Als Hundebesitzerin oder Hundebesitzer wünschen wir uns nichts mehr, als dass unsere Vierbeiner glücklich und zufrieden sind. Doch leider können wir unseren Hund nicht einfach fragen, wie es ihm geht. Stattdessen können wir nur seine Mimik, Gestik, Körperhaltung und seine allgemeine Verhaltensweisen genau beobachten und daraus Rückschlüsse auf sein aktuelles Befinden ziehen. Manchmal sind diese sehr eindeutig, manchmal ist es aber auch auf den ersten Blick schwer zu erkennen, ob Dein Hund tatsächlich glücklich ist oder ob er vielleicht sogar unzufrieden oder gestresst ist. In diesem Beitrag werden wir uns mit den Wohlfühlzeichen von Hunden beschäftigen - also mit den Anzeichen, an denen Du erkennen kannst, ob Dein Hund glücklich und zufrieden ist. Tatsächlich gibt es nämlich untrügliche Anzeichen von Hundeglück, die weit über simples Schwanzwedeln hinausgehen. Wir wünschen Dir viel Spaß beim Lesen!
Inhaltsverzeichnis
- Körpersignale eines glücklichen Hundes als Wohlfühlzeichen
- Vertrauensvolles Verhalten des Hundes als Glücksindikator
- Im Schlaf verrät ein Hund sein Glücks-Level
- Ausgeglichenheit als Wohlfühlzeichen: Dein Hund ist (nicht) die Ruhe selbst?
- Ein guter Appetit als wichtiges Wohlfühlzeichen
- Hund Jault nicht, kläfft nicht – damit ist er glücklich
- Wie mache ich meinen Hund glücklich?
- Fazit zum Thema Wohlfühlzeichen beim Hund
Körpersignale eines glücklichen Hundes als Wohlfühlzeichen
Ist mein Hund glücklich? Ein glücklicher Hund zeigt seine Zufriedenheit durch bestimmte Körpersignale, unter anderem durch das altbekannte Schwanzwedeln. Manche Hunde wedeln vor Freude manchmal sogar mit ihrem ganzen Hinterteil. Allerdings bewegt sich die Rute eines Hundes nicht nur bei überschäumender Freude, sondern auch, wenn das Tier in negative Aufregung gerät oder einfach nur aufmerksam ist. Deswegen ist es wichtig neben der wedelnden Rute noch weitere Körpersignale Deines Hundes zu beachten. Außerdem gilt: Ein kurzer Anfall von Freude bedeutet noch lange nicht dauerhaftes Glück.
Die Vorderkörpertiefstellung in Kombination mit Schwanzwedeln gilt hingegen als eindeutiges Signal: Dein Hund ist verrückt darauf, mit Dir zu spielen! Das geht natürlich nicht von morgens bis abends, aber auch in Zeiten der Ruhe kann ein Vierbeiner sein Glück bekunden.
Achte neben dem Schwanzwedeln auch auf folgende Körpersignale:
- Leuchtende Hundeaugen: Wie bei uns Menschen, weiten sich die Pupillen eines Hundes, wenn er etwas erfreuliches sieht. Die Augen eines glücklichen Hundes wirken lebendig und strahlen. Müde Augen mit hängenden Augenliedern deuten auf Trauer, Angst oder Schmerzen hin.
- Herumspringen: Übermütiges hin und her rennen und springen, vielleicht noch in Verbindung mit einem freudigen Bellen, deutet auf eine besonders spaßige Situation hin.
- Aufrechte, entspannte Körperhaltung: Zufriedenen Hunde haben eine entspannte und aufrechte Körperhaltung. Ein Buckel und eine eingezogene Rute deuten auf Angst hin.
- Neugier: Glückliche Hunde sind in der Regel offen für Neues und gehen neugierig, ohne schlechte Erwartungen durch die Welt. Im gewohnten Umfeld zeigen zufriedene Hunde keine Anzeichen von Angst.
- Positive Einstellung gegenüber Herrchen oder Frauchen: Wenn Du einen glücklichen Hund rufst, reagiert er hierauf freudig. Er kommt gerne zu Dir und flüchtet nicht, wenn Du ihn zu Dir rufst.
Vertrauensvolles Verhalten des Hundes als Glücksindikator
Geborgenheit und Vertrauen bilden nicht nur bei Menschen die wichtigsten Fundamente fürs Glücklichsein, auch Hunde brauchen ein Umfeld, in dem sie sich sicher fühlen. Darum ist vertrauensvolles Verhalten ein hervorragender Glücksindikator.
So verhält sich ein Hund, der Dir vertraut:
- Dein Vierbeiner sucht aktiv Deine Nähe
- Er fordert Streicheleinheiten von Dir ein
- Auf dem Sofa kuschelt die Fellnase sich an Dich
- Das Tier versucht, Dich freudig abzulecken
- Es begrüßt Dich mit ausufernder Freude
- Dein Hund buhlt um Deine Zuneigung
Wenn Du Dir also das nächste Mal die Frage stellst „Ist mein Hund glücklich?“, schau einfach auf eure Beziehung als Wohlfühlzeichen. Denn um glücklich zu sein, braucht der Hund einen geliebten Menschen (wie Dich).
Im Schlaf verrät ein Hund sein Glücks-Level
Das Glück verfolgt Deinen Hund bis in den Schlaf! Ein glücklicher Hund ist rund um die Uhr entspannt, zumindest, wenn ihm nichts weh tut oder ihn bedroht. Darum kann er auch entspannt schlafen, im Vertrauen darauf, dass ihm nichts geschieht. Zum Beispiel in der Seitenschläfer-Position, alle Viere von sich gestreckt, mit ungeschütztem Bauch. Das ist ein klares Wohlfühlzeichen, damit lässt er nämlich seine Schwachstelle ungedeckt und es macht ihm rein gar nichts aus.
Eine andere Schlafposition beweist noch mehr Vertrauen: Begibt sich Dein Hund gern in die Rückenlage, präsentiert er Bauch und Kehle ganz explizit. Verwundbarer geht es nicht! Trotzdem ist Dein vierbeiniger Freund vollkommen relaxed und zeigt damit: Ich bin bei Dir glücklich.
Die Fuchsposition hingegen kann auf Unsicherheit hinweisen. Dabei rollt sich der Hund zusammen und zieht die Pfoten unter den Körper. Der Schwanz wird mit eingezogen, Bauch und Kehle liegen gut versteckt. Vielleicht fühlt Dein guter Freund sich wirklich nicht sicher und will im Schlaf weniger verletzbar sein. Oder ihm ist eventuell nur kalt und er möchte sich auf diese Weise selbst wärmen.
Ähnliches gilt für das Schlafen an geschützten Stellen, zum Beispiel in einer Kiste oder in einer schlecht einsehbaren Ecke: Kälte oder Unsicherheit? Achte in diesem Fall auf weitere Wohlfühlzeichen, um herauszufinden, was der tatsächliche Grund für dieses Schlafverhalten ist.
Ausgeglichenheit als Wohlfühlzeichen: Dein Hund ist (nicht) die Ruhe selbst?
Permanentes Glücklichsein bewirkt innere Ausgeglichenheit und Ruhe, auch das haben unsere Fellnasen mit uns Menschen gemeinsam. Natürlich zeigt Dein Hund seine Entspannung auch über die bereits genannten Körpersignale. Hinzu kommt aber noch das, was er eben nicht tut.
Ein zufriedener Hund läuft nicht ständig ruhelos herum und sucht dabei nach einem Platz, an dem er sich sicher fühlt – oder tastet sein Umfeld nach Gefahren ab. Dein glücklicher Vierbeiner spitzt nicht ständig Augen und Ohren, wirkt abgelenkt und vielleicht sogar reizbar. Er knurrt nicht immer wieder und er hat genug Muße, auf Deine Stimme zu hören und freundlich darauf zu reagieren. Ein glücklicher Hund fühlt sich bei Dir erkennbar zu Hause. Falls er das nicht tut, ist dringend Abhilfe gefragt! Findest Du nicht selbst heraus, was Deinen vierbeinigen Kumpanen stört, dann wende Dich an einen erfahrenen Hundetrainer oder an den Tierarzt Deines Vertrauens. Schildere die Situation und erbitte Dir Rat. Denke daran: Wenn es Deinem Hund besser geht, dann steigt auch Dein eigener Glückspegel an!
Ein guter Appetit als wichtiges Wohlfühlzeichen
Was braucht ein Hund, um glücklich zu sein? Einige prägnante Punkte haben wir bereits genannt, doch fehlt noch etwas enorm Wichtiges: Leckeres Futter. Gutes Futter weckt den Appetit und trägt außerdem zu Gesundheit und psychischem Wohlbefinden bei. Andersherum zeigt ein guter Appetit an, dass es Deinem Hund gut geht. Wenn Du Dich also das nächste Mal fragst: Ist mein Hund glücklich? Dann schau als Wohlfühlzeichen nicht nur auf Körpersprache, Schlaf und Verhalten, sondern auch, ob er seinen Napf genussvoll leert.
Tut er es nicht, kann es zum Beispiel daran liegen, dass ihm das Futter nicht schmeckt oder nicht bekommt. Eine Umstellung auf ein gehaltvolles, hochwertiges Menü, abgestimmt auf die Bedürfnisse Deiner Fellnase, könnte die Lösung sein. Achte darauf, dass das neue Futter alle wichtigen Mineralstoffe und Spurenelemente enthält, wie zum Beispiel die Produkte von Reico. Nutzlose Füllstoffe und vor allem Zucker, Farbstoffe und sonstige Zusätze sollten tabu sein. Mit einem schmackhaften und gesunden Hundefutter drehst Du die negative Spirale hoffentlich um: Aus dem Futter-Blues wird eine fröhliche Fressparty, jeden Tag aufs Neue. Bleibt die Appetitlosigkeit unbeirrt bestehen, dann schlägt Deinem Freund nicht das Futter, sondern etwas anderes auf den Magen und hindert ihn am Glücklichsein. Das solltest Du dringend ärztlich abklären lassen! Denke aber daran: Nicht jeder Hund frisst mehrmals täglich, einigen Tieren genügt eine einzige Mahlzeit pro Tag. Solange diese runtergeht wie das sprichwörtliche Öl und Dein Vierbeiner dabei sichtlich gesund und glücklich wirkt, ist in der Regel alles im Lot.
Hund Jault nicht, kläfft nicht – damit ist er glücklich
Die Überschrift stellt diesen Punkt sehr verkürzt dar, doch im Grunde ist er richtig. Ein glücklicher Hund hat selten Grund, laut zu werden. Er muss nicht jaulen oder knurren – und auch Bellen kommt je nach Temperament eher selten vor. Lässt Du Deine tierischen Mitbewohner länger allein und er quittiert das mit einem Höllenlärm, dann zeigt das ganz klar eines an: dass er alleine unglücklich ist.
Ein lärmender Hund fordert Aufmerksamkeit ein oder er zeigt seine Abwehrbereitschaft in einer als brenzlig empfundenen Situation. Er fühlt sich zu wenig beachtet, unterfordert oder angegriffen. Der Vierbeiner kämpft lautstark gegen die Langeweile, um Herrchens oder Frauchens Gunst oder gegen einen (imaginären) Gegner. Die Frage: „Ist mein Hund glücklich?“, beantwortet sich damit von selbst mit: „Zurzeit nicht“.
Hunde bellen aber auch bei positiver Erregung, zum Beispiel im Spiel oder sobald ein ferner Hauch von Gassigehen in der Luft liegt. Glückliche Hunde geben also durchaus laut, gern ausgiebig und mit vollem Körpereinsatz: Wo soll das überströmende Glück auch sonst hin? Glückslaute und andere negative Laute lassen sich in der Regel aber sehr leicht auseinanderhalten.
Wie mache ich meinen Hund glücklich?
Der Glückstest für Deinen Vierbeiner fällt ungut aus? Das ist kein Beinbruch! Du hast alle Chancen der Welt, aus dem Unglückswurm einen Glückskäfer zu machen. Wir möchten Dich damit nicht alleine lassen, weil wir ahnen, wie sehr Du die anhängliche Fellnase sehr liebst, die mit Dir unter einem Dach lebt. Deshalb stellen wir Dir zum Abschluss einige Tipps bereit, die das Hundeleben auf ein neues Level heben.
Die Futterumstellung in Richtung „lecker und gesund“ haben wir bereits erwähnt, nun folgt das weitere Rahmenprogramm für Deinen Liebling:
- Gemeinsame Zeit: Gönne Dir und Deiner Fellnase täglich viel gemeinsame Zeit, zum Kuscheln, Spielen und Herumtollen. Nichts braucht ein Hund mehr, um glücklich zu sein, als den geliebten Menschen fest an seiner Seite zu wissen.
- Körperliche Aktivität: Sorge außerdem für genügend körperliche Aktivität, viele lange Spaziergänge, ausgiebige Wanderungen, wilde Spiele an der frischen Luft. Das stimuliert Deinen Hund nicht nur körperlich, sondern auch geistig. Auch Du selbst hast etwas davon, denn auch Menschen brauchen Bewegung. Hundesport kann hier eine wunderbare Möglichkeit sein.
- Keine Überforderung: Ältere Tiere, ruhigere Rassen und auch Hunde, die nicht ganz gesund sind, brauchen (zeitweise) weniger Bewegung. Achte darauf, dass Du Deinen Vierbeiner nicht überforderst. Im Zweifelsfall ist ein Gespräch mit dem Tierarzt fällig. Hier kann geistige Auslastung durch Denkspiele eine gute Möglichkeit sein, Deinen Hund glücklich zu machen.
- Behütetes Zuhause: Egal, ob mit zwei oder vier Beinen, jedes Wesen braucht einen sicheren Rückzugsort – auch Dein Hund. Kümmere Dich darum, dass zu Hause kein Dauerlärm herrscht. Weise dem Vierbeiner einen eigenen, sicheren Platz zu, an dem er völlig ungestört ruhen kann, fernab von kleinen Kindern oder störenden Gästen.
- Bequemes Ruhebett: Wie man sich bettet, so liegt man – dieses Menschensprichwort ist perfekt auf Deinen Hund anwendbar. Gönne dem Vierbeiner ein Hundebett, in dem er sich genüsslich ausstrecken, aber auch bequem einkuscheln kann. Stelle es in einer möglichst ruhigen Ecke auf, aber nicht zu weit entfernt von seinem geliebten Menschen.
- Genügend Beschäftigung: Wenn ihr zwei gerade nicht draußen unterwegs seid, der Hund aber wach und munter ist, braucht er Beschäftigung. Lege ihm robustes, ansprechendes Spielzeug bereit, probiere aus, was ihm am meisten gefällt. Wann immer es geht, spiele oder übe mit ihm. Gezielte Auslastung macht Deinen Hund glücklich. Eine Hundeschule gibt Dir und Deinem Tier die nötigen Werkzeuge zur Hand.
- Treffen mit Artgenossen: Hunde brauchen andere Hunde, um glücklich zu sein. Auf der örtlichen Hundewiese ergeben sich vielfältige Möglichkeiten, Freundschaften und vielleicht auch ein paar Feindschaften zu knüpfen. Aneinander schnüffeln, miteinander Kräftemessen, toben und Seite an Seite gehen, das alles hört sich nach Erfüllung für Deinen Hund an! Vielleicht hast Du auch menschliche Freunde mit Hund, die ihr gemeinsam treffen könnt: Nutze diese Chance.
Wenn Du das nächste Mal die Frage stellst: „Ist mein Hund glücklich?“, dann zeigt das Trendbarometer bestimmt schon deutlich nach oben, wenn Du diese Tipps berücksichtigst. Aus dem einfachen Grund, weil ihr beide ein prima Team geworden seid!
Fazit zum Thema Wohlfühlzeichen beim Hund
Das Wohlbefinden und Glückslevel Deines Hundes hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Wenn Du auf bestimmte Wohlfühlzeichen achtest, kannst Du ein besseres Verständnis dafür entwickeln, ob Dein Hund glücklich ist. Dazu gehören ein entspannter Körper, eine vertrauensvolle Einstellung gegenüber Herrchen und Frauchen, guter Appetit, und ein entspanntes Schlafverhalten. Mit den Tipps aus diesem Beitrag kannst Du außerdem sehr viel zum Wohlbefinden Deines Vierbeiners beitragen.
Wenn Du Bedenken hast, ob Dein Hund glücklich und gesund ist, solltest Du immer einen Tierarzt aufsuchen, um sicherzustellen, dass es ihm gut geht.