Du eben­falls mit gro­ßer Behut­sam­keit vor­ge­hen. Mache kei­ne ruck­ar­ti­gen Bewe­gun­gen, um das emp­find­sa­me Insekt nicht zu erschre­cken. Blei­be selbst ruhig und grei­fe das Tier selbst dann nicht an den Bein­chen, wenn es zu zap­peln beginnt.

Junge Stabschrecke mit Ei
Jun­ge Stab­schre­cke mit Ei

Stab­schre­cken-Eier: Ver­meh­rung & Fort­pflan­zung

Wenn Du eine Stab­schre­cke als Haus­tier hal­ten möch­test, ist es wich­tig, sich um die Eier des Insekts zu küm­mern. Die Ver­meh­rung der Tie­re ist aber sehr sim­pel. Die Stab­schre­cken-Weib­chen legen ihre Eier im Boden­grund des Ter­ra­ri­ums ab. Männ­li­che Tie­re sind dafür nicht not­wen­dig, denn die­se Insek­ten kön­nen sich unge­schlecht­lich fort­pflan­zen.

Wenn Du Stab­schre­cken-Eier im Ter­ra­ri­um siehst, soll­test Du die­se behut­sam in einen fla­chen Behäl­ter mit einem Deckel legen. Stan­ze klei­ne Löcher in den Behäl­ter­de­ckel, um auf die­se Wei­se eine opti­ma­le Belüf­tung zu ermög­li­chen.

Der Boden des Behäl­ters soll­te mit Sand, Zei­tungs- oder Küchen­pa­pier aus­ge­legt wer­den.

Die Stab­schre­cken Eier las­sen sich sehr gut bei Zim­mer­tem­pe­ra­tur auf­be­wah­ren. Beden­ke jedoch, dass nicht immer alle Insek­ten­ei­er über­le­gen, was aber in der Regel unpro­ble­ma­tisch ist, denn Stab­schre­cken legen recht vie­le Eier. Bei guten Bedin­gun­gen kann im Ter­ra­ri­um der Stab­schre­cken-Nach­wuchs schlüp­fen und dort auch auf­ge­zo­gen wer­den.

Tipp: Die Eier soll­ten unge­fähr ein Mal wöchent­lich leicht mit Was­ser besprüht wer­den. Nach etwa 3 bis 4 Mona­ten schlüp­fen jun­ge Stab­schre­cken aus den Eiern.

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