Wer Hund und Katze ein gemeinsames Zuhause schenkt, ist unweigerlich mit den Bedürfnissen zweier völlig unterschiedlicher Arten konfrontiert. Das ergibt im Zusammenleben die ein oder andere Herausforderung. Zum Beispiel ein hundesicheres Katzenklo, denn einige unserer bellenden Fellschnauzen - so eklig es auch ist - lieben es (Katzen-)Kacke zu naschen. Dieses Verhalten nennt sich Koprophagie. Tatsächlich gehört diese Angewohnheit weitestgehend zum natürlichen Verhalten unserer Hunde. Aber muss das sein? Damit Dein Hund keinen Katzenkot aus dem Katzenklo frisst, solltest Du ein paar Vorkehrungen treffen. In diesem Artikel erklären wir Dir, warum Hunde überhaupt Kot fressen, ob dadurch Krankheiten übertragen werden können und wie Du Deinen Hund davon abhalten kannst.
Inhaltsverzeichnis
- Warum fressen Hunde Katzenkot?
- Koprophagie - Ist das gefährlich?
- Hund frisst Katzenkot - Welche Risiken birgt das?
- Kot von freilaufenden Katzen vs. Kot aus dem Katzenklo
- Katzenklo hundesicher machen - Wie halte ich meinen Hund vom Katzenklo fern?
- Wie gewöhne ich meinem Hund das Kotfressen ab?
- Welches Katzenklo ist Hundesicher?
- Worauf muss ich bei der Auswahl eines hundesicheren Katzenklos achten?
- Fazit: Katzenklo hundesicher machen - so klappt’s!
Warum fressen Hunde Katzenkot?
Hunde fressen Katzenkot und anderen Kot, weil sie Aasfresser sind. Vieles, was für uns Menschen völlig abartig riecht, lockt unsere Hunde erst so richtig an. So zum Beispiel Kot, Aas, Verdorbenes, Kompost oder Müll. Die Liste ließe sich beliebig erweitern. Je stinkiger, desto besser! Fakt ist, es scheint ihnen einfach zu schmecken. Das kann auch an verlockend riechenden Rückständen von Geschmacksverstärkern und Aromastoffen (zum Beispiel aus dem Katzenfutter) liegen.
Dass dieses Verhalten in der Natur unserer Hunde verankert ist, siehst Du auch daran, wie eine Hundemutter ihre Welpen umsorgt. Das sauber machen der Kleinen und dabei abschlecken von Kot und Urin gehört zur normalen Pflege und Fürsorge, hört aber normalerweise auf, sobald die Welpen nicht mehr säugen.
Trotz dass das Kotfressen für unsere Hunde irgendwie “normal” ist, kann es auch auf eine Mangelernährung oder eine schlechte Angewohnheit zurückzuführen sein. Zum Beispiel wenn Du Deinen Welpen immer fressen lässt was er möchte, ohne ihn zu korrigieren. So ist es sehr wahrscheinlich, dass er sich auch das Kot-Naschen angewöhnt und diese schlechte Angewohnheit mit durch sein Leben trägt.
Auch bei Hunden, die lange Zeit auf Diät sind oder schlecht ernährt wurden, ist das Fressen von Kot häufiger zu beobachten. Was sie darin suchen sind schlichtweg Nährstoffe und damit Energie.
Tipp: Dir ist aufgefallen, dass Dein Hund vermehrt Katzenkot frisst? Dann solltest Du ihn unbedingt von einem Tierarzt durchchecken lassen. Mit einem Bluttest kannst Du zum Beispiel einen Nährstoffmangel erkennen oder ausschließen.
Koprophagie - Ist das gefährlich?
Du stellst Dir die Frage, ob das Kotfressen für Deinen Hund gefährlich werden kann? Berechtigt! Wir haben das Ganze für Dich durchleuchtet und uns dabei auch die Frage gestellt, ob durch das Fressen von Katzenkot ggf. Krankheiten übertragen werden können?
Die Antwort lautet: Leider ja!
Hunde können sich durch das Fressen von Kot mit vielerlei Bakterien, Parasiten und Krankheiten infizieren. Darunter auch Salmonellen, die auch noch vom Hund auf den Menschen übertragbar sind. Selbst wenn Deine Katze keine Anzeichen einer Infektion aufweist, kann diese durch den Kot versteckt in den Hund gelangen und erst dort ausbrechen.
Wenn Dein Hund sich seine “Leckerbissen” gerne direkt aus dem Katzenklo stibitzt, kommt ein weiteres Problem hinzu: Die Einstreu. Verzehrt Dein Hund viel Katzenstreu, kann das zu Verstopfungen und anderen Verdauungsbeschwerden führen. Jetzt wird Dir wahrscheinlich schon bewusst, warum ein hundesicheres Katzenklo sinnvoll ist!
Gut zu Wissen: Dein Hund wird nicht gleich tot umkippen, wenn er Katzenkot frisst. Die meisten Hunde zeigen keinerlei gesundheitliche Beschwerden nach der Aufnahme von Exkrementen. Unappetitlich und gefährlich ist es dennoch, weshalb Du es Deinem Hund wenn möglich abgewöhnen solltest.
Hund frisst Katzenkot - Welche Risiken birgt das?
Wenn Dein Hund sich angewöhnt hat, Kot zu fressen, kann das eine ganze Reihe negativer Folgen haben. Trotzdem wollen wir nochmal betonen, dass es nicht abnormal ist und nicht jeder Hund gesundheitliche Folgen davon trägt.
Das Übermäßige Fressen von Kot kann diverse Risiken, Krankheiten und Nebeneffekte mit sich bringen:
- Dein Hund stinkt aus dem Maul (und schleckt Dir mit Sicherheit manchmal über die Hände oder durch das Gesicht?)
- Er kann sich dadurch mit Würmern oder anderen Parasiten infizieren und diese im schlimmsten Fall auch auf Dich übertragen!
- Eine gefährliche Infektion mit Giardien, Hepatitis oder Parvovirose.
- Katzenkot enthält fast immer Toxoplasmen, welche vor allem für schwangere Frauen gefährlich werden können. Bei einer Übertragung besteht das Risiko von Fehlgeburten und Missbildungen. Deshalb müssen schwangere Katzenhalterinnen besondere Vorsicht walten lassen.
- Dein Hund kann dadurch Fremdkörper, Medikamentenrückstände oder sogar giftige Stoffe aufnehmen.
Kot von freilaufenden Katzen vs. Kot aus dem Katzenklo
Frisst Dein Hund ausschließlich Katzenkot aus dem hauseigenen Katzenklo, birgt das weniger Gefahren als wenn er den Kot von freilaufenden Katzen frisst.
Wieso? Weil Du weißt was Du Deiner (Wohnungs-)Katze fütterst, ihr allgemeiner Gesundheitszustand bestenfalls top in Ordnung ist und sie weder Würmer noch andere Parasiten hat. Über fremde Freigänger-Katzen und deren gesundheitlichen Status weißt Du gar nichts.
Es ist also nicht nur wichtig, das Katzenklo hundesicher zu machen, sondern auch, Deinen Hund draußen vom Kot fressen abzuhalten!
Katzenklo hundesicher machen - Wie halte ich meinen Hund vom Katzenklo fern?
Es gibt einige Möglichkeiten, um Dein Katzenklo hundesicher zu machen. Welche Du davon wählst oder kombinierst, bleibt Dir überlassen.
Standort - Wohin mit dem Katzenklo?
- Bestenfalls gibt es einen Ort in Deiner Bude, an den Dein Hund gar nicht erst kommt. Vielleicht mag er die Treppe hoch zur zweiten Etage sowieso nicht, dann stellst Du das Katzenklo natürlich dort oben hin. Außer Reichweite lautet die Devise. Ist euer Zuhause klein und fein, muss eine Katzenklappe rein! Nein, MUSS nicht, kann aber helfen! Zum Beispiel wenn Du das Katzenklo in Dein Badezimmer stellst und dort eine Katzenklappe einbaust. Was soll der Hund denn auch im Bad?
- Noch einfacher als der Einbau einer Katzenklappe sind Türschutzgitter. Das funktioniert natürlich nur, wenn Dein Hund nicht genauso klein oder kleiner ist als Deine Katze, denn sonst kann auch er einfach durch die Gitterstäbe hindurch. Deine Katze muss durch die Gitterstäbe passen, ohne dass Du den Türschutz öffnen musst. So kann sie sich frei bewegen und Dein Hund wird vom Katzenklo fern gehalten.
- Es gibt auch Vorrichtungen, welche Du in die Tür einhaken kannst, damit diese einen Spalt breit offen bleibt. Sie sind individuell verstellbar und somit an die Größe Deiner Katze anpassbar. So kann Deine Katze ins Bad, Dein Hund aber nicht.
- Du kannst die Katzentoilette auch auf einen erhöhten Ort stellen. Zum Beispiel auf die Waschmaschine oder auf einen dafür vorgesehenen Tisch. Je nachdem, was Dein Platz erlaubt.
Reinigung des Katzenklos - Wie trägt diese zur Sicherheit bei?
Es ist selbsterklärend, dass ein sauberes Katzenklo weniger Gefahren birgt als ein dauerhaft Schmutziges! Um Deinen Hund vom Katzenkot fressen abzuhalten, solltest Du also stets auf Sauberkeit achten. Da wo andere Katzenhalter die Katzentoilette nur ein Mal säubern, säuberst Du sie eben zwei Mal. Es hat keiner gesagt, dass Tiere keine Arbeit machen und wenn Du Dich für Hund & Katz’ entschieden hast, bedeutet das manchmal eben doppelte Arbeit. Je häufiger Du die Hinterlassenschaften Deiner Katze beseitigst, desto weniger Möglichkeit hat Dein Hund, sich daran zu bedienen.
Ablenkung - Hilft sie das Kotfressen zu beenden?
Naaaaaa, ist der Waldi wieder auf dem Weg zur Katzentoilette und leckt sich schon auf dem Weg geschmackvoll die Lippen? Dann bist Du jetzt dran, ihm etwas noch viel geileres anzubieten!
Beschäftige Deinen Hund ausreichend und lenke ihn ab, damit er nicht auf die Idee kommt, die Katzentoilette aufzuräumen. Häufig ist nämlich auch Langeweile ein Grund dafür. Ablenkung schaffst Du zum Beispiel mit seinem Lieblingsspielzeug, Intelligenzspielzeugen oder mit einem Leckerli-Spielchen. Vielleicht ein Futterkong, mit dem Dein Hund sich länger beschäftigen kann oder eine Schleckmatte mit leckerer Hunde-Leberwurst? Lass Dir etwas einfallen, was zum Wesen und den Vorlieben Deines Hundes passt.
Wie gewöhne ich meinem Hund das Kotfressen ab?
Wir kommen gleich noch einmal zu hundesicheren Katzentoiletten, aber Du möchtest ja auch wissen, wie Du Deinem Hund das unerwünschte Verhalten abgewöhnen kannst. Man nehme:
- Ein Abbruchsignal, zum Beispiel “Aus!”
- Eine Ablenkung in Form von Leckerchen oder Lieblings-Spieli
- Jede Menge Geduld und Konsequenz
Wann immer Du Deinen Hund auf seinem Gang zur Katzentoilette erwischst, teile ihm mit, dass Du nicht möchtest was er da vor hat. Immer und immer wieder. Jedes Mal. Drinnen und Draußen. Nur so wird Dein Hund auf lange Sicht verstehen, was Du von ihm willst und es - mit etwas Glück - irgendwann lassen.
Welches Katzenklo ist Hundesicher?
Wir würden ja nicht im 21. Jahrhundert leben, wenn es nicht bereits für (fast) alles eine Lösung gäbe. So gibt es natürlich auch hundesichere Katzenklos zu kaufen.
Was diese Katzenklos hundesicher macht?
Meistens höhere Seitenwände und nur ein kleiner Einstieg für Deine Katze. So wird es Deinem Hund nicht gelingen, die Schnauze in die Katzentoilette zu stecken. Auch selbstreinigende Katzenklos, bei denen der Katzenkot in regelmäßigen Intervallen in einen Auffangbehälter geschoben wird, machen das Kotfressen für Deinen Hund schwieriger. Bei all dem High-Tech- und High-Walls-Schnickschnack solltest Du aber immer darauf achten, dass Deine Katze die hundesichere Katzentoilette auch annimmt und vor allem, dass sie für Deine Katze keine Verletzungsrisiken birgt! Macht ja keinen Sinn, wenn der Hund endlich sicher ist aber Deine Katze in Gefahr kackt.
Worauf muss ich bei der Auswahl eines hundesicheren Katzenklos achten?
- Achte darauf, dass das Katzenklo für Deine Katze groß genug ist. Sie sollte darin stehen und sich drehen können.
- Das Katzenklo sollte einen festen Standort haben, an dem es nicht umkippen oder irgendwo herunterfallen kann.
- Hochwertige Katzenklos aus Hartplastik sind deutlich stabiler als welche aus Kunststoff und halten auch mal einen “Einbruchsversuch” Deines Hundes aus.
- Katzentoiletten mit Einstieg über das Dach gelten als besonders hundesicher. Probiere aus, ob Deine Katze sich darauf einlässt. Nicht dass Dein Hund zwer kein Kot mehr fressen kann, Deine Katze aber unsauber wird, weil ihr die Katzentoilette nicht passt.
Fazit: Katzenklo hundesicher machen - so klappt’s!
Um Deinen Hund vom Katzenkot fressen abzuhalten, hast Du diverse Möglichkeiten. Die einfachste ist wohl, das Katzenklo in einem Raum zu platzieren, zu dem Dein Hund keinen Zutritt hat. Eine Katzenklappe oder ein Türgitter lassen Deine Katze ins Badezimmer und halten Deinen Hund davon ab. Eine weitere gute Option ist es, das Katzenklo auf eine Erhöhung zu stellen, an die Dein Hund nicht heran kommt. Zum Beispiel die Waschmaschine, der Trockner oder ein dafür vorgesehener Tisch.
Noch mehr Sicherheit verschaffen Dir hundesichere Katzenklos mit einem Einstieg über das Dach oder einer Klapptür. Allerdings lassen sich nicht alle Stubentiger auf solch “merkwürdige” Katzentoiletten ein. Das musst Du einfach ausprobieren, denn natürlich soll sich auch Deine Katze weiterhin wohlfühlen können.
Trainiere mit Deinem Hund das Abbruchsignal “Aus!” und halte ihn konsequent davon ab, Kot zu fressen. Das gilt sowohl für die eigenen vier Wände als auch für draußen und es gilt auch für alle Arten von Kot. So kannst Du gleichzeitig an Deiner Geduld und Konsequenz arbeiten. Ist doch toll, oder nicht?
Hey, Du und Dein Hund, ihr schafft das schon! Wir finden es großartig, dass Du Dich informierst und können Dir ans Herz legen: Wann immer Du Dir unsicher sein solltest, kontaktiere doch Mal einen Hundetrainer in Deiner Nähe. Er kann Dir mehr über das Verhalten Deines Hundes erklären und Du wirst ihn immer besser verstehen können. Verständnis für Deinen Hund kann Dir auch in vielen anderen Situationen nützlich sein!