Pferd zur Ver­fü­gung: Was bedeu­tet das?

Träumst Du auch schon lan­ge den Traum vom eige­nen Pferd? Nur an der Rea­li­sa­ti­on ist es bis­her geschei­tert? Die Ent­schei­dung, sich ein eige­nes Pferd anzu­schaf­fen will gut über­legt sein. Die stol­zen Tie­re rufen nicht nur in der Anschaf­fung eben­so stol­ze Prei­se auf. Auch Aus­stat­tung, Stall­mie­te, evtl. Zusatz­fut­ter, Huf­schmied und Tier­arzt kannst Du von vorn­her­ein mit ein­kal­ku­lie­ren. Bei der Auf­lis­tung der Kos­ten und der Betrach­tung des täg­li­chen Zeit­auf­wan­des rückt so manch ein Pfer­de-Traum in uner­reich­ba­re Fer­ne. Doch was wäre, wenn Dir jemand sein Pferd zur Ver­fü­gung stellt? Wenn Du ein Pferd ver­sor­gen darfst als wäre es Dein eige­nes? Ob eher Reit­be­tei­li­gung oder ein Pferd zur Ver­fü­gung etwas für Dich ist, kannst Du mit­hil­fe die­ses Arti­kels her­aus­fin­den. Außer­dem erfährst Du in die­sem Bei­trag was die Unter­schie­de zwi­schen die­sen bei­den Model­len und deren Vor- und Nach­tei­le sind. Viel Spaß beim Lesen!

Ein Pferd zur Ver­fü­gung, was heißt das?

Ein Pferd zur Ver­fü­gung zu haben bedeu­tet, dass Du Dich von A bis Z, von Schopf bis Schweif, von Mon­tag bis Sonn­tag, von mor­gens bis abends um ein Pferd küm­merst - in der Regel für eine vor­her fest­ge­leg­te Zeit. Nur gehö­ren tut es Dir offi­zi­ell nicht, wes­halb Du es auch nicht kau­fen musst. Das Pferd wird Dir sozu­sa­gen zur Nut­zung über­las­sen.

Wel­che Vor- und Nach­tei­le sich dar­aus erge­ben, jeman­dem die „Nut­zung“ sei­nes Pfer­des zu über­las­sen, dar­auf wol­len wir spä­ter noch ein­mal genau­er ein­ge­hen. Betrach­ten wir zunächst die Sei­te des Pfer­de­be­sit­zers. Fakt ist, dass das Leben einen manch­mal vor unge­ahn­te Her­aus­for­de­run­gen stellt. Eine lan­ge Krank­heit, ein Unfall, eine beruf­li­che Ver­än­de­rung, Schwan­ger­schaft - und schon wird die Zeit für das eige­ne Pferd knapp. Es weg zu geben kommt nicht in Fra­ge, denn für ech­te Tier­lieb­ha­ber, gehört Hund, Kat­ze, Hams­ter, Pferd oder Ter­ra­ri­en­tier ein­fach zur Fami­lie und zwar auf Leb­zei­ten. Also wird nach einer ande­ren Lösung gesucht und eine liegt dabei ganz nahe: Jemand ande­rem sein Pferd für eine gewis­se Zeit zur Ver­fü­gung zu stel­len. Viel­leicht steht ein beruf­li­cher Aus­lands­auf­ent­halt für sechs oder neun Mona­te an - viel­leicht aber auch län­ger. Viel­leicht ist nach einem Unfall eine län­ge­re Gene­sungs­zeit inklu­si­ve Reha von Nöten und der Zeit­raum nicht genau abseh­bar. Aus die­sem Grund ist es sinn­voll, alles was das “Pferd auf Zeit” mit sich bringt, ver­trag­lich fest­zu­hal­ten. Aber auch dazu spä­ter mehr. 

Sich ein Pferd mit jeman­dem zu tei­len, kann für alle Sei­ten von Vor­teil sein. Viel­leicht ist es auch für Dich die Erfül­lung eines Traums? 

Pferd zur Verfügung: Eigenes Pferd auf Zeit
Pferd zur Ver­fü­gung: Eige­nes Pferd auf Zeit

Was ist eine Reit­be­tei­li­gung?

Bei einer Reit­be­tei­li­gung wer­den ein, zwei, drei oder auch mehr fes­te oder fle­xi­ble Tage in der Woche aus­ge­macht, an denen Du Dich um Dein Pfle­ge­pferd küm­mern darfst. Oft wird dafür auch eine klei­ne finan­zi­el­le Betei­li­gung aus­ge­macht, je nach­dem wie vie­le Tage Du Dich um das Pferd küm­merst. 

Bei einer Reit­be­tei­li­gung tei­len sich Besit­zer und Betei­li­gung die Zeit mit dem Pferd und pro­fi­tie­ren so bei­de davon. Ja, um sich das teu­re Hob­by leis­ten zu kön­nen, sind auch vie­le Pfer­de­be­sit­zer voll berufs­tä­tig. Viel­leicht sind dabei Diens­tag und Don­ners­tag immer beson­ders lan­ge Tage, an denen sie es nur kurz oder gar nicht in den Stall schaf­fen wür­den. In die­sem Fall, oder auch wenn jun­ge Rei­te­rin­nen jeden Cent für ihr Pferd zusam­men­krat­zen und es doch am Monats­en­de eng wird, macht eine Reit­be­tei­li­gung und damit geteil­te Zeit und Kos­ten defi­ni­tiv Sinn. 

Auch im Rah­men einer Reit­be­tei­li­gung kannst Du an Reit­un­ter­richt, Gelän­de­rit­ten oder Tur­nie­ren teil­neh­men - auch ohne eige­nes Pferd. Das muss natür­lich mit dem Besit­zer abge­klärt wer­den und kommt auf Dei­ne eige­nen Ambi­tio­nen und Wün­sche sowie die Eig­nung und den Aus­bil­dungs­stand des Pfer­des an. 

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Unter­schie­de Pferd zur Ver­fü­gung vs. Reit­be­tei­li­gung

Viel­leicht hast Du schon ein paar Unter­schie­de zwi­schen einem Pferd zur Ver­fü­gung und einer Reit­be­tei­li­gung her­aus­le­sen kön­nen. Um Dir Dei­ne Ent­schei­dung ein­fa­cher zu machen, kommt hier eine genaue Über­sicht aller Vor- und Nach­tei­le der bei­den „Hor­se-Sha­ring-Vari­an­ten“: 

Vor­tei­le des Modells „Pferd zur Ver­fü­gung“

  • Das Gefühl, ein eige­nes Pferd zu besit­zen und die Mög­lich­keit, es auch so zu ver­sor­gen.
  • Gute Chan­ce, um in das Leben eines “ech­ten” Pfer­de­be­sit­zers hin­ein zu schnup­pern.
  • Kei­ne Anschaf­fungs­kos­ten aber trotz­dem 24 /​ 7 ein “eige­nes” Pferd zur Ver­fü­gung.
  • Dem Besit­zer wird gehol­fen, das Pferd darf blei­ben wo es ist und Du kommst Dei­nem Traum ein Stück näher. (WIN-WIN-WIN!)
  • Du übst Dich in allei­ni­ger Ver­ant­wor­tung für ein Lebe­we­sen.

Nach­tei­le des Modells „Pferd zur Ver­fü­gung“

  • Gro­ßer Zeit- und ggf. Kos­ten­auf­wand (je nach Ver­ein­ba­rung).
  • Du wirst “Dein Pferd” wahr­schein­lich irgend­wann wie­der abge­ben müs­sen.
  • Es gibt bei jeder Ent­schei­dung den Besit­zer, den Du mit ein­be­zie­hen musst.
  • Du bist gebun­den. Die Ver­ant­wor­tung für das Pferd liegt in Dei­ner Hand. Anders als bei einer Reit­stun­de, kannst Du „Dei­nem“ Pferd nicht ein­fach mal absa­gen.
Pferd zur Verfügung oder Reitbeteiligung
Pferd zur Ver­fü­gung oder Reit­be­tei­li­gung - Vor­tei­le und Nach­tei­le

Vor­tei­le des Modells „Reit­be­tei­li­gung“

  • Fle­xi­ble Zeit­ein­tei­lung /​ Abspra­che zwi­schen Besit­zer und Betei­li­gung.
  • Weni­ger Zeit­auf­wand als bei einem Pferd zur Ver­fü­gung oder eige­nem Pferd.
  • Kein Auf­kom­men für lau­fen­de oder gesam­te Kos­ten.
  • Es gibt auch kos­ten­freie Reit­be­tei­li­gun­gen oder sol­che mit klei­ner finan­zi­el­ler Betei­li­gung.
  • Du übst Dich in Ver­ant­wor­tung, kannst Dir die­se aber tei­len.

Nach­tei­le des Modells „Reit­be­tei­li­gung“

  • Im Zwei­fels­fall hast Du immer das Nach­se­hen, z.B. wenn der Besit­zer an “Dei­nem” Sams­tag doch einen eige­nen Aus­ritt plant oder das Pferd in einen ande­ren Stall umzieht.
  • Vie­le Rei­ter ver­der­ben das Pferd? Unei­nig­kei­ten zwi­schen Besit­zer und Betei­li­gung sind kei­ne Sel­ten­heit.
  • Du hast kein “eige­nes-Pferd-Gefühl” aber kei­ne Sor­ge, eure Bin­dung kann trotz­dem wun­der­bar sein!
  • Je nach Stall­ge­mein­schaft, wer­den Reit­be­tei­li­gun­gen manch­mal schlech­ter auf­ge­nom­men als “ech­te Pfer­de­be­sit­zer”.

Du siehst also, es erge­ben sich auf bei­den Sei­ten Vor- und Nach­tei­le. Ein Pferd zur Ver­fü­gung bie­tet Dir mehr Mög­lich­kei­ten. Hast Du Dei­nen Schütz­ling für län­ge­re Zeit in Dei­ner Obhut, kannst Du auch Aus­rüs­tung wie Sat­tel, Zaum­zeug etc. nach Dei­nen Vor­lie­ben kau­fen. Bei einer Reit­be­tei­li­gung wirst Du Dich wahr­schein­lich immer mit dem Mate­ri­al begnü­gen müs­sen, wel­ches der Besit­zer sich aus­ge­sucht hat. Was nicht schlimm ist, es kann ja auch gut sein, dass es zwi­schen euch per­fekt passt! 

Trotz­dem sind die größ­ten zu beden­ken­den Fak­to­ren nicht, ob Dein Hin­tern in den vor­han­de­nen Sat­tel passt (auch wenn das natür­lich der Fall sein soll­te) oder Dir die Strass-Stein­chen am Stirn­rie­men gefal­len, son­dern wie viel Zeit und Mit­tel Dir zur Ver­fü­gung ste­hen. Es ist viel­mehr eine Fra­ge nach der Ver­ant­wor­tung, die Du tra­gen möch­test, ob Du Dich für ein Pfle­ge­pferd und damit eine Reit­be­tei­li­gung oder für ein Pferd zur Ver­fü­gung ent­schei­dest.

Ein Verfügungspferd bedeutet Verantwortung zu übernehmen
Ein Ver­fü­gungs­pferd bedeu­tet Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men

Was kos­tet ein Pferd zur Ver­fü­gung?

Wie viel ein Pferd zur Ver­fü­gung kos­tet, hängt von unter­schied­li­chen Fak­to­ren ab. Einer­seits liegt es dar­an, wel­che per­sön­li­chen Anfor­de­run­gen das Pferd mit sich bringt, wie und wo es lebt und ande­rer­seits, was Du mit dem Besit­zer aus­han­delst. Die Über­nah­me der Kos­ten kön­nen dabei immer indi­vi­du­ell auf­ge­teilt wer­den. Ein gut gemein­ter Rat: Trefft direkt am Anfang kla­re und detail­lier­te Abspra­chen, wel­che ihr bes­ten­falls ver­trag­lich fest­hal­tet. Das ver­mei­det Stress und Streit im Nach­hin­ein und jeder weiß wor­an er ist!

Je nach­dem, ob Du nur für die lau­fen­den Kos­ten oder für die gesam­ten Kos­ten auf­kom­men musst, kann fol­gen­des auf Dich zukom­men:

  • In wel­cher Stall­form wird das Pferd gehal­ten und was kos­tet die Unter­brin­gung dort?
  • Benö­tigt das Pferd spe­zi­el­les Zusatz­fut­ter?
  • Wie oft kommt der Huf­schmied? Braucht das Pferd vllt. einen teu­ren Spe­zi­al­be­schlag?
  • Gibt es Vor­er­kran­kun­gen? Benö­tigt das Pferd regel­mä­ßig Medi­ka­men­te oder tier­ärzt­li­che Behand­lun­gen?
  • Wer über­nimmt die Tier­arzt­kos­ten für aku­te Pro­ble­me aber auch für Imp­fun­gen, Wurm­ku­ren etc.?
  • Wer trägt die Kos­ten für die Ver­si­che­run­gen?

Dass Lecker­lis und Co. auf Dei­ne Kap­pe gehen, ver­steht sich qua­si von selbst. Du möch­test ja nicht eine mög­lichst güns­ti­ge Opti­on aus­han­deln, son­dern eine fai­re Kos­ten­über­nah­me für Dein Pferd zur Ver­fü­gung. Von Anfang an ehr­lich, offen und gewis­sen­haft über die anfal­len­den Kos­ten zu spre­chen ist unab­ding­bar! 

Eine genaue Sum­me, was Dich Dein Pferd im Monat kos­tet, ist schwer auf­zu­lis­ten. An die­sen Zah­len kannst Du Dich jedoch grob ori­en­tie­ren:

Pferd zur Ver­fü­gung - Was kos­tet was?

Unter­brin­gung /​ Stall­mie­teca. 250,00 - 600,00 € /​ Monat
Lecker­lis & evtl. Zusatz­fut­terca. 20,00 - 100,00 € /​ Monat
Huf­schmiedca. 20,00 - 80,00 € /​ Monat
Tier­arzt x nicht kal­ku­lier­bar
Ver­si­che­rungca. 20,00 - 150,00 € /​ Monat
Reit­un­ter­richtca. 60,00 - 120, 00 € /​ Monat
Aus­rüs­tungje nach Zustand und Ver­schleiß ca. 20,00 - 50,00 € /​ Monat

Du siehst also, selbst wenn Du mit dem Mini­mum kal­ku­lierst, belau­fen sich die Kos­ten schnell auf meh­re­re hun­dert Euro im Monat. Nach oben hin ist im Reit­sport bekannt­lich kei­ne Gren­ze gesetzt.

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Wie fin­de ich ein Pferd zur Ver­fü­gung?

  • Sprich aktiv Leu­te an: Wahr­schein­lich bist Du bereits als Reit­schü­ler oder Reit­be­tei­li­gung in einem Stall unter­wegs. Die ein­fachs­te Mög­lich­keit, um ein Pferd zu fin­den, wel­ches Dir zur Ver­fü­gung gestellt wird, ist mit Dei­nen Stall­ka­me­ra­den über Dein Vor­ha­ben zu reden! Viel­leicht triffst Du so auf einen Gedan­ken, den ein ande­rer noch nicht aus­ge­spro­chen hat. Din­ge erge­ben sich, wenn Men­schen mit­ein­an­der spre­chen. Traue Dich ruhig, her­um zu fra­gen, ob jemand jeman­den kennt, der…
  • Las­se alle wis­sen, was Du suchst: Mache einen Aus­hang am schwar­zen Brett! Eine Pinn­wand wirst Du in den meis­ten Reit­stäl­len fin­den. Schrei­be dar­auf wer Du bist und was Du suchst. Gib unbe­dingt meh­re­re Kon­takt­mög­lich­kei­ten an. Gera­de älte­re Gene­ra­tio­nen wol­len Wich­ti­ges lie­ber per Tele­fon bespre­chen, als eine E-Mail oder Whats­App zu schi­cken!
  • Gib eine Anzei­ge im Inter­net auf: Nut­ze das Inter­net! Klein­an­zei­gen gibt es auf vie­len ver­schie­de­nen Por­ta­len. Hier kannst Du Dich ent­we­der auf ein Inse­rat mel­den oder sel­ber eine Anzei­ge schal­ten. Manch­mal dau­ert es eine Wei­le, bis sich jemand mel­det und noch län­ger, bis es jemand ist, wo es dann auch passt. Aber es lohnt sich, die Anzei­gen im Auge zu behal­ten! 
  • Gut zu Wis­sen - Pony auf Zeit: Es gibt manch­mal Feri­en­reit­an­la­gen oder Pony­hö­fe, die über die Win­ter­sai­son kei­nen oder nur einen ein­ge­schränk­ten Betrieb anbie­ten. Man­che suchen dann über die Win­ter­mo­na­te jeman­den, dem sie ihre Tie­re zur Ver­fü­gung stel­len kön­nen. Oft dür­fen die Pfer­de oder Ponys für die­se Zeit auch umzie­hen, zum Bei­spiel in einen Stall in Dei­ner Nähe! Auch hier lohnt es sich, Augen und Ohren offen zu hal­ten und aktiv Reit­stäl­le anzu­spre­chen.
Ein passendes Pferd zur Verfügung zu finden kann schwierig sein
Ein pas­sen­des Pferd zur Ver­fü­gung zu fin­den kann schwie­rig sein

Ken­nen­ler­nen - Soll­te ich einen Pro­be­ritt ver­ein­ba­ren?

Ja, unbe­dingt! Ihr soll­tet euch für ein gegen­sei­ti­ges Ken­nen­ler­nen aus­rei­chend Zeit neh­men. Vor allem dann, wenn Dir jemand sein Pferd zur Ver­fü­gung stellt, soll­tet ihr euch alle gut lei­den kön­nen. Schließ­lich wirst Du Dich nicht nur um das Pferd küm­mern, son­dern auch mit dem Besit­zer in engem Kon­takt ste­hen. Ein ers­tes Ken­nen­ler­nen und ein Pro­be­ritt kön­nen auf­schluss­reich sein. Mach Dir aber kei­nen Stress, dass Du Dei­ne Reit­küns­te unter Beweis stel­len musst. In ers­ter Linie geht es dar­um, ein Gefühl für das Pferd zu ent­wi­ckeln und her­aus­zu­fin­den, ob ihr gut zusam­men­passt und euch eine gemein­sa­me Zukunft (auf Zeit) vor­stel­len könnt.

Viel­leicht ver­ein­bart ihr auch ein zwei­tes oder drit­tes Tref­fen, bevor eine Ent­schei­dung fällt. Wich­tig ist, dass bei­de Sei­ten die­sel­ben Inter­es­sen ver­fol­gen, für Rück­fra­gen erreich­bar sind und von Anfang an klar kom­mu­ni­zie­ren, was ihnen wich­tig und was abso­lu­te NO-GO’s sind. Viel­leicht möch­test Du unbe­dingt mit “Dei­nem Pferd” an Tur­nie­ren teil­neh­men aber für den Besit­zer kommt das gar nicht in Fra­ge? Oder Du schwingst Dich ger­ne ohne Sat­tel auf den Pfer­de­rü­cken und prescht über die Stop­pel­fel­der, der Besit­zer des Pfer­des möch­te dies aber unter kei­nen Umstän­den? Es gibt vie­le Din­ge, in denen man sich unei­nig sein kann oder erst noch eini­gen muss. Trans­pa­renz lau­tet das Zau­ber­wort.

Ver­traue auf Dein Bauch­ge­fühl und las­se Dich auf Nichts ein, was sich für Dich nicht rich­tig anfühlt. So eine ver­ant­wor­tungs­vol­le Ent­schei­dung will gut über­legt sein!

Pferd zur Ver­fü­gung Ver­trag & Kon­di­tio­nen - Was muss gere­gelt wer­den?

Ihr soll­tet unbe­dingt einen Ver­trag auf­set­zen über die Zeit, in der Du Dich um das Pferd küm­merst. Zwar kön­nen Abspra­chen auch münd­lich getrof­fen wer­den, aber im Streit­fall ziehst Du dann wahr­schein­lich den Kür­ze­ren. Es gibt im Inter­net bereits eini­ge Bei­spiel­ver­trä­ge. Ihr könnt euren Ver­trag aber auch ganz indi­vi­du­ell auf­set­zen. Soll­test Du Dir unsi­cher sein, las­se den Ver­trag vor­ab von einem Anwalt che­cken und mache Dir noch ein­mal bewusst, welch wich­ti­ge Ent­schei­dung Du hier triffst! 

In eurem Ver­trag über die Nut­zungs­über­las­sung des Pfer­des soll­te fol­gen­des unbe­dingt gere­gelt sein: 

  • Zwi­schen wem wird der Ver­trag geschlos­sen?
  • Um wel­ches Pferd han­delt es sich? (Name, Geburts­da­tum, Ras­se, Far­be, Geschlecht, Chip­num­mer etc.)
  • Hat das Pferd Vor­er­kran­kun­gen /​ Beein­träch­ti­gun­gen?
  • Ist der Ver­trag befris­tet und wenn ja zu wel­chem Dar­um?
  • Wie hand­habt ihr eine vor­zei­ti­ge Ver­trags­auf­lö­sung?
  • Wann darf der Ver­trag frist­los gekün­digt wer­den?
  • Wer über­nimmt die Kos­ten für Fut­ter, Was­ser, Ein­streu, regel­mä­ßi­ge Wurm­ku­ren, Huf­schmied und tier­ärzt­li­che Ver­sor­gung?
  • Wer trägt die Kos­ten für die Ver­si­che­run­gen?
  • Wer darf sich um das Pferd küm­mern, wenn Du krank oder ver­hin­dert bist?
  • Gibt es eine ein­ma­li­ge Gebühr für die Nut­zungs­über­las­sung des Pfer­des?
  • Nut­zungs­be­schrän­kung (Pferd darf nicht ein­ge­setzt wer­den für Tur­nie­re, Gespan­ne, Vol­ti­gie­ren, Zucht, sons­ti­ge Ein­schrän­kun­gen)
  • Wel­che Papie­re wer­den über­ge­ben?
  • Sons­ti­ges /​ Sal­va­to­ri­sche Klau­sel
  • Unter­schrif­ten bei­der Par­tei­en
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War­um wer­den Pfer­de zur Ver­fü­gung gestellt? 

Manch­mal spielt das Leben ein­fach nicht so, wie wir es uns vor­ge­stellt haben. Ist das Leben in eine Schief­la­ge gera­ten, ist man manch­mal auf Hil­fe ange­wie­sen. Pfer­de­be­sit­zer, die sich aus einem bestimm­ten Grund über län­ge­re Zeit nicht um ihr Pferd küm­mern kön­nen, die­ses aber nicht ver­kau­fen wol­len, fin­den eine tol­le Lösung dar­in, jeman­dem ihr Pferd zur Ver­fü­gung zu stel­len.

Dar­aus erge­ben sich fol­gen­de Vor­tei­le für den Eigen­tü­mer:

  • Das Pferd muss nicht ver­kauft wer­den son­dern bleibt in der Fami­lie
  • Die Kos­ten wer­den für einen gewis­sen Zeit­raum ganz oder teil­wei­se über­nom­men
  • Es kann genau ver­trag­lich fest­ge­legt wer­den, für wel­chen Zeit­raum und zu wel­chen Kon­di­tio­nen das Pferd zur Ver­fü­gung gestellt wird
  • Der Eigen­tü­mer kann sich eine ver­trau­ens­wür­di­ge Per­son aus­su­chen, bei der er ein gutes Bauch­ge­fühl hat
  • Er kann das Pferd regel­mä­ßig besu­chen und sich über den all­ge­mei­nen Zustand des Pfer­des erkun­di­gen
Gründe warum ein Pferd zur Verfügung gestellt wird können vielfältig sein
Die Grün­de, war­um ein Pferd zur Ver­fü­gung gestellt wird, kön­nen viel­fäl­tig sein

Wel­che Vor­aus­set­zun­gen muss ich als „Pfer­de­be­sit­zer auf Zeit“ erfül­len?

Um ein Pferd zur Ver­fü­gung zu ergat­tern, soll­test Du fast die glei­chen Vor­aus­set­zun­gen erfül­len kön­nen wie ein ech­ter Pfer­de­be­sit­zer!

Du musst Dir abso­lut im Kla­ren über die Ver­ant­wor­tung sein, die ein Pferd mit sich bringt. Auch wenn es in die­sem Fall nicht zu 100 % Dein eige­nes Pferd ist, bist Du dafür ver­ant­wort­lich, dass es ein gesun­des und art­ge­rech­tes Leben füh­ren kann - und zwar jeden Tag! Kannst Du Dir das vor­stel­len und finan­zi­ell auch leis­ten? Passt der täg­li­che Besuch von zwei bis vier oder ger­ne auch mehr Stun­den im Stall in Dei­nen Zeit­plan? Wer kann sich küm­mern, soll­test Du ein­mal krank oder ver­hin­dert sein? Wel­che Ansprü­che hast Du an den Stall, den Aus­bil­dungs­stand des Pfer­des und an Dich selbst? Was sagt dein Bauch­ge­fühl nach dem ers­ten Ken­nen­ler­nen? Passt das wirk­lich oder soll­test Du lie­ber wei­ter schau­en?

Es ist wich­tig, all die­se Fra­gen im Vor­feld für sich zu klä­ren. Die Ent­schei­dung, die Du hier triffst, bestimmt maß­geb­lich das Leben zwei­er zau­ber­haf­ter Wesen - Dei­nem eige­nen und dem von Dei­nem Ver­fü­gungs­pferd­chen! Wir fin­den es klas­se, dass Du Dir all die­se Gedan­ken machst und wün­schen Dir viel Erfolg bei Dei­ner Suche!

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Christina Williger

Christina Williger
Ernährungsberaterin für Hunde & Katzen, Gründerin

Im Laufe meines Lebens hatte (und habe) ich schon unzählige Haustiere. Zudem war ich fast 20 Jahre lang im Pferdesport sowie im Hundesport aktiv. Meine Tierliebe veranlasste mich dazu, als Bloggerin & Autorin im Heimtierbereich tätig zu werden und meine langjährigen Erfahrungen und mein umfangreiches Wissen über Tiere mit anderen zu teilen. Inspiriert durch die gesundheitlichen Herausforderungen meines Hundes Aragon habe ich mich außerdem zur zertifizierten Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen weitergebildet. Mit meinen Büchern und Blogs möchte ich das Bewusstsein für die Bedürfnisse unserer Haustiere schärfen, deren Lebensqualität nachhaltig verbessern und so zu einem harmonischeren Zusammenleben von Mensch und Tier beitragen.