Die Wüste ist der natürliche Lebensraum zahlreicher Tiere, der nicht nur von einer einzigartigen Vegetation, sondern auch von extremen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht geprägt ist. Dementsprechend muss auch ein Wüstenterrarium richtig eingerichtet und mit der passenden Technik versehen werden, damit sich die Terrarientiere darin ebenso wohlfühlen können wie in der freien Wildbahn. In diesem Beitrag erfährst Du alles Wichtige über das Wüstenterrarium, welches Klima im Wüstenterrarium herrschen sollte, welches Zubehör benötigt wird und welche Tierarten in sich in einem Wüstenterrarium wohlfühlen. Außerdem erklären wir Dir welche Vorteile und Nachteile die Verwendung von Holz-, Glas- und Kunststoffterrarien als Wüstenterrarien haben.
Inhaltsverzeichnis
- Die verschiedenen Terrarienarten in der Terraristik
- Was ist eigentlich ein Wüstenterrarium?
- Welche Arten von Wüstenterrarien gibt es?
- Welche Wüstenbewohner kann man im Terrarium halten?
- Warum ist das richtige Klima im Wüstenterrarium für die Tiere so wichtig?
- Welche klimatischen Bedingungen sind ideal für das Terrarium?
- Bodengrund, Deko & Bewässerung – welches Zubehör ist wichtig?
- Kann man ein Wüstenterrarium auch selbst bauen?
- Wie viel kostet ein Wüstenterrarium?
Die verschiedenen Terrarienarten in der Terraristik
Jedes Terrarientier hat seine ganz speziellen Bedürfnisse, wenn es um das Terrarium geht, in dem es leben soll. Eine Tierart braucht eine hohe Luftfeuchtigkeit und einen richtig schönen grünen Pflanzen-Dschungel, andere Tierarten mögen es trocken, heiß und benötigen eine eher spärliche Einrichtung. Wieder andere Terrarienbewohner sind auf einen großen Wasseranteil in ihrem Terrarium angewiesen, weil sie sowohl an Land als auch im Wasser leben.
In der Terraristik werden daher drei verschiedene Terrarientypen unterschieden: Das Regenwaldterrarium (auch Tropenterrarium oder Feuchtterrarium), Das Wüstenterrarium (auch Trockenterrarium genannt) und das Aqua-Terrarium (Eine Mischung aus Aquarium und Regenwaldterrarium, mit seinen Unterformen Paludarium, Rivarium und Riparium)
Achtung: Der Terrarientyp muss immer entsprechend der Bedürfnisse des Tieres gewählt werden und auf gar keinen Fall umgekehrt. Ein Tropenbewohner kann sich beispielsweise nicht an ein Wüstenklima anpassen. Wenn Du Dir mit einem Wüstenterrarium als unbedingt ein Stück Wüste in Dein Zuhause holen möchtest, musst Du unbedingt darauf achten, dass dieser Terrarientyp auch für Deinen gewählten Terrarienbewohner passend ist.
Was ist eigentlich ein Wüstenterrarium?
Die Wüste ist uns Menschen als ein eher lebensfeindlicher, sehr heißer, trockener und karger Ort bekannt. Dennoch ist dieser Ort ist auch der Lebensraum zahlreicher Tiere. Zu den Wüstenbewohner gehören unter anderem Echsen, Spinnentiere, Schlangen, Renn- und Springmäuse, Insekten und sogar Wüstenfüchse. Sie alle haben sich perfekt an die dort vorherrschenden klimatischen Verhältnisse angepasst, die beispielsweise von Wasserknappheit oder extremen Temperaturunterschieden geprägt sind.
Wer sich in den eigenen vier Wänden ein Terrarium für solche Wüstenbewohner einrichten möchte, sollte unbedingt einige Dinge beachten, damit die tierischen Bewohner des Wüstenterrariums artgerecht leben und sich rundum wohlfühlen können.
Das Wüstenterrarium ist eine absolute Grundvoraussetzung für die Haltung von Echsen, Gecko, Schlangen & Co. Leider machen sich Anfänger oft viel zu wenig Gedanken darüber, welche Dimensionierung ein solches Terrarium haben sollte und was man alles beachten muss, wenn mein ein solches Wüstenterrarium einrichten möchte. Dabei muss von Anfang an klar sein, dass jedes Terrarium als Lebensraum der darin gehaltenen Wüstentiere essentiell ist. Neben klimatischen Aspekten spielen bei der Terrarienwahl auch konkrete Abmessungen sowie die Ausstattung und das Material aus dem das Terrarium hergestellt ist eine wichtige Rolle.
Welche Arten von Wüstenterrarien gibt es?
Bevor Du Dich für einen tierischen Mitbewohner entscheidest, der in Dein Wüstenterrarium einziehen soll, ist es wichtig, Dich mit den verschiedenen Terrarien-Arten, bzw. den verschiedenen Materialen, aus denen Terrarien hergestellt werden können, auseinanderzusetzen. Für den Terrarienbau kommen verschiedene Materialien zum Einsatz, wie zum Beispiel Holz, Glas oder Kunststoff. Jedes Material bringt seine eigenen Vorteile und Nachteile mit sich und eignet sich daher für unterschiedliche Verwendungsmöglichkeiten.
Wüstenterrarium aus Holz
Holzterrarien werden normalerweise aus Grobspanplatten (auch als OSB-Platten bekannt) hergestellt. Solche Platten bestehen aus getrockneten Holzspänen, die mit Hilfe von Leim zu Platten geformt und gepresst werden. Solche Holzplatten sind formstabil, robust und viel günstiger als Massivholzplatten. Als Alternative zu Grobspanplatten werden manchmal auch Siebdruckplatten zum Terrarienbau verwendet. Siebdruckplatten bestehen aus Sperrholzplatten, die auf beiden Seiten mit Kunstharz beschichtet werden. Durch diese Beschichtung sind diese Platten resistenter gegen Feuchtigkeit und können leichter abgewischt werden, allerdings sind sie auch etwas teurer als OSB-Platten.
Vorteile eines Holzterrariums als Wüstenterrarium
Ein Terrarium aus Holz ist dank der ausgezeichneten Wärmehaltung optimal als Wüstenterrarium geeignet.
Wüstenbewohner lieben warme Temperaturen und da Holz ein sehr gut isolierendes Material ist, kann der Stromverbrauch der Heizstrahler auch niedrig gehalten werden.
Holzterrarien können relativ leicht auch in sehr großer Größe gebaut werden. Es ist daher die beste Wahl für Schlangen und Echsen, die viel Raum und Bewegungsfreiheit benötigen.
Ein Wüstenterrarium aus Holz lässt es sich leicht transportieren, da es auseinander gebaut werden kann.
Ein Wüstenterrarium aus Holz in der Regel deutlich günstiger als eines aus Glas oder Kunststoff.
Bei einem Wüstenterrarium aus Holz kannst Du sehr einfach bauliche Veränderungen vornehmen (wie zum Beispiel zusätzliche Etagen einziehen) und das Terrarium dadurch ganz individuell gestalten.
Nachteile eines Holzterrariums als Wüstenterrarium
Feuchtigkeit ist für Holz alles andere als ideal: Hier kann es leicht zur Schimmelbildung kommen. Daher sollte ein Holzterrarium, auch wenn es als Wüstenterrarium benutzt wird mit Hilfe eines ungiftigen Lackes* gegen das Eindringen von Feuchtigkeit geschützt werden.
Ein Wüstenterrarium aus Holz ist in der Regel schwerer zu Reinigen als ein Terrarium aus Glas oder Kunststoff.
Außerdem lässt sich ein Wüstenterrarium aus Holz schlecht desinfizieren - was zum Beispiel bei Bakterienbefall, Parasitenbefall etc. notwendig sein kann.
Wüstenterrarium aus Glas
Terrarien aus Glas sind in der Terraristik sehr weit verbreitet. Sie kommen - dank ihrer Resistenz gegenüber Feuchtigkeit - allerdings eher als Tropen- oder Aquaterrarien zu Einsatz.
Vorteile eines Glasterrariums als Wüstenterrarium
Da Glas keine Feuchtigkeit aufnehmen kann, ist ein Glasterrarium unempfindlich gegen Feuchtigkeit, kann leicht gereinigt und auch desinfiziert werden.
Ein Wüstenterrarium aus Glas kann nicht brennen - das kann bei der Verwendung von spezieller Beleuchtung von Vorteil sein.
Nachteile eines Glasterrariums als Wüstenterrarium
Die Wärmeisolierung ist im Allgemeinen bei Glasterrarien nicht so gut wie etwa bei Holzterrarien.
Aufgrund der schlechteren Wärmeisolierung ist auch der Stromverbrauch bei einem Glasterrarium etwas höher.
Experten sagen, dass ein Wüstenterrarium aus Glas keine optimale Wahl für eine artgerechte Haltung ist, denn viele Wüstenbewohner fühlen sich bedroht und gestresst, wenn von verschiedenen Seiten ins Terrarium geblickt werden kann. Bei der Verwendung eines Glasterrariums sollte daher immer eine Blickdickte Rückwand eingebaut werden.
Glasterrarien sind in der Regel deutlich teurer als Holzterrarien, schwerer und auch in der maximalen Größe beschränkt, da sie sich zum Transport nicht auseinandernehmen lassen.
Wüstenterrarium aus Kunststoff
Mittlerweile werden auch immer mehr Terrarien aus Kunststoffen hergestellt.
Vorteile eines Kunststoffterrariums als Wüstenterrarium
Ein Wüstenterrarium aus Kunststoff bietet den erforderlichen Sichtschutz für die darin lebenden Tiere.
Auch die Wärmedämmung ist äußerst gut: Dieser Aspekt ist ein entscheidender Pluspunkt für Wüstenterrarien aus Kunststoff, denn dadurch lassen sich die Wärme- und Heizkosten langfristig niedrig halten.
Im Gegensatz zu Glasterrarien lassen sich solche aus Kunststoff leichter reinigen.
Kunststoffterrarien gibt es in allen möglichen Ausführungen unter anderem auch in „Möbeloptik“.
Im Vergleich zu anderen Materialien ist Kunststoff ein echtes Leichtgewicht. Auch eine einzelne Person kann leicht selbst große Becken tragen, was beispielsweise bei einem Umzug ein bedeutender Vorteil ist.
Nachteile eines Kunststoffterrariums als Wüstenterrarium
Die Anschaffungskosten für ein Kunststoffterrarium sind höher als für Glas- oder Holzterrarien.
Welche Wüstenbewohner kann man im Terrarium halten?
In einem Wüstenterrarium werden exotische Tiere gehalten - also Tiere, die aus einem fremden Land stammen und nicht an das Leben in Häusern und mit Menschen gewöhnt sind. Die Haltung solcher Tiere ist immer mit einer besonders großen Verantwortung verbunden.
Bevor Du Dir also ein Wüstenterrarium samt exotischem Bewohner anschaffst, ist es wichtig, Dich umfassend zu informieren, welche Tiere überhaupt dafür geeignet sind und welche konkreten Lebensbedingungen sie brauchen. Die Artenschutzbestimmungen spielen ebenfalls eine zentrale Rolle! Je nachdem für welche Tierarten Du Dich entscheidest, muss auch die Einrichtung und Technik im Terrarium angepasst werden.
Darüber hinaus muss auch die Größe des Tieren und dessen Bewegungsdrang bei der Wahl der Terrariengröße berücksichtigt werden.
Wüstenterrarium-Tiere für Anfänger
Folgende Tiere sind auch für Anfänger geeignet:
- Wüstenhalsbandleguan
- Maskenleguan
- Wüstenstachelleguan
- Braune Hausschlange
- Bartagame
- Dornschwanzagame
- Zwergwüstengecko
- Leopardgecko
- Wüstenkrötenechse
- Stachelleguan
- Afrikanische Skinke
- Nicht giftige Skorpione wie zum Beispiel der Kaiserskorpion
- Einige Vogelspinnenarten
Bartagamen und Leopardgeckos gelten als klassische Einsteigertiere in der Terrarristik. Vor allem die aus Australien stammenden Bartagamen sind sehr beliebt! Mit einer Länge von mehr als 50 cm, von denen ein Großteil der Tierschwanz ist, begeistern die Tiere mit einem tagaktiven sowie ruhigen und gelassenen Wesen.
Auch Leopardgeckos sind von der Haltung unkompliziert, haben ein ruhiges Wesen und eigenen sich daher sehr gut für Dein erstes Wüstenterrarium.
Wüstenterrarium-Tiere für erfahrene Tierhalter
Folgende Wüstenbewohner sind eher für fortgeschrittene Halter zu empfehlen:
- Wüstenchamäleon
- Anspruchsvolle Vogelspinnen-Arten
- Giftige Skorpione
Warum ist das richtige Klima im Wüstenterrarium für die Tiere so wichtig?
Im Vergleich zu Säugetieren, die selbst ihre Körperwärme regulieren können, sind Reptilien sogenannte wechselwarme Tiere, die genau dazu nicht in der Lage sind. Für die Regulation der Körpertemperatur sind die Wüstenbewohner daher auf externe Wärmequellen angewiesen, zum Beispiel auf direkte Sonneneinstrahlung.
Erst wenn diese exotischen Tiere eine bestimmte Körpertemperatur erreicht haben - sozusagen auf „Betriebstemperatur“ sind - arbeitet ihr Stoffwechsel auf einem Idealniveau. Können die Wüstentiere diese Betriebstemperatur nicht erreichen, schaltet der Stoffwechsel sozusagen auf „Sparflamme“. Zahlreiche Körperfunktionen verlieren teilweise ihre Leistungsfähigkeit, so etwa die Immunabwehr. Hält ein solcher Zustand längerfristig an, steigt die Krankheitsgefahr.
Welche klimatischen Bedingungen sind ideal für das Terrarium?
In subtropischen Zonen mit Wüstenklima sinken die nächtlichen Temperaturen stark ab und somit auch die Aktivität der Tiere und deren Stoffwechsel. Tagsüber herrschen heiße Temperaturen zwischen 30 und 45 Grad. Je nach Ort kann es tagsüber sogar bis zu 60 Grad Celsius heiß werden! Nachts kommt es auch hier zu einem „Temperatursturz“ auf ca. 15-20 Grad!
Diese Temperaturschwankungen müssen durch die richtige Technik auch im Wüstenterrarium nachempfunden werden: So müssen beispielsweise Heizquellen nachts per Zeitschaltuhr ausgestellt werden können.
Auch zu trocken sollte es im Wüstenterrarium nicht sein, denn viele Tiere lieben den Morgentau, den sie beispielsweise von den Pflanzenblättern lecken können. Aus diesem Grund sollten der Terrarium-Boden und die Pflanzen morgens kurz mit besprüht oder mit einer Bewässerungsanlage leicht befeuchtet werden. Tagsüber sollte sich die Luftfeuchtigkeit für die meisten Bewohner zwischen 30 bis 40 % bewegen, nachts ist ein Anstieg von bis zu 60 % empfehlenswert.
Die genaue Temperatur und Luftfeuchtigkeit die im Wüstenterrarium benötigt wird, hängt natürlich immer von der bewohnenden Tierart ab. Temperatur und Luftfeuchtigkeit sollten außerdem ständig mit Hilfe von Thermo- und Hygrometern überwacht werden.
Je nach Tierart, die im Wüstenterrarium leben soll, müssen auch die Jahreszyklen beobachtet werden: Einige Wüstenbewohner halten eine mehrwöchige Ruhezeit ein: Währenddessen brauchen sie weniger Nahrung und auch weniger Wärme. So kann es für einige Reptilienarten erforderlich sein, Trocken- und Regenzeiten zu simulieren.
Bodengrund, Deko & Bewässerung – welches Zubehör ist wichtig?
Wenn Du ein Wüstenterrarium artgerecht einrichten möchtest, musst Du einige wichtige Aspekte wie zum Beispiel den Bodengrund, die Rückwand, die Pflanzenvegetation, die Terrarium-Deko, die Beleuchtung und auch die Bewässerung ausreichend berücksichtigen. Wie auch bei der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit, kommt es bei der Einrichtung des Terrariums immer auf die Bedürfnisse es jeweiligen Bewohners an.
Wüstenterrarium: Die passende Beleuchtung und andere Wärmequellen
Für tagaktive Tiere empfehlen sich als Heizung spezielle Wärmestrahler. Nachtaktive Reptilien profitieren von Infrarot- oder Keramikheizstrahlern. Auch Heizmatten und Heizkabel können für die nachtaktiven Terrarium-Bewohner oder auch als zusätzliche Wärmequelle für tagaktive Arten verwendet werden.
Die Wärmequellen sollten ausreichend lang betrieben werden, damit die Tiere genügend Zeit haben, sich mehrmals pro Tag aufzuwärmen.
Wenn im Wüstenterrarium mehrere Tiere gehalten werden, müssen möglicherweise mehrere Heizquellen installiert werden.
Für besonders wärmebedürftige Tiere sind Halogenstrahler ideal: Sie produzieren einen hohen Wärmeanteil und sollten am besten mit einer starken Lichtquelle kombiniert werden.
Für die meisten Wüstenbewohner ist eine gute UV-Versorgung durch eine hochwertige UV-Lampe lebensnotwendig. Hier solltest Du unbedingt auf hochwertige UV-Leuchten (zum Beispiel Metalldampflampen) zurückgreifen (Achtung, für mache UV-Lampen werden ein Vorschaltgerät und eine Keramikfassung gebraucht). Viele günstig im Handel angebotene UV-Röhren oder Energiesparlampen geben nicht genug UV-Strahlung ab, um den Bedarf der Tiere zu decken. UV-Lampen müssen alle 6 Monate ausgetauscht werden, da sie dann nicht mehr genug UV-Strahlung abgeben.
Mit künstlichen Heizquellen ohne Licht (also Heizmatten, Infrarotstahler etc.) sollte man sehr vorsichtig umgehen: In der Natur kommt solche Wärme eher als Restwärme vor, zum Beispiel in Form eines erwärmten Gesteins. Unter natürlichen Bedingungen sinkt in der Nacht diese Restwärme ab, wenn die Sonneneinstrahlung fehlt. Künstliche Heizquellen behalten die Temperaturen aber bei, daher müssen sie mit großer Vorsicht eingesetzt werden bzw. mit einer Zeitschaltuhr gekoppelt und über Nacht ausgeschaltet werden.
Wenn Du im Wüstenterrarium kletternde Bewohner halten möchtest, sollten die Wärmelampen mit Drahtgitter gesichert oder außerhalb angebracht werden, um die Tiere vor Verbrennungen zu schützen.
Bei der Verwendung von Bodenbeheizung muss darauf geachtet werden, dass eine bestimmte Maximaltemperatur nicht überschritten wird. Auch hierfür gibt es digitale Zeitschaltuhren, die sich im regelmäßigen Rhythmus ein- und wieder ausschalten. So wird die Wärmeanlage dann beispielsweise 10 Minuten eingeschaltet und anschließend für eine halbe Stunde ausgeschaltet.
Im Terrarium brauchst Du gute Beleuchtung und auch ausreichend Heizquellen, damit Deine Tiere sich auf „Betriebstemperatur“ erwärmen können. In der Regel brauchst Du im Wüstenterrarium für tagaktive Reptilen eine Grundbeleuchtung (Tageslichtleuchte, T5-Röhren, T8-Röhren oder LED-Lampen) eine UV-Lampe und einen oder mehrere Wärmespots.
Pflanzen im Wüstenterrarium
Auch in einem Wüstenterrarium können Pflanzen verwendet werden, wenngleich auch eher nicht so schöne Pflanzen wie in einem Tropenterrarium.
Zu den beliebtesten Pflanzen für Wüstenterrarien zählen Tillandsien, Sukkulenten sowie verschiedene Kakteen. Wenn Du Kakteen verwenden möchtest, solltest Du darauf achten, dass die Pflanzen keine spitzen Stacheln haben. Das könnte für Deine Tiere nämlich zu einer Verletzungsgefahr werden.
Manche Reptilien neigen auch dazu, alle Pflanzen im Terrarium niederzutrampeln. In einem solchen Fall kannst Du Kunstpflanzen verwenden, denn diese überleben die Aktivitäten Deiner Wüstenbewohner viel leichter.
Der Bodengrund im Wüstenterrarium
Wenn man an den Bodengrund in der Wüste denkt, fällt einem vermutlich nur Sand ein und das ist gar nicht so falsch.
Allerdings sollte nicht einfach Sand aus dem Baumarkt oder vom Spielplatz in das Terrarium gegeben werden. Stattdessen solltest Du speziellen Sand für Wüstenterrarien aus dem Fachhandel wählen. Terrarien-Sand ist in unterschiedlichen Strukturen und auch in verschiedenen Farben erhältlich. Einige Wüstenbewohner lieben es beispielsweise, Höhen zu buddeln und im Sand zu graben. Wenn Du solche Tiere hast, solltest Du eher grobkörnigen Sand verwenden, der in den meisten Fällen auch kein reiner Sand ist, sondern vielmehr ein Lehm-Sand-Gemisch.
Ansonsten gibt es in puncto Bodengrund leider nicht so viel Spielraum wie beim Tropenterrarium. Durch verschiedene Sand-Farben lassen sich aber auch in einem Wüstenterrarium ganz tolle optische Effekte erzielen und Deine Tiere fühlen sich rundum wohl.
Dekoration für das Wüstenterrarium
Du kannst Deinen Terrarium-Bewohnern beispielsweise einen Steinhaufen bauen, auf dem sie sich sonnen und wärmen können. In Höhlen können sich die Tiere zurückziehen, verstecken und ein wenig erholen, daher sind Höhlen ein toller Deko-Tipp für Wüstenterrarien. Wenn Du keine fertige Höhe kaufen möchtest, kannst Du auch eine für Deine Terrarium-Tiere bauen. Achte dabei aber bitte darauf, dass die Höhle nicht einstürzen kann! Aus diesem Grund raten wir dazu, die Steine miteinander zu verkleben.
Alternativ kannst Du auch Kunststeine verwenden, denn diese sind nicht so schwer wie echte Steine. Auch Wurzeln sind im Übrigen eine tolle Deko-Idee für das Wüstenterrarium.
Ganz wichtig ist in jedem Fall ein Trinkgefäß mit frischem Wasser für Deine Tiere! Stelle am besten ein flaches schweres Gefäß auf, das nicht umfallen kann und befülle es regelmäßig mit frischem Wasser. Dieses Trinkgefäß sollte aus hygienischen Gründen täglich gereinigt werden.
Außerdem kannst Du eine Rückwand aus Kork oder Kunststoff ins Wüstenterrarium einbringen. Je nach Tierart, kann diese ausschließlich der Optik dienen, oder aktiv zum Klettern benutz werden.
Kann man ein Wüstenterrarium auch selbst bauen?
Es gibt im Handel verschiedene Terrarien in unterschiedlichen Formen und Größen zu kaufen, allerdings können diese zum Teil sehr teuer sein. Wenn Du handwerklich jedoch geschickt bist und auch eine Portion Geduld mitbringst, kannst Du natürlich gerne versuchen, ein solches Wüstenterrarium selbst zu bauen.
Solltest Du Dich dazu entscheiden, selbst Hand anzulegen, stellt sich zunächst die Frage, aus welchem Material das Wüstenterrarium sein sollte. Natürlich muss auch berücksichtigt werden, welche Tiere später dort leben sollen.
Wer ein Terrarium für exotische Wüstenbewohner selbst konstruieren möchte, sollte in jedem Fall auch ein gewisses handwerkliches Geschick mitbringen und entsprechendes Handwerkszeug parat haben.
Darüber hinaus ist der Aufwand für einen solchen Terrarien-Bau keinesfalls zu unterschätzen! Selbstverständlich sollte man auch genau wissen, worauf es beim Bau ankommt und welche Fehler unbedingt vermieden werden sollten.
Achte besonders darauf, dass Dein Wüstenterrarium so sicher gebaut ist, dass kein Tier von dort ausbrechen kann. Außerdem ist eine gute Belüftung wichtig. Plane daher mindestens oben und unten ausreichend große Lüftungsflächen ein, die unbedingt mit stabiler Gaze (oder Lochblech) sicher verschlossen werden müssen.
Wie viel kostet ein Wüstenterrarium?
Wie hoch die Anschaffungskosten für ein Wüstenterrarium sind, hängt zum einen von der Größe des Terrariums ab, aber ebenso vom Material. Einfache und kleinere Terrarien sind bereits für weniger als 100 Euro zu kaufen. Große Wüstenterrarien können schnell einen drei- oder gar vierstelligen Preis haben – und das nur für den Korpus. Hinzu kommen noch weitere Kosten, beispielsweise für Licht- und Wärmequellen, für Deko und Bewässerungsanlagen. Gerade an hochwertiger Beleuchtung solltest Du nicht sparen!
Auch die laufenden Kosten für Strom, Wasser und Futter sollten vor der Anschaffung berücksichtigt werden.
Ein Wüstenterrarium kannst Du zum Beispiel in Zoohandlungen, Baumärkten, auf Reptilienbörsen oder auch online kaufen. Auch manche Schreiner oder Glaser vor Ort bieten die Fertigung von individuellen Terrarien an.