Mit einem Regenwaldterrarium (oftmals auch Tropenterrarium oder Feuchtterrarium genannt) hast Du die Möglichkeit Dir ein eigenes Stück des wunderschönen tropischen Regenwaldes in Dein Zuhause zu holen - und das samt seiner exotischen Bewohner. Aufgrund der schönen grünen Dschungellandschaft, die in solch einem Terrarium nachgebildet wird, ist das Tropenterrarium der beliebteste Terrarientyp in der Terraristik. Der Pflegeaufwand ist bei diesem Terrarientyp allerdings etwas aufwendiger als zum Beispiel bei einem Wüstenterrarium. Eine große Besonderheit von Regenwaldterrarien besteht in der hohen Luftfeuchtigkeit, die permanent aufrechterhalten werden muss. In diesem Beitrag erfährst Du alles Wichtige über das Regenwaldterrarium, welche Tierarten darin gehalten werden können, welches Zubehör benötigt wird und was die Vorteile und Nachteile von Holz-, Glas- und Kunststoffterrarien sind.
Inhaltsverzeichnis
- Die verschiedenen Terrarientypen im Überblick
- Was ist ein Regenwaldterrarium?
- Die verschiedenen Regenwaldterrarien im Überblick
- Regenwaldterrarium – Welche Tiere können darin gehalten werden?
- Welches Klima herrscht im Regenwaldterrarium?
- Welches Zubehör wird für Tropenterrarien benötigt?
- Die richtige Luftfeuchtigkeit für Terrarien-Bewohner
- Durch Bewässerung Regenwald-Feeling in das Tropenterrarium holen
- Pflanzen für das Tropenterrarium
- Der optimale Bodengrund für Regenwaldterrarien
- Terrarien-Rückwände für den optimalen Lebensraum
- Die richtigen Lichtverhältnisse für Amphibien, Reptilien und Insekten
- Äste, Wurzeln, Steine fürs Regenwaldterrarium
- Sonstige Einrichtung & Dekoration – Wasserfall & Co. für ein einzigartiges Tropen-Feeling
- Kann ich ein Regenwaldterrarium selbst bauen?
- Wie teuer ist ein Regenwaldterrarium?
Die verschiedenen Terrarientypen im Überblick
Wenn es um das Terrarium geht, in dem ein Haustier leben soll, hat jedes Terrarientier seine ganz individuellen Bedürfnisse. Das eine braucht es trocken, heiß und eher eine spärliche Einrichtung, ein anderes braucht eine hohe Luftfeuchtigkeit und einen richtigen Pflanzen-Dschungel. Wieder andere brauchen einen großen Wasseranteil, weil sie sowohl an Land als auch im Wasser leben.
In der Terraristik unterscheidet man daher drei unterschiedliche Terrarientypen:
- Das Regenwaldterrarium (auch Tropenterrarium oder Feuchtterrarium)
- Das Wüstenterrarium
- Das Aqua-Terrarium (Eine Mischung aus Aquarium und Regenwaldterrarium, mit seinen Unterformen Paludarium, Rivarium und Riparium)
Wichtig: Der Terrarientyp muss immer entsprechend der Bedürfnisse des Bewohners gewählt werden und nicht umgekehrt. Ein Wüstenbewohner kann sich beispielsweise nicht an ein Tropenklima anpassen. Wenn Du Dir mit einem Tropenterrarium unbedingt ein Stück Regenwald in Dein Zuhause holen möchtest, musst Du also unbedingt darauf achten, dass dieser Terrarientyp auch für die gewünschte Tierart geeignet ist. Ansonsten solltest Du Deine Wahl dringend nochmal überdenken.
Was ist ein Regenwaldterrarium?
Die beeindruckende und farbenfrohe Tierwelt der Tropen (und Subtropen) fasziniert viele Menschen. Der Wunsch, sich ein wenig Regenwald-Feeling in das heimische Umfeld zu holen, führt dazu, dass sich viele Menschen ein Feuchtterrarium anschaffen möchten.
Ein solches Tropenterrarium oder auch Regenwaldterrarium genannt, bietet vielen verschiedenen Tieren wie zum Beispiel Schlangen, Reptilien oder Amphibien ein ideales Zuhause. Ganz nebenbei ist ein solches Terrarium auch eine besondere Dekoration mit viel Gestaltungsspielraum.
In der Terraristik sollte das Wohl der Terrarienbewohner immer an obsterster Stelle stehen. Daher ist es wichtig im Terrarium möglichst optimale - dem Habitat der Tiere entsprechende - Haltungsbedingungen zu gewährleisten. Hier kommt es vor allem auf Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Beleuchtungsintensität & Beleuchtungsdauer, aber auch auf die richtige Terrariengröße und die Einrichtung (wie im Lebensraum des jeweiligen Tieres zu findende Pflanzen, Steine, Hölzer, Bodengrund, etc.) an.
Dadurch, dass die tropischen Tiere immer eine bestimmte Luftfeuchtigkeit und Temperatur aus ihrer Heimat gewöhnt sind, muss diese auch im Terrarium entsprechend vorhanden sein. Falls Du also überlegst, Dir so ein Regenwaldterrarium zuzulegen, solltest Du Dich im Vorfeld gut über die Pflege informieren, die einziehen sollen. Bei diesem Terrarientyp muss über technische Hilfsmittel ein schwülwarmes Klima, mit dem Habitat des Tieres entsprechenden Temperaturverläufen geschaffen werden. Essentiell hierfür sind eine entsprechende Beleuchtung mit ggf. zusätzlicher Heizung und Bewässerung. Im Idealfall hast Du bereits Erfahrungen mit Terrarien gesammelt, bevor Du Dich für ein Tropenterrarium entscheidest.
Je nachdem ob Dein gewünschtes Haustier ein Bodenbewohner oder ein Baumbewohner ist, gibt es Terrarien in verschiedenen Maßen. Für Bodenbewohner sind Terrarien eher lang und breit und haben nur eine geringe Höhe. Für Baumbewohner muss ein Terrarium im Hochformat her.
Die verschiedenen Regenwaldterrarien im Überblick
Bevor Du Dir überlegst, welche Tiere in Dein Regenwaldterrarium einziehen sollen, ist es sinnvoll, Dich mit den verschiedenen Terrarien-Arten, bzw. den verschiedenen Materialen, aus denen Terrarien gemacht sein können, auseinanderzusetzen. Hier gibt es unterschiedliche Varianten wie zum Beispiel Terrarien aus Holz, Glas oder Kunststoff. Jedes Material bringt seine eigenen Stärken und Schwächen mit sich und eignet sich daher für unterschiedliche Verwendungszwecke.
Holzterrarium – Das robuste Tropenterrarium
Holzterrarien werden in der Regel aus OSB-Platten („Oriented Strand Board“) hergestellt. Bei uns ist dieses Material auch unter dem Namen „Grobspannplatte“ bekannt. Hierfür werden Holzspäne getrocknet, mit Leim versehen und anschließend in Form gebracht und gepresst. OSB ist formstabil, robust und deutlich günstiger als Massivholzplatten. Terrarien können aus diesem Material fertig gekauft oder recht einfach selbst gebaut werden.
Manchmal werden auch etwas teurere Siebdruckplatten als Material für Holzterrarien verwendet. Siebdruckplatten sind Sperrholzplatten, die beidseitig mit Kunstharz beschichtet und dadurch resistenter gegen Feuchtigkeit sind.
Vorteile eines Holzterrariums
- Der wohl wichtigste Vorteil besteht in der Wärmeisolierung. Bei einem Holzterrarium kann die entstandene Wärme nicht so schnell entweichen wie zum Beispiel aus einem Glasterrarium. Das ist zum einen sehr energiesparend und zum anderen auch für Tiere (und Pflanzen) gut, die eine relativ konstante Temperatur benötigen.
- Bei einem Holzterrarium kannst Du sehr einfach zusätzliche Bohrungen vornehmen, zusätzliche Lüftungen einbauen, zusätzliche Etagen einziehen und das Terrarium dadurch ganz individuell gestalten, so wie Du es eben gerne möchtest.
- Ein Holzterrarium wiegt wesentlich weniger als ein vergleichbares aus Glas. Falls Du es also einmal verrücken musst, dann gelingt Dir das hiermit leichter.
- Ein Holzterrarium lässt es sich leicht transportieren, da es auseinander gebaut werden kann.
- Holzterrarien können relativ leicht auch in sehr großer Größe gebaut werden, hier kommen zum Beispiel Glasterrarien sehr schnell an ihre Grenzen.
- Holz ist sehr robust und somit auch langlebig.
- Bei einem Terrarium aus Holz ist in der Regel nur die Front aus Glas. Gerade für sehr scheue Tiere ist das von Vorteil, sie fühlen sich dadurch sicherer.
- Holzterrarien sind in der Regel deutlich günstiger als Glas- oder Kunststoffterrarien.
Nachteile von Holzterrarien
- Der wohl bedeutendste Nachteil eines Holzterrariums ist die Empfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit. Wenn das Holz nicht ordentlich gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt wird, kann es schnell zu Schimmelbildung kommen. Ein Holzterrarium ist daher am besten als Wüstenterrarium geeignet. Für die Verwendung als Regenwaldterrarium muss das Holz durch ungiftige Lacke* oder eine Epoxidharzbeschichtung* geschützt werden. Im Bereich des feuchten Bodengrundes ist es sinnvoll als zusätzlichen Schutz Teichfolie einzubringen.
- Für ein Aqua-Terrarium ist Holz nicht das richtige Material.
- Ein Holzterrarium ist in der Regel schwerer zu Reinigen als ein Terrarium aus Glas oder Kunststoff.
- Außerdem ist es bei einem Holzterrarium schwieriger möglich, dass Terrarium zu desinfizieren - was zum Beispiel bei Bakterienbefall, Parasitenbefall etc. notwendig sein kann.
Glasterrarium – Der beliebte Allrounder bei den Regenwaldterrarien
Glasterrarien sind in der Terraristik sehr beliebt. Gerade als Tropen- oder Aquaterrarium können sie wunderbar ihre Vorteile ausspielen:
Vorteile von Glasterrarien
- Da Glas keine Feuchtigkeit aufnehmen kann, ist ein Glasterrarium besonders unempfindlich, wenn es um die Luftfeuchtigkeit geht. Die Entstehung von Schimmelsporen ist hier nicht gegeben.
- Die Reinigung mit ungiftigen Reinigungsmitteln und auch die Desinfektion sind bei einem Glasterrarium sehr einfach. Gerade dann, wenn die Tiere einmal krank sind, kannst Du so ganz einfach für Hygiene im Terrarium sorgen.
- Ein Glasterrarium kann nicht brennen - das kann bei der Verwendung von spezieller Beleuchtung von Vorteil sein.
- Ein weiterer Vorteil bei einem Glasterrarium ist die gute Sicht. Durch die vielen Sichtfenster kannst Du zu jeder Zeit gut in das Terrarium schauen und auch gleich feststellen, wenn etwas nicht stimmt und ein Tier beispielsweise Deine Hilfe braucht.
- Durch die vielen Sichtfenster gelangt viel Tageslicht in das Terrarium. Du kannst Dir bei manchen Tieren so die Tageslichtlampe sparen.
Nachteile eines Glasterrariums
- Ein Glasterrarium bietet so gut wie keinen Sichtschutz für die Tiere. Die Tiere benötigen zum Beispiel Höhlen, dichte Bepflanzung und Steine, damit sie sich auch immer wieder verstecken und zurückziehen können. Das Anbringen einer Rückwand kann zusätzlich notwendig sein.
- Falls Du ein Terrarium aus Glas kaufen möchtest, solltest Du Dir darüber bewusst sein, dass es schwerer ist als ein Terrarium aus einem anderen Material. Du kannst es also nicht so unkompliziert von einem Ort an den anderen versetzen. Außerdem lässt es sich nicht auseinanderbauen. Glasterrarien sind daher nur bis zu einer gewissen Größe zu bekommen.
- Bei einem Glasterrarium ist die Wärmeisolierung nicht optimal. Die Wärme kann schnell nach außen gelangen, was wiederum für die meisten Tiere nicht ideal ist. Um den Tieren also eine artgerechte Haltung zu ermöglichen, brauchst Du einen Wärmesport und vielleicht sogar noch eine zusätzliche Heizung, die eine gleichmäßige Temperatur aufrechterhalten muss. Hier ist der Stromverbrauch dann meist höher als bei einem Holz- oder Kunststoffterrarium. Alternativ gibt es die Möglichkeit, eine dämmende Rückwand anzubringen, die dem Wärmeverlust entgegenwirkt.
- Glas lässt sich nicht so einfach selbst verarbeiten wie Holz. Möchtest Du zusätzliche Löcher bohren oder eine zusätzliche Lüftung einbauen, braucht Du spezielles Werkzeug, handwerkliches Geschick und am besten Erfahrung in der Bearbeitung von Glas.
Kunststoffterrarium - Das High-End Feuchtterrarium
Mittlerweile werden auch viele Terrarien aus Kunststoffen hergestellt.
Vorteile eines Kunststoffterrariums
- Ein Kunststoffterrarium kannst Du - ähnlich wie ein Glasterrarium - unkompliziert reinigen und somit für optimale Hygienebedingungen sorgen.
- Durch die robuste und stabile Verarbeitung ist ein Kunststoffterrarium sehr langlebig.
- Ein Terrarium aus Kunststoff ist sehr leicht und kann gut verrückt und umplatziert werden.
- Das Kunststoffterrarium eignet sich für viele verschiedene Verwendungszwecke. Unter anderem kannst Du es gut als Feucht- oder Regenwaldterrarium verwenden. Eine hohe Luftfeuchtigkeit hat keine Auswirkungen auf dieses Material und es bildet sich auch keinerlei Schimmel.
- Kunststoff hat eine gute Wärmeisolierung. Eine Zusätzliche Heizung ist in vielen Fällen nicht notwendig. Das spart natürlich auch zusätzlich Energiekosten.
- Ein Kunststoffterrarium ist nicht leicht entflammbar.
- Bei einem Terrarium aus Kunststoff ist - ähnlich wie bei einem Holzterrarium - sehr viel Sichtschutz gegeben. Die Tiere können sich immer wieder zurückziehen.
- Kunststoffterrarien gibt es in allen möglichen Ausführungen unter anderem auch in „Möbeloptik“. Sie integrieren sich optisch perfekt in Deinen Wohnraum.
- Zusätzliche Löcher oder Lüftungsflächen lassen sich in den Kunststoff meist sehr leicht einbringen.
Nachteile von Kunststoffterrarien
- Kunststoffterrarien sind in der Regel deutlich kostspieliger als Terrarien aus anderen Materialien.
- Im Gegensatz zum Glasterrarium ist beim Kunststoffterrarium das Sichtfeld etwas geringer. Die Tiere erhalten hier weniger Tageslicht eine Tageslichtlampe wird daher für fast alle Tierarten benötigt.
Es ist wichtig, dass Du Dir in einem ersten Schritt also Gedanken darüber machst, welches Terrarium am besten geeignet ist. Nur so kannst Du den Tieren eine artgerechte Haltung anbieten.
Regenwaldterrarium – Welche Tiere können darin gehalten werden?
Die tropisch hohe Luftfeuchtigkeit ist ein wichtiges Merkmal des Tropenterrariums. Nicht jedes Tier ist für ein solches Klima geeignet. Genau aus diesem Grund solltest Du Dich vorher darüber informieren, welche Tiere in einem Tropenterrarium überhaupt gehalten werden können.
In einem Tropenterrarium können unter anderem die nachfolgenden Tiere gehalten oder gezüchtet werden:
- Taggeckos (Phelsumen)
- Baumvogelspinnen
- Dickkopfanolis (Echsenart)
- Goldfröschchen
- Grüne Nackenstachler (Agamen-Art)
- Rotkehlanolis (Echsenart)
- Helmleguane
- Vietnamesische Tigergeckos
- Tokee / Tokeh (Gecko-Art)
- Pfeilgiftfrösche
- Grüne Laubfrösche
- Riesenvogelspinnen
- Ritteranolis (Echsenart)
- Strumpfbandnattern
- Schmuckhornfrösche
- Pantherchamäleons
- Glasfrösche
Welches Klima herrscht im Regenwaldterrarium?
Ein Tropenterrarium zeichnet sich durch das besondere Klima aus. Hier sollten schwülwarme Temperaturen herrschen, die dem Klima des Regenwalds und der Tropen ähneln. Damit die Tiere gut leben können, solltest Du deswegen auf die richtige Technik setzen, um die entsprechende Luftfeuchtigkeit zu erreichen.
Die genaue Temperatur die benötigt wird, hängt von der bewohnenden Tierart ab. Als grobe Richtwerte sollten im Tropenterrarium tagsüber Temperaturen von 25 – 30 Grad Celsius sowie eine Luftfeuchtigkeit von 70 – 90 % herrschen. Zu beachten ist, dass viele Tiere einen zusätzlichen punktuellen Wärmespot benötigen um sich aufzuwärmen. Unter diesem Wärmespot müssen die Temperaturen - je nach Tierarzt - bis zu 40 °C betragen.
Nachts ist es im Tropenterrarium etwas kühler mit Temperaturen von rund 20 – 22 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 100 %. Manche Tiere (zum Beispiel solche, die aus dem Hochland kommen) benötigen auch im Terrarium eine deutliche „Nachtabsenkung“ der Temperatur. Hierfür kann es erforderlich sein, den Raum, in dem das Terrarium steht, zum Beispiel nachts stark zu lüften oder mit einer Klimaanlage auszustatten.
Damit sich die Tiere wirklich wohlfühlen und auch artgerecht gehalten werden können, solltest Du darauf achten, dass alles im Terrarium perfekt aufeinander abgestimmt ist. Der Bodengrund, die Rückwand, die Bepflanzung und auch die restliche Einrichtung sollten dem natürlichen Umfeld des Tieres nah kommen. Temperatur und Luftfeuchtigkeit sollten ständig mit Hilfe von Thermo- und Hygrometern überwacht werden.
Welches Zubehör wird für Tropenterrarien benötigt?
Es gibt verschiedenes Zubehör, mit dem Du Dein Tropenterrarium einrichten kannst.
Die richtige Luftfeuchtigkeit für Terrarien-Bewohner
Im Regenwald herrscht ein ganz besonderes Klima. Die hohe Luftfeuchtigkeit und die Wärme machen die Tropen zu einer Herausforderung für Terrarien-Besitzer.
Damit die Tiere in dem Regenwaldterrarium leben können, musst Du die Pflanzen und die Einrichtungsgegenstände dort immer wieder feucht halten und mit Wasser besprühen. Durch das Befeuchten des Bodens erreichst Du ebenfalls eine hohe Luftfeuchtigkeit im Terrarium, was für die Tiere lebensnotwendig ist.
Es gibt hier ein paar Hilfsmittel, die Dir bei der richtigen Luftfeuchtigkeit und Temperatureinstellung helfen können. Verwende daher unbedingt ein Thermometer und auch ein Hygrometer. Das Hygrometer sorgt dafür, dass Du die Luftfeuchtigkeit im Terrarium genau im Blick hast. Du kannst dementsprechend immer sofort handeln und agieren, wenn sich etwas für Deine Tiere zum Nachteil verändern sollte. Die optimalen Bedingungen sind für die Tiere lebenswichtig.
Bei den sogenannten Hygrostaten hast Du gleichzeitig die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit im Blick. So eine Anschaffung zahlt sich auf jeden Fall aus, damit Deine Tiere und Pflanzen unter idealen Bedingungen im Terrarium leben.
Wichtig: Auch wenn es im Tropenterrarium feucht und warm sein soll, darf es keinesfalls stickig sein. Daher ist die Belüftung des Regenwaldterrariums von besonderer Bedeutung. In der Regel sind Terrarien daher mit einer Lüftungsfläche unter den Scheiben und oben im Deckel ausgestattet. Leider fallen bei vielen im Handel erhältlichen Terrarien die Lüftungsflächen viel zu klein aus und müssen im Nachhinein vergrößert werden, um für einen gesunden Luftaustausch zu sorgen. Oftmals reicht es aus relativ dichtes Lochblech durch feinmaschige Draht-Gaze zu ersetzen. Für manche Tierarten (wie zum Beispiel für Chamäleons), müssen in der Regel sogar zusätzliche Lüftungsflächen angebracht werden.
Durch Bewässerung Regenwald-Feeling in das Tropenterrarium holen
Damit sich die Tiere auch rundum wohlfühlen, sollte die tropische Luftfeuchtigkeit im Terrarium dauerhaft aufrechterhalten werden. Die mehrmalige tägliche Bewässerung sorgt für ein schwülwarmes Klima, in dem sich Reptilien, Amphibien und auch Insekten wohlfühlen.
Wichtig ist, dass das Wasser kalkarm und vorab durch einen Kohlefilter gefiltert sein sollte. Für die Wasseraufbereitung bietet sich die Anschaffung einer Osmose-Anlage an. Für den Anfang tut es aber auch ein „Britta-Filter“.
Du kannst für die tägliche Bewässerung entweder auf gewöhnliche Handsprühgeräte, Druckspritzen oder eine automatische Beregnungsanlage zurückgreifen. Der große Vorteil einer automatisierten Beregnungsanlage ist die Zeitersparnis. Hierfür musst Du nicht mehrmals täglich manuell das Terrarium bewässern, sondern kannst das ganz einfach automatisch erledigen lassen. Allerdings sind solche Beregnungsanlagen etwas kostenintensiver als die herkömmlichen Varianten.
Lass Dich im Vorfeld am besten von einem kompetenten Züchter Deiner gewünschten Tierart beraten, welche Bewässerungsvariante für Dich am besten geeignet ist.
Pflanzen für das Tropenterrarium
Die Terrarien-Bewohner benötigen nicht nur eine ausreichende Luftfeuchtigkeit sowie eine regulierte Temperatur, sondern auch eine optimale Bepflanzung. Genau wie in den Regenwäldern auch gibt es spezielle Pflanzen, die in diesem Klima prima gedeihen und auch noch dabei unterstützen, die Luftfeuchtigkeit aufrecht zu erhalten.
Verzichte daher auf künstliche Pflanzen und greife lieber zu folgenden Pflanzen für das Regenwaldterrarium: Efeutute, Ficus Benjamina, Sanseveria, Bromelien, Farne, Orchideen, Moose etc. Sie alle sind feuchtigkeitsliebende Pflanzen, die in einem Tropenterrarium optimal gedeihen können.
Achte jedoch darauf, dass Du bei Lebewesen, die potenzielle Pflanzenfresser sind, auf eine Terrarien-Bepflanzung mit giftigen Pflanzen verzichtest.
Achtung: Pflanzen aus dem Gartencenter sind oftmals mit Düngemitteln und Pestiziden belastet, die Deinen Terrarienbewohnern schaden können. Daher solltest Du im Zweifel lieber auf Pflanzen aus dem Tierhandel zurückgreifen.
Der optimale Bodengrund für Regenwaldterrarien
Der Untergrund sollte aus einem Material bestehen, das Feuchtigkeit gut speichern und aufnehmen kann, allerdings nicht zu Staunässe und Schimmelbildung neigt. Hierfür eignet sich zum Beispiel Pinienrinde, Kokossubstrat, Blähtonkugeln, Sand, spezielle Terrarienerde, Humus oder ein Gemisch bzw. verschiedene Schichten der genannten Materialien. Oftmals macht es Sinn den Boden zusätzlich mit Moos und Laub zu bedecken.
Bei der Wahl des geeigneten Bodengrundes kommt es wieder auf die Tierart an, die das Terrarium bewohnt. Wichtig ist, dass das Tier nicht nicht verletzen kann, zum Beispiel durch das Verschlucken von zu großen oder scharfkantigen Teilen.
Terrarien-Rückwände für den optimalen Lebensraum
Das Terrarium sollte unbedingt über eine geeignete Rückwand verfügen. Hierfür kannst Du entweder fertige Rückwände aus Baumrinde, Xaxim-Platten oder auch Korkplatten verwenden. Kokosmatten können sich ebenfalls für eine Rückwand eignen, allerdings nur bei Tieren, die Krallen an den Zehen besitzen. Mit Hilfe von Styropor, speziellem Kleber und Kokossubstrat lassen sich auch selbst tolle Rückwände gestalten.
Für Geckos sollten es statt strukturierten Rückwänden, die den Tierchen zu wenig Halt bieten, lieber glatte Bambusrohre sein.
Die richtigen Lichtverhältnisse für Amphibien, Reptilien und Insekten
In den Tropen gibt es viele Tiere, die sich tagsüber gerne in Baumkronen oder auf Ästen sonnen. Dein Terrarium verfügt natürlich nicht über eine echte Sonneneinstrahlung wie in den Tropen, deswegen solltest Du hier auf eine gute Beleuchtung achten.
In der Regel brauchst Du im Regenwaldterrarium für Reptilen und Amphibien eine Grundbeleuchtung (Tageslichtleuchte, T5-Röhren, T8-Röhren oder LED-Lampen), einen oder mehrere Wärmespots und eine UV-Lampe.
Für viele Regenwaldbewohner ist eine gute UV-Versorgung lebensnotwendig. Hier solltest Du unbedingt auf hochwertige UV-Leuchten (zum Beispiel Metalldampflampen) zurückgreifen. Achtung, für mache UV-Lampen werden ein Vorschaltgerät und eine Keramikfassung gebraucht!
Viele günstig im Handel angebotene UV-Röhren oder Energiesparlampen geben nicht genug UV-Strahlung ab, um den Bedarf der Tiere zu decken. UV-Lampen müssen alle 6 Monate ausgetauscht werden, da sie dann nicht mehr genug UV-Strahlung abgeben.
Natürlich gibt es aber auch Amphibien oder Insekten, die Schatten bevorzugen und weniger UV-Strahlung benötigen. In diesem Fall sollte das bei der Beleuchtung berücksichtigt werden.
Äste, Wurzeln, Steine fürs Regenwaldterrarium
Je nach Tierart wird das Regelwandterrarium mit Wurzeln, Ästen, Bambusrohren und Steinen ausgestattet um dem Bewohner einen möglichst naturnahmen Lebensraum zu bieten. Hierbei ist es wichtig auf feuchtigkeitsresistente Materialen wie Tropenholz, Moorkienwurzeln, Weinreben oder Bambusrohre zurückzugreifen. Heimisches Holz eignet sich (bis auf Weinreben) nicht, es würde bei hoher Luftfeuchtigkeit schnell anfangen zu schimmeln.
Sonstige Einrichtung & Dekoration – Wasserfall & Co. für ein einzigartiges Tropen-Feeling
Du kannst in Regenwaldterrarium Deiner Kreativität freien Lauf lassen und Deinen Tieren eine wunderbare Dschungellandschaft schaffen. Es gibt zum Beispiel auch die Möglichkeit - je nach Tierart - einen kleinen Wasserfall oder Wassergefäße zu integrieren. Bevor Du so etwas in Dein Tropenterrarium integrierst, solltest Du Dich darüber informieren, welche Vorlieben Dein Tier hat. Einige Tierarten, wie zum Beispiel Pfeilgiftfrösche, können nicht schwimmen und könnten in zu tiefem Wasser ertrinken.
Falls Du in Deinem Terrarium eine Wasserquelle planst, dann solltest Du unbedingt auch einen Wasserfilter verwenden ansonsten kann Deine Wasserstelle schnell zur Keimschleuder werden. Bei Wasserstellen, die bis zu 50 Liter fassen, reicht ein Innenfilter. Alles, was darüber hinaus geht, sollte mit einem Außenfilter installiert werden.
Von Ultraschallverneblern in Terrarien raten wir aufgrund hoher Bakterienbelastung generell ab, da die Bakterien dank der feinen Vernebelung in die Lungen der Bewohner gelangen können.
Kann ich ein Regenwaldterrarium selbst bauen?
Ja, Du kannst ein Tropenterrarium auch selbst bauen. Bevor Du allerdings damit beginnst, solltest Du einige wichtige Dinge beachten:
- Achte darauf, dass Dein Terrarium so sicher gebaut ist, dass kein Tier von dort ausbrechen kann.
- Überlege Dir im Vorfeld, welche Tiere einziehen sollen und welche Anforderungen das Terrarium erfüllen muss und welches Material Du hierfür verwenden möchtest. Denke auch daran, dass Dein Terrarium der hohen Luftfeuchtigkeit standhalten muss.
- Falls Du dem Terrarium ein wenig Farbe verleihen möchtest, verwende nur ungiftige Farben oder Lacke (Spielzeuglack*).
- Um Dein Terrarium vor Feuchtigkeit zu schützen eignen sich ebenfalls Spielzeuglack oder noch besser spezielles Epoxid-Harz*. Zum Abdichten der Ecken und Kanten, kannst Du ungiftiges Aquariensilikon verwenden.
- Bedenke auch, dass Du ein Sichtfenster aus Glas benötigst. Am besten spannst Du zwei Glasscheiben zwischen zwei Schienen aus Plastik an der Vorderseite ein, dann entsteht hier eine Schiebetür. Der Spalt zwischen den Scheiben muss ggf. abgedichtet werden, damit keine Futtertiere entkommen können.
- Gute Belüftung ist wichtig. Plane daher mindestens oben und unten ausreichend große Lüftungsflächen ein. Diese Lüftungsflächen müssen mit Gaze (oder Lochblech) sicher verschlossen werden.
- Überlege Dir vorher welche Beleuchtung zum Einsatz kommen soll. Wir empfehlen immer die Beleuchtung außerhalb des Terrariums anzubringen - über der Lüftungsfläche aus Gaze. Das schützt die Beleuchtung vor Feuchtigkeit und die Bewohner vor Verbrennungen.
- Wenn Du eine Bewässerungsanlage planst, solltest Du Dir vorher überlegen, wo die Düsen abgebracht werden sollen und Löcher hierfür einplanen.
- Wichtig ist, dass Du die Größe des Regenwaldterrariums an Deine Tiere anpasst. Falls die Tiere besonders aktiv sind, sollte auch das Terrarium entsprechend groß sein. Hier gilt: Je größer desto besser.
Wie teuer ist ein Regenwaldterrarium?
Damit sich Deine tierischen Bewohner wohlfühlen, solltest Du bei der Auswahl des Tropenterrariums genau hinsehen. Spare nicht an der Größe oder an der Ausstattung, denn die Tiere brauchen einen geeigneten artgerechten Lebensraum. Hier gilt wie so oft: Wer (zu) billig kauft, kauft zweimal.
Du kannst aus verschiedenen Terrarien-Arten, Formen oder auch Farben auswählen. Die Kosten für ein kleines Regenwaldterrarium (zum Beispiel für Insekten) beginnen bei rund 20 Euro. Je nachdem für welches Modell Du Dich entscheidest, kann ein Terrarium auch bis zu 1000 Euro plus Zubehör kosten. Gerade an hochwertiger Beleuchtung solltest Du nicht sparen!
Ein Regenwaldterrarium kannst Du zum Beispiel in Zoohandlungen, Baumärkten oder auch online kaufen. Auch manche Schreiner oder Glaser bieten die Fertigung von Terrarien an.