Selbst­ge­mach­tes für Pfer­de

Die Bezie­hung zu einem Pferd ist etwas ganz Beson­de­res, geprägt von Ver­trau­en, Ver­ständ­nis und einer tie­fen Zunei­gung. Vie­le Pfer­de­be­sit­zer suchen nach Wegen, die­se Ver­bin­dung wei­ter zu inten­si­vie­ren und ihrem vier­bei­ni­gen Freund eine Freu­de zu machen, die von Her­zen kommt. Selbst­ge­mach­tes für das Pferd anzu­bie­ten, ist hier eine wun­der­ba­re Mög­lich­keit. Es geht dabei um weit mehr als nur um eine net­te Ges­te oder eine kurz­fris­ti­ge Beschäf­ti­gung. Wenn man selbst Hand anlegt, um Lecker­lis zu backen, Pfle­ge­mit­tel her­zu­stel­len oder Spiel­zeug zu bas­teln, inves­tiert man Zeit und Gedan­ken in das Wohl des Tie­res. Man hat die vol­le Kon­trol­le über die Inhalts­stof­fe, kann auf indi­vi­du­el­le Bedürf­nis­se und Vor­lie­ben ein­ge­hen und ver­mei­det unnö­ti­ge Zusatz­stof­fe, die in man­chen kom­mer­zi­el­len Pro­duk­ten ent­hal­ten sein kön­nen. Ob es nun dar­um geht, eine spe­zi­el­le Diät ein­zu­hal­ten, All­er­gien zu berück­sich­ti­gen oder ein­fach nur etwas Ein­zig­ar­ti­ges zu schaf­fen – die Moti­va­tio­nen sind viel­fäl­tig. Die Freu­de in den Augen des Pfer­des, wenn es ein selbst­ge­ba­cke­nes Lecker­li annimmt oder neu­gie­rig ein neu­es Spiel­zeug erkun­det, ist oft Beloh­nung genug. Zudem kann das gemein­sa­me Tun, das Pla­nen und Vor­be­rei­ten, auch für den Men­schen eine berei­chern­de Erfah­rung sein. Es för­dert die Krea­ti­vi­tät und ver­tieft das Wis­sen über die Bedürf­nis­se und die Natur des Pfer­des. Von ein­fa­chen Rezep­ten für gesun­de Snacks bis hin zu krea­ti­ven Ideen für die Stall­ge­stal­tung oder die Fell­pfle­ge – die Mög­lich­kei­ten sind nahe­zu unbe­grenzt.

Die Bindung zu einem Pferd ist etwas ganz Besonderes
Die Bin­dung zu einem Pferd ist etwas ganz Beson­de­res

Das Wich­tigs­te auf einen Blick

Selbst­ge­mach­tes für Pfer­de bie­tet eine her­vor­ra­gen­de Mög­lich­keit, die Für­sor­ge indi­vi­du­ell zu gestal­ten und die Bin­dung zu stär­ken. Der ent­schei­den­de Vor­teil liegt in der vol­len Kon­trol­le über Zuta­ten und Mate­ria­li­en, was beson­ders bei Pfer­den mit All­er­gien oder spe­zi­el­len Ernäh­rungs­be­dürf­nis­sen von unschätz­ba­rem Wert ist. Es erlaubt, auf die spe­zi­fi­schen Vor­lie­ben des Pfer­des ein­zu­ge­hen und ihm eine Freu­de mit natür­li­chen, fri­schen Pro­duk­ten zu berei­ten. Neben dem Aspekt der gesun­den Ernäh­rung und Pfle­ge för­dert das Sel­ber­ma­chen auch die Krea­ti­vi­tät des Pfer­de­be­sit­zers und kann, je nach Pro­jekt, sogar kos­ten­ef­fi­zi­en­ter sein als der Kauf fer­ti­ger Pro­duk­te. Wich­tig ist jedoch stets, auf die Sicher­heit und Art­ge­recht­heit der selbst­ge­mach­ten Din­ge zu ach­ten und sich gut über geeig­ne­te Inhalts­stof­fe und Mate­ria­li­en zu infor­mie­ren.

  • Vol­le Kon­trol­le über Inhalts­stof­fe und Mate­ria­li­en.
  • Indi­vi­du­el­le Anpas­sung an die Bedürf­nis­se und Vor­lie­ben des Pfer­des.
  • Poten­zi­al zur Ver­mei­dung von uner­wünsch­ten Zusatz­stof­fen.
  • Stär­kung der Mensch-Pferd-Bezie­hung durch per­sön­li­che Zuwen­dung.
  • Mög­lich­keit, gesun­de und natür­li­che Alter­na­ti­ven zu schaf­fen.
  • För­de­rung der eige­nen Krea­ti­vi­tät und des Wis­sens über Pfer­de­be­dürf­nis­se.
  • Abso­lu­te Prio­ri­tät: Sicher­heit und Art­ge­recht­heit aller selbst­ge­mach­ten Pro­duk­te.

Die Vor­tei­le von Selbst­ge­mach­tem für Pfer­de: Mehr als nur ein Lecker­bis­sen

Wenn man dar­über nach­denkt, sei­nem Pferd etwas Selbst­ge­mach­tes zu geben, kommt einem viel­leicht zuerst das klas­si­sche Lecker­li in den Sinn. Doch die Vor­tei­le rei­chen viel tie­fer und betref­fen ganz unter­schied­li­che Berei­che des Pfer­de­le­bens und der Bezie­hung zwi­schen Mensch und Tier. Ein ganz wesent­li­cher Punkt ist die Trans­pa­renz der Inhalts­stof­fe. Gera­de bei Pfer­den mit gesund­heit­li­chen Beson­der­hei­ten wie Stoff­wech­sel­er­kran­kun­gen (z.B. EMS, Cus­hing), All­er­gien oder Fut­ter­mit­tel­un­ver­träg­lich­kei­ten ist es Gold wert, genau zu wis­sen, was im Fut­ter­trog oder auf der Haut lan­det. Man kann gezielt auf pro­ble­ma­ti­sche Zuta­ten ver­zich­ten und statt­des­sen auf sol­che set­zen, die dem Pferd gut­tun. Die­ser Aspekt der indi­vi­du­el­len Anpas­sung ist kaum zu über­schät­zen. Dar­über hin­aus ist die Her­stel­lung von Selbst­ge­mach­tem oft eine sehr bewuss­te und lie­be­vol­le Tätig­keit. Man nimmt sich Zeit, wählt Zuta­ten sorg­fäl­tig aus und steckt Mühe in die Zube­rei­tung. Die­se Form der Zuwen­dung kann die Mensch-Pferd-Bezie­hung auf eine sub­ti­le, aber wir­kungs­vol­le Wei­se stär­ken. Es ist ein Aus­druck von Für­sor­ge, der über die täg­li­che Rou­ti­ne hin­aus­geht. Und nicht zuletzt kann Selbst­ge­mach­tes auch eine Mög­lich­keit sein, unnö­ti­ge Zusatz­stof­fe wie künst­li­che Aro­men, Farb- oder Kon­ser­vie­rungs­stof­fe zu ver­mei­den, die in man­chen Fer­tig­pro­duk­ten ent­hal­ten sind.

Vor­tei­le im Über­blick

  • Kon­trol­le über Inhalts­stof­fe: Man weiß genau, was drin ist – ide­al bei All­er­gien oder spe­zi­el­len Diä­ten.
  • Indi­vi­dua­li­sie­rung: Per­fek­te Anpas­sung an Geschmack und Bedürf­nis­se des eige­nen Pfer­des.
  • Ver­mei­dung von Zusatz­stof­fen: Kei­ne uner­wünsch­ten Kon­ser­vie­rungs-, Farb- oder Aro­ma­stof­fe.
  • Fri­sche und Natür­lich­keit: Oft­mals Ver­wen­dung fri­scher, sai­so­na­ler Zuta­ten mög­lich.
  • Stär­kung der Bin­dung: Die lie­be­vol­le Zube­rei­tung ist eine Form der Zuwen­dung.
  • Krea­ti­ver Aus­gleich: Das Sel­ber­ma­chen kann ent­span­nend wir­ken und Freu­de berei­ten.
  • Lern­ef­fekt: Man beschäf­tigt sich inten­si­ver mit den Bedürf­nis­sen und der Ernäh­rung sei­nes Pfer­des.

Nach­tei­le im Über­blick

  • Zeit­auf­wand: Recher­che, Ein­kauf und Her­stel­lung kön­nen zeit­in­ten­siv sein.
  • Wis­sens­be­darf: Kennt­nis­se über pfer­de­ge­eig­ne­te Zuta­ten und deren Wir­kung sind nötig.
  • Halt­bar­keit: Selbst­ge­mach­tes ist oft nicht so lan­ge halt­bar wie indus­tri­ell gefer­tig­te Pro­duk­te.
  • Kos­ten: Hoch­wer­ti­ge Zuta­ten kön­nen teu­er sein; nicht immer ist es güns­ti­ger.
  • Feh­ler­ri­si­ko: Bei fal­scher Zube­rei­tung oder unge­eig­ne­ten Zuta­ten besteht ein Gesund­heits­ri­si­ko.

Die Ent­schei­dung für Selbst­ge­mach­tes ist also oft eine sehr bewuss­te. Es geht nicht pri­mär dar­um, Geld zu spa­ren – obwohl das bei man­chen Din­gen ein Neben­ef­fekt sein kann – son­dern viel­mehr um die Qua­li­tät und die per­sön­li­che Note. Man kann auf die spe­zi­fi­schen Vor­lie­ben sei­nes Pfer­des ein­ge­hen: Mag es lie­ber Apfel oder Karot­te? Bevor­zugt es bestimm­te Kräu­ter? Sol­che Details las­sen sich bei der Eigen­pro­duk­ti­on wun­der­bar berück­sich­ti­gen. Zudem ist der Pro­zess des Sel­ber­ma­chens oft auch ein Lern­pro­zess für den Pfer­de­be­sit­zer. Man setzt sich inten­si­ver mit The­men wie Pfer­de­er­näh­rung, natür­li­chen Pfle­ge­me­tho­den oder art­ge­rech­ter Beschäf­ti­gung aus­ein­an­der. Die­ses ver­tief­te Wis­sen kommt letzt­end­lich wie­der dem Pferd zugu­te. Es ist ein Kreis­lauf aus Geben und Neh­men, der die Bezie­hung berei­chert und das Ver­ständ­nis für­ein­an­der för­dert. Selbst klei­ne, mit Bedacht her­ge­stell­te Din­ge kön­nen eine gro­ße Wir­kung auf das Wohl­be­fin­den des Pfer­des haben und zei­gen ihm auf eine beson­de­re Wei­se, wie wich­tig es einem ist.

Verwöhne Dein Pferd mit selbstgemachten Leckereien
Ver­wöh­ne Dein Pferd mit selbst­ge­mach­ten Lecke­rei­en

Ess­ba­re Freu­de: Gesun­de Lecker­lis und Fut­ter-Ideen zum Sel­ber­ma­chen für Dein Pferd

Wer sei­nem Pferd eine klei­ne Freu­de machen möch­te, greift ger­ne zu Lecker­lis. Doch vie­le han­dels­üb­li­che Pro­duk­te ent­hal­ten Zucker, Melas­se oder ande­re Zusät­ze, die nicht jedes Pferd gut ver­trägt oder die in grö­ße­ren Men­gen unge­sund sein kön­nen. Selbst­ge­mach­te Lecker­lis bie­ten hier eine fan­tas­ti­sche Alter­na­ti­ve, um die Beloh­nung gesund und indi­vi­du­ell zu gestal­ten. Die Basis für Pfer­de­kek­se oder ande­re Snacks bil­den oft ein­fa­che, natür­li­che Zuta­ten: Hafer­flo­cken, gerie­be­ne Karot­ten, Äpfel (ent­kernt und in Maßen), Rote Bete oder auch spe­zi­el­le Pfer­de­müs­lis ohne Zucker­zu­satz. Als Bin­de­mit­tel kön­nen Lein­sa­men (geschro­tet und gequol­len oder gekocht), etwas Honig (spar­sam ver­wen­den!) oder unge­süß­tes Apfel­mus die­nen. Wich­tig ist, auf eine pfer­de­ge­rech­te Zusam­men­set­zung zu ach­ten und poten­zi­ell schäd­li­che Lebens­mit­tel wie Scho­ko­la­de, Zwie­beln, rohe Kar­tof­feln oder Avo­ca­do strikt zu mei­den. Auch bei Obst soll­te man den Frucht­zu­cker­ge­halt im Blick behal­ten, beson­ders bei Pfer­den mit Stoff­wech­sel­pro­ble­men. Der Krea­ti­vi­tät sind beim Backen kaum Gren­zen gesetzt, solan­ge die Zuta­ten­lis­te stimmt. Man kann Kräu­ter wie Pfef­fer­min­ze, Kamil­le oder Hage­but­ten­pul­ver hin­zu­fü­gen, die nicht nur gut schme­cken, son­dern auch posi­ti­ve Eigen­schaf­ten haben kön­nen. Den­noch gilt: Lecker­lis sind Beloh­nun­gen und soll­ten nur in mode­ra­ten Men­gen ver­füt­tert wer­den, um die aus­ge­wo­ge­ne Grund­füt­te­rung nicht zu stö­ren.

  • Apfel-Karot­ten-Hafer-Kek­se: Geras­pel­te Äpfel und Karot­ten mit Hafer­flo­cken und etwas Was­ser oder Lein­sa­men­sch­leim zu einem Teig ver­men­gen. Klei­ne, fla­che Taler for­men und bei nied­ri­ger Tem­pe­ra­tur (ca. 150°C) im Ofen gut durch­trock­nen las­sen, bis sie hart sind.
  • Kräu­ter-Lecker­lis: Eine Mischung aus pfer­de­ge­eig­ne­ten, getrock­ne­ten Kräu­tern (z.B. Brenn­nes­sel, Löwen­zahn, Spitz­we­ge­rich) mit etwas Honig oder Apfel­mus als Bin­de­mit­tel ver­mi­schen. Klei­ne Por­tio­nen auf ein Back­blech geben und bei nied­ri­ger Tem­pe­ra­tur trock­nen.
  • Bana­nen-Lein­sa­men-Bäll­chen (zucker­reich, nur in Kleinst­men­gen!): Eine rei­fe Bana­ne zer­drü­cken und mit geschro­te­tem Lein­sa­men (unge­kocht nur in klei­nen Men­gen sicher!) und even­tu­ell etwas Kokos­ras­peln ver­mi­schen, bis eine form­ba­re Mas­se ent­steht. Klei­ne Kugeln for­men und im Kühl­schrank fest wer­den las­sen.
  • Selbst­ge­mach­tes Mash (als gele­gent­li­che Mahl­zeit): Wei­zen­kleie (Vor­sicht bei emp­find­li­chen Pfer­den oder Rehe-Pfer­den), gekoch­te Lein­sa­men, gerie­be­ne Karot­ten, ein Schuss hoch­wer­ti­ges Pflan­zen­öl (z.B. Lein­öl) und war­me, nicht mehr hei­ße Flüs­sig­keit (Was­ser oder unge­süß­ter Kräu­ter­tee). Immer frisch zube­rei­ten und hand­warm ver­füt­tern.
  • Fut­ter-Eis für hei­ße Tage: Klein­ge­schnit­te­ne Äpfel, Karot­ten­stü­cke oder Bee­ren (z.B. Erd­bee­ren, Him­bee­ren – in gerin­gen Men­gen) mit Was­ser in einem Joghurt­be­cher oder einer Eis­wür­fel­form ein­frie­ren. Eine will­kom­me­ne Abküh­lung.
  • Getrei­de­freie Lecker­li-Alter­na­ti­ve: Für Pfer­de, die getrei­de­frei ernährt wer­den müs­sen, eig­nen sich zum Bei­spiel ein­ge­weich­te Heu­cobs oder ent­zu­cker­te Rüben­schnit­zel als Basis, ver­mischt mit Kräu­tern, Son­nen­blu­men­ker­nen (in Maßen) oder Karot­ten­ras­peln. Gut trock­nen las­sen.

Neben den klas­si­schen Lecker­lis las­sen sich auch klei­ne Fut­ter­er­gän­zun­gen oder beson­de­re Mahl­zei­ten selbst zube­rei­ten. Ein selbst­ge­mach­tes Mash an kal­ten Tagen oder nach star­ker Anstren­gung wird von vie­len Pfer­den ger­ne ange­nom­men. Hier kann man neben den Basis­zu­ta­ten auch spe­zi­el­le Kräu­ter oder Samen ein­mi­schen, die die Ver­dau­ung för­dern oder das Immun­sys­tem unter­stüt­zen – idea­ler­wei­se nach Rück­spra­che mit einem Fut­ter­be­ra­ter oder Tier­arzt. Wich­tig bei allen selbst­ge­mach­ten Fut­ter­mit­teln ist die kor­rek­te Lage­rung und Halt­bar­keit. Da meist kei­ne Kon­ser­vie­rungs­stof­fe ent­hal­ten sind, soll­ten sie zügig ver­braucht oder ent­spre­chend gela­gert wer­den (z.B. getrock­ne­te Kek­se in einer luft­dich­ten Dose, Mash immer frisch). Neue Lecker­lis oder Fut­ter­kom­po­nen­ten soll­ten immer lang­sam ange­füt­tert wer­den, um die Reak­ti­on des Pfer­des zu beob­ach­ten und Ver­dau­ungs­pro­ble­men vor­zu­beu­gen. Das Sel­ber­ma­chen von Fut­ter und Lecker­lis ist eine wun­der­ba­re Mög­lich­keit, die Ernäh­rung des Pfer­des bewusst zu gestal­ten und ihm mit gesun­den, lie­be­voll zube­rei­te­ten Klei­nig­kei­ten eine Freu­de zu berei­ten.

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Pfle­ge und Spiel: Krea­ti­ve DIY-Pro­jek­te, die Dein Pferd lie­ben wird

Selbst­ge­mach­tes für Pfer­de beschränkt sich nicht nur auf Ess­ba­res. Auch im Bereich Pfle­ge und Beschäf­ti­gung gibt es zahl­rei­che Mög­lich­kei­ten, krea­tiv zu wer­den und dem Pferd etwas Gutes zu tun. Vie­le kom­mer­zi­el­le Pfle­ge­pro­duk­te ent­hal­ten eine lan­ge Lis­te an Inhalts­stof­fen, bei denen man nicht immer genau weiß, was sie bewir­ken oder ob sie für das eige­ne Pferd opti­mal sind. Ein selbst­ge­mach­tes Flie­gen­spray auf Basis von Apfel­es­sig, Was­ser und eini­gen Trop­fen aus­ge­wähl­ter äthe­ri­scher Öle (wie Laven­del, Citro­nella oder Tee­baum­öl – hier ist Vor­sicht bei der Dosie­rung und Ver­träg­lich­keit gebo­ten!) kann eine natür­li­che Alter­na­ti­ve sein. Eben­so lässt sich ein pfle­gen­der Huf­bal­sam aus Bie­nen­wachs, Kokos­öl und viel­leicht etwas Lor­beer­öl her­stel­len. Der Vor­teil: Man kennt die Zuta­ten und kann auf sen­si­ble Haut oder spe­zi­el­le Bedürf­nis­se ein­ge­hen. Auch für die men­ta­le Aus­las­tung und gegen Lan­ge­wei­le im Stall oder auf dem Pad­dock las­sen sich tol­le Din­ge bas­teln. Ein ein­fa­cher Fut­ter­ball aus einer robus­ten PET-Fla­sche mit ein paar Löchern, gefüllt mit Heu­cobs oder Karot­ten­stü­cken, kann Pfer­de für eine gan­ze Wei­le beschäf­ti­gen. Oder wie wäre es mit einem Knab­ber-Mobi­le aus unge­spritz­ten Obst­baum­zwei­gen, Karot­ten und Apfel­stü­cken, auf­ge­hängt an einem siche­ren Ort? Wich­tig bei allem Spiel­zeug ist die Sicher­heit: Es dür­fen kei­ne Klein­tei­le abge­bis­sen und ver­schluckt wer­den kön­nen, und es darf kei­ne Ver­let­zungs­ge­fahr durch schar­fe Kan­ten oder Ver­hed­dern bestehen.

DIY-Pro­jekt IdeeMate­ria­li­en & Tipps
Natür­li­ches Flie­gen­sprayBasis: 1 Teil Apfel­es­sig, 2 Tei­le Was­ser. Zusät­ze (optio­nal & spar­sam!): weni­ge Trop­fen äthe­ri­sches Öl (z.B. Laven­del, Euka­lyp­tus-Citriodo­ra, Neem­öl). Vor Gebrauch Ver­träg­lich­keit an klei­ner Stel­le tes­ten. Gut schüt­teln.
Pfle­gen­des Huf­öl/-bal­samBasis: Pflanz­li­che Öle (z.B. Oli­ven­öl, Son­nen­blu­men­öl, Kokos­öl). Für Bal­sam: Bie­nen­wachs im Was­ser­bad schmel­zen und mit Ölen mischen. Optio­nal: Lor­beer­öl, Tee­baum­öl (anti­sep­tisch). In sau­be­ren Tie­gel abfül­len.
Mäh­nen­spray für Glanz & Kämm­bar­keitBasis: Was­ser, ein Schuss Aloe Vera Saft (unver­dünnt). Optio­nal: weni­ge Trop­fen Sei­den­pro­te­in oder Argan­öl für extra Glanz. In Sprüh­fla­sche fül­len, vor Gebrauch schüt­teln.
DIY Heu-Spiel­zeu­g/­Fut­ter­spen­derSta­bi­ler, lebens­mit­tel­ech­ter Eimer oder Kanis­ter. Meh­re­re Löcher (ca. 5-10 cm Durch­mes­ser) boh­ren, Kan­ten sorg­fäl­tig ent­gra­ten. Mit Heu oder gesun­den Knab­ber­sa­chen fül­len. Sicher auf­hän­gen oder auf den Boden legen.
Knab­ber­äs­te-Bün­delUnge­spritz­te Äste von Obst­bäu­men (Apfel, Bir­ne), Hasel­nuss oder Wei­de sam­meln. Zu einem Bün­del schnü­ren und im Stall oder auf dem Pad­dock zum Knab­bern anbie­ten. Regel­mä­ßig erneu­ern.
Mas­sa­ge-Hand­schuh/­Bürs­teAlten Hand­schuh mit auf­ge­näh­ten Holz­ku­geln oder Nop­pen ver­se­hen. Alter­na­tiv: Wei­che Natur­bors­ten in ein Holz­stück ein­ar­bei­ten für eine indi­vi­du­el­le Bürs­te.

Die Beschäf­ti­gung mit selbst­ge­mach­tem Spiel­zeug kann dazu bei­tra­gen, Ste­reo­ty­pien wie Kop­pen oder Weben vor­zu­beu­gen, die oft aus Lan­ge­wei­le oder Stress ent­ste­hen. Es för­dert die natür­li­che Neu­gier und den Spiel­trieb des Pfer­des. Bei der Aus­wahl der Mate­ria­li­en soll­te man stets auf Natür­lich­keit und Ungif­tig­keit ach­ten. Holz, Baum­woll­sei­le (ohne syn­the­ti­sche Fasern, die ver­schluckt wer­den könn­ten) oder robus­te, lebens­mit­tel­ech­te Kunst­stof­fe sind oft eine gute Wahl. Auch bei Pfle­ge­pro­duk­ten ist es rat­sam, neue Mischun­gen erst an einer klei­nen Haut­stel­le zu tes­ten, um all­er­gi­sche Reak­tio­nen aus­zu­schlie­ßen. Die Her­stel­lung sol­cher Din­ge muss nicht kom­pli­ziert sein. Oft sind es die ein­fa­chen Ideen, die die größ­te Freu­de berei­ten. Ein selbst­ge­floch­te­nes Putz­zeug­körb­chen, ein indi­vi­du­ell gestal­te­ter Leck­stein­hal­ter oder sogar ein ein­fa­cher Kratz­baum aus einem dicken Ast kön­nen den Pfer­deall­tag berei­chern. Es geht dar­um, die Umge­bung des Pfer­des anre­gen­der zu gestal­ten und ihm Mög­lich­kei­ten zur Selbst­be­schäf­ti­gung zu bie­ten, was letzt­end­lich zu einem aus­ge­gli­che­ne­ren und zufrie­de­ne­ren Pferd führt.

Selbstgemachte Leckerlis kommen bei Pferden gut an
Selbst­ge­mach­te Lecker­lis kom­men bei Pfer­den gut an

Sicher und art­ge­recht: Wor­auf Du ach­ten musst, wenn Du Selbst­ge­mach­tes für Dein Pferd her­stellst

Die Freu­de am Sel­ber­ma­chen und der Wunsch, dem Pferd etwas Gutes zu tun, sind wun­der­ba­re Antrie­be. Doch bei aller Krea­ti­vi­tät und Begeis­te­rung darf ein Aspekt nie­mals ver­nach­läs­sigt wer­den: die Sicher­heit und Art­ge­recht­heit der selbst her­ge­stell­ten Pro­duk­te. Pfer­de haben spe­zi­fi­sche Bedürf­nis­se und Emp­find­lich­kei­ten, die unbe­dingt berück­sich­tigt wer­den müs­sen. Bevor man also mit dem Backen, Mischen oder Bas­teln beginnt, ist eine gründ­li­che Recher­che uner­läss­lich. Wel­che Zuta­ten sind für Pfer­de unbe­denk­lich, wel­che sind nütz­lich und wel­che kön­nen sogar gif­tig oder schäd­lich sein? Es gibt zahl­rei­che Pflan­zen, Lebens­mit­tel und Sub­stan­zen, die für Men­schen harm­los, für Pfer­de aber gefähr­lich sind. Dazu gehö­ren bei­spiels­wei­se bestimm­te Zier­pflan­zen, aber auch Lebens­mit­tel wie Avo­ca­do oder rohe Boh­nen. Bei der Ver­wen­dung von Kräu­tern und äthe­ri­schen Ölen ist eben­falls Vor­sicht gebo­ten. Nicht jedes Kraut ist für jedes Pferd geeig­net, und äthe­ri­sche Öle müs­sen stark ver­dünnt und mit Bedacht ein­ge­setzt wer­den, da sie Haut­rei­zun­gen oder all­er­gi­sche Reak­tio­nen her­vor­ru­fen kön­nen. Im Zwei­fel gilt immer: Weni­ger ist mehr, und bei Unsi­cher­hei­ten soll­te unbe­dingt der Tier­arzt oder ein qua­li­fi­zier­ter Fut­ter­ex­per­te kon­sul­tiert wer­den. Dies gilt ins­be­son­de­re, wenn das Pferd bereits gesund­heit­li­che Pro­ble­me hat oder Medi­ka­men­te bekommt.

Worauf solltest Du achten, wenn du Selbstgemachtes für Dein Pferd herstellst
Wor­auf soll­test Du ach­ten, wenn du Selbst­ge­mach­tes für Dein Pferd her­stellst

Wich­ti­ge Sicher­heits­aspek­te bei Selbst­ge­mach­tem für Pfer­de

Die Her­stel­lung von Selbst­ge­mach­tem für Pfer­de ist eine ver­ant­wor­tungs­vol­le Auf­ga­be. Die obers­te Prio­ri­tät hat immer die Unver­sehrt­heit und das Wohl­be­fin­den des Tie­res. Eine sorg­fäl­ti­ge Aus­wahl der Mate­ria­li­en und Zuta­ten sowie eine gewis­sen­haf­te Ver­ar­bei­tung sind uner­läss­lich, um Risi­ken zu mini­mie­ren.

  • Unbe­denk­li­che Zutaten/​Materialien: Immer genau prü­fen, ob alle ver­wen­de­ten Sub­stan­zen für Pfer­de ver­träg­lich und ungif­tig sind. Lis­ten gif­ti­ger Pflan­zen und Lebens­mit­tel für Pfer­de beach­ten! Wei­te­re Infos hier­zu fin­dest Du in unse­rem Bei­trag „Was fres­sen Pfer­de und was dür­fen sie auf kei­nen Fall essen?
  • All­er­gien und Unver­träg­lich­kei­ten: Die indi­vi­du­el­len gesund­heit­li­chen Vor­aus­set­zun­gen und Emp­find­lich­kei­ten des eige­nen Pfer­des ken­nen und berück­sich­ti­gen.
  • Lang­sa­me Gewöh­nung: Neue Lecker­lis, Fut­ter­kom­po­nen­ten oder Pfle­ge­pro­duk­te immer lang­sam ein­füh­ren und das Pferd auf mög­li­che Reak­tio­nen beob­ach­ten.
  • Qua­li­tät und Fri­sche: Beson­ders bei Lebens­mit­teln auf hoch­wer­ti­ge, fri­sche Zuta­ten ach­ten. Auf kor­rek­te Lage­rung und die begrenz­te Halt­bar­keit von Selbst­ge­mach­tem ach­ten.
  • Siche­re Ver­ar­bei­tung und Anwen­dung: Bei Spiel­zeug oder Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­den auf sta­bi­le Ver­ar­bei­tung, kei­ne schar­fen Kan­ten, kei­ne ver­schluck­ba­ren Klein­tei­le und kei­ne Ver­hed­de­rungs­ge­fahr ach­ten.
  • Kor­rek­te Dosie­rung: Bei Kräu­tern, Ölen oder spe­zi­el­len Fut­ter­zu­sät­zen die emp­foh­le­ne Dosie­rung nicht über­schrei­ten. Im Zwei­fel nied­ri­ger dosie­ren.
  • Fach­li­chen Rat ein­ho­len: Bei Unsi­cher­hei­ten bezüg­lich Zuta­ten, Rezep­tu­ren oder der Eig­nung für das eige­ne Pferd immer einen Tier­arzt, Tier­heil­prak­ti­ker oder einen spe­zia­li­sier­ten Fut­ter­be­ra­ter kon­sul­tie­ren.
Kommunikationskurs Pferd
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Auch bei der Her­stel­lung von Spiel­zeug oder Pfle­ge­pro­duk­ten steht die Sicher­heit an ers­ter Stel­le. Spiel­zeu­ge müs­sen so kon­stru­iert sein, dass sich das Pferd nicht dar­an ver­let­zen, stran­gu­lie­ren oder Tei­le davon ver­schlu­cken kann. Mate­ria­li­en soll­ten robust, ungif­tig und split­ter­frei sein. Schar­fe Kan­ten oder her­vor­ste­hen­de Nägel und Schrau­ben sind tabu. Bei selbst­ge­mach­ten Pfle­ge­pro­duk­ten ist es rat­sam, die­se zunächst an einer klei­nen, unauf­fäl­li­gen Haut­stel­le zu tes­ten, um die Ver­träg­lich­keit zu prü­fen. Die Hygie­ne bei der Her­stel­lung, ins­be­son­de­re von Fut­ter­mit­teln, ist eben­falls ein wich­ti­ger Punkt, um die Bil­dung von Kei­men oder Schim­mel zu ver­mei­den. Selbst­ge­mach­te Pro­duk­te haben oft eine kür­ze­re Halt­bar­keit als kom­mer­zi­el­le Erzeug­nis­se, da sie in der Regel kei­ne Kon­ser­vie­rungs­stof­fe ent­hal­ten. Daher soll­ten sie kühl und tro­cken gela­gert und zügig ver­braucht wer­den. Letzt­end­lich trägt der Pfer­de­be­sit­zer die Ver­ant­wor­tung dafür, was er sei­nem Pferd anbie­tet. Eine sorg­fäl­ti­ge Pla­nung, fun­dier­tes Wis­sen und ein gesun­des Maß an Vor­sicht sind die bes­ten Vor­aus­set­zun­gen dafür, dass Selbst­ge­mach­tes zu einer ech­ten Berei­che­rung für Pferd und Mensch wird, ohne die Gesund­heit des Tie­res zu gefähr­den.

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Christina Williger

Christina Williger
Ernährungsberaterin für Hunde & Katzen, Gründerin

Im Laufe meines Lebens hatte (und habe) ich schon unzählige Haustiere. Zudem war ich fast 20 Jahre lang im Pferdesport sowie im Hundesport aktiv. Meine Tierliebe veranlasste mich dazu, als Bloggerin & Autorin im Heimtierbereich tätig zu werden und meine langjährigen Erfahrungen und mein umfangreiches Wissen über Tiere mit anderen zu teilen. Inspiriert durch die gesundheitlichen Herausforderungen meines Hundes Aragon habe ich mich außerdem zur zertifizierten Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen weitergebildet. Mit meinen Büchern und Blogs möchte ich das Bewusstsein für die Bedürfnisse unserer Haustiere schärfen, deren Lebensqualität nachhaltig verbessern und so zu einem harmonischeren Zusammenleben von Mensch und Tier beitragen.