Jemen­cha­mä­le­ons (Cha­mae­leo calyp­tra­tus) und ihre Hal­tung im Ter­ra­ri­um

Das Jemen­cha­mä­le­on aus dem Jemen. Nicht ganz, denn eigent­lich kommt das gar nicht mal so klei­ne Rep­til aus Sau­di Ara­bi­en, genau­er gesagt von den Ara­bi­schen Halb­in­seln. Du inter­es­sierst Dich anschei­nend für die exo­ti­schen Tier­chen und lieb­äu­gelst mit einem eige­nen Cha­mä­le­on im Ter­ra­ri­um? Cool, dass Du Dich infor­mierst, denn es gibt vie­les über die Gat­tung Cha­mae­leo calyp­tra­tus zu wis­sen. In die­sem Arti­kel ver­ra­ten wir Dir, wor­auf Du bei der Hal­tung im Ter­ra­ri­um ach­ten musst und was Dein Jemen­cha­mä­le­on für ein art­ge­rech­tes Leben benö­tigt. In die­sem Arti­kel kannst Du Dir ein bes­se­res Bild dar­über machen, ob ein Cha­mä­le­on wirk­lich zu Dir und Dei­nem Lebens­stil passt. Eine Ent­schei­dung für ein Haus­tier ist immer eine Ent­schei­dung auf Leb­zei­ten, also soll­te sie sehr gut über­legt sein! Schön, dass Du da bist und viel Freu­de beim Lesen!

Jemenchamäleons im Terrarium halten
Jemen­cha­mä­le­ons im Ter­ra­ri­um hal­ten

Steck­brief des Jemen­cha­mä­le­ons

Jemen­cha­mä­le­ons zäh­len mit einer Kör­per­län­ge von bis zu 61 Zen­ti­me­tern zu den grö­ße­ren Ver­tre­tern der Gat­tung ech­ter Cha­mä­le­ons. Lässt man sie nicht in ihrem natür­li­chen Lebens­raum, benö­ti­gen Jemen­cha­mä­le­ons ein groß­zü­gi­ges und luxu­ri­ös aus­ge­stat­te­tes Ter­ra­ri­um. 

Hast Du aus­rei­chend Platz für so ein Cha­mä­le­on-Heim?

Jemen­cha­mä­le­on im Kurz­über­blick

Her­kunftAra­bi­sche Halbinsel/​ Sau­di Ara­bi­en
Lebens­raumBüsche und Bäu­me
Grö­ße43 - 61 Zen­ti­me­ter (Männ­chen, inkl. Schwanz), 30 Zen­ti­me­ter (Weib­chen inkl. Schwanz)
Lebens­er­war­tungMänn­chen 6 - 8 Jah­re, Weib­chen 4 - 6 Jah­re
Ter­ra­ri­en TypRegen­wald­ter­ra­ri­um als Hoch­ter­ra­ri­um mit Klet­ter- und Ver­steck­mög­lich­kei­ten und gro­ßen Lüf­tungs­flä­chen
Ter­ra­ri­en­grö­ßemind. 100 x 75 x 150 (Län­ge x Brei­te x Höhe)
Tem­pe­ra­tur im Ter­ra­ri­umtags­über 27-28°C, nachts 20°C, Son­nen­plät­ze mit 35°C
Luft­feuch­tig­keit60 - 95%
Ein­rich­tungBereg­nungs­an­la­ge, Ther­mo- & Hygro­me­ter, Leucht­stoff­röh­ren/­LED-Beleuch­tung, UV-Lam­pe, Klet­ter­mög­lich­kei­ten, Tropf­trän­ke, Pflan­zen, Äste, Wur­zeln und Rück­zugs­mög­lich­kei­ten, unbe­dingt auf aus­rei­chend Belüf­tung ach­ten
Boden­grund10 - 30 cm dicke Schicht aus Erde-Sand-Gemisch oder Ter­ra­ri­en­er­de (Weib­chen brau­chen den Boden zur Eiab­la­ge)
Fut­terInsek­ten (Gril­len, Heim­chen, Heu­schre­cken etc.), dazu ein Cal­ci­um und Vit­amin­prä­pa­rat, gele­gent­lich etwas Gemü­se (in Maßen!)
Beson­der­hei­tenJemen­cha­mä­le­ons ste­hen unter Arten­schutz! Sie sind also mel­de­pflich­tig.
Sozi­al­ver­hal­tenEin­zel­gän­ger
Hal­tungDür­fen nur ein­zeln gehal­ten wer­den. Art­ge­nos­sen bedeu­ten Stress für die Tie­re.

Wie sehen Jemen­cha­mä­le­ons aus? 

Mit einer Kör­per­län­ge von bis zu 61 Zen­ti­me­tern (bei männ­li­chen Tie­ren) zäh­len Jemen­cha­mä­le­ons zu den grö­ße­ren Cha­mä­leon­ar­ten. Weib­chen die­ser Gat­tung wer­den hin­ge­gen nur etwa 30 Zen­ti­me­ter groß. 

Cha­mä­le­ons sind bekannt für ihre wech­sel­haf­te Far­ben­pracht. Dabei sind gera­de die Männ­chen beson­ders bunt, um die Damen beein­dru­cken zu kön­nen und Riva­len in die Flucht zu schla­gen. Anders als vie­le Men­schen ver­mu­ten, wech­seln Cha­mä­le­ons ihre Far­be näm­lich nicht, um sich ihrer Umge­bung anzu­pas­sen. Der Farb­wech­sel ist viel­mehr ein Aus­druck des Gemüts­zu­stan­des, so wech­selt die Far­be zum Bei­spiel, wenn sich ein Cha­mä­le­on bedroht fühlt. Die Grund­far­be bei Jemen­cha­mä­le­ons ist ein hel­les Grün mit gelb­li­chen Strei­fen, aber auch braun, gelb, oran­ge, tür­kis-blau weiß und schwarz gehö­ren zum Farb­spek­trum. Weib­chen hin­ge­gen ver­fü­gen nicht über eine so gro­ße Farb­pa­let­te. Jemen­cha­mä­le­on-Mäd­chen sind in der Regel blass­grün bis bräun­lich. Nur wenn Sie paa­rungs­be­reit sind, kön­nen auch sie tür­kis­far­be­ne und oran­ge­far­be­ne Punk­te bekom­men.

Paarungsbereites Jemenchamäleon-Weibchen
Paa­rungs­be­rei­tes Jemen­cha­mä­le­on-Weib­chen

Cha­mae­leo calyp­tra­tus Männ­chen ver­fü­gen über einen impo­san­ten Kopf­schmuck, den soge­nann­ten Prak­ti­kal­kamm sowie die typi­schen Fer­sen­spor­ne. Durch die­se Merk­ma­le, die ver­schie­de­nen Farb­ge­bun­gen und ihren Grö­ßen­un­ter­schied, las­sen sich die Männ­chen leicht von weib­li­chen Art­ge­nos­sen unter­schei­den. 

In frei­er Natur hal­ten Cha­mä­le­ons eine etwa zwei­mo­na­ti­ge Win­ter­ru­he. Die Mög­lich­keit, sich über einen gewis­sen Zeit­raum aus­zu­ru­hen, soll­te ihnen unbe­dingt auch bei einer Hal­tung im Ter­ra­ri­um gewährt wer­den. Damit Dein Cha­mä­le­on in sei­nem Zuhau­se eine Art Win­ter­ru­he hal­ten kann, soll­test Du die Tages­tem­pe­ra­tur im Ter­ra­ri­um in den Win­ter­mo­na­ten um etwa 4-5 Grad Cel­si­us run­ter regu­lie­ren. In der Nacht sind dann auch 16 Grad Cel­si­us aus­rei­chend. Auch die Beleuch­tungs­dau­er darfst Du wäh­rend die­ser Zeit auf etwa 10 Stun­den am Tag ver­kür­zen. Ansons­ten darf die Beleuch­tungs­zeit ger­ne 14 Stun­den pro Tag betra­gen.

Männliches Jemenchamäleon
Männ­li­ches Jemen­cha­mä­le­on

Jemen­cha­mä­le­ons sind mit etwa einem Jahr aus­ge­wach­sen und ent­wi­ckeln zum sel­ben Zeit­punkt ihre Geschlechts­rei­fe. Die exo­ti­schen Tie­re hal­ten abso­lut gar nichts von ihren Art­ge­nos­sen, es sei denn, es ist Paa­rungs­zeit. Hal­ten sich außer­halb die­ser Zeit ande­re Cha­mä­le­ons in der Nähe auf, bedeu­tet das für die Tie­re gro­ßen Stress. Für Dein Jemen­cha­mä­le­on kommt also aus­schließ­lich eine Ein­zel­hal­tung in Fra­ge!

Übri­gens: Auch ande­re Haus­tie­re kön­nen Dein Cha­mä­le­on stres­sen. Wenn Du ihm ein Ter­ra­ri­um ein­rich­test, soll­test Du also sicher­stel­len, dass nicht noch eine Vogel­vo­lie­re oder das Kat­zen­klo mit im sel­ben Raum steht!

In frei­er Natur kön­nen Jemen­cha­mä­le­ons bis zu 15 Jah­re alt wer­den. In Gefan­gen­schaft errei­chen sie meis­tens ein maxi­ma­les Lebens­al­ter von 8 Jah­ren. Obwohl die Tie­re durch­aus zehn Jah­re und älter wer­den kön­nen, schaf­fen sie das aber auch in der Wild­nis nur sehr sel­ten - Hier sind sie deut­lich grö­ße­ren Gefah­ren aus­ge­setzt, als im wohl­be­hü­te­ten Ter­ra­ri­um!

Dieses Jemenchamäleons-Weibchen signalisiert, dass sie nicht paarungsbereit ist
Die­ses Jemen­cha­mä­le­ons-Weib­chen signa­li­siert mit ihrer Fär­bung, dass sie nicht paa­rungs­be­reit ist

Jemen­cha­mä­le­on: Hal­tung im Ter­ra­ri­um, Zube­hör & Pflan­zen

Jemen­cha­mä­le­ons gel­ten genau wie ande­re Cha­mä­leon­ar­ten (zum Bei­spiel Pan­ther­cha­mä­le­ons) als Ter­ra­ri­en­tie­re für Fort­ge­schrit­te­ne. Die Anfor­de­run­gen an eine Hal­tung im Ter­ra­ri­um sind bei die­sen Tie­ren beson­ders hoch. Wenn Du also bis­her noch kei­ne Erfah­rung mit Ter­ra­ri­en­tie­ren gesam­melt hast, soll­test Du Dir zu Beginn viel­leicht ein pfle­ge­leich­tes Tier für Dein Ter­ra­ri­um aus­su­chen. Tem­pe­ra­tur, Belüf­tung und Beleuch­tung müs­sen opti­mal an die Lebens­be­din­gun­gen der Tie­re ange­passt sein, damit sie ein gesun­des und vita­les Leben füh­ren kön­nen.

Die­ses Zube­hör ist wich­tig für Dein Jemen­cha­mä­le­on im Ter­ra­ri­um

Das Ter­ra­ri­um Dei­nes Jemen­cha­mä­le­ons soll­te die Min­dest­ma­ße von 100 x 75 x 150 (L x H x B) nicht unter­schrei­ten! Es ist über­le­bens­not­wen­dig für die Tie­re, dass inner­halb des Ter­ra­ri­ums ein Tem­pe­ra­tur­ge­fäl­le herrscht. Sie benö­ti­gen lau­schi­ge Son­nen­plät­ze (im obe­ren Bereich) und küh­le­re Schat­ten­zo­nen (im unte­ren Bereich). Da Cha­mä­le­ons Licht mit Wär­me asso­zi­ie­ren, wer­den sie auto­ma­tisch hel­le Stel­len im Ter­ra­ri­um auf­su­chen, wenn sie sich auf­wär­men möch­ten und sich an dunk­le Stel­len zurück­zie­hen, wenn es ihnen zu warm ist. Des­halb muss ein Cha­mä­le­on-Ter­ra­ri­um immer über hel­le Beleuch­tung und nicht über ande­re Heiz­mög­lich­kei­ten (ohne Licht) wie Heiz­mat­ten, Kabel oder Infra­rot­stahler auf die benö­tig­te Tem­pe­ra­tur (tags­über etwa 27 bis 28°C und loka­len Son­nen­plät­zen mit 35 °C, nachts 20 °C) gebracht wer­den. Bei der Instal­la­ti­on von Wär­me­spots und UV-Lam­pen musst Du unbe­dingt dar­auf ach­ten, dass sie sicher ober­halb des Ter­ra­ri­ums ange­bracht sind und kei­ne Ver­bren­nungs­ge­fahr besteht! 

Als Grund­be­leuch­tung eig­nen sich für Jemen­cha­mä­le­on-Ter­ra­ri­en T5-Röh­ren oder spe­zi­el­le LED-Leuch­ten für Ter­ra­ri­en. Zusätz­lich benö­tigst Du je nach Ter­ra­ri­en­grö­ße einen oder meh­re­re Wär­me­spots und eine hoch­wer­ti­ge UV-Lam­pe, die alle 8 bis 10 Mona­te aus­ge­wech­selt wer­den soll­te.

Die aus­rei­chen­de Ver­sor­gung mit UV-Licht ist für Jemen­cha­mä­le­ons sehr wich­tig und soll­te mit hoch­wer­ti­gen Lam­pen wie spe­zi­el­len HQI-Strah­lern (zum Bei­spiel von Solar Rap­tor oder Lucky Rep­ti­le) oder der Osram Ultra-Vita­lux sicher­ge­stellt wer­den. UV-Kom­pakt­lam­pen (qua­si auf­ge­wi­ckel­te Leucht­stoff­röh­ren) sind für Cha­mä­le­ons nicht aus­rei­chend!

Die Luft­feuch­tig­keit soll­te tags­über bei etwa 60 - 70 % lie­gen. In der Nacht darf sie ger­ne auf 90 % anstei­gen. Das kannst Du mit­hil­fe einer Bereg­nungs­an­la­ge sicher­stel­len oder das Ter­ra­ri­um per Hand mit lau­war­mem Was­ser besprü­hen. Um Kalk­fle­cken an den Ter­ra­ri­en­schei­ben zu ver­mei­den, ist es sinn­voll einen Was­ser­fil­ter oder Osmo­se­was­ser zum Sprü­hen zu ver­wen­den.

Damit Du immer sicher weißt, dass die Luft­feuch­tig­keit (und Tem­pe­ra­tur) im Ter­ra­ri­um opti­mal ein­ge­stellt ist, emp­fiehlt sich ein Ther­mo- und Hygro­me­ter.

Wich­tig zu wis­sen: Mache Dir bewusst, dass die Hal­tung von Jemen­cha­mä­le­ons im Ter­ra­ri­um mit hohen Anschaf­fungs­kos­ten ver­bun­den ist! Für die unbe­dingt erfor­der­li­che Son­der­aus­stat­tung kannst Du eini­ge hun­dert Euro ein­rech­nen. Auch fort­lau­fend wird Dein Cha­mä­le­on Dich Geld kos­ten. Neben der Ein­rich­tung soll­test Du Geld für lau­fen­de Fut­ter­kos­ten und ggf. Tier­arzt­be­su­che ein­kal­ku­lie­ren. Mache Dich auch unbe­dingt VOR der Anschaf­fung eines Cha­mä­le­ons schlau, ob es einen Rep­ti­li­en-Tier­arzt in Dei­ner Nähe gibt!

Neben der Luft­feuch­tig­keit und Beleuch­tung des Ter­ra­ri­ums ist es wich­tig zu wis­sen, dass Cha­mä­le­ons ech­te Frisch­luft­fa­na­ti­ker sind. Min­des­tens die Ober­sei­te und eine Sei­ten­wand soll­ten aus Metall-Gaze bestehen, um aus­rei­chend Belüf­tungs­flä­chen zu gewähr­leis­ten. Die ande­ren Wän­de des Ter­ra­ri­ums kannst Du mit Kork aus­klei­den. Hier las­sen sich her­vor­ra­gen­de Klet­ter- und Ver­steck­mög­lich­kei­ten für Dein Cha­mä­le­on ein­rich­ten. Die­se benö­tigt es unbe­dingt, damit sich der klei­ne Exot im Ter­ra­ri­um wohl­füh­len kann. Auch Äste, Wur­zeln, Lia­nen und Pflan­zen soll­ten Platz im Ter­ra­ri­um fin­den. 

Ach­tung: Jemen­cha­mä­le­ons naschen ger­ne auch mal Blät­ter von den Pflan­zen im Ter­ra­ri­um. Bit­te infor­mie­re Dich auch hier sehr genau, wel­che Pflan­zen­art Du ins Ter­ra­ri­um bringst. Nicht alle Pflan­zen sind geeig­net und sicher weißt Du, dass vie­le Pflan­zen gif­tig sind. Für Jemen­cha­mä­le­ons kom­men zum Bei­spiel ver­schie­de­ne Far­ne, Bego­ni­en, Mons­tera, Scheff­lera, Dra­chen­pal­men, Pas­si­flo­ra, Berg­pal­men, Bir­ken­fei­gen, Grün­li­li­en und Efeu­tu­ten in Fra­ge. Außer­dem dür­fen die Pflan­zen fürs Ter­ra­ri­um nicht mit Pflan­zen­schutz­mit­teln und künst­li­chen Dün­gern belas­tet sein.

Eine Fut­ter­stel­le benö­tigst Du in der Regel nicht, denn Lebend­fut­ter benö­tigt kei­nen Tel­ler. Da Jemen­cha­mä­le­ons auch ger­ne mal etwas Grü­nes naschen, kannst Du Vogel­mi­re oder Gol­li­woog (Cal­li­sia repens) ins Ter­ra­ri­um pflan­zen. Auch Gur­ken­schei­ben oder Karot­ten­stück­chen wer­den ger­ne ange­nom­men.

Was Dein Jemen­cha­mä­le­on aber unbe­dingt benö­tigt, ist eine Tropf­trän­ke. Die Tie­re stil­len ihren Durst nicht ger­ne aus ste­hen­den Gewäs­sern, son­dern bevor­zu­gen Regen- und Tau­trop­fen. Eine Tropf­trän­ke kommt der natür­li­chen Was­ser­auf­nah­me am nächs­ten.

Der Boden­grund im Ter­ra­ri­um soll­te aus spe­zi­el­ler Ter­ra­ri­en­er­de oder einem Erde-Sand­ge­misch bestehen und bei weib­li­chen Jeman­chä­le­ons min­des­tens 30 Zen­ti­me­ter tief, leicht feucht, aber nie nass sein. Nur so kön­nen die Weib­chen dort ihre Eier able­gen kann. Zur Eiab­la­ge gräbt das Cha­mä­le­on­weib­chen einen Tun­nel den sie nach der erfolg­rei­chen Eiab­la­ge sorg­fäl­tig wie­der ver­schließt. Bei männ­li­chen Jemen­cha­mä­le­ons darf die Höhe des Boden­sub­strats etwas nied­ri­ger aus­fal­len.

Ach­tung: Auch wenn ein Jemen­cha­mä­le­on­weib­chen kei­nen Kon­takt zu einem männ­li­chen Art­ge­nos­sen hat­te, setzt sie in der Regel ein bis drei Mal in Jahr Eier an, die sie able­gen muss, auch wenn die­se nicht befruch­tet sind. Wenn kein feuch­tes, grab­fä­hi­ges Boden­sub­stat in aus­rei­chen­der Höhe zur Ver­fü­gung steht, droht eine lebens­ge­fähr­li­che Lege­not!

Fut­ter: Was fres­sen Jemen­cha­mä­le­ons?

Jemen­cha­mä­le­ons sind Car­ni­vo­re. Das bedeu­tet, sie ernäh­ren sich fast aus­schließ­lich von leben­der Beu­te. Auch in eurem Zuhau­se musst Du Dein Jemen­cha­mä­le­on mit fri­schen Insek­ten füt­tern, die bis zu ihrem letz­ten Tag auch in Dei­ner Woh­nung leben wer­den. Auf Dau­er wirkt sich eine eige­ne Nach­zucht der Fut­ter­tie­re posi­tiv auf Dei­nen Geld­beu­tel aus. Wich­tig ist, dass die Insek­ten vor der Füt­te­rung regel­mä­ßig mit einem Vit­amin- und Cal­ci­um­prä­pa­rat bestreut wer­den. Die­ses nimmt Dein Cha­mä­le­on dann mit dem Ver­spei­sen der Fut­ter­tie­re auto­ma­tisch auf. Im Ter­ra­ri­um kannst Du Dei­nem Cha­mä­le­on auch gele­gent­lich mit etwas Gemü­se den Tag ver­sü­ßen - aber bit­te nur in Maßen! 

Die­se Fut­ter­tie­re lie­ben Jemen­cha­mä­le­ons

Hier kommt eine Aus­wahl der belieb­tes­ten Fut­ter­tie­re von Jemen­cha­mä­le­ons. Ger­ne kannst Du sie auf dem Spei­se­plan vari­ie­ren. Ach­te aber dar­auf, dass eini­ge die­ser Tie­re einen höhe­ren Fett­ge­halt mit­brin­gen als ande­re und daher als klei­ne Dick­ma­cher gel­ten.

  • Heim­chen
  • Gril­len
  • Asseln
  • Scha­ben
  • Heu­schre­cken
  • Flie­gen
  • Frucht­flie­gen
  • Läu­se (z.B. Erb­sen- und Wei­zen­blatt­läu­se)
  • Boh­nen­kä­fer
Was fressen Jemenchamäleons
Was fres­sen Jemen­cha­mä­le­ons?

Fol­gen­de Insek­ten sind sehr fett­reich und soll­ten daher nur sel­ten auf dem Spei­se­plan Dei­nes Jemen­cha­mä­le­ons ste­hen:

  • Zopho­bas
  • Rosen­kä­fer­lar­ven
  • Mehl­wür­mer
  • Wachs­ma­den & -mot­ten

Wenn Dein Cha­mä­le­on sich noch im Wachs­tum befin­det, hat es einen höhe­ren Ener­gie­be­darf als wenn es bereits aus­ge­wach­sen ist. Bei erwach­se­nen Tie­ren reicht eine Füt­te­rung alle 2 - 3 Tage aus, bei Jung­tie­ren kann noch jeden Tag gefüt­tert wer­den. Wich­tig ist, dass Du nicht ver­speis­te Insek­ten inner­halb von 12 - 24 Stun­den aus dem Ter­ra­ri­um ent­fernst. Das­sel­be gilt auch für die Hin­ter­las­sen­schaf­ten Dei­nes Cha­mä­le­ons, aber dar­auf gehen wir gleich noch ein­mal genau­er ein.

Jemen­cha­mä­le­on: Umgang und Pfle­ge

War­um möch­test Du über­haupt ein Jemen­cha­mä­le­on haben? Der Beweg­grund soll­te immer die Fas­zi­na­ti­on und Lei­den­schaft für die­se außer­ge­wöhn­li­chen Tie­re sein, nicht aber der “Cool­ness-Fak­tor”. Mache Dir auf jeden Fall bewusst, dass Du Dich für rund zehn Jah­re an Dein Haus­tier bin­dest. Fehlt Dir die Lei­den­schaft für die Rep­ti­li­en, wirst Du schnell die Lust an der auf­wen­di­gen Ter­ra­ri­en­hal­tung ver­lie­ren - zum Leid­we­sen des Tie­res! 

Jemen­cha­mä­le­ons sind kei­ne Kuschel­tie­re. Die meis­ten Rep­ti­li­en mögen es nicht beson­ders, wenn sie aus ihrem Lebens­raum her­aus­ge­holt wer­den. Wenn Du also auf der Suche nach einem Haus­tier bist, mit dem Du voll auf Kör­per­kon­takt gehen kannst, ist eine Kat­ze oder ein Hund viel­leicht doch eher Dein Tier. Wenn es für Dich in Ord­nung ist, Dein Rep­til haupt­säch­lich zu beob­ach­ten und zu bestau­nen, dann könn­test Du dem Jemen­cha­mä­le­on gefal­len. Ja, man­che Tie­re wer­den mit der Zeit auch hand­zahm und las­sen sich ein wenig durch die Woh­nung tra­gen. Beden­ke aber immer, dass sie ein kom­plett ande­res Tem­pe­ra­tur­emp­fin­den haben als wir und allein des­halb nicht so viel Zeit außer­halb ihres Wohl­fühl-Ter­ra­ri­ums ver­brin­gen soll­ten. 

Jemenchamäleon (Männchen)
Jemen­cha­mä­le­on (Männ­chen)

Rei­ni­gung des Ter­ra­ri­ums

Natür­lich wirst Du Dei­nen Mini-Dra­chen gele­gent­lich aus dem Ter­ra­ri­um her­aus­neh­men müs­sen, zum Bei­spiel um sein Heim gründ­lich zu rei­ni­gen. Wie bereits erwähnt, soll­test Du das Zuhau­se Dei­nes Jemen­cha­mä­le­ons täg­lich auf Hin­ter­las­sen­schaf­ten und nicht ver­speis­te Insek­ten kon­trol­lie­ren und die­se direkt ent­fer­nen. Wische ver­schmutz­te Äste oder Wur­zeln regel­mä­ßig mit lau­war­mem Was­ser ab. Für die täg­li­che “Blitz­rei­ni­gung” muss Dein Cha­mä­le­on das Ter­ra­ri­um nicht ver­las­sen. Zu Beginn kann es sein, dass das Tier Dich mit Droh­ge­bär­den ver­sucht zu ver­trei­ben. Wenn ihr euch anein­an­der gewöhnt habt, wird die­ses Ver­hal­ten aber immer dezen­ter und Dein Cha­mä­le­on ist nach und nach weni­ger gestresst von Dei­ner Anwe­sen­heit. Bit­te ver­zich­te bei der Rei­ni­gung immer auf Che­mie und aggres­si­ve Rei­ni­gungs­mit­tel! Lau­war­mes Was­ser, mit etwas Zitro­nen­saft rei­nigt zum Bei­spiel ver­schmut­ze Ter­ra­ri­en­schei­ben auf natür­li­che Wei­se.

Fazit: Das Jemen­cha­mä­le­on als Haus­tier

Ein Jemen­cha­mä­le­on als Haus­tier ist eine klei­ne Her­aus­for­de­rung. Gera­de zu Beginn musst Du Dich inten­siv mit einer art­ge­rech­ten Hal­tung die­ser Tie­re aus­ein­an­der­set­zen, da Du sonst ihr Leben ris­kierst! Beleuch­tung, Belüf­tung und Tem­pe­ra­tur des Ter­ra­ri­ums müs­sen opti­mal zu den Lebens­be­din­gun­gen der klei­nen Exo­ten pas­sen. Da Cha­mä­le­ons eini­ge Her­aus­for­de­run­gen in der Hal­tung mit­brin­gen, sind sie nicht unbe­dingt für den Ein­stieg in die Ter­raris­tik zu emp­feh­len. Wenn Du aus­rei­chend Lei­den­schaft und Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein mit­bringst, kannst Du Dich aber auch als Anfän­ger durch­aus auch für ein Jemen­cha­mä­le­on ent­schei­den. Wich­tig ist immer, dass alles zum Wohl der Tie­re geschieht und Du Dir bewusst machst, war­um Du über­haupt ein Rep­til im Wohn­zim­mer hal­ten möch­test.

Vie­len Dank für’s Lesen und viel Freu­de mit Dei­nem Ter­ra­ri­en­tier.

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