Die Beziehung zu einem Pferd ist etwas ganz Besonderes, geprägt von Vertrauen, Verständnis und einer tiefen Zuneigung. Viele Pferdebesitzer suchen nach Wegen, diese Verbindung weiter zu intensivieren und ihrem vierbeinigen Freund eine Freude zu machen, die von Herzen kommt. Selbstgemachtes für das Pferd anzubieten, ist hier eine wunderbare Möglichkeit. Es geht dabei um weit mehr als nur um eine nette Geste oder eine kurzfristige Beschäftigung. Wenn man selbst Hand anlegt, um Leckerlis zu backen, Pflegemittel herzustellen oder Spielzeug zu basteln, investiert man Zeit und Gedanken in das Wohl des Tieres. Man hat die volle Kontrolle über die Inhaltsstoffe, kann auf individuelle Bedürfnisse und Vorlieben eingehen und vermeidet unnötige Zusatzstoffe, die in manchen kommerziellen Produkten enthalten sein können. Ob es nun darum geht, eine spezielle Diät einzuhalten, Allergien zu berücksichtigen oder einfach nur etwas Einzigartiges zu schaffen – die Motivationen sind vielfältig. Die Freude in den Augen des Pferdes, wenn es ein selbstgebackenes Leckerli annimmt oder neugierig ein neues Spielzeug erkundet, ist oft Belohnung genug. Zudem kann das gemeinsame Tun, das Planen und Vorbereiten, auch für den Menschen eine bereichernde Erfahrung sein. Es fördert die Kreativität und vertieft das Wissen über die Bedürfnisse und die Natur des Pferdes. Von einfachen Rezepten für gesunde Snacks bis hin zu kreativen Ideen für die Stallgestaltung oder die Fellpflege – die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.
Inhaltsverzeichnis
- Das Wichtigste auf einen Blick
- Die Vorteile von Selbstgemachtem für Pferde: Mehr als nur ein Leckerbissen
- Essbare Freude: Gesunde Leckerlis und Futter-Ideen zum Selbermachen für Dein Pferd
- Pflege und Spiel: Kreative DIY-Projekte, die Dein Pferd lieben wird
- Sicher und artgerecht: Worauf Du achten musst, wenn Du Selbstgemachtes für Dein Pferd herstellst

Das Wichtigste auf einen Blick
Selbstgemachtes für Pferde bietet eine hervorragende Möglichkeit, die Fürsorge individuell zu gestalten und die Bindung zu stärken. Der entscheidende Vorteil liegt in der vollen Kontrolle über Zutaten und Materialien, was besonders bei Pferden mit Allergien oder speziellen Ernährungsbedürfnissen von unschätzbarem Wert ist. Es erlaubt, auf die spezifischen Vorlieben des Pferdes einzugehen und ihm eine Freude mit natürlichen, frischen Produkten zu bereiten. Neben dem Aspekt der gesunden Ernährung und Pflege fördert das Selbermachen auch die Kreativität des Pferdebesitzers und kann, je nach Projekt, sogar kosteneffizienter sein als der Kauf fertiger Produkte. Wichtig ist jedoch stets, auf die Sicherheit und Artgerechtheit der selbstgemachten Dinge zu achten und sich gut über geeignete Inhaltsstoffe und Materialien zu informieren.
- Volle Kontrolle über Inhaltsstoffe und Materialien.
- Individuelle Anpassung an die Bedürfnisse und Vorlieben des Pferdes.
- Potenzial zur Vermeidung von unerwünschten Zusatzstoffen.
- Stärkung der Mensch-Pferd-Beziehung durch persönliche Zuwendung.
- Möglichkeit, gesunde und natürliche Alternativen zu schaffen.
- Förderung der eigenen Kreativität und des Wissens über Pferdebedürfnisse.
- Absolute Priorität: Sicherheit und Artgerechtheit aller selbstgemachten Produkte.
Die Vorteile von Selbstgemachtem für Pferde: Mehr als nur ein Leckerbissen
Wenn man darüber nachdenkt, seinem Pferd etwas Selbstgemachtes zu geben, kommt einem vielleicht zuerst das klassische Leckerli in den Sinn. Doch die Vorteile reichen viel tiefer und betreffen ganz unterschiedliche Bereiche des Pferdelebens und der Beziehung zwischen Mensch und Tier. Ein ganz wesentlicher Punkt ist die Transparenz der Inhaltsstoffe. Gerade bei Pferden mit gesundheitlichen Besonderheiten wie Stoffwechselerkrankungen (z.B. EMS, Cushing), Allergien oder Futtermittelunverträglichkeiten ist es Gold wert, genau zu wissen, was im Futtertrog oder auf der Haut landet. Man kann gezielt auf problematische Zutaten verzichten und stattdessen auf solche setzen, die dem Pferd guttun. Dieser Aspekt der individuellen Anpassung ist kaum zu überschätzen. Darüber hinaus ist die Herstellung von Selbstgemachtem oft eine sehr bewusste und liebevolle Tätigkeit. Man nimmt sich Zeit, wählt Zutaten sorgfältig aus und steckt Mühe in die Zubereitung. Diese Form der Zuwendung kann die Mensch-Pferd-Beziehung auf eine subtile, aber wirkungsvolle Weise stärken. Es ist ein Ausdruck von Fürsorge, der über die tägliche Routine hinausgeht. Und nicht zuletzt kann Selbstgemachtes auch eine Möglichkeit sein, unnötige Zusatzstoffe wie künstliche Aromen, Farb- oder Konservierungsstoffe zu vermeiden, die in manchen Fertigprodukten enthalten sind.
Vorteile im Überblick
- Kontrolle über Inhaltsstoffe: Man weiß genau, was drin ist – ideal bei Allergien oder speziellen Diäten.
- Individualisierung: Perfekte Anpassung an Geschmack und Bedürfnisse des eigenen Pferdes.
- Vermeidung von Zusatzstoffen: Keine unerwünschten Konservierungs-, Farb- oder Aromastoffe.
- Frische und Natürlichkeit: Oftmals Verwendung frischer, saisonaler Zutaten möglich.
- Stärkung der Bindung: Die liebevolle Zubereitung ist eine Form der Zuwendung.
- Kreativer Ausgleich: Das Selbermachen kann entspannend wirken und Freude bereiten.
- Lerneffekt: Man beschäftigt sich intensiver mit den Bedürfnissen und der Ernährung seines Pferdes.
Nachteile im Überblick
- Zeitaufwand: Recherche, Einkauf und Herstellung können zeitintensiv sein.
- Wissensbedarf: Kenntnisse über pferdegeeignete Zutaten und deren Wirkung sind nötig.
- Haltbarkeit: Selbstgemachtes ist oft nicht so lange haltbar wie industriell gefertigte Produkte.
- Kosten: Hochwertige Zutaten können teuer sein; nicht immer ist es günstiger.
- Fehlerrisiko: Bei falscher Zubereitung oder ungeeigneten Zutaten besteht ein Gesundheitsrisiko.
Die Entscheidung für Selbstgemachtes ist also oft eine sehr bewusste. Es geht nicht primär darum, Geld zu sparen – obwohl das bei manchen Dingen ein Nebeneffekt sein kann – sondern vielmehr um die Qualität und die persönliche Note. Man kann auf die spezifischen Vorlieben seines Pferdes eingehen: Mag es lieber Apfel oder Karotte? Bevorzugt es bestimmte Kräuter? Solche Details lassen sich bei der Eigenproduktion wunderbar berücksichtigen. Zudem ist der Prozess des Selbermachens oft auch ein Lernprozess für den Pferdebesitzer. Man setzt sich intensiver mit Themen wie Pferdeernährung, natürlichen Pflegemethoden oder artgerechter Beschäftigung auseinander. Dieses vertiefte Wissen kommt letztendlich wieder dem Pferd zugute. Es ist ein Kreislauf aus Geben und Nehmen, der die Beziehung bereichert und das Verständnis füreinander fördert. Selbst kleine, mit Bedacht hergestellte Dinge können eine große Wirkung auf das Wohlbefinden des Pferdes haben und zeigen ihm auf eine besondere Weise, wie wichtig es einem ist.

Essbare Freude: Gesunde Leckerlis und Futter-Ideen zum Selbermachen für Dein Pferd
Wer seinem Pferd eine kleine Freude machen möchte, greift gerne zu Leckerlis. Doch viele handelsübliche Produkte enthalten Zucker, Melasse oder andere Zusätze, die nicht jedes Pferd gut verträgt oder die in größeren Mengen ungesund sein können. Selbstgemachte Leckerlis bieten hier eine fantastische Alternative, um die Belohnung gesund und individuell zu gestalten. Die Basis für Pferdekekse oder andere Snacks bilden oft einfache, natürliche Zutaten: Haferflocken, geriebene Karotten, Äpfel (entkernt und in Maßen), Rote Bete oder auch spezielle Pferdemüslis ohne Zuckerzusatz. Als Bindemittel können Leinsamen (geschrotet und gequollen oder gekocht), etwas Honig (sparsam verwenden!) oder ungesüßtes Apfelmus dienen. Wichtig ist, auf eine pferdegerechte Zusammensetzung zu achten und potenziell schädliche Lebensmittel wie Schokolade, Zwiebeln, rohe Kartoffeln oder Avocado strikt zu meiden. Auch bei Obst sollte man den Fruchtzuckergehalt im Blick behalten, besonders bei Pferden mit Stoffwechselproblemen. Der Kreativität sind beim Backen kaum Grenzen gesetzt, solange die Zutatenliste stimmt. Man kann Kräuter wie Pfefferminze, Kamille oder Hagebuttenpulver hinzufügen, die nicht nur gut schmecken, sondern auch positive Eigenschaften haben können. Dennoch gilt: Leckerlis sind Belohnungen und sollten nur in moderaten Mengen verfüttert werden, um die ausgewogene Grundfütterung nicht zu stören.
- Apfel-Karotten-Hafer-Kekse: Geraspelte Äpfel und Karotten mit Haferflocken und etwas Wasser oder Leinsamenschleim zu einem Teig vermengen. Kleine, flache Taler formen und bei niedriger Temperatur (ca. 150°C) im Ofen gut durchtrocknen lassen, bis sie hart sind.
- Kräuter-Leckerlis: Eine Mischung aus pferdegeeigneten, getrockneten Kräutern (z.B. Brennnessel, Löwenzahn, Spitzwegerich) mit etwas Honig oder Apfelmus als Bindemittel vermischen. Kleine Portionen auf ein Backblech geben und bei niedriger Temperatur trocknen.
- Bananen-Leinsamen-Bällchen (zuckerreich, nur in Kleinstmengen!): Eine reife Banane zerdrücken und mit geschrotetem Leinsamen (ungekocht nur in kleinen Mengen sicher!) und eventuell etwas Kokosraspeln vermischen, bis eine formbare Masse entsteht. Kleine Kugeln formen und im Kühlschrank fest werden lassen.
- Selbstgemachtes Mash (als gelegentliche Mahlzeit): Weizenkleie (Vorsicht bei empfindlichen Pferden oder Rehe-Pferden), gekochte Leinsamen, geriebene Karotten, ein Schuss hochwertiges Pflanzenöl (z.B. Leinöl) und warme, nicht mehr heiße Flüssigkeit (Wasser oder ungesüßter Kräutertee). Immer frisch zubereiten und handwarm verfüttern.
- Futter-Eis für heiße Tage: Kleingeschnittene Äpfel, Karottenstücke oder Beeren (z.B. Erdbeeren, Himbeeren – in geringen Mengen) mit Wasser in einem Joghurtbecher oder einer Eiswürfelform einfrieren. Eine willkommene Abkühlung.
- Getreidefreie Leckerli-Alternative: Für Pferde, die getreidefrei ernährt werden müssen, eignen sich zum Beispiel eingeweichte Heucobs oder entzuckerte Rübenschnitzel als Basis, vermischt mit Kräutern, Sonnenblumenkernen (in Maßen) oder Karottenraspeln. Gut trocknen lassen.
Neben den klassischen Leckerlis lassen sich auch kleine Futterergänzungen oder besondere Mahlzeiten selbst zubereiten. Ein selbstgemachtes Mash an kalten Tagen oder nach starker Anstrengung wird von vielen Pferden gerne angenommen. Hier kann man neben den Basiszutaten auch spezielle Kräuter oder Samen einmischen, die die Verdauung fördern oder das Immunsystem unterstützen – idealerweise nach Rücksprache mit einem Futterberater oder Tierarzt. Wichtig bei allen selbstgemachten Futtermitteln ist die korrekte Lagerung und Haltbarkeit. Da meist keine Konservierungsstoffe enthalten sind, sollten sie zügig verbraucht oder entsprechend gelagert werden (z.B. getrocknete Kekse in einer luftdichten Dose, Mash immer frisch). Neue Leckerlis oder Futterkomponenten sollten immer langsam angefüttert werden, um die Reaktion des Pferdes zu beobachten und Verdauungsproblemen vorzubeugen. Das Selbermachen von Futter und Leckerlis ist eine wunderbare Möglichkeit, die Ernährung des Pferdes bewusst zu gestalten und ihm mit gesunden, liebevoll zubereiteten Kleinigkeiten eine Freude zu bereiten.
Pflege und Spiel: Kreative DIY-Projekte, die Dein Pferd lieben wird
Selbstgemachtes für Pferde beschränkt sich nicht nur auf Essbares. Auch im Bereich Pflege und Beschäftigung gibt es zahlreiche Möglichkeiten, kreativ zu werden und dem Pferd etwas Gutes zu tun. Viele kommerzielle Pflegeprodukte enthalten eine lange Liste an Inhaltsstoffen, bei denen man nicht immer genau weiß, was sie bewirken oder ob sie für das eigene Pferd optimal sind. Ein selbstgemachtes Fliegenspray auf Basis von Apfelessig, Wasser und einigen Tropfen ausgewählter ätherischer Öle (wie Lavendel, Citronella oder Teebaumöl – hier ist Vorsicht bei der Dosierung und Verträglichkeit geboten!) kann eine natürliche Alternative sein. Ebenso lässt sich ein pflegender Hufbalsam aus Bienenwachs, Kokosöl und vielleicht etwas Lorbeeröl herstellen. Der Vorteil: Man kennt die Zutaten und kann auf sensible Haut oder spezielle Bedürfnisse eingehen. Auch für die mentale Auslastung und gegen Langeweile im Stall oder auf dem Paddock lassen sich tolle Dinge basteln. Ein einfacher Futterball aus einer robusten PET-Flasche mit ein paar Löchern, gefüllt mit Heucobs oder Karottenstücken, kann Pferde für eine ganze Weile beschäftigen. Oder wie wäre es mit einem Knabber-Mobile aus ungespritzten Obstbaumzweigen, Karotten und Apfelstücken, aufgehängt an einem sicheren Ort? Wichtig bei allem Spielzeug ist die Sicherheit: Es dürfen keine Kleinteile abgebissen und verschluckt werden können, und es darf keine Verletzungsgefahr durch scharfe Kanten oder Verheddern bestehen.
DIY-Projekt Idee | Materialien & Tipps |
Natürliches Fliegenspray | Basis: 1 Teil Apfelessig, 2 Teile Wasser. Zusätze (optional & sparsam!): wenige Tropfen ätherisches Öl (z.B. Lavendel, Eukalyptus-Citriodora, Neemöl). Vor Gebrauch Verträglichkeit an kleiner Stelle testen. Gut schütteln. |
Pflegendes Huföl/-balsam | Basis: Pflanzliche Öle (z.B. Olivenöl, Sonnenblumenöl, Kokosöl). Für Balsam: Bienenwachs im Wasserbad schmelzen und mit Ölen mischen. Optional: Lorbeeröl, Teebaumöl (antiseptisch). In sauberen Tiegel abfüllen. |
Mähnenspray für Glanz & Kämmbarkeit | Basis: Wasser, ein Schuss Aloe Vera Saft (unverdünnt). Optional: wenige Tropfen Seidenprotein oder Arganöl für extra Glanz. In Sprühflasche füllen, vor Gebrauch schütteln. |
DIY Heu-Spielzeug/Futterspender | Stabiler, lebensmittelechter Eimer oder Kanister. Mehrere Löcher (ca. 5-10 cm Durchmesser) bohren, Kanten sorgfältig entgraten. Mit Heu oder gesunden Knabbersachen füllen. Sicher aufhängen oder auf den Boden legen. |
Knabberäste-Bündel | Ungespritzte Äste von Obstbäumen (Apfel, Birne), Haselnuss oder Weide sammeln. Zu einem Bündel schnüren und im Stall oder auf dem Paddock zum Knabbern anbieten. Regelmäßig erneuern. |
Massage-Handschuh/Bürste | Alten Handschuh mit aufgenähten Holzkugeln oder Noppen versehen. Alternativ: Weiche Naturborsten in ein Holzstück einarbeiten für eine individuelle Bürste. |
Die Beschäftigung mit selbstgemachtem Spielzeug kann dazu beitragen, Stereotypien wie Koppen oder Weben vorzubeugen, die oft aus Langeweile oder Stress entstehen. Es fördert die natürliche Neugier und den Spieltrieb des Pferdes. Bei der Auswahl der Materialien sollte man stets auf Natürlichkeit und Ungiftigkeit achten. Holz, Baumwollseile (ohne synthetische Fasern, die verschluckt werden könnten) oder robuste, lebensmittelechte Kunststoffe sind oft eine gute Wahl. Auch bei Pflegeprodukten ist es ratsam, neue Mischungen erst an einer kleinen Hautstelle zu testen, um allergische Reaktionen auszuschließen. Die Herstellung solcher Dinge muss nicht kompliziert sein. Oft sind es die einfachen Ideen, die die größte Freude bereiten. Ein selbstgeflochtenes Putzzeugkörbchen, ein individuell gestalteter Lecksteinhalter oder sogar ein einfacher Kratzbaum aus einem dicken Ast können den Pferdealltag bereichern. Es geht darum, die Umgebung des Pferdes anregender zu gestalten und ihm Möglichkeiten zur Selbstbeschäftigung zu bieten, was letztendlich zu einem ausgeglicheneren und zufriedeneren Pferd führt.

Sicher und artgerecht: Worauf Du achten musst, wenn Du Selbstgemachtes für Dein Pferd herstellst
Die Freude am Selbermachen und der Wunsch, dem Pferd etwas Gutes zu tun, sind wunderbare Antriebe. Doch bei aller Kreativität und Begeisterung darf ein Aspekt niemals vernachlässigt werden: die Sicherheit und Artgerechtheit der selbst hergestellten Produkte. Pferde haben spezifische Bedürfnisse und Empfindlichkeiten, die unbedingt berücksichtigt werden müssen. Bevor man also mit dem Backen, Mischen oder Basteln beginnt, ist eine gründliche Recherche unerlässlich. Welche Zutaten sind für Pferde unbedenklich, welche sind nützlich und welche können sogar giftig oder schädlich sein? Es gibt zahlreiche Pflanzen, Lebensmittel und Substanzen, die für Menschen harmlos, für Pferde aber gefährlich sind. Dazu gehören beispielsweise bestimmte Zierpflanzen, aber auch Lebensmittel wie Avocado oder rohe Bohnen. Bei der Verwendung von Kräutern und ätherischen Ölen ist ebenfalls Vorsicht geboten. Nicht jedes Kraut ist für jedes Pferd geeignet, und ätherische Öle müssen stark verdünnt und mit Bedacht eingesetzt werden, da sie Hautreizungen oder allergische Reaktionen hervorrufen können. Im Zweifel gilt immer: Weniger ist mehr, und bei Unsicherheiten sollte unbedingt der Tierarzt oder ein qualifizierter Futterexperte konsultiert werden. Dies gilt insbesondere, wenn das Pferd bereits gesundheitliche Probleme hat oder Medikamente bekommt.

Wichtige Sicherheitsaspekte bei Selbstgemachtem für Pferde
Die Herstellung von Selbstgemachtem für Pferde ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Die oberste Priorität hat immer die Unversehrtheit und das Wohlbefinden des Tieres. Eine sorgfältige Auswahl der Materialien und Zutaten sowie eine gewissenhafte Verarbeitung sind unerlässlich, um Risiken zu minimieren.
- Unbedenkliche Zutaten/Materialien: Immer genau prüfen, ob alle verwendeten Substanzen für Pferde verträglich und ungiftig sind. Listen giftiger Pflanzen und Lebensmittel für Pferde beachten! Weitere Infos hierzu findest Du in unserem Beitrag „Was fressen Pferde und was dürfen sie auf keinen Fall essen?“
- Allergien und Unverträglichkeiten: Die individuellen gesundheitlichen Voraussetzungen und Empfindlichkeiten des eigenen Pferdes kennen und berücksichtigen.
- Langsame Gewöhnung: Neue Leckerlis, Futterkomponenten oder Pflegeprodukte immer langsam einführen und das Pferd auf mögliche Reaktionen beobachten.
- Qualität und Frische: Besonders bei Lebensmitteln auf hochwertige, frische Zutaten achten. Auf korrekte Lagerung und die begrenzte Haltbarkeit von Selbstgemachtem achten.
- Sichere Verarbeitung und Anwendung: Bei Spielzeug oder Ausrüstungsgegenständen auf stabile Verarbeitung, keine scharfen Kanten, keine verschluckbaren Kleinteile und keine Verhedderungsgefahr achten.
- Korrekte Dosierung: Bei Kräutern, Ölen oder speziellen Futterzusätzen die empfohlene Dosierung nicht überschreiten. Im Zweifel niedriger dosieren.
- Fachlichen Rat einholen: Bei Unsicherheiten bezüglich Zutaten, Rezepturen oder der Eignung für das eigene Pferd immer einen Tierarzt, Tierheilpraktiker oder einen spezialisierten Futterberater konsultieren.
Auch bei der Herstellung von Spielzeug oder Pflegeprodukten steht die Sicherheit an erster Stelle. Spielzeuge müssen so konstruiert sein, dass sich das Pferd nicht daran verletzen, strangulieren oder Teile davon verschlucken kann. Materialien sollten robust, ungiftig und splitterfrei sein. Scharfe Kanten oder hervorstehende Nägel und Schrauben sind tabu. Bei selbstgemachten Pflegeprodukten ist es ratsam, diese zunächst an einer kleinen, unauffälligen Hautstelle zu testen, um die Verträglichkeit zu prüfen. Die Hygiene bei der Herstellung, insbesondere von Futtermitteln, ist ebenfalls ein wichtiger Punkt, um die Bildung von Keimen oder Schimmel zu vermeiden. Selbstgemachte Produkte haben oft eine kürzere Haltbarkeit als kommerzielle Erzeugnisse, da sie in der Regel keine Konservierungsstoffe enthalten. Daher sollten sie kühl und trocken gelagert und zügig verbraucht werden. Letztendlich trägt der Pferdebesitzer die Verantwortung dafür, was er seinem Pferd anbietet. Eine sorgfältige Planung, fundiertes Wissen und ein gesundes Maß an Vorsicht sind die besten Voraussetzungen dafür, dass Selbstgemachtes zu einer echten Bereicherung für Pferd und Mensch wird, ohne die Gesundheit des Tieres zu gefährden.