Eine gesunde und ausgewogene Hundeernährung beinhaltet neben Fleisch auch Obst und Gemüse. Diese Lebensmittel enthalten wertvolle Vitamine und Mineralstoffe, ohne die der Tierorganismus nicht einwandfrei funktionieren kann. Erfahre hier mehr zum Thema „Obst für Hunde“, was Du beim Füttern unbedingt beachten solltest, welches Obst Hunde essen dürfen und welches Obst nicht in den Futternapf Deines Hundes gehört.
Inhaltsverzeichnis
- Sollten Hunde Obst essen?
- Wie viel Obst dürfen Hunde essen?
- Welches Obst dürfen Hunde essen?
- Obst-Liste für Hunde: Die beliebtesten Fruchtsorten im Kurzüberblick
- Melonen für Hunde
- Mandarinen & Orangen für Hunde
- Steinobst für Hunde - wie etwa Kirschen, Pfirsiche, Aprikosen, Nektarinen
- Beeren für Hunde: Erdbeeren, Preiselbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren
- Bananen für Hunde
- Birnen für Hunde
- Äpfel für Hunde
- Ananas für Hunde
- Feigen für Hunde
- Welches Obst ist für Hunde giftig?
Sollten Hunde Obst essen?
Obst und Gemüse sind ein unverzichtbar wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen und vollwertigen menschlichen Ernährung. Sie schmecken nicht nur richtig gut, sondern versorgen uns auch mit allen wichtigen Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen. Sie unterstützen die Zellregeneration, stärken das Immunsystem und fördern die Vitalität des ganzen Organismus.
Doch wie sieht es mit Obst für Hunde aus? Schließlich gibt es einige Frucht- und Pflanzensorten, die unverträglich oder gar giftig für Hunde sein können. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich im Vorfeld genau zu informieren, welche Obstsorten für Hunde unbedenklich sind.
In moderaten Mengen können die richtigen Früchte nämlich für geschmackliche Abwechslung auf dem tierischen Speiseplan sorgen und zudem den Vierbeiner optimal mit allen essenziellen Vitaminen versorgen. Auch die enthaltenen Ballaststoffe und Kohlenhydrate sind für Hunde sehr wichtig.
Wie viel Obst dürfen Hunde essen?
Nach allgemeinen Verzehrempfehlungen sollten mittelgroße Hunde, das heißt bis zu einem Gewicht von ca. 20 Kilogramm – jeden Tag ungefähr 150 Gramm Obst essen. Ist Dein Vierbeiner größer oder kleiner, muss auch die tägliche Obstmenge entsprechend nach oben oder unten hin angepasst werden. Sprich hier im Zweifel mit Deiner Tierärztin oder Deinem Tierarzt.
Wichtig: Obst sollte nur in moderaten Mengen verfüttert werden. Achte zudem darauf, dass das Obst immer sehr reif ist. Unreifes Obst wird von Hunden nicht gut vertragen.
Auch Dörr- und Trockenobst ist hin und wieder ein gesunder Snack, doch kein regelmäßiges Leckerli. Isst Dein Vierbeiner nämlich zu viele Trockenfrüchte, kann das zu Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall oder Blähungen führen. Darüber hinaus ist Trockenobst auch sehr energiereich und enthält wesentlich mehr Kalorien als frische Früchte. Vor allem bei übergewichtigen Hunden sollte dieser Aspekt nicht aus dem Blick verloren werden.
Welches Obst dürfen Hunde essen?
Einige Obstsorten enthalten recht viel Fruchtzucker, doch auch viele wertvolle Vitamine, Mineralien, Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Spurenelemente. Somit sind Früchte in der richtigen Menge eine ideale Mahlzeitenergänzung und ein hervorragender Snack.
Obst fördert verschiedene wichtige Vorgänge im Körper des Hundes und unterstützt die Abwehrkräfte.
Besonders gesund sind wasserreiche Obstsorten.
Nicht jeder Vierbeiner mag Früchte. Wenn Dein Hund es aber gerne annimmt, kannst Du folgende Obstsorten verfüttern, denn sie gelten bei Hunden als besonders beliebt und gut verträglich:
- Ananas (Bitte nur in geringer Menge verfüttern, denn Ananas hat einen hohen Säuregehalt. Vor allem bei Vierbeinern, die unter Magenproblemen leiden, ist hier Vorsicht geboten)
- Aprikosen
- Äpfel
- Bananen
- Birnen (Sollten nur sehr reif verfüttert werden und in nicht zu großen Mengen, damit es nicht zu Magen- und Darmbeschwerden kommt. Auch die Kerne sollten sorgfältig entfernt werden, bevor Birnen im Futternapf landen).
- Heidelbeeren (Sollten nicht zu überreif sein)
- Brombeeren
- Erdbeeren
- Feigen (Können abführend wirken)
- Johannisbeeren
- Preiselbeeren
- Kirschen
- Nektarinen
- Pflaumen und Zwetschgen (In geringen Mengen)
- Pfirsiche
- Melone (Nur reif und nicht zu großer Menge, ansonsten drohen Magen-Darm-Probleme)
- Orangen & Mandarinen (In nicht zu großer Menge verfüttern, denn Orangen haben einen hohen Säuregehalt)
- Kiwi (Auch Kiwis enthalten recht viel Fruchtsäure, daher nicht in zu großer Menge verfüttern).
Wasche Obst bitte immer gründlich ab, bevor es im Napf landet und entferne immer gründlich alle Kerne. Gerade bei kleineren Vierbeinern können sie nämlich den Darm verstopfen.
Darüber hinaus enthalten die Steine schädliche Stoffe wie beispielsweise Blausäure: Werden die Kerne von Deinem Hund zerbissen, kommt es im Magen zu einer Freisetzung dieser Giftstoffe, was lebensgefährliche Folgen haben kann.
Obst solltest Du zudem nur naturbelassen, also ungezuckert verfüttern.
Am besten ist es, zu Früchten in kontrollierter Bio-Qualität zu greifen. Damit tust Du Deinem Fellliebling den größten Gefallen, denn Bio-Produkte sind frei von unerwünschten Zusätzen oder Pestiziden.
Obst-Liste für Hunde: Die beliebtesten Fruchtsorten im Kurzüberblick
Melonen für Hunde
Melonen sind ein super Durstlöscher für den Sommer und enthalten Vitamin-C, Kalzium, Kalium, Beta-Carotin und Magnesium. Sie senken das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten und stärken auch die Abwehrkräfte Deines Vierbeiners. Melonen sollten nur in einem sehr reifen Zustand und nur in geringen Mengen verfüttert werden, da es ansonsten zu Durchfall kommen kann.
Mandarinen & Orangen für Hunde
Diese Obstsorten fördern ein gesundes und schönes Fell, stärken das Immunsystem Deines Hundes, senken das Risiko für Lebererkrankungen und kräftigen auch die Knochen. Außerdem enthalten Mandarinen und Orangen wertvolle Flavone, Pro-Vitamin A, Vitamin C, Magnesium, Kalzium und Kalium.
Mandarinen und Orangen haben einen hohen Säuregehalt und sollten daher nur in geringen Mengen im Futternapf landen, vor allem im Napf von Vierbeinern mit Magenbeschwerden.
Steinobst für Hunde - wie etwa Kirschen, Pfirsiche, Aprikosen, Nektarinen
All diese Steinobstsorten sind gute Vitamin-A-Quellen und dieser Mikronährstoff ist von großer Bedeutung für eine gesunde Sehkraft. Pfirsiche enthalten beispielsweise Magnesium, Kalzium, Eisen, Beta-Carotin, Natrium, Zink und wertvolle Flavone. Sie unterstützen die Reinigung der Nieren, regulieren den Stoffwechsel Deines Vierbeiners und stärken die Sehfähigkeit.
Auch Kirschen sind ein echtes Power-Obst mit gesunden B-Vitaminen, Vitamin C, Beta-Carotin, Magnesium, Eisen, Phosphor, Kalium und Phosphor.
Steinobst stärkt die Knochenstruktur, unterstützt die Immunabwehr Deines Vierbeiners und fördert auch eine gesunde Verdauung. Auch der Blutzucker bleibt durch den Verzehr in einer ausgewogenen Balance. Entferne immer vor dem Füttern die Kerne, denn sie enthalten giftige Cyan- und Blausäure.
Info: Pflaumen und Zwetschgen gehören auch zum Steinobst, allerdings solltest Du diese Früchte nur gelegentlich an Deinen Vierbeiner verfüttern. Die Fruchthäute sind für einige Hunde schwer verdaulich und können im Darm gären. Darüber hinaus haben diese Früchte eine abführende Wirkung.
Sei auch vorsichtig, wenn auf eurem Spazierweg Streuobstwiesen sind! Es ist wichtig, dass Dein Hund kein Fallobst frisst, das möglicherweise vergoren ist. Gefährlich sind hier auch Wespen, die sich gerne auf Fallobst aufhalten und Deinen Hund stechen könnten.
Beeren für Hunde: Erdbeeren, Preiselbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren
Beeren sind für Vierbeiner reine Vitamin-Bomben, denn sie enthalten viel Vitamin C, Folsäure, B-Vitamine, Natrium, Flavone, Kalium, Phosphor, Eisen und Pektin. Außerdem fördern sie die Fellschönheit, stärken die Abwehrkräfte und stärken das Knochengerüst. Vor allem auch Folsäure ist von großer Bedeutung für ein gesundes Zellwachstum sowie für die Zellteilung. Brombeeren, Heidelbeeren, Johannisbeeren und Himbeeren enthalten zudem wertvolle Anthozyane, ein sekundärer Pflanzenstoff, der die Zellen vor schädlichem oxidativem Stress schützt. Preiselbeeren stärken zudem die Muskulatur und sorgen für gesunde Harnwege.
Bananen für Hunde
Bananen enthalten wertvolles Vitamin B6, Magnesium, Kalzium, Kalium und Zink: Sie sind somit sehr nährstoff-, aber auch sehr energiereich! Außerdem stärken Bananen die Muskulatur und die Immunabwehr sind ein bewährtes SOS-Mittel bei Durchfall und stärken auch die Herzgesundheit. Vor allem für Hunde mit Magen-Darm-Beschwerden ist dieses Obst sehr gut geeignet. Gesunde Hunde solltest Du allerdings nicht mit zu vielen Bananen füttern, da es ansonsten zu Verstopfung kommen kann.
Info: Englische Doggen und Dalmatiner sollten keine Bananen essen, denn dieses Obst enthält viel Purin. Hierbei handelt es sich um einen natürlichen Stoff, der beispielsweise ein zentraler Bestandteil der DNA ist. Purine werden somit für die Erbsubstanz und den Zellneuaufbau gebraucht. Tiere – wie auch wir Menschen – wandeln Purine aus Nahrungsmitteln in Harnsäure um. Wenn das nicht passiert, wird dieser Stoff nicht in ausreichendem Maße aus dem Körper geleitet und es kommt zu einem erhöhten Harnsäurespiegel sowie zu Erkrankungen wie Nieren- und Blasensteinen. Englische Doggen und Dalmatiner haben einen Gendefekt, der zur Folge hat, dass die Harnsäure nicht abgebaut werden kann. Sie brauchen daher eine purinarme Ernährung.
Birnen für Hunde
Birnen enthalten Vitamin C, B-Vitamine, Beta-Carotin, Kalium, Kalzium, Eisen, Zink, Kupfer, Phosphor, Jod und Magnesium. Sie sind verdauungsfördernd, stärken die Herzgesundheit, das Nervensystem und die Gelenke. Zudem haben sie eine entwässernde Wirkung.
Birnen sollten nicht übermäßig verfüttert werden! Am besten nur in geringen Mengen unter das Futter mischen und nur in einem reifen Zustand. Auch hier gilt: Vor dem Füttern die Kerne entfernen.
Äpfel für Hunde
Im Apfel steckt gesundes Vitamin A, Kalzium, Natrium, Kalium, Phosphor, Eisen und Pektin. Äpfel halten den Cholesterinspiegel in Balance, mindern das Entstehungsrisiko für Demenz und Alzheimer, stärken die Herzgesundheit und sind darüber hinaus auch verdauungsfördernd. Natürlich sollten auch bei diesem Obst alle Kerne entfernt werden.
Ananas für Hunde
Die exotisch-tropische Frucht punktet mit einem hohen Anteil an Kalzium, Mangan, Kalium, Phosphor, Zink, Eisen, Magnesium und Jod. Darüber hinaus liefert die Ananas Vitamin C, Biotin, Vitamin E, Vitamin B1, B2 und B3 sowie Pro-Vitamin A. Auch Tryptophan und Serotonin sind in der Frucht enthalten. Die besonderen Proteinstrukturen in der Ananas, die sogenannten Enzyme, fördern eine gesunde Verdauungstätigkeit. Sie unterstützen im Magen Deines Vierbeiners die Aufspaltung von Proteinen aus der Nahrung. Das enthaltene Vitamin C fördert zudem eine leistungsstarke Immunabwehr. Auch einen gesunden Fettstoffwechsel unterstützt die Ananas. Bei Hunden, die an Magen-Darm-Beschwerden leiden, sollte man allerdings vorsichtig sein: Ananas hat einen recht hohen Säuregehalt und sollte daher nicht in zu großen Mengen verfüttert werden.
Feigen für Hunde
Diese Früchte versorgen Deinen Hund ebenfalls mit wichtigem Magnesium, Folsäure, Vitamin A sowie B-Vitaminen. Außerdem stärken Feigen die Muskulatur und die Immunabwehr. Sie fördern zudem eine gesunde Verdauung. Gib Deinem Hund nicht zu viele Feigen zu essen, da dieses Obst abführend wirkt.
Welches Obst ist für Hunde giftig?
Es gibt auch einige Fruchtsorten, die auf keinen Fall im Napf Deines Vierbeiners landen dürfen:
- Weintrauben und Sultaninen (Rosinen): Fressen Vierbeiner größere Mengen dieser Früchte, zeigen sie oft Vergiftungserscheinungen. Sie sind sehr lethargisch und leiden unter Erbrechen sowie schmerzhaften Magenkrämpfen. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass es innerhalb von 24 bis 72 Stunden zu einem Nierenversagen kommt und somit zum Tod kommt. Wenn Dein Hund also von diesem Obst genascht hat, solltest Du unbedingt einen Tierarzt zu Rate ziehen!
- Fruchtkerne: Obstkerne sind für Hunde sehr gefährlich! Sie enthalten den toxischen Stoff Cyanid, der im Magen des Vierbeiners zu Blausäure umgewandelt wird. Das führt schließlich zu einer Hemmung der Zellteilung. Die Zellen sterben allmählich ab und das Tier erstickt sozusagen innerlich. Darüber hinaus können Obstkerne zu Verstopfung sowie zu inneren Verletzungen führen. Entferne also vor dem Verfüttern sorgfältig alle Fruchtkerne!
- Rhabarber: Eigentlich ist Rhabarber eine Gemüsesorte, da viele Menschen ihn allerdings für Obst halten, gehen wir auch hier darauf ein. In Rhabarber stecken sogenannte Oxalate, die bei Hunden gesundheitliche Schäden hervorrufen. Die Rhabarberstiele sowie die Blätter senken den Kalzium-Spiegel im Organismus des Hundes stark ab, wodurch es zu schweren Nierenschäden sowie zur Harnsteinbildung kommen kann. Der Hund kann mit Beschwerden wie Erbrechen oder Durchfall auf den Rhabarber-Verzehr reagieren, aber auch mit Krampfanfällen oder schwerem blutigen Durchfall.
- Avocado: Avocados zählen dank ihrer vielen Nährstoffe und Vitamine mit zu den gesündesten Lebensmitteln für uns Menschen. Das gilt allerdings nicht für Hunde. Neben dem hohen Fettgehalt, der Avocados nicht zum optimalen Hundefutter macht, enthalten diese Früchte für Hunde giftiges Persin, das den Herzmuskel des Vierbeiners schädigen und zum Tod führen kann. Persin ist zwar hauptsächlich im Kern, aber auch im Fruchtfleisch der Avocado enthalten.