Pferd zur Ver­fü­gung: Was bedeu­tet das?

Träumst Du auch schon lan­ge den Traum vom eige­nen Pferd? Nur an der Rea­li­sa­ti­on ist es bis­her geschei­tert? Die Ent­schei­dung, sich ein eige­nes Pferd anzu­schaf­fen will gut über­legt sein. Die stol­zen Tie­re rufen nicht nur in der Anschaf­fung eben­so stol­ze Prei­se auf. Auch Aus­stat­tung, Stall­mie­te, evtl. Zusatz­fut­ter, Huf­schmied und Tier­arzt kannst Du von vorn­her­ein mit ein­kal­ku­lie­ren. Bei der Auf­lis­tung der Kos­ten und der Betrach­tung des täg­li­chen Zeit­auf­wan­des rückt so manch ein Pfer­de-Traum in uner­reich­ba­re Fer­ne. Doch was wäre, wenn Dir jemand sein Pferd zur Ver­fü­gung stellt? Wenn Du ein Pferd ver­sor­gen darfst als wäre es Dein eige­nes? Ob eher Reit­be­tei­li­gung oder ein Pferd zur Ver­fü­gung etwas für Dich ist, kannst Du mit­hil­fe die­ses Arti­kels her­aus­fin­den. Außer­dem erfährst Du in die­sem Bei­trag was die Unter­schie­de zwi­schen die­sen bei­den Model­len und deren Vor- und Nach­tei­le sind. Viel Spaß beim Lesen!

Ein Pferd zur Ver­fü­gung, was heißt das?

Ein Pferd zur Ver­fü­gung zu haben bedeu­tet, dass Du Dich von A bis Z, von Schopf bis Schweif, von Mon­tag bis Sonn­tag, von mor­gens bis abends um ein Pferd küm­merst - in der Regel für eine vor­her fest­ge­leg­te Zeit. Nur gehö­ren tut es Dir offi­zi­ell nicht, wes­halb Du es auch nicht kau­fen musst. Das Pferd wird Dir sozu­sa­gen zur Nut­zung über­las­sen.

Wel­che Vor- und Nach­tei­le sich dar­aus erge­ben, jeman­dem die „Nut­zung“ sei­nes Pfer­des zu über­las­sen, dar­auf wol­len wir spä­ter noch ein­mal genau­er ein­ge­hen. Betrach­ten wir zunächst die Sei­te des Pfer­de­be­sit­zers. Fakt ist, dass das Leben einen manch­mal vor unge­ahn­te Her­aus­for­de­run­gen stellt. Eine lan­ge Krank­heit, ein Unfall, eine beruf­li­che Ver­än­de­rung, Schwan­ger­schaft - und schon wird die Zeit für das eige­ne Pferd knapp. Es weg zu geben kommt nicht in Fra­ge, denn für ech­te Tier­lieb­ha­ber, gehört Hund, Kat­ze, Hams­ter, Pferd oder Ter­ra­ri­en­tier ein­fach zur Fami­lie und zwar auf Leb­zei­ten. Also wird nach einer ande­ren Lösung gesucht und eine liegt dabei ganz nahe: Jemand ande­rem sein Pferd für eine gewis­se Zeit zur Ver­fü­gung zu stel­len. Viel­leicht steht ein beruf­li­cher Aus­lands­auf­ent­halt für sechs oder neun Mona­te an - viel­leicht aber auch län­ger. Viel­leicht ist nach einem Unfall eine län­ge­re Gene­sungs­zeit inklu­si­ve Reha von Nöten und der Zeit­raum nicht genau abseh­bar. Aus die­sem Grund ist es sinn­voll, alles was das “Pferd auf Zeit” mit sich bringt, ver­trag­lich fest­zu­hal­ten. Aber auch dazu spä­ter mehr. 

Sich ein Pferd mit jeman­dem zu tei­len, kann für alle Sei­ten von Vor­teil sein. Viel­leicht ist es auch für Dich die Erfül­lung eines Traums? 

Pferd zur Verfügung: Eigenes Pferd auf Zeit
Pferd zur Ver­fü­gung: Eige­nes Pferd auf Zeit

Was ist eine Reit­be­tei­li­gung?

Bei einer Reit­be­tei­li­gung wer­den ein, zwei, drei oder auch mehr fes­te oder fle­xi­ble Tage in der Woche aus­ge­macht, an denen Du Dich um Dein Pfle­ge­pferd küm­mern darfst. Oft wird dafür auch eine klei­ne finan­zi­el­le Betei­li­gung aus­ge­macht, je nach­dem wie vie­le Tage Du Dich um das Pferd küm­merst. 

Bei einer Reit­be­tei­li­gung tei­len sich Besit­zer und Betei­li­gung die Zeit mit dem Pferd und pro­fi­tie­ren so bei­de davon. Ja, um sich das teu­re Hob­by leis­ten zu kön­nen, sind auch vie­le Pfer­de­be­sit­zer voll berufs­tä­tig. Viel­leicht sind dabei Diens­tag und Don­ners­tag immer beson­ders lan­ge Tage, an denen sie es nur kurz oder gar nicht in den Stall schaf­fen wür­den. In die­sem Fall, oder auch wenn jun­ge Rei­te­rin­nen jeden Cent für ihr Pferd zusam­men­krat­zen und es doch am Monats­en­de eng wird, macht eine Reit­be­tei­li­gung und damit geteil­te Zeit und Kos­ten defi­ni­tiv Sinn. 

Auch im Rah­men einer Reit­be­tei­li­gung kannst Du an Reit­un­ter­richt, Gelän­de­rit­ten oder Tur­nie­ren teil­neh­men - auch ohne eige­nes Pferd. Das muss natür­lich mit dem Besit­zer abge­klärt wer­den und kommt auf Dei­ne eige­nen Ambi­tio­nen und Wün­sche sowie die Eig­nung und den Aus­bil­dungs­stand des Pfer­des an. 

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Unter­schie­de Pferd zur Ver­fü­gung vs. Reit­be­tei­li­gung

Viel­leicht hast Du schon ein paar Unter­schie­de zwi­schen einem Pferd zur Ver­fü­gung und einer Reit­be­tei­li­gung her­aus­le­sen kön­nen. Um Dir Dei­ne Ent­schei­dung ein­fa­cher zu machen, kommt hier eine genaue Über­sicht aller Vor- und Nach­tei­le der bei­den „Hor­se-Sha­ring-Vari­an­ten“: 

Vor­tei­le des Modells „Pferd zur Ver­fü­gung“

  • Das Gefühl, ein eige­nes Pferd zu besit­zen und die Mög­lich­keit, es auch so zu ver­sor­gen.
  • Gute Chan­ce, um in das Leben eines “ech­ten” Pfer­de­be­sit­zers hin­ein zu schnup­pern.
  • Kei­ne Anschaf­fungs­kos­ten aber trotz­dem 24 /​ 7 ein “eige­nes” Pferd zur Ver­fü­gung.
  • Dem Besit­zer wird gehol­fen, das Pferd darf blei­ben wo es ist und Du kommst Dei­nem Traum ein Stück näher. (WIN-WIN-WIN!)
  • Du übst Dich in allei­ni­ger Ver­ant­wor­tung für ein Lebe­we­sen.

Nach­tei­le des Modells „Pferd zur Ver­fü­gung“

  • Gro­ßer Zeit- und ggf. Kos­ten­auf­wand (je nach Ver­ein­ba­rung).
  • Du wirst “Dein Pferd” wahr­schein­lich irgend­wann wie­der abge­ben müs­sen.
  • Es gibt bei jeder Ent­schei­dung den Besit­zer, den Du mit ein­be­zie­hen musst.
  • Du bist gebun­den. Die Ver­ant­wor­tung für das Pferd liegt in Dei­ner Hand. Anders als bei einer Reit­stun­de, kannst Du „Dei­nem“ Pferd nicht ein­fach mal absa­gen.
Pferd zur Verfügung oder Reitbeteiligung
Pferd zur Ver­fü­gung oder Reit­be­tei­li­gung - Vor­tei­le und Nach­tei­le

Vor­tei­le des Modells „Reit­be­tei­li­gung“

  • Fle­xi­ble Zeit­ein­tei­lung /​ Abspra­che zwi­schen Besit­zer und Betei­li­gung.
  • Weni­ger Zeit­auf­wand als bei einem Pferd zur Ver­fü­gung oder eige­nem Pferd.
  • Kein Auf­kom­men für lau­fen­de oder gesam­te Kos­ten.
  • Es gibt auch kos­ten­freie Reit­be­tei­li­gun­gen oder sol­che mit klei­ner finan­zi­el­ler Betei­li­gung.
  • Du übst Dich in Ver­ant­wor­tung, kannst Dir die­se aber tei­len.

Nach­tei­le des Modells „Reit­be­tei­li­gung“

  • Im Zwei­fels­fall hast Du immer das Nach­se­hen, z.B. wenn der Besit­zer an “Dei­nem” Sams­tag doch einen eige­nen Aus­ritt plant oder das Pferd in einen ande­ren Stall umzieht.
  • Vie­le Rei­ter ver­der­ben das Pferd? Unei­nig­kei­ten zwi­schen Besit­zer und Betei­li­gung sind kei­ne Sel­ten­heit.
  • Du hast kein “eige­nes-Pferd-Gefühl” aber kei­ne Sor­ge, eure Bin­dung kann trotz­dem wun­der­bar sein!
  • Je nach Stall­ge­mein­schaft, wer­den Reit­be­tei­li­gun­gen manch­mal schlech­ter auf­ge­nom­men als “ech­te Pfer­de­be­sit­zer”.

Du siehst also, es erge­ben sich auf bei­den Sei­ten Vor- und Nach­tei­le. Ein Pferd zur Ver­fü­gung bie­tet Dir mehr Mög­lich­kei­ten. Hast Du Dei­nen Schütz­ling für län­ge­re Zeit in Dei­ner Obhut, kannst Du auch Aus­rüs­tung wie Sat­tel, Zaum­zeug etc. nach Dei­nen Vor­lie­ben kau­fen. Bei einer Reit­be­tei­li­gung wirst Du Dich wahr­schein­lich immer mit dem Mate­ri­al begnü­gen müs­sen, wel­ches der Besit­zer sich aus­ge­sucht hat. Was nicht schlimm ist, es kann ja auch gut sein, dass es zwi­schen euch per­fekt passt! 

Trotz­dem sind die größ­ten zu beden­ken­den Fak­to­ren nicht, ob Dein Hin­tern in den vor­han­de­nen Sat­tel passt (auch wenn das natür­lich der Fall sein soll­te) oder Dir die Strass-Stein­chen am Stirn­rie­men gefal­len, son­dern wie viel Zeit und Mit­tel Dir zur Ver­fü­gung ste­hen. Es ist viel­mehr eine Fra­ge nach der Ver­ant­wor­tung, die Du tra­gen möch­test, ob Du Dich für ein Pfle­ge­pferd und damit eine Reit­be­tei­li­gung oder für ein Pferd zur Ver­fü­gung ent­schei­dest.

Ein Verfügungspferd bedeutet Verantwortung zu übernehmen
Ein Ver­fü­gungs­pferd bedeu­tet Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men

Was kos­tet ein Pferd zur Ver­fü­gung?

Wie viel ein Pferd zur Ver­fü­gung kos­tet, hängt von unter­schied­li­chen Fak­to­ren ab. Einer­seits liegt es dar­an, wel­che per­sön­li­chen Anfor­de­run­gen das Pferd mit sich bringt, wie und wo es lebt und ande­rer­seits, was Du mit dem Besit­zer aus­han­delst. Die Über­nah­me der Kos­ten kön­nen dabei immer indi­vi­du­ell auf­ge­teilt wer­den. Ein gut gemein­ter Rat: Trefft direkt am Anfang kla­re und detail­lier­te Abspra­chen, wel­che ihr bes­ten­falls ver­trag­lich fest­hal­tet. Das ver­mei­det Stress und Streit im Nach­hin­ein und jeder weiß wor­an er ist!

Je nach­dem, ob Du nur für die lau­fen­den Kos­ten oder für die gesam­ten Kos­ten auf­kom­men musst, kann fol­gen­des auf Dich zukom­men:

  • In wel­cher Stall­form wird das Pferd gehal­ten und was kos­tet die Unter­brin­gung dort?
  • Benö­tigt das Pferd spe­zi­el­les Zusatz­fut­ter?
  • Wie oft kommt der Huf­schmied? Braucht das Pferd vllt. einen teu­ren Spe­zi­al­be­schlag?
  • Gibt es Vor­er­kran­kun­gen? Benö­tigt das Pferd regel­mä­ßig Medi­ka­men­te oder tier­ärzt­li­che Behand­lun­gen?
  • Wer über­nimmt die Tier­arzt­kos­ten für aku­te Pro­ble­me aber auch für Imp­fun­gen, Wurm­ku­ren etc.?
  • Wer trägt die Kos­ten für die Ver­si­che­run­gen?

Dass Lecker­lis und Co. auf Dei­ne Kap­pe gehen, ver­steht sich qua­si von selbst. Du möch­test ja nicht eine mög­lichst güns­ti­ge Opti­on aus­han­deln, son­dern eine fai­re Kos­ten­über­nah­me für Dein Pferd zur Ver­fü­gung. Von Anfang an ehr­lich, offen und gewis­sen­haft über die anfal­len­den Kos­ten zu spre­chen ist unab­ding­bar! 

Eine genaue Sum­me, was Dich Dein Pferd im Monat kos­tet, ist schwer auf­zu­lis­ten. An die­sen Zah­len kannst Du Dich jedoch grob ori­en­tie­ren:

Pferd zur Ver­fü­gung - Was kos­tet was?

Unter­brin­gung /​ Stall­mie­teca. 250,00 - 600,00 € /​ Monat
Lecker­lis & evtl. Zusatz­fut­terca. 20,00 - 100,00 € /​ Monat
Huf­schmiedca. 20,00 - 80,00 € /​ Monat
Tier­arzt x nicht kal­ku­lier­bar
Ver­si­che­rungca. 20,00 - 150,00 € /​ Monat
Reit­un­ter­richtca. 60,00 - 120, 00 € /​ Monat
Aus­rüs­tungje nach Zustand und Ver­schleiß ca. 20,00 - 50,00 € /​ Monat

Du siehst also, selbst wenn Du mit dem Mini­mum kal­ku­lierst, belau­fen sich die Kos­ten schnell auf meh­re­re hun­dert Euro im Monat. Nach oben hin ist im Reit­sport bekannt­lich kei­ne Gren­ze gesetzt.

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Wie fin­de ich ein Pferd zur Ver­fü­gung?

  • Sprich aktiv Leu­te an: Wahr­schein­lich bist Du bereits als Reit­schü­ler oder Reit­be­tei­li­gung in einem Stall unter­wegs. Die ein­fachs­te Mög­lich­keit, um ein Pferd zu fin­den, wel­ches Dir zur Ver­fü­gung gestellt wird, ist mit Dei­nen Stall­ka­me­ra­den über Dein Vor­ha­ben zu reden! Viel­leicht triffst Du so auf einen Gedan­ken, den ein ande­rer noch nicht aus­ge­spro­chen hat. Din­ge erge­ben sich, wenn Men­schen mit­ein­an­der spre­chen. Traue Dich ruhig, her­um zu fra­gen, ob jemand jeman­den kennt, der…
  • Las­se alle wis­sen, was Du suchst: Mache einen Aus­hang am schwar­zen Brett! Eine Pinn­wand wirst Du in den meis­ten Reit­stäl­len fin­den. Schrei­be dar­auf wer Du bist und was Du suchst. Gib unbe­dingt meh­re­re Kon­takt­mög­lich­kei­ten an. Gera­de älte­re Gene­ra­tio­nen wol­len Wich­ti­ges lie­ber per Tele­fon bespre­chen, als eine E-Mail oder Whats­App zu schi­cken!
  • Gib eine Anzei­ge im Inter­net auf: Nut­ze das Inter­net! Klein­an­zei­gen gibt es auf vie­len ver­schie­de­nen Por­ta­len. Hier kannst Du Dich ent­we­der auf ein Inse­rat mel­den oder sel­ber eine Anzei­ge schal­ten. Manch­mal dau­ert es eine Wei­le, bis sich jemand mel­det und noch län­ger, bis es jemand ist, wo es dann auch passt. Aber es lohnt sich, die Anzei­gen im Auge zu behal­ten! 
  • Gut zu Wis­sen - Pony auf Zeit: Es gibt manch­mal Feri­en­reit­an­la­gen oder Pony­hö­fe, die über die Win­ter­sai­son kei­nen oder nur einen ein­ge­schränk­ten Betrieb anbie­ten. Man­che suchen dann über die Win­ter­mo­na­te jeman­den, dem sie ihre Tie­re zur Ver­fü­gung stel­len kön­nen. Oft dür­fen die Pfer­de oder Ponys für die­se Zeit auch umzie­hen, zum Bei­spiel in einen Stall in Dei­ner Nähe! Auch hier lohnt es sich, Augen und Ohren offen zu hal­ten und aktiv Reit­stäl­le anzu­spre­chen.
Ein passendes Pferd zur Verfügung zu finden kann schwierig sein
Ein pas­sen­des Pferd zur Ver­fü­gung zu fin­den kann schwie­rig sein

Ken­nen­ler­nen - Soll­te ich einen Pro­be­ritt ver­ein­ba­ren?

Ja, unbe­dingt! Ihr soll­tet euch für ein gegen­sei­ti­ges Ken­nen­ler­nen aus­rei­chend Zeit neh­men. Vor allem dann, wenn Dir jemand sein Pferd zur Ver­fü­gung stellt, soll­tet ihr euch alle gut lei­den kön­nen. Schließ­lich wirst Du Dich nicht nur um das Pferd küm­mern, son­dern auch mit dem Besit­zer in engem Kon­takt ste­hen. Ein ers­tes Ken­nen­ler­nen und ein Pro­be­ritt kön­nen auf­schluss­reich sein. Mach Dir aber kei­nen Stress, dass Du Dei­ne Reit­küns­te unter Beweis stel­len musst. In ers­ter Linie geht es dar­um, ein Gefühl für das Pferd zu ent­wi­ckeln und her­aus­zu­fin­den, ob ihr gut zusam­men­passt und euch eine gemein­sa­me Zukunft (auf Zeit) vor­stel­len könnt.

Viel­leicht ver­ein­bart ihr auch ein zwei­tes oder drit­tes Tref­fen, bevor eine Ent­schei­dung fällt. Wich­tig ist, dass bei­de Sei­ten die­sel­ben Inter­es­sen ver­fol­gen, für Rück­fra­gen erreich­bar sind und von Anfang an klar kom­mu­ni­zie­ren, was ihnen wich­tig und was abso­lu­te NO-GO’s sind. Viel­leicht möch­test Du unbe­dingt mit “Dei­nem Pferd” an Tur­nie­ren teil­neh­men aber für den Besit­zer kommt das gar nicht in Fra­ge? Oder Du schwingst Dich ger­ne ohne Sat­tel auf den Pfer­de­rü­cken und prescht über die Stop­pel­fel­der, der Besit­zer des Pfer­des möch­te dies aber unter kei­nen Umstän­den? Es gibt vie­le Din­ge, in denen man sich unei­nig sein kann oder erst noch eini­gen muss. Trans­pa­renz lau­tet das Zau­ber­wort.

Ver­traue auf Dein Bauch­ge­fühl und las­se Dich auf Nichts ein, was sich für Dich nicht rich­tig anfühlt. So eine ver­ant­wor­tungs­vol­le Ent­schei­dung will gut über­legt sein!

Pferd zur Ver­fü­gung Ver­trag & Kon­di­tio­nen - Was muss gere­gelt wer­den?

Ihr soll­tet unbe­dingt einen Ver­trag auf­set­zen über die Zeit, in der Du Dich um das Pferd küm­merst. Zwar kön­nen Abspra­chen auch münd­lich getrof­fen wer­den, aber im Streit­fall ziehst Du dann wahr­schein­lich den Kür­ze­ren. Es gibt im Inter­net bereits eini­ge Bei­spiel­ver­trä­ge. Ihr könnt euren Ver­trag aber auch ganz indi­vi­du­ell auf­set­zen. Soll­test Du Dir unsi­cher sein, las­se den Ver­trag vor­ab von einem Anwalt che­cken und mache Dir noch ein­mal bewusst, welch wich­ti­ge Ent­schei­dung Du hier triffst! 

In eurem Ver­trag über die Nut­zungs­über­las­sung des Pfer­des soll­te fol­gen­des unbe­dingt gere­gelt sein: 

  • Zwi­schen wem wird der Ver­trag geschlos­sen?
  • Um wel­ches Pferd han­delt es sich? (Name, Geburts­da­tum, Ras­se, Far­be, Geschlecht, Chip­num­mer etc.)
  • Hat das Pferd Vor­er­kran­kun­gen /​ Beein­träch­ti­gun­gen?
  • Ist der Ver­trag befris­tet und wenn ja zu wel­chem Dar­um?
  • Wie hand­habt ihr eine vor­zei­ti­ge Ver­trags­auf­lö­sung?
  • Wann darf der Ver­trag frist­los gekün­digt wer­den?
  • Wer über­nimmt die Kos­ten für Fut­ter, Was­ser, Ein­streu, regel­mä­ßi­ge Wurm­ku­ren, Huf­schmied und tier­ärzt­li­che Ver­sor­gung?
  • Wer trägt die Kos­ten für die Ver­si­che­run­gen?
  • Wer darf sich um das Pferd küm­mern, wenn Du krank oder ver­hin­dert bist?
  • Gibt es eine ein­ma­li­ge Gebühr für die Nut­zungs­über­las­sung des Pfer­des?
  • Nut­zungs­be­schrän­kung (Pferd darf nicht ein­ge­setzt wer­den für Tur­nie­re, Gespan­ne, Vol­ti­gie­ren, Zucht, sons­ti­ge Ein­schrän­kun­gen)
  • Wel­che Papie­re wer­den über­ge­ben?
  • Sons­ti­ges /​ Sal­va­to­ri­sche Klau­sel
  • Unter­schrif­ten bei­der Par­tei­en
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War­um wer­den Pfer­de zur Ver­fü­gung gestellt? 

Manch­mal spielt das Leben ein­fach nicht so, wie wir es uns vor­ge­stellt haben. Ist das Leben in eine Schief­la­ge gera­ten, ist man manch­mal auf Hil­fe ange­wie­sen. Pfer­de­be­sit­zer, die sich aus einem bestimm­ten Grund über län­ge­re Zeit nicht um ihr Pferd küm­mern kön­nen, die­ses aber nicht ver­kau­fen wol­len, fin­den eine tol­le Lösung dar­in, jeman­dem ihr Pferd zur Ver­fü­gung zu stel­len.

Dar­aus erge­ben sich fol­gen­de Vor­tei­le für den Eigen­tü­mer:

  • Das Pferd muss nicht ver­kauft wer­den son­dern bleibt in der Fami­lie
  • Die Kos­ten wer­den für einen gewis­sen Zeit­raum ganz oder teil­wei­se über­nom­men
  • Es kann genau ver­trag­lich fest­ge­legt wer­den, für wel­chen Zeit­raum und zu wel­chen Kon­di­tio­nen das Pferd zur Ver­fü­gung gestellt wird
  • Der Eigen­tü­mer kann sich eine ver­trau­ens­wür­di­ge Per­son aus­su­chen, bei der er ein gutes Bauch­ge­fühl hat
  • Er kann das Pferd regel­mä­ßig besu­chen und sich über den all­ge­mei­nen Zustand des Pfer­des erkun­di­gen
Gründe warum ein Pferd zur Verfügung gestellt wird können vielfältig sein
Die Grün­de, war­um ein Pferd zur Ver­fü­gung gestellt wird, kön­nen viel­fäl­tig sein

Wel­che Vor­aus­set­zun­gen muss ich als „Pfer­de­be­sit­zer auf Zeit“ erfül­len?

Um ein Pferd zur Ver­fü­gung zu ergat­tern, soll­test Du fast die glei­chen Vor­aus­set­zun­gen erfül­len kön­nen wie ein ech­ter Pfer­de­be­sit­zer!

Du musst Dir abso­lut im Kla­ren über die Ver­ant­wor­tung sein, die ein Pferd mit sich bringt. Auch wenn es in die­sem Fall nicht zu 100 % Dein eige­nes Pferd ist, bist Du dafür ver­ant­wort­lich, dass es ein gesun­des und art­ge­rech­tes Leben füh­ren kann - und zwar jeden Tag! Kannst Du Dir das vor­stel­len und finan­zi­ell auch leis­ten? Passt der täg­li­che Besuch von zwei bis vier oder ger­ne auch mehr Stun­den im Stall in Dei­nen Zeit­plan? Wer kann sich küm­mern, soll­test Du ein­mal krank oder ver­hin­dert sein? Wel­che Ansprü­che hast Du an den Stall, den Aus­bil­dungs­stand des Pfer­des und an Dich selbst? Was sagt dein Bauch­ge­fühl nach dem ers­ten Ken­nen­ler­nen? Passt das wirk­lich oder soll­test Du lie­ber wei­ter schau­en?

Es ist wich­tig, all die­se Fra­gen im Vor­feld für sich zu klä­ren. Die Ent­schei­dung, die Du hier triffst, bestimmt maß­geb­lich das Leben zwei­er zau­ber­haf­ter Wesen - Dei­nem eige­nen und dem von Dei­nem Ver­fü­gungs­pferd­chen! Wir fin­den es klas­se, dass Du Dir all die­se Gedan­ken machst und wün­schen Dir viel Erfolg bei Dei­ner Suche!

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