Das Aqua-Ter­ra­ri­um: Palu­da­ri­um, Ripa­ri­um und Riva­ri­um

Ein Aqua-Ter­ra­ri­um ist eine Mischung aus einem Aqua­ri­um und einem Ter­ra­ri­um. Eine Unter­form hier­von bil­det das Palu­da­ri­um. „Palus“ ist ein Begriff aus der latei­ni­schen Spra­che, der über­setzt „Sumpf“ bedeu­tet: Ein Palu­da­ri­um kom­bi­niert also im Prin­zip eine Sumpf­land­schaft mit einem Aqua­ri­um, es hat also sowohl einen Land- wie auch einen Was­ser­teil. Hier kön­nen exo­ti­sche Was­ser- und Land­tie­re wie Rep­ti­li­en und Amphi­bi­en leben. Neben dem Palu­da­ri­um gibt mit dem Ripa­ri­um und dem Riva­ri­um noch zwei wei­te­re Unter­for­men des Aqua-Ter­ra­ri­ums.

In gro­ßen Aqua-Ter­ra­ri­en kön­nen wun­der­schö­ne tro­pi­sche Land­schaf­ten mit einem See, Was­ser­fäl­len oder einem Fluss­lauf ver­wirk­licht wer­den. Erfah­re in die­sem Bei­trag mehr zum The­ma „Aqua-Ter­ra­ri­um“, wel­che Vari­an­ten es gibt, wel­ches Zube­hör gebraucht wird und für wel­che Ter­ra­ri­en­tie­re sich ein Aqua-Ter­ra­ri­um eig­net.

Die ver­schie­de­nen Arten von Ter­ra­ri­en im Kurz­über­blick

In der Ter­raris­tik unter­schei­det man in der Regel zwi­schen drei unter­schied­li­chen Ter­ra­ri­en­ty­pen:

  1. Regen­wald­ter­ra­ri­um (auch Tro­pen­ter­ra­ri­um oder Feucht­ter­ra­ri­um)
  2. Wüs­ten­ter­ra­ri­um
  3. Aqua-Ter­ra­ri­um

Wich­tig ist, dass der Ter­ra­ri­en­typ immer ent­spre­chend der Bedürf­nis­se des tie­ri­schen Bewoh­ners gewählt wer­den muss und nicht umge­kehrt. Ein Wüs­ten­be­woh­ner kann sich bei­spiels­wei­se nicht an ein tro­pi­sches Kli­ma anpas­sen, nur weil Dir ein Regen­wald­ter­ra­ri­um bes­ser gefällt als ein Wüs­ten­ter­ra­ri­um. Wenn Du Dir mit einem Tro­pen­ter­ra­ri­um also unbe­dingt ein Stück Regen­wald in Dein Zuhau­se holen möch­test, musst Du unbe­dingt dar­auf ach­ten, dass die­se Art von Ter­ra­ri­um auch für die gewünsch­te Tier­art geeig­net ist.

Aqua-Terrarium
Aqua-Ter­ra­ri­um

Aqua-Ter­ra­ri­um und Palu­da­ri­um – was steckt kon­kret dahin­ter?

Als eine Mischung aus Regen­wald­ter­ra­ri­um und Aqua­ri­um ver­bin­det ein Aqua-Ter­ra­ri­um die fas­zi­nie­ren­de Aqua­ri­en­welt mit einem Ter­ra­ri­um. Es gibt im Aqua-Ter­ra­ri­um also einen Unter­was­ser­be­reich, der in einen Land-Teil über­geht. Doch Aqua-Ter­ra­ri­um ist nicht gleich Aqua-Ter­ra­ri­um - es gibt ver­schie­de­ne Vari­an­ten: Das Palu­da­ri­um, das Riva­ri­um und das Ripa­ri­um. Die­se eig­nen sich je nach Funk­ti­on und Kon­struk­ti­ons­art für eini­ge Tie­re bes­ser als für ande­re.

Palu­da­ri­um: Das Sumpf­ter­ra­ri­um

Das Palu­da­ri­um ist ein sump­fi­ges Aqua-Ter­ra­ri­um, das sich zum Bei­spiel für die Hal­tung von Amphi­bi­en wie Unken, Mol­che, Axolotl, Krö­ten oder Frö­sche eig­net. Der natür­li­che Lebens­raum sol­cher Tie­re kann mit einem Palu­da­ri­um, das Was­ser und Land mit­ein­an­der ver­bin­det, sehr gut imi­tiert wer­den.

Der Was­ser­an­teil ist beim Palu­da­ri­um in der Regel recht gering, dafür ver­fügt das Gehe­ge aber über einen dicht bepflanz­ten Land­teil: Die­ser Bereich besteht meis­tens aus Far­nen, Schilf und Bam­bus. Auch Stei­ne und Wur­zeln las­sen sich am Ufer­be­reich befes­ti­gen, sodass die Tie­re immer gute Aus­stiegs­mög­lich­kei­ten aus dem Was­ser­be­reich haben.

Dar­über hin­aus soll­ten die Pflan­zen in der hohen Luft­feuch­tig­keit, die im Sumpf­ter­ra­ri­um herrscht, gedei­hen kön­nen. Auf die­se Wei­se kön­nen näm­lich beein­dru­cken­de und exo­ti­sche Land­schaf­ten ent­ste­hen, in denen sich die Tie­re rund­um wohl­füh­len kön­nen.

In einem sol­chen Sumpf­ter­ra­ri­um herrscht wie gesagt, eine hohe Luft­feuch­tig­keit und genau aus die­sem Grund wer­den in punc­to tech­ni­sche Aus­stat­tung hohe Anfor­de­run­gen an das Palu­da­ri­um gestellt. Zur Basis­aus­stat­tung gehö­ren in der Regel klas­si­sche Was­ser­fil­ter wie bei einem her­kömm­li­chen Aqua­ri­um und eben­so eine ent­spre­chen­de Beleuch­tung. Wenn Du das Wort „Sumpf“ hörst, denkst Du ver­mut­lich an schmut­zi­ges, übel­rie­chen­des Was­ser. Damit es genau dazu nicht kommt, muss beim Palu­da­ri­um auch die Was­ser­ei­ni­gung in den Fokus gerückt wer­den. Ein Was­ser­fil­ter sowie eine opti­ma­le Was­ser­auf­be­rei­tung sind daher zen­tra­le Aspek­te.

Die Bedürf­nis­se der Sumpf­ter­ra­ri­um-Bewoh­ner kön­nen dabei sehr weit aus­ein­an­der­ge­hen. Infor­mie­re Dich im Vor­feld daher sehr gut über die spe­zi­el­len Bedürf­nis­se Dei­ner favo­ri­sier­ten Palu­da­ri­um-Tie­re.

Im Ver­gleich zu allen ande­ren Ter­ra­ri­en-Typen stellt das Palu­da­ri­um ver­mut­lich die gerings­ten Anfor­de­run­gen an die Beleuch­tungs­tech­nik. Im All­ge­mei­nen rei­chen ein­fa­che T5 oder T8 Leucht­stoff­röh­ren für Amphi­bi­en wie Mol­che, Krö­ten oder Frö­sche aus. Rep­ti­li­en brau­chen hin­ge­gen UV-Licht, man­che von ihnen sogar Wär­me­s­ports zum Trock­nen bzw. Auf­hei­zen nach dem Was­ser­bad.

Paludarium
Palu­da­ri­um

Ripa­ri­um: Das Ufer­ter­ra­ri­um

Das Ripa­ri­um ist eine Form des Aqua-Ter­ra­ri­ums, das die Ufer­zo­ne eines Was­ser­laufs, eines Sees oder eines Flus­ses nach­bil­den soll. In einem Ripa­ri­um fin­den sich also mög­lichst vie­le Ufer­zo­nen mit Stei­nen, Wur­zeln, Pflan­zen und ein ver­hält­nis­mä­ßig hoher Was­ser­an­teil.

Da das Ufer­ter­ra­ri­um kei­nen sepa­ra­ten Land­teil hat – wie das Palu­da­ri­um – ist es für Rep­ti­li­en weni­ger gut geeig­net, dafür jedoch für die art­ge­rech­te Hal­tung von Amphi­bi­en.

Durch ver­schie­de­ne Erhö­hun­gen las­sen sich im Becken wun­der­schö­ne Ufer­zo­nen auf­bau­en, auf denen die unter­schied­lichs­ten Pflan­zen wun­der­bar gedei­hen kön­nen. Man könn­te auch sagen, dass das Ripa­ri­um ein Aqua­ri­um ist, das über den Was­ser­an­teil hin­aus bepflanzt wird. Dabei sind der eige­nen Krea­ti­vi­tät in punc­to Innen­ge­stal­tung kei­ner­lei Gren­zen gesetzt. Die Her­aus­for­de­rung besteht viel­mehr in der rich­ti­gen Pflan­zen­wahl, die über die Was­ser­ober­flä­che hin­aus­wach­sen soll. Wäh­rend im Was­ser­be­reich jede Pflan­ze genutzt wer­den kann, die in einem nor­ma­len Aqua­ri­um auch ver­wen­det wer­den wür­de, kann für den Ufer­be­reich auch auf ande­re Pflan­zen zurück­ge­grif­fen wer­den. Bau­märk­te und Gar­ten­cen­ter bie­ten hier übri­gens ein breit­ge­fä­cher­tes Teich­sor­ti­ment an. Auch so man­che tro­pi­sche Pflan­ze eig­net sich wun­der­bar für die Hal­tung an der Was­ser­kan­te des Ripa­ri­ums.

Je nach­dem, wel­che Pflan­zen­art gewählt wird, muss auch die idea­le Luft­feuch­tig­keit beach­tet wer­den. Wer sich für ein offe­nes Ufer­ter­ra­ri­um ent­schei­det, wird aber eher Schwie­rig­kei­ten damit haben, die Luft­feuch­tig­keit auf einem dau­er­haft hohen Level zu hal­ten.

Die Tech­nik in einem Ripa­ri­um ent­spricht im Grun­de einer her­kömm­li­chen Aqua­ri­um-Tech­nik.

Riva­ri­um: Das Bach­lauf­ter­ra­ri­um

In die­ser Unter­form des Aqua-Ter­ra­ri­ums ver­sucht man durch diver­se flie­ßen­de Gewäs­ser einen Bach- oder Fluss­lauf nach­zu­ah­men.

Im Bach­lauf­ter­ra­ri­um wird dabei eine Strö­mung erzeugt, die meist von der einen Sei­te zur ande­ren hin ver­läuft. Um die­se star­ke Was­ser­be­we­gung zu errei­chen, braucht es eine spe­zi­el­le Fil­ter-Pum­pen-Tech­nik oder meh­re­re Strö­mungs­pum­pen.

Gestal­te­risch wird in der Regel ver­sucht, einen Fluss oder Bach so rea­lis­tisch wie nur mög­lich wie­der­zu­ge­ben, damit sich die dort leben­den Tie­re rund­um wohl­füh­len kön­nen. Wer ein beson­de­res opti­sches High­light schaf­fen möch­te, kann im Riva­ri­um auch meh­re­re klei­ne Was­ser­fäl­le ein­bau­en.

Ein Riva­ri­um ist opti­mal geeig­net für Amphi­bi­en wie Frö­sche und Fische wie Flos­sens­au­ger oder ande­re Schmer­len.

Ganz egal für wel­chen Aqua-Ter­ra­ri­en-Typ man sich auch ent­schei­det: Alle drei sind sehr inter­es­sant und ech­te Hin­gu­cker! Zudem bie­ten sie den Bewoh­nern einen wun­der­schö­nen und vor allem art­ge­rech­ten Lebens­raum.

War­um ist ein Aqua-Ter­ra­ri­um so beson­ders?

Ein Aqua-Ter­ra­ri­um bie­tet vie­le ver­schie­de­ne Vor­tei­le. Aqua-Ter­ra­ri­en las­sen sich im Grun­de in jeden Wohn­be­reich inte­grie­ren. Sie schaf­fen eine leben­di­ge Unter­was­ser­welt, eine Atmo­sphä­re der Ent­span­nung und eine Oase der Ruhe. Gleich­zei­tig bie­ten sie einen hohen Erleb­nis­fak­tor, ins­be­son­de­re für alle, die Tie­re wie Amphi­bi­en, Fische oder Rep­ti­li­en ger­ne beob­ach­ten.

Ein Aqua-Ter­ra­ri­um unter­schei­det sich von ande­ren Aqua­ri­en bzw. Ter­ra­ri­en, denn es hat sowohl einen Was­ser- wie auch einen Land­teil. Den Land­teil kön­nen die Aqua-Ter­ra­ri­um-Bewoh­ner zum Ruhen und Son­nen nut­zen, denn das ist auch in der frei­en Natur ein wesent­li­cher Bestand­teil ihres Lebens.

Da die meis­ten die­ser Tier­be­woh­ner nicht klet­tern kön­nen, ist das Aqua-Ter­ra­ri­um in der Regel nach oben hin offen. Das bie­tet den Vor­teil, dass die Luft opti­mal zir­ku­lie­ren kann.

Schön bepflanztes Aqua-Terrarium
Schön bepflanz­tes Aqua-Ter­ra­ri­um

War­um ist nur ein Glas­ter­ra­ri­um als Aqua-Ter­ra­ri­um geeig­net?

Ein Aqua-Ter­ra­ri­um hat eine grö­ße­re Was­ser­flä­che als alle ande­ren Ter­ra­ri­en-Typen. Daher ist ein Glas­ter­ra­ri­um am bes­ten geeig­net, denn das Mate­ri­al ist was­ser­dicht und nicht schim­mel­an­fäl­lig. Ein OSB-Ter­ra­ri­um oder ein Holz-Ter­ra­ri­um ist hin­ge­gen völ­lig unge­eig­net, denn das Holz fängt bei hoher Feuch­tig­keit an zu schim­meln. Außer­dem bie­tet ein Glas­ter­ra­ri­um durch sei­ne gro­ßen Glas­flä­chen eine wun­der­ba­re Sicht auf sei­ne Bewoh­ner - sowohl auf dem Land­be­reich, als auch im Unter­was­ser­be­reich.

Wel­che Tie­re sind am bes­ten für die Hal­tung im Aqua-Ter­ra­ri­um geeig­net?

In einem Aqua-Ter­ra­ri­um oder Palu­da­ri­um kön­nen ver­schie­de­ne Tier­ar­ten gehal­ten wer­den. Je nach­dem, wel­che Tie­re gehal­ten wer­den, kann es sein, dass Du einen grö­ße­ren Land­teil oder eine grö­ße­re Was­ser­men­ge brauchst.

Hier fin­dest Du einen klei­nen Über­blick über mög­li­che Tier­be­woh­ner im Aqua-Ter­ra­ri­um:

Tiger­sa­la­man­der

Tiger­sa­la­man­der gehö­ren zur Fami­lie der Quer­zahn­mol­che. Ein erwach­se­ner Tiger­sa­la­man­der wird im Schnitt zwi­schen 15 und 30 Zen­ti­me­ter groß und erreicht ein durch­schnitt­li­ches Gewicht von 60 bis 100 Gramm: Es sind also recht gro­ße und kräf­ti­ge Tie­re, sie gehö­ren sogar zu den statt­lichs­ten Land­mol­chen über­haupt. Tiger­sa­la­man­der oder auch Tiger­quer­zahn­mol­che leben über­wie­gend an Land und suchen nur in Laich­zeit Gewäs­ser auf. Sie ver­brin­gen die meis­te Zeit unter Holz, Pflan­zen oder Stei­nen.

Gele­gent­lich fin­det man sie auch in Erd­gän­gen, die von klei­nen Säu­ge­tie­ren oder Kreb­sen ange­legt aber von die­sen wie­der ver­las­sen wur­den. Nachts ver­lässt der Tiger­sa­la­man­der sei­ne Ver­ste­cke, um nach Nackt­schne­cken, Flie­gen, Maden, Regen­wür­mern oder sons­ti­gen Käfern zu suchen. Äußer­lich sind Tiger­sa­la­man­der braun, dun­kel­grau oder schwarz gefärbt und haben ein gelb­lich-bräun­li­ches Mus­ter auf ihrem Kör­per. Eini­ge Tie­re haben gro­ße gel­be Strei­fen oder Punk­te, wie­der­um ande­re unre­gel­mä­ßig geform­te, gel­be Fle­cke.

Tiger­sa­la­man­der kön­nen bis zu 14 Jah­re alt wer­den. Zu fin­den sind die Tie­re in gro­ßen Tei­len Ame­ri­kas. Eine art­ge­rech­te Tier­hal­tung kann am bes­ten in einem Palu­da­ri­um erreicht wer­den, denn die Tie­re brau­chen einen gro­ßen Land­teil, aber auch einen Was­ser­be­reich zum Lai­chen. Dort kön­nen die nacht­ak­ti­ven Tiger­sa­la­man­der ihre Eier able­gen.

Tigersalamander
Tiger­sa­la­man­der

Moschus­schild­krö­te

Der Fach­aus­druck für die Moschus­schild­krö­te lau­tet Ster­no­the­rus. Sie gehört zu den Was­ser­schild­krö­ten. Fühlt sich das Tier bedroht, ver­brei­tet sie einen unan­ge­neh­men und stark moschus­ar­ti­gen Geruch, was ihr auch zur Namens­be­zeich­nung ver­hol­fen hat.

Moschus­schild­krö­ten sind in punc­to Pfle­ge und Tier­hal­tung recht unkom­pli­ziert, sodass sie sehr gut für Ein­stei­ger geeig­net sind. Die­se Schild­krö­ten zeich­nen sich optisch durch einen gemus­ter­ten Pan­zer aus. Der Kopf und die Bei­ne sind hell­grau bis schwarz. Cha­rak­te­ris­tisch für die Moschus­schild­krö­te sind die bei­den gel­ben Strei­fen an den Kopf­sei­ten, jeweils ober­halb und unter­halb des Auges. Mit fort­schrei­ten­dem Lebens­al­ter kön­nen die Strei­fen der Moschus­schild­krö­ten aber mehr und mehr ver­blas­sen.

Die­se Tie­re blei­ben klein: Ein gewöhn­li­che Moschus­schild­krö­te wird maxi­mal 14 Zen­ti­me­ter lang. Im Schnitt errei­chen aus­ge­wach­se­ne Schild­krö­ten eine Pan­zer­län­ge von rund zehn Zen­ti­me­tern. Am wohls­ten fühlt sich die Moschus­schild­krö­te in einem Aqua-Ter­ra­ri­um mit einem schö­nen gro­ßen Was­ser­an­teil, indem sie aus­rei­chend Platz zum Schwim­men hat. Das Was­ser soll­te eine Tie­fe von min­des­tens 30 Zen­ti­me­tern haben, doch auch ein Land­teil soll­te vor­han­den sein. Die Was­ser­schild­krö­te freut sich natür­lich auch über ein gro­ßes Becken mit einer abwechs­lungs­rei­chen Bepflan­zung und Aus­stat­tung.

Jung­tie­re haben nicht ganz so ein gro­ßes Platz­be­dürf­nis, sie kom­men auch mit einem klei­ne­ren Aqua-Ter­ra­ri­um gut aus. Auch Exper­ten emp­feh­len für Jung­tie­re eher klei­ne­re Aqua-Ter­ra­ri­en, da man die klei­nen Moschus­schild­krö­ten sonst im Becken kaum fin­det.

Erwach­se­ne Tie­re sind Ein­zel­gän­ger und bevor­zu­gen ihr Becken für sich allein. Im Grun­de ver­tra­gen sich nur jun­ge Moschus­schild­krö­ten mit­ein­an­der. Männ­li­che Tie­re erfor­dern unbe­dingt eine Ein­zel­hal­tung, da sie sonst ein aggres­si­ves Ver­hal­ten an den Tag legen kön­nen. Die Hal­tung zwei­er Weib­chen kann unter Umstän­den gut funk­tio­nie­ren, gilt aber auch eher als Aus­nah­me.

In der Natur fin­den sich Moschus­schild­krö­ten in den öst­li­chen Tei­len Ame­ri­kas, vor allem in lang­sam flie­ßen­den Süß­ge­wäs­sern. Damit die Moschus­schild­krö­te auch im hei­mi­schen Aqua-Ter­ra­ri­um gesund bleibt, braucht es einen Fil­ter, der stets für kla­res, sau­be­res Was­ser sorgt. Emp­foh­len ist im Übri­gen eine Was­ser­tem­pe­ra­tur von 22-26 Grad Cel­si­us.

Moschusschildkröte
Moschus­schild­krö­te

Rot­au­gen­laub­frosch

Wie die Namens­be­zeich­nung bereits zum Aus­druck bringt, ist das wich­tigs­te Merk­mal die­ses tro­pi­schen Tie­res sei­ne leuch­tend roten Glub­schau­gen.

Der Rot­au­gen­laub­frosch gehört zur Gat­tung der Laub­frö­sche und lebt ursprüng­lich vor allem in den Regen­wäl­dern Mit­tel­ame­ri­kas, von Mexi­ko über Cos­ta Rica bis hin zu Pana­ma. Die Tie­re sind nacht­ak­tiv und leben vor allem an den Blatt­un­ter­sei­ten in Bäu­men.

Die­se tro­pi­schen Tie­re zeich­net eine beson­de­re Eigen­schaft aus: Sie sind in der Lage, ihren Dau­men den ande­ren Fin­gern gegen­über­zu­stel­len und somit eine rich­ti­ge Greif­hand zu bil­den. Die klei­nen Tie­re sind nicht zu über­se­hen und haben eine leuch­tend grü­ne Grund­far­be. Die­se inten­si­ve Grün­far­be ist für ande­re Tie­re ein wich­ti­ges Signal, denn Rot­au­gen­laub­frö­sche sind gif­tig! Ihre Haut ent­hält ein Gift, das Angrei­fer abschre­cken und abhal­ten soll. Für Men­schen ist das Gift jedoch unge­fähr­lich! Die Flan­ken sind hell­gelb gefärbt und haben manch­mal hell­blaue Strei­fen. Der Bauch der Rot­au­gen­laub­frö­sche ist meis­tens weiß und die Füße oran­ge-röt­lich.

Die Tie­re haben typi­scher­wei­se gro­ße, deut­lich her­vor­ste­hen­de Augen mit einer leuch­tend roten Iris und einer schwar­zen Pupil­le. Der Kör­per­bau ist schlank. Männ­chen kön­nen bis zu 5,5 cm lang wer­den, die Weib­chen sogar bis zu 7 cm. Im Ver­hält­nis zum rest­li­chen Kör­per sind die Bei­ne extrem lang. Vor allem Jung­tie­re bewe­gen sich daher schein­bar eher unge­schickt und lang­sam fort. Rot­au­gen­laub­frö­sche kön­nen zwi­schen fünf und acht Jah­re alt wer­den.

Die Tie­re sind nacht­ak­tiv und machen sich bei Dun­kel­heit auf Fut­ter­su­che. Sobald sich eine Beu­te ihrem Maul nähert, springt der Rot­au­gen­laub­frosch sie an und ver­schluckt sie. Im Aqua-Ter­ra­ri­um wer­den die Frö­sche mit Gril­len, Mot­ten, klei­nen Heu­schre­cken, Nacht­fal­tern und sons­ti­gen Insek­ten gefüt­tert.

Der Rot­au­gen­laub­frosch fühlt sich in einem Palu­da­ri­um sehr wohl. Wich­tig ist jedoch eine Was­ser­tie­fe von min­des­tens 7 Zen­ti­me­tern, damit die Frö­sche kom­plett unter­tau­chen kön­nen. Da die Tie­re Baum­be­woh­ner sind und vor allem auf Ästen und Blät­tern in der Höhe leben, soll­te das Aqua-Ter­ra­ri­um auch min­des­tens 80 cm hoch sein. Das Ter­ra­ri­um soll­te auch min­des­tens 12 Stun­den am Tag beleuch­tet wer­den, denn an hel­le Licht­ver­hält­nis­se sind die­se Frö­sche aus den Tro­pen gewöhnt.

Die opti­ma­le Tem­pe­ra­tur soll­te zwi­schen 26 und 30 Grad lie­gen, in den Nacht­stun­den kann es auch auf bis zu 24 Grad her­un­ter­küh­len. Im Aqua-Ter­ra­ri­um soll­te zudem eine hohe Luft­feuch­tig­keit herr­schen, von min­des­tens 60 bis 80 %.

Im Ide­al­fall wird der Rot­au­gen­laub­frosch in Grup­pen von min­des­tens 3-4 Tie­ren gehal­ten.

Rotaugenlaubfrosch
Rot­au­gen­laub­frosch

Wei­te­re Tie­re, die art­ge­recht in einem Aqua-Ter­ra­ri­um gehal­ten wer­den kön­nen:

  • Maki-Frosch
  • Feu­er­bauch­molch
  • Rot­bauch-Spitz­kopf­schild­krö­te
  • West­li­che Zier­schild­krö­te
  • Afri­ka­ni­scher Och­sen­frosch
  • Amboi­na-Schar­nier­schild­krö­te
  • Rei­manns Schlan­gen­hals­schild­krö­te
  • Rot­bau­chun­ke

Palu­da­ri­um-Tie­re – die­se Bewoh­ner füh­len sich im Palu­da­ri­um wohl

In einem Palu­da­ri­um füh­len sich vor allem Tie­re aus feucht-war­men Lebens­räu­men rund­um wohl. Hier­zu gehö­ren Amphi­bi­en und Rep­ti­li­en, Krebs­tie­re oder auch Fische: Wich­tig ist nur, dass die Ein­rich­tung opti­mal auf die Tie­re abge­stimmt ist.

Fol­gen­de Bewoh­ner sind für Aqua­ris­tik-Lieb­ha­ber beson­ders inter­es­sant:

  • Axolotl
  • Land­ein­sied­ler­krebs
  • Ame­ri­ka­ni­scher Och­sen­frosch
  • Moschus­schild­krö­te
  • Strumpf­band­nat­ter
  • Tiger­sa­la­man­der
  • Grü­ne Was­ser­a­ga­me (grü­ner Was­ser­dra­che)
  • Gelb­wan­gen­schmuck­schild­krö­te.

Wenn meh­re­re Tie­re in einem Aqua-Ter­ra­ri­um oder einem Palu­da­ri­um gehal­ten wer­den sol­len, ist es wich­tig, sich im Vor­feld gut über die indi­vi­du­el­len Vor­lie­ben und Bedürf­nis­se der ein­zel­nen Tie­re zu infor­mie­ren. Von gro­ßer Bedeu­tung ist auch, wel­che Bewoh­ner sich mit ande­ren ver­tra­gen und wel­che eher nicht.

Schön gestaltetes Paludarium
Schön gestal­te­tes Palu­da­ri­um

Wel­che kli­ma­ti­schen Ver­hält­nis­se herr­schen in einem Aqua-Ter­ra­ri­um?

Die meis­ten Tie­re, die in einem Aqua-Ter­ra­ri­um gehal­ten wer­den, stam­men ursprüng­lich aus sub­tro­pi­schen oder tro­pi­schen Kli­ma­re­gio­nen. Aus die­sem Grund emp­fiehlt es sich, im Gehe­ge immer für ein ent­spre­chen­des Kli­ma zu sor­gen, das sich an den Bedin­gun­gen des Regen­wal­des ori­en­tiert.

Die kli­ma­ti­schen Ver­hält­nis­se müs­sen natür­lich indi­vi­du­ell auf die unter­schied­li­chen Aqua-Ter­ra­ri­um-Bewoh­ner ange­passt wer­den.

Wel­ches Zube­hör wird fürs Aqua-Ter­ra­ri­um benö­tigt?

Für die pas­sen­de Aqua-Ter­ra­ri­um-Ein­rich­tung braucht es ver­schie­de­nes Zube­hör:

Tech­ni­sche Aus­stat­tung

Die tech­ni­sche Aus­stat­tung eines Aqua-Ter­ra­ri­ums ähnelt durch­aus der eines her­kömm­li­chen Aqua­ri­ums. Vor allem in punc­to Fil­te­rung und Beleuch­tung gibt es eini­ge deckungs­glei­che Aspek­te. Die Tech­nik soll­te aller­dings an die ver­än­der­ten Gege­ben­hei­ten adap­tiert wer­den. So braucht es im Aqua-Ter­ra­ri­um bzw. im Palu­da­ri­um vor allem eine hohe Luft­feuch­tig­keit.

Der Was­ser­be­reich muss durch eine geeig­ne­te Fil­te­rung sau­ber gehal­ten wer­den. Eini­ge Fil­ter las­sen sich auch lie­gend betrei­ben, was vor allem bei einem gerin­gen Was­ser­stand sehr nütz­lich ist. Beim Außen­fil­ter muss die soge­nann­te Ein- und Aus­lass­ver­roh­rung an die Was­ser­men­ge im Aqua-Ter­ra­ri­um ange­passt wer­den. Der Fil­ter­ein­lauf soll­te mit den Ansaug­schlit­zen weit genug in die Tie­fe gehen, um auch bei einer gerin­gen Was­ser­men­ge kei­ne Luft ein­zu­zie­hen.

Wär­me­quel­len

Der Was­ser­be­reich kann mit einem ent­spre­chen­den Heiz-Stab für Aqua­ri­en erwärmt wer­den. Ach­te aber bit­te unbe­dingt dar­auf, dass der Heiz-Stab sowohl von der Aus­le­gung wie auch von der Grö­ße zum gerin­gen Was­ser­stand passt. Für den Land­teil braucht man dann oft­mals kei­ne Hei­zung mehr. In den meis­ten Fäl­len reicht die Kom­bi­na­ti­on aus Was­ser­hei­zung und Palu­da­ri­um-Beleuch­tung voll­kom­men aus. Teil­wei­se wer­den - je nach Tier­art - zusätz­li­che Wär­me­spots gebraucht.

Beleuch­tung im Aqua-Ter­ra­ri­um und Palu­da­ri­um

Die Beleuch­tung soll­te so aus­ge­legt sein, dass sowohl Pflan­zen unter der Was­ser­ober­flä­che als auch dar­über gut mit Licht ver­sorgt sind und somit wun­der­bar gedei­hen kön­nen. Hier­für kann auf Beleuch­tungs­sys­te­me zurück­ge­grif­fen wer­den, die sich hoch instal­lie­ren las­sen. Auf die­se Wei­se kön­nen auch höhe­re Pflan­zen­auf­bau­en in einem aus­rei­chen­den Maß beleuch­tet wer­den. Es kann auch nicht pau­schal beant­wor­tet wer­den, wel­che Licht­farb­tem­pe­ra­tur zu den Pflan­zen passt, denn jede Pflan­ze hat hier ihre eige­nen Vor­lie­ben. Erkun­di­ge Dich im Vor­feld daher genau, wel­che Bedürf­nis­se Dei­ne Wunsch­pflan­zen haben.

Pflan­zen

Für die Bepflan­zung des Land­be­reichs eig­nen sich Far­ne wie etwa Nest­farn. Auch Speer­blatt, bota­nisch bezeich­net als Spa­ti­phyl­lum wal­li­sii oder der Klet­ter­fi­cus (Ficus pum­il­la) sind idea­le Aqua-Ter­ra­ri­um- bzw. Palu­da­ri­um-Pflan­zen.

Ein Palu­da­ri­um bie­tet auch den meis­ten tro­pi­schen Orchi­deen aus­ge­zeich­ne­te Lebens­be­din­gun­gen. Wer auf eine adäqua­te Ter­raris­tik-Tech­nik setzt, so zum Bei­spiel auf eine Bereg­nungs­an­la­ge, kann die unter­schied­lichs­ten tro­pi­schen Pflan­zen in das Aqua-Ter­ra­ri­um ein­pflan­zen.

Boden­grund & Deko­ra­ti­on

Der rich­ti­ge Boden – sowohl für den Was­ser­be­reich wie auch für den Land­teil – ist von enor­mer Wich­tig­keit!

Im Was­ser­teil kann im Grun­de jeder Aqua­ri­en­bo­den­grund ver­wen­det wer­den, für den Land­be­reich sieht es hin­ge­gen schon etwas kom­pli­zier­ter aus. Zunächst muss im All­ge­mei­nen etwas Höhe im Land­be­reich aus­ge­gli­chen wer­den: Hier­für kann zum Bei­spiel Lava­ge­stein ver­wen­det wer­den.

Für die Deko­ra­ti­on des Aqua-Ter­ra­ri­ums oder Palu­da­ri­ums bie­ten sich vie­le Mög­lich­kei­ten, so zum Bei­spiel Stei­ne, Kork, Wur­zeln, Höl­zer oder sons­ti­ge Sumpf­pflan­zen. Auch ein Was­ser­fall ist ein ech­tes opti­sches High­light!

Aqua-Terrarium - Ein Terrarium mit Wasserteil
Aqua-Ter­ra­ri­um - Ein Ter­ra­ri­um mit Was­ser­teil

Kann man ein Aqua-Ter­ra­ri­um selbst bau­en?

Mit ein wenig Übung und der nöti­gen Por­ti­on Geduld lässt sich ein Aqua-Ter­ra­ri­um bzw. Palu­da­ri­um auch selbst bau­en.

Eine Bau­an­lei­tung ist natür­lich auch sehr nütz­lich, jedoch soll­te man die­ser nie­mals blind fol­gen. Schließ­lich muss ein Aqua-Ter­ra­ri­um immer etwas ganz Indi­vi­du­el­les wer­den und exakt zu den Ansprü­chen der tie­ri­schen Bewoh­ner pas­sen. Wer selbst Hand anle­gen möch­te, soll­te sich daher im Vor­feld sehr umfas­send infor­mie­ren, vor allem über die Bedürf­nis­se der künf­tig dort leben­den Tie­re. Die rich­ti­gen Maße des Ter­ra­ri­ums sind hier von zen­tra­ler Bedeu­tung.

Wich­tig ist es auch auf spe­zi­el­les Sili­kon zum Ver­kle­ben der Glas­schei­ben zurück­zu­grei­fen. Die­ses muss unbe­dingt für Aqua­ri­en geeig­net sein, da nor­ma­les Sani­tär-Sili­kon schim­mel­hem­men­de Stof­fe ent­hält, die für die tie­ri­schen Bewoh­ner gif­tig sind.

Wie viel kos­tet ein Aqua-Ter­ra­ri­um?

Klei­ne Aqua-Ter­ra­ri­en ohne Zube­hör gibt es schon ab 90 Euro im Han­del zu kau­fen. Die Kos­ten vari­ie­ren je nach Aus­stat­tung und Qua­li­tät aber zum Teil deut­lich: Kom­pett-Sets gibt es aber bereits ab ca. 175 Euro zu kau­fen. Hier lohnt sich in jedem Fall eine fun­dier­te Recher­che und ein guter Online-Ver­gleich! Gene­rell gilt es nicht nur den Anschaf­fungs­preis zu beach­ten. Durch Beleuch­tung, Was­ser, Zube­hör und Co ver­ur­sacht ein Aqua-Ter­ra­ri­um auch lau­fen­de Kos­ten.

Gefällt Dir unser Bei­trag? Dann tei­le ihn doch mit Dei­nen Freun­den!
Christina Williger

Christina Williger
Ernährungsberaterin für Hunde & Katzen, Gründerin

Im Laufe meines Lebens hatte (und habe) ich schon unzählige Haustiere. Zudem war ich fast 20 Jahre lang im Pferdesport sowie im Hundesport aktiv. Meine Tierliebe veranlasste mich dazu, als Bloggerin & Autorin im Heimtierbereich tätig zu werden und meine langjährigen Erfahrungen und mein umfangreiches Wissen über Tiere mit anderen zu teilen. Inspiriert durch die gesundheitlichen Herausforderungen meines Hundes Aragon habe ich mich außerdem zur zertifizierten Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen weitergebildet. Mit meinen Büchern und Blogs möchte ich das Bewusstsein für die Bedürfnisse unserer Haustiere schärfen, deren Lebensqualität nachhaltig verbessern und so zu einem harmonischeren Zusammenleben von Mensch und Tier beitragen.