Von der Wei­de bis zur Box: Wann ist Ergän­zungs­fut­ter für Pfer­de sinn­voll?

Eine art­ge­rech­te und bedarfs­ori­en­tier­te Ernäh­rung ist für die Gesund­heit und das Wohl­be­fin­den Dei­nes Pfer­des von ent­schei­den­der Bedeu­tung. Doch wann ist es sinn­voll, Ergän­zungs­fut­ter ein­zu­set­zen und wor­auf soll­test Du dabei ach­ten? In die­sem Arti­kel erfährst Du, wie Du die indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­se Dei­nes Vier­bei­ners erkennst und sei­ne Ernäh­rung opti­mal gestal­ten kannst. Wir beleuch­ten die unter­schied­li­chen Anfor­de­run­gen bei Wei­de- und Boxen­hal­tung und geben Dir prak­ti­sche Rat­schlä­ge für eine aus­ge­wo­ge­ne Ver­sor­gung. Los geht’s!

Wann ist Ergänzungsfutter für Pferde sinnvoll?
Wann ist Ergän­zungs­fut­ter für Pfer­de sinn­voll?

Die Ernäh­rungs­be­dürf­nis­se von Pfer­den und ihre Grund­la­gen

Um Dein Pferd best­mög­lich zu ver­sor­gen, ist ein grund­le­gen­des Ver­ständ­nis sei­ner spe­zi­el­len Ernäh­rungs­be­dürf­nis­se unver­zicht­bar. Pfer­de sind rei­ne Pflan­zen­fres­ser und daher auf eine faser­rei­che Ernäh­rung ange­wie­sen, die über­wie­gend aus Rau- und Kraft­fut­ter besteht. Rau­fut­ter wie Heu und Gras bil­det dabei das zen­tra­le Ele­ment der Füt­te­rung, da es die Ver­dau­ung anregt und den Ver­dau­ungs­trakt gesund hält. Ergän­zend dazu kann Kraft­fut­ter wie Hafer, Gers­te oder Pel­lets gege­ben wer­den, um zusätz­li­che Ener­gie bereit­zu­stel­len – beson­ders bei inten­si­ver Aus­las­tung des Pfer­des, etwa im Reit­sport.

Die opti­ma­le Fut­ter­zu­sam­men­set­zung hängt jedoch stark von Fak­to­ren wie Alter, Ras­se und dem indi­vi­du­el­len Gesund­heits­zu­stand des Tie­res ab. Älte­re Pfer­de oder Tie­re mit spe­zi­el­len Bedürf­nis­sen, etwa Stoff­wech­sel­er­kran­kun­gen, benö­ti­gen oft eine ange­pass­te Fut­ter­ra­ti­on. Eben­so spielt die Hal­tungs­form eine wesent­li­che Rol­le: Wei­de­pfer­de, die den Groß­teil ihrer Nähr­stof­fe über fri­sches Gras auf­neh­men kön­nen, brau­chen oft weni­ger Ergän­zungs­fut­ter. Boxen­pfer­de hin­ge­gen, die auf Heu als Haupt­nah­rungs­quel­le ange­wie­sen sind, kön­nen von zusätz­li­chen Mine­ral- oder Vit­amin­prä­pa­ra­ten pro­fi­tie­ren, um alle not­wen­di­gen Nähr­stof­fe zu erhal­ten.

Tipp 1: Alters­ge­rech­te Ernäh­rung

Die Füt­te­rung soll­te stets dem Alter Dei­nes Pfer­des ange­passt sein. Foh­len und Jung­pfer­de benö­ti­gen mehr Ener­gie und Pro­te­in für ein gesun­des Wachs­tum, wäh­rend älte­re Pfer­de oft spe­zi­el­le Anfor­de­run­gen an die Ver­dau­lich­keit haben. Ergän­zungs­fut­ter kann hel­fen, even­tu­el­le Nähr­stoff­de­fi­zi­te aus­zu­glei­chen. Bei­spiels­wei­se för­dern Mine­ral­stoff­mi­schun­gen für Foh­len gezielt die Kno­chen­ent­wick­lung, wäh­rend Senior­fut­ter spe­zi­ell auf die Bedürf­nis­se älte­rer Pfer­de abge­stimmt ist. Für die opti­ma­le Lösung in jeder Lebens­pha­se Dei­nes Pfer­des emp­fiehlt es sich, den Rat Dei­nes Tier­arz­tes oder eines Füt­te­rungs­exper­ten ein­zu­ho­len.

Tipp 2: Ras­se­be­ding­te Unter­schie­de

Die Ras­se Dei­nes Pfer­des beein­flusst maß­geb­lich sei­ne Ernäh­rungs­be­dürf­nis­se. Voll­blü­ter bei­spiels­wei­se haben einen höhe­ren Ener­gie­be­darf und benö­ti­gen oft eine ange­pass­te Ernäh­rung mit ener­gie­rei­chem Kraft­fut­ter und geziel­ten Ergän­zun­gen. Im Gegen­satz dazu soll­test Du bei Ponys oder Eseln auf eine mage­re Füt­te­rung mit viel Rau­fut­ter ach­ten, da die­se Ras­sen zu Über­ge­wicht nei­gen kön­nen. Es ist wich­tig, sich über die spe­zi­fi­schen Bedürf­nis­se Dei­ner Pfer­de­ras­se zu infor­mie­ren und die Füt­te­rung ent­spre­chend anzu­pas­sen. So gewähr­leis­test Du eine opti­ma­le Ver­sor­gung und för­derst die Gesund­heit Dei­nes Vier­bei­ners.

Die Fütterung muss an die individuellen Bedürfnisse Deines Pferdes angepasst werden
Die Füt­te­rung muss an die indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­se Dei­nes Pfer­des ange­passt wer­den

Tipp 3: Ein­satz von Ergän­zungs­fut­ter­mit­teln

Ergän­zungs­fut­ter­mit­tel wie Pfer­de­gold Pro­duk­te kön­nen gezielt ein­ge­setzt wer­den, um Nähr­stoff­lü­cken zu schlie­ßen und spe­zi­el­le Bedürf­nis­se Dei­nes Pfer­des zu erfül­len. Mine­ral­fut­ter gleicht bei­spiels­wei­se Defi­zi­te in der Grund­füt­te­rung aus, wäh­rend Vit­amin­prä­pa­ra­te die Gesund­heit unter­stüt­zen. Auch Kräu­ter und Pflan­zen­ex­trak­te fin­den als natür­li­che Ergän­zung Ver­wen­dung. Beach­te jedoch, dass eine bedarfs­ge­rech­te Grund­füt­te­rung die Basis bil­det und nicht jedes Pferd auto­ma­tisch Zusatz­fut­ter benö­tigt. Die Ent­schei­dung für Ergän­zun­gen hängt von indi­vi­du­el­len Fak­to­ren ab. Um die opti­ma­le Lösung für Dein Pferd zu fin­den, emp­fiehlt sich die Bera­tung durch einen Fach­mann, der die spe­zi­fi­schen Bedürf­nis­se Dei­nes Tie­res beur­tei­len kann.

Tipp 4: Sai­so­na­le Anpas­sun­gen in der Füt­te­rung

Im Lau­fe des Jah­res ver­än­dern sich die Füt­te­rungs­an­for­de­run­gen Dei­nes Pfer­des. Wäh­rend der Wei­de­sai­son decken Pfer­de ihren Nähr­stoff­be­darf oft über fri­sches Gras. Im Win­ter hin­ge­gen, wenn die Wei­de­qua­li­tät abnimmt und der Ener­gie­be­darf steigt, ist eine Anpas­sung nötig. Stel­le dann aus­rei­chend Heu zur Ver­fü­gung und ergän­ze bei Bedarf mit Kraft­fut­ter. Beach­te auch sai­so­na­le Aspek­te wie den Fell­wech­sel, der zusätz­li­che Nähr­stof­fe erfor­dert. Beob­ach­te Dein Pferd auf­merk­sam und pas­se die Füt­te­rung fle­xi­bel an die sich ändern­den Bedin­gun­gen an.

Auf die richtige Fütterung kommt es an
Auf die rich­ti­ge Füt­te­rung kommt es an

Tipp 5: Gesund­heit und Wohl­be­fin­den im Fokus

Eine bedarfs­ge­rech­te Ernäh­rung bil­det die Grund­la­ge für ein vita­les und gesun­des Pfer­de­le­ben. Ergän­zungs­fut­ter­mit­tel kön­nen gezielt ein­ge­setzt wer­den, um die Gesund­heit zu unter­stüt­zen und alters­be­ding­te Pro­ble­me zu mil­dern. Set­ze spe­zi­el­le Prä­pa­ra­te für Gelen­ke, Hufe oder die Ver­dau­ung ein, um Schwach­stel­len aus­zu­glei­chen. Auch Kräu­ter und Pflan­zen­ex­trak­te kön­nen sich posi­tiv auf das Wohl­be­fin­den aus­wir­ken. Ach­te auf­merk­sam auf Anzei­chen von Unver­träg­lich­kei­ten. Regel­mä­ßi­ge Gesund­heits­checks beim Tier­arzt hel­fen Dir, den Ernäh­rungs­zu­stand im Blick zu behal­ten und die Füt­te­rung bei Bedarf anzu­pas­sen.

Tipp 6: Die Rol­le des Tier­arz­tes bei der Fut­ter­pla­nung

Dein Tier­arzt ist ein wich­ti­ger Part­ner bei der Fut­ter­pla­nung für Dein Pferd. Durch regel­mä­ßi­ge Unter­su­chun­gen und Blut­ana­ly­sen kann er den Ernäh­rungs­zu­stand Dei­nes Pfer­des beur­tei­len und mög­li­che Defi­zi­te erken­nen. Auf die­ser Basis gibt er Dir geziel­te Emp­feh­lun­gen zur Füt­te­rung und zum Ein­satz von Ergän­zungs­mit­teln. Beson­ders bei spe­zi­el­len Erkran­kun­gen oder Füt­te­rungs­pro­ble­men ist sein Rat wert­voll. Gemein­sam erstellt Ihr einen indi­vi­du­el­len Fut­ter­plan, der opti­mal auf die Bedürf­nis­se Dei­nes Pfer­des abge­stimmt ist. Hole Dir regel­mä­ßig den Rat Dei­nes Tier­arz­tes ein, wenn Du Fra­gen zur Füt­te­rung hast.

Ergänzungsfutter für Pferde
Ergän­zungs­fut­ter für Pfer­de

Tipp 7: Eigen­stän­di­ge Pla­nung vs. pro­fes­sio­nel­le Bera­tung

Eigen­stän­di­ge Pla­nung der Pfer­de­füt­te­rung erfor­dert fun­dier­te Kennt­nis­se und genaue Beob­ach­tung Dei­nes Tie­res. Infor­mie­re Dich umfas­send über indi­vi­du­el­le Bedürf­nis­se und ver­schie­de­ne Fut­ter­mit­tel. Bei Unsi­cher­hei­ten kann pro­fes­sio­nel­le Unter­stüt­zung sinn­voll sein. Füt­te­rungs­exper­ten hel­fen, den spe­zi­fi­schen Bedarf zu ermit­teln und einen maß­ge­schnei­der­ten Plan zu erstel­len. Auch bei der Aus­wahl nütz­li­cher Fut­ter­zu­sät­ze ist fach­li­cher Rat wert­voll. Letzt­lich ent­schei­dest Du selbst, ob Du eigen­stän­dig planst oder auf Exper­ten­un­ter­stüt­zung setzt – je nach per­sön­li­cher Prä­fe­renz und Kennt­nis­stand.

Tipp 8: Natür­li­che Ergän­zungs­fut­ter­mit­tel

Natür­li­che Ergän­zungs­fut­ter­mit­tel gewin­nen in der Pfer­de­er­näh­rung zuneh­mend an Bedeu­tung. Kräu­ter und Pflan­zen­ex­trak­te kön­nen die Gesund­heit Dei­nes Pfer­des sanft unter­stüt­zen, indem sie bei­spiels­wei­se die Ver­dau­ung oder Gelenk­funk­ti­on för­dern. Die­se natür­li­chen Alter­na­ti­ven bie­ten oft den Vor­teil, neben­wir­kungs­är­mer als syn­the­ti­sche Prä­pa­ra­te zu sein. Den­noch ist Vor­sicht gebo­ten – nicht alles Natür­li­che ist auto­ma­tisch unbe­denk­lich. Infor­mie­re Dich daher sorg­fäl­tig über Wir­kung und kor­rek­te Anwen­dung die­ser Zusät­ze. Hole im Zwei­fels­fall fach­li­chen Rat ein, um die opti­ma­le Ergän­zung für Dein Pferd zu fin­den.

Heu und Gras sind Grundnahrungsmittel für Pferde
Heu und Gras sind Grund­nah­rungs­mit­tel für Pfer­de

Tipp 9: Häu­fi­ge Feh­ler ver­mei­den

Bei der Füt­te­rung Dei­nes Pfer­des kön­nen trotz guter Absich­ten Feh­ler pas­sie­ren. Ver­mei­de es, ver­schie­de­ne Prä­pa­ra­te wahl­los zu kom­bi­nie­ren, ohne den tat­säch­li­chen Bedarf zu ken­nen. Ach­te auf Qua­li­tät und Her­kunft der Fut­ter­mit­tel, da min­der­wer­ti­ge Pro­duk­te die Gesund­heit beein­träch­ti­gen kön­nen. Füh­re Fut­ter­um­stel­lun­gen lang­sam über 1-2 Wochen ein, um Ver­dau­ungs­pro­ble­me zu ver­mei­den. Beob­ach­te Dein Pferd auf­merk­sam und reagie­re bei Anzei­chen von Unver­träg­lich­kei­ten. Mit der rich­ti­gen Pla­nung und fach­li­cher Unter­stüt­zung meis­terst Du die Her­aus­for­de­run­gen der Pfer­de­füt­te­rung.

Der rich­ti­ge Weg zur aus­ge­wo­ge­nen Pfer­de­er­näh­rung

Eine aus­ge­wo­ge­ne Grund­füt­te­rung bil­det das Fun­da­ment, wäh­rend geziel­te Ergän­zun­gen spe­zi­el­le Anfor­de­run­gen erfül­len kön­nen. Beob­ach­te Dein Pferd genau und pas­se die Ernäh­rung bei Bedarf an. Scheue Dich nicht, fach­li­chen Rat ein­zu­ho­len – Dein Tier­arzt oder ein Ernäh­rungs­exper­te steht Dir zur Sei­te. Mit der rich­ti­gen Mischung aus Wis­sen, Sorg­falt und pro­fes­sio­nel­ler Unter­stüt­zung schaffst Du die bes­ten Vor­aus­set­zun­gen für ein vita­les und gesun­des Pfer­de­le­ben.

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Christina Williger

Christina Williger
Ernährungsberaterin für Hunde & Katzen, Gründerin

Im Laufe meines Lebens hatte (und habe) ich schon unzählige Haustiere. Zudem war ich fast 20 Jahre lang im Pferdesport sowie im Hundesport aktiv. Meine Tierliebe veranlasste mich dazu, als Bloggerin & Autorin im Heimtierbereich tätig zu werden und meine langjährigen Erfahrungen und mein umfangreiches Wissen über Tiere mit anderen zu teilen. Inspiriert durch die gesundheitlichen Herausforderungen meines Hundes Aragon habe ich mich außerdem zur zertifizierten Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen weitergebildet. Mit meinen Büchern und Blogs möchte ich das Bewusstsein für die Bedürfnisse unserer Haustiere schärfen, deren Lebensqualität nachhaltig verbessern und so zu einem harmonischeren Zusammenleben von Mensch und Tier beitragen.