Ein Aqua-Terrarium ist eine Mischung aus einem Aquarium und einem Terrarium. Eine Unterform hiervon bildet das Paludarium. „Palus“ ist ein Begriff aus der lateinischen Sprache, der übersetzt „Sumpf“ bedeutet: Ein Paludarium kombiniert also im Prinzip eine Sumpflandschaft mit einem Aquarium, es hat also sowohl einen Land- wie auch einen Wasserteil. Hier können exotische Wasser- und Landtiere wie Reptilien und Amphibien leben. Neben dem Paludarium gibt mit dem Riparium und dem Rivarium noch zwei weitere Unterformen des Aqua-Terrariums.
In großen Aqua-Terrarien können wunderschöne tropische Landschaften mit einem See, Wasserfällen oder einem Flusslauf verwirklicht werden. Erfahre in diesem Beitrag mehr zum Thema „Aqua-Terrarium“, welche Varianten es gibt, welches Zubehör gebraucht wird und für welche Terrarientiere sich ein Aqua-Terrarium eignet.
Inhaltsverzeichnis
- Die verschiedenen Arten von Terrarien im Kurzüberblick
- Aqua-Terrarium und Paludarium – was steckt konkret dahinter?
- Warum ist ein Aqua-Terrarium so besonders?
- Warum ist nur ein Glasterrarium als Aqua-Terrarium geeignet?
- Welche Tiere sind am besten für die Haltung im Aqua-Terrarium geeignet?
- Welche klimatischen Verhältnisse herrschen in einem Aqua-Terrarium?
- Welches Zubehör wird fürs Aqua-Terrarium benötigt?
- Kann man ein Aqua-Terrarium selbst bauen?
- Wie viel kostet ein Aqua-Terrarium?
Die verschiedenen Arten von Terrarien im Kurzüberblick
In der Terraristik unterscheidet man in der Regel zwischen drei unterschiedlichen Terrarientypen:
- Regenwaldterrarium (auch Tropenterrarium oder Feuchtterrarium)
- Wüstenterrarium
- Aqua-Terrarium
Wichtig ist, dass der Terrarientyp immer entsprechend der Bedürfnisse des tierischen Bewohners gewählt werden muss und nicht umgekehrt. Ein Wüstenbewohner kann sich beispielsweise nicht an ein tropisches Klima anpassen, nur weil Dir ein Regenwaldterrarium besser gefällt als ein Wüstenterrarium. Wenn Du Dir mit einem Tropenterrarium also unbedingt ein Stück Regenwald in Dein Zuhause holen möchtest, musst Du unbedingt darauf achten, dass diese Art von Terrarium auch für die gewünschte Tierart geeignet ist.
Aqua-Terrarium und Paludarium – was steckt konkret dahinter?
Als eine Mischung aus Regenwaldterrarium und Aquarium verbindet ein Aqua-Terrarium die faszinierende Aquarienwelt mit einem Terrarium. Es gibt im Aqua-Terrarium also einen Unterwasserbereich, der in einen Land-Teil übergeht. Doch Aqua-Terrarium ist nicht gleich Aqua-Terrarium - es gibt verschiedene Varianten: Das Paludarium, das Rivarium und das Riparium. Diese eignen sich je nach Funktion und Konstruktionsart für einige Tiere besser als für andere.
Paludarium: Das Sumpfterrarium
Das Paludarium ist ein sumpfiges Aqua-Terrarium, das sich zum Beispiel für die Haltung von Amphibien wie Unken, Molche, Axolotl, Kröten oder Frösche eignet. Der natürliche Lebensraum solcher Tiere kann mit einem Paludarium, das Wasser und Land miteinander verbindet, sehr gut imitiert werden.
Der Wasseranteil ist beim Paludarium in der Regel recht gering, dafür verfügt das Gehege aber über einen dicht bepflanzten Landteil: Dieser Bereich besteht meistens aus Farnen, Schilf und Bambus. Auch Steine und Wurzeln lassen sich am Uferbereich befestigen, sodass die Tiere immer gute Ausstiegsmöglichkeiten aus dem Wasserbereich haben.
Darüber hinaus sollten die Pflanzen in der hohen Luftfeuchtigkeit, die im Sumpfterrarium herrscht, gedeihen können. Auf diese Weise können nämlich beeindruckende und exotische Landschaften entstehen, in denen sich die Tiere rundum wohlfühlen können.
In einem solchen Sumpfterrarium herrscht wie gesagt, eine hohe Luftfeuchtigkeit und genau aus diesem Grund werden in puncto technische Ausstattung hohe Anforderungen an das Paludarium gestellt. Zur Basisausstattung gehören in der Regel klassische Wasserfilter wie bei einem herkömmlichen Aquarium und ebenso eine entsprechende Beleuchtung. Wenn Du das Wort „Sumpf“ hörst, denkst Du vermutlich an schmutziges, übelriechendes Wasser. Damit es genau dazu nicht kommt, muss beim Paludarium auch die Wassereinigung in den Fokus gerückt werden. Ein Wasserfilter sowie eine optimale Wasseraufbereitung sind daher zentrale Aspekte.
Die Bedürfnisse der Sumpfterrarium-Bewohner können dabei sehr weit auseinandergehen. Informiere Dich im Vorfeld daher sehr gut über die speziellen Bedürfnisse Deiner favorisierten Paludarium-Tiere.
Im Vergleich zu allen anderen Terrarien-Typen stellt das Paludarium vermutlich die geringsten Anforderungen an die Beleuchtungstechnik. Im Allgemeinen reichen einfache T5 oder T8 Leuchtstoffröhren für Amphibien wie Molche, Kröten oder Frösche aus. Reptilien brauchen hingegen UV-Licht, manche von ihnen sogar Wärmesports zum Trocknen bzw. Aufheizen nach dem Wasserbad.
Riparium: Das Uferterrarium
Das Riparium ist eine Form des Aqua-Terrariums, das die Uferzone eines Wasserlaufs, eines Sees oder eines Flusses nachbilden soll. In einem Riparium finden sich also möglichst viele Uferzonen mit Steinen, Wurzeln, Pflanzen und ein verhältnismäßig hoher Wasseranteil.
Da das Uferterrarium keinen separaten Landteil hat – wie das Paludarium – ist es für Reptilien weniger gut geeignet, dafür jedoch für die artgerechte Haltung von Amphibien.
Durch verschiedene Erhöhungen lassen sich im Becken wunderschöne Uferzonen aufbauen, auf denen die unterschiedlichsten Pflanzen wunderbar gedeihen können. Man könnte auch sagen, dass das Riparium ein Aquarium ist, das über den Wasseranteil hinaus bepflanzt wird. Dabei sind der eigenen Kreativität in puncto Innengestaltung keinerlei Grenzen gesetzt. Die Herausforderung besteht vielmehr in der richtigen Pflanzenwahl, die über die Wasseroberfläche hinauswachsen soll. Während im Wasserbereich jede Pflanze genutzt werden kann, die in einem normalen Aquarium auch verwendet werden würde, kann für den Uferbereich auch auf andere Pflanzen zurückgegriffen werden. Baumärkte und Gartencenter bieten hier übrigens ein breitgefächertes Teichsortiment an. Auch so manche tropische Pflanze eignet sich wunderbar für die Haltung an der Wasserkante des Ripariums.
Je nachdem, welche Pflanzenart gewählt wird, muss auch die ideale Luftfeuchtigkeit beachtet werden. Wer sich für ein offenes Uferterrarium entscheidet, wird aber eher Schwierigkeiten damit haben, die Luftfeuchtigkeit auf einem dauerhaft hohen Level zu halten.
Die Technik in einem Riparium entspricht im Grunde einer herkömmlichen Aquarium-Technik.
Rivarium: Das Bachlaufterrarium
In dieser Unterform des Aqua-Terrariums versucht man durch diverse fließende Gewässer einen Bach- oder Flusslauf nachzuahmen.
Im Bachlaufterrarium wird dabei eine Strömung erzeugt, die meist von der einen Seite zur anderen hin verläuft. Um diese starke Wasserbewegung zu erreichen, braucht es eine spezielle Filter-Pumpen-Technik oder mehrere Strömungspumpen.
Gestalterisch wird in der Regel versucht, einen Fluss oder Bach so realistisch wie nur möglich wiederzugeben, damit sich die dort lebenden Tiere rundum wohlfühlen können. Wer ein besonderes optisches Highlight schaffen möchte, kann im Rivarium auch mehrere kleine Wasserfälle einbauen.
Ein Rivarium ist optimal geeignet für Amphibien wie Frösche und Fische wie Flossensauger oder andere Schmerlen.
Ganz egal für welchen Aqua-Terrarien-Typ man sich auch entscheidet: Alle drei sind sehr interessant und echte Hingucker! Zudem bieten sie den Bewohnern einen wunderschönen und vor allem artgerechten Lebensraum.
Warum ist ein Aqua-Terrarium so besonders?
Ein Aqua-Terrarium bietet viele verschiedene Vorteile. Aqua-Terrarien lassen sich im Grunde in jeden Wohnbereich integrieren. Sie schaffen eine lebendige Unterwasserwelt, eine Atmosphäre der Entspannung und eine Oase der Ruhe. Gleichzeitig bieten sie einen hohen Erlebnisfaktor, insbesondere für alle, die Tiere wie Amphibien, Fische oder Reptilien gerne beobachten.
Ein Aqua-Terrarium unterscheidet sich von anderen Aquarien bzw. Terrarien, denn es hat sowohl einen Wasser- wie auch einen Landteil. Den Landteil können die Aqua-Terrarium-Bewohner zum Ruhen und Sonnen nutzen, denn das ist auch in der freien Natur ein wesentlicher Bestandteil ihres Lebens.
Da die meisten dieser Tierbewohner nicht klettern können, ist das Aqua-Terrarium in der Regel nach oben hin offen. Das bietet den Vorteil, dass die Luft optimal zirkulieren kann.
Warum ist nur ein Glasterrarium als Aqua-Terrarium geeignet?
Ein Aqua-Terrarium hat eine größere Wasserfläche als alle anderen Terrarien-Typen. Daher ist ein Glasterrarium am besten geeignet, denn das Material ist wasserdicht und nicht schimmelanfällig. Ein OSB-Terrarium oder ein Holz-Terrarium ist hingegen völlig ungeeignet, denn das Holz fängt bei hoher Feuchtigkeit an zu schimmeln. Außerdem bietet ein Glasterrarium durch seine großen Glasflächen eine wunderbare Sicht auf seine Bewohner - sowohl auf dem Landbereich, als auch im Unterwasserbereich.
Welche Tiere sind am besten für die Haltung im Aqua-Terrarium geeignet?
In einem Aqua-Terrarium oder Paludarium können verschiedene Tierarten gehalten werden. Je nachdem, welche Tiere gehalten werden, kann es sein, dass Du einen größeren Landteil oder eine größere Wassermenge brauchst.
Hier findest Du einen kleinen Überblick über mögliche Tierbewohner im Aqua-Terrarium:
Tigersalamander
Tigersalamander gehören zur Familie der Querzahnmolche. Ein erwachsener Tigersalamander wird im Schnitt zwischen 15 und 30 Zentimeter groß und erreicht ein durchschnittliches Gewicht von 60 bis 100 Gramm: Es sind also recht große und kräftige Tiere, sie gehören sogar zu den stattlichsten Landmolchen überhaupt. Tigersalamander oder auch Tigerquerzahnmolche leben überwiegend an Land und suchen nur in Laichzeit Gewässer auf. Sie verbringen die meiste Zeit unter Holz, Pflanzen oder Steinen.
Gelegentlich findet man sie auch in Erdgängen, die von kleinen Säugetieren oder Krebsen angelegt aber von diesen wieder verlassen wurden. Nachts verlässt der Tigersalamander seine Verstecke, um nach Nacktschnecken, Fliegen, Maden, Regenwürmern oder sonstigen Käfern zu suchen. Äußerlich sind Tigersalamander braun, dunkelgrau oder schwarz gefärbt und haben ein gelblich-bräunliches Muster auf ihrem Körper. Einige Tiere haben große gelbe Streifen oder Punkte, wiederum andere unregelmäßig geformte, gelbe Flecke.
Tigersalamander können bis zu 14 Jahre alt werden. Zu finden sind die Tiere in großen Teilen Amerikas. Eine artgerechte Tierhaltung kann am besten in einem Paludarium erreicht werden, denn die Tiere brauchen einen großen Landteil, aber auch einen Wasserbereich zum Laichen. Dort können die nachtaktiven Tigersalamander ihre Eier ablegen.
Moschusschildkröte
Der Fachausdruck für die Moschusschildkröte lautet Sternotherus. Sie gehört zu den Wasserschildkröten. Fühlt sich das Tier bedroht, verbreitet sie einen unangenehmen und stark moschusartigen Geruch, was ihr auch zur Namensbezeichnung verholfen hat.
Moschusschildkröten sind in puncto Pflege und Tierhaltung recht unkompliziert, sodass sie sehr gut für Einsteiger geeignet sind. Diese Schildkröten zeichnen sich optisch durch einen gemusterten Panzer aus. Der Kopf und die Beine sind hellgrau bis schwarz. Charakteristisch für die Moschusschildkröte sind die beiden gelben Streifen an den Kopfseiten, jeweils oberhalb und unterhalb des Auges. Mit fortschreitendem Lebensalter können die Streifen der Moschusschildkröten aber mehr und mehr verblassen.
Diese Tiere bleiben klein: Ein gewöhnliche Moschusschildkröte wird maximal 14 Zentimeter lang. Im Schnitt erreichen ausgewachsene Schildkröten eine Panzerlänge von rund zehn Zentimetern. Am wohlsten fühlt sich die Moschusschildkröte in einem Aqua-Terrarium mit einem schönen großen Wasseranteil, indem sie ausreichend Platz zum Schwimmen hat. Das Wasser sollte eine Tiefe von mindestens 30 Zentimetern haben, doch auch ein Landteil sollte vorhanden sein. Die Wasserschildkröte freut sich natürlich auch über ein großes Becken mit einer abwechslungsreichen Bepflanzung und Ausstattung.
Jungtiere haben nicht ganz so ein großes Platzbedürfnis, sie kommen auch mit einem kleineren Aqua-Terrarium gut aus. Auch Experten empfehlen für Jungtiere eher kleinere Aqua-Terrarien, da man die kleinen Moschusschildkröten sonst im Becken kaum findet.
Erwachsene Tiere sind Einzelgänger und bevorzugen ihr Becken für sich allein. Im Grunde vertragen sich nur junge Moschusschildkröten miteinander. Männliche Tiere erfordern unbedingt eine Einzelhaltung, da sie sonst ein aggressives Verhalten an den Tag legen können. Die Haltung zweier Weibchen kann unter Umständen gut funktionieren, gilt aber auch eher als Ausnahme.
In der Natur finden sich Moschusschildkröten in den östlichen Teilen Amerikas, vor allem in langsam fließenden Süßgewässern. Damit die Moschusschildkröte auch im heimischen Aqua-Terrarium gesund bleibt, braucht es einen Filter, der stets für klares, sauberes Wasser sorgt. Empfohlen ist im Übrigen eine Wassertemperatur von 22-26 Grad Celsius.
Rotaugenlaubfrosch
Wie die Namensbezeichnung bereits zum Ausdruck bringt, ist das wichtigste Merkmal dieses tropischen Tieres seine leuchtend roten Glubschaugen.
Der Rotaugenlaubfrosch gehört zur Gattung der Laubfrösche und lebt ursprünglich vor allem in den Regenwäldern Mittelamerikas, von Mexiko über Costa Rica bis hin zu Panama. Die Tiere sind nachtaktiv und leben vor allem an den Blattunterseiten in Bäumen.
Diese tropischen Tiere zeichnet eine besondere Eigenschaft aus: Sie sind in der Lage, ihren Daumen den anderen Fingern gegenüberzustellen und somit eine richtige Greifhand zu bilden. Die kleinen Tiere sind nicht zu übersehen und haben eine leuchtend grüne Grundfarbe. Diese intensive Grünfarbe ist für andere Tiere ein wichtiges Signal, denn Rotaugenlaubfrösche sind giftig! Ihre Haut enthält ein Gift, das Angreifer abschrecken und abhalten soll. Für Menschen ist das Gift jedoch ungefährlich! Die Flanken sind hellgelb gefärbt und haben manchmal hellblaue Streifen. Der Bauch der Rotaugenlaubfrösche ist meistens weiß und die Füße orange-rötlich.
Die Tiere haben typischerweise große, deutlich hervorstehende Augen mit einer leuchtend roten Iris und einer schwarzen Pupille. Der Körperbau ist schlank. Männchen können bis zu 5,5 cm lang werden, die Weibchen sogar bis zu 7 cm. Im Verhältnis zum restlichen Körper sind die Beine extrem lang. Vor allem Jungtiere bewegen sich daher scheinbar eher ungeschickt und langsam fort. Rotaugenlaubfrösche können zwischen fünf und acht Jahre alt werden.
Die Tiere sind nachtaktiv und machen sich bei Dunkelheit auf Futtersuche. Sobald sich eine Beute ihrem Maul nähert, springt der Rotaugenlaubfrosch sie an und verschluckt sie. Im Aqua-Terrarium werden die Frösche mit Grillen, Motten, kleinen Heuschrecken, Nachtfaltern und sonstigen Insekten gefüttert.
Der Rotaugenlaubfrosch fühlt sich in einem Paludarium sehr wohl. Wichtig ist jedoch eine Wassertiefe von mindestens 7 Zentimetern, damit die Frösche komplett untertauchen können. Da die Tiere Baumbewohner sind und vor allem auf Ästen und Blättern in der Höhe leben, sollte das Aqua-Terrarium auch mindestens 80 cm hoch sein. Das Terrarium sollte auch mindestens 12 Stunden am Tag beleuchtet werden, denn an helle Lichtverhältnisse sind diese Frösche aus den Tropen gewöhnt.
Die optimale Temperatur sollte zwischen 26 und 30 Grad liegen, in den Nachtstunden kann es auch auf bis zu 24 Grad herunterkühlen. Im Aqua-Terrarium sollte zudem eine hohe Luftfeuchtigkeit herrschen, von mindestens 60 bis 80 %.
Im Idealfall wird der Rotaugenlaubfrosch in Gruppen von mindestens 3-4 Tieren gehalten.
Weitere Tiere, die artgerecht in einem Aqua-Terrarium gehalten werden können:
- Maki-Frosch
- Feuerbauchmolch
- Rotbauch-Spitzkopfschildkröte
- Westliche Zierschildkröte
- Afrikanischer Ochsenfrosch
- Amboina-Scharnierschildkröte
- Reimanns Schlangenhalsschildkröte
- Rotbauchunke
Paludarium-Tiere – diese Bewohner fühlen sich im Paludarium wohl
In einem Paludarium fühlen sich vor allem Tiere aus feucht-warmen Lebensräumen rundum wohl. Hierzu gehören Amphibien und Reptilien, Krebstiere oder auch Fische: Wichtig ist nur, dass die Einrichtung optimal auf die Tiere abgestimmt ist.
Folgende Bewohner sind für Aquaristik-Liebhaber besonders interessant:
- Axolotl
- Landeinsiedlerkrebs
- Amerikanischer Ochsenfrosch
- Moschusschildkröte
- Strumpfbandnatter
- Tigersalamander
- Grüne Wasseragame (grüner Wasserdrache)
- Gelbwangenschmuckschildkröte.
Wenn mehrere Tiere in einem Aqua-Terrarium oder einem Paludarium gehalten werden sollen, ist es wichtig, sich im Vorfeld gut über die individuellen Vorlieben und Bedürfnisse der einzelnen Tiere zu informieren. Von großer Bedeutung ist auch, welche Bewohner sich mit anderen vertragen und welche eher nicht.
Welche klimatischen Verhältnisse herrschen in einem Aqua-Terrarium?
Die meisten Tiere, die in einem Aqua-Terrarium gehalten werden, stammen ursprünglich aus subtropischen oder tropischen Klimaregionen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, im Gehege immer für ein entsprechendes Klima zu sorgen, das sich an den Bedingungen des Regenwaldes orientiert.
Die klimatischen Verhältnisse müssen natürlich individuell auf die unterschiedlichen Aqua-Terrarium-Bewohner angepasst werden.
Welches Zubehör wird fürs Aqua-Terrarium benötigt?
Für die passende Aqua-Terrarium-Einrichtung braucht es verschiedenes Zubehör:
Technische Ausstattung
Die technische Ausstattung eines Aqua-Terrariums ähnelt durchaus der eines herkömmlichen Aquariums. Vor allem in puncto Filterung und Beleuchtung gibt es einige deckungsgleiche Aspekte. Die Technik sollte allerdings an die veränderten Gegebenheiten adaptiert werden. So braucht es im Aqua-Terrarium bzw. im Paludarium vor allem eine hohe Luftfeuchtigkeit.
Der Wasserbereich muss durch eine geeignete Filterung sauber gehalten werden. Einige Filter lassen sich auch liegend betreiben, was vor allem bei einem geringen Wasserstand sehr nützlich ist. Beim Außenfilter muss die sogenannte Ein- und Auslassverrohrung an die Wassermenge im Aqua-Terrarium angepasst werden. Der Filtereinlauf sollte mit den Ansaugschlitzen weit genug in die Tiefe gehen, um auch bei einer geringen Wassermenge keine Luft einzuziehen.
Wärmequellen
Der Wasserbereich kann mit einem entsprechenden Heiz-Stab für Aquarien erwärmt werden. Achte aber bitte unbedingt darauf, dass der Heiz-Stab sowohl von der Auslegung wie auch von der Größe zum geringen Wasserstand passt. Für den Landteil braucht man dann oftmals keine Heizung mehr. In den meisten Fällen reicht die Kombination aus Wasserheizung und Paludarium-Beleuchtung vollkommen aus. Teilweise werden - je nach Tierart - zusätzliche Wärmespots gebraucht.
Beleuchtung im Aqua-Terrarium und Paludarium
Die Beleuchtung sollte so ausgelegt sein, dass sowohl Pflanzen unter der Wasseroberfläche als auch darüber gut mit Licht versorgt sind und somit wunderbar gedeihen können. Hierfür kann auf Beleuchtungssysteme zurückgegriffen werden, die sich hoch installieren lassen. Auf diese Weise können auch höhere Pflanzenaufbauen in einem ausreichenden Maß beleuchtet werden. Es kann auch nicht pauschal beantwortet werden, welche Lichtfarbtemperatur zu den Pflanzen passt, denn jede Pflanze hat hier ihre eigenen Vorlieben. Erkundige Dich im Vorfeld daher genau, welche Bedürfnisse Deine Wunschpflanzen haben.
Pflanzen
Für die Bepflanzung des Landbereichs eignen sich Farne wie etwa Nestfarn. Auch Speerblatt, botanisch bezeichnet als Spatiphyllum wallisii oder der Kletterficus (Ficus pumilla) sind ideale Aqua-Terrarium- bzw. Paludarium-Pflanzen.
Ein Paludarium bietet auch den meisten tropischen Orchideen ausgezeichnete Lebensbedingungen. Wer auf eine adäquate Terraristik-Technik setzt, so zum Beispiel auf eine Beregnungsanlage, kann die unterschiedlichsten tropischen Pflanzen in das Aqua-Terrarium einpflanzen.
Bodengrund & Dekoration
Der richtige Boden – sowohl für den Wasserbereich wie auch für den Landteil – ist von enormer Wichtigkeit!
Im Wasserteil kann im Grunde jeder Aquarienbodengrund verwendet werden, für den Landbereich sieht es hingegen schon etwas komplizierter aus. Zunächst muss im Allgemeinen etwas Höhe im Landbereich ausgeglichen werden: Hierfür kann zum Beispiel Lavagestein verwendet werden.
Für die Dekoration des Aqua-Terrariums oder Paludariums bieten sich viele Möglichkeiten, so zum Beispiel Steine, Kork, Wurzeln, Hölzer oder sonstige Sumpfpflanzen. Auch ein Wasserfall ist ein echtes optisches Highlight!
Kann man ein Aqua-Terrarium selbst bauen?
Mit ein wenig Übung und der nötigen Portion Geduld lässt sich ein Aqua-Terrarium bzw. Paludarium auch selbst bauen.
Eine Bauanleitung ist natürlich auch sehr nützlich, jedoch sollte man dieser niemals blind folgen. Schließlich muss ein Aqua-Terrarium immer etwas ganz Individuelles werden und exakt zu den Ansprüchen der tierischen Bewohner passen. Wer selbst Hand anlegen möchte, sollte sich daher im Vorfeld sehr umfassend informieren, vor allem über die Bedürfnisse der künftig dort lebenden Tiere. Die richtigen Maße des Terrariums sind hier von zentraler Bedeutung.
Wichtig ist es auch auf spezielles Silikon zum Verkleben der Glasscheiben zurückzugreifen. Dieses muss unbedingt für Aquarien geeignet sein, da normales Sanitär-Silikon schimmelhemmende Stoffe enthält, die für die tierischen Bewohner giftig sind.
Wie viel kostet ein Aqua-Terrarium?
Kleine Aqua-Terrarien ohne Zubehör gibt es schon ab 90 Euro im Handel zu kaufen. Die Kosten variieren je nach Ausstattung und Qualität aber zum Teil deutlich: Kompett-Sets gibt es aber bereits ab ca. 175 Euro zu kaufen. Hier lohnt sich in jedem Fall eine fundierte Recherche und ein guter Online-Vergleich! Generell gilt es nicht nur den Anschaffungspreis zu beachten. Durch Beleuchtung, Wasser, Zubehör und Co verursacht ein Aqua-Terrarium auch laufende Kosten.